Beiträge von FarmCollie

    Merle ist kein Gendefekt! Doppel-Merle - also homozygote, die nur aus Merle X Merle Verpaarungen kommen können, können Seh-und Hörprobleme haben. Das zu riskieren finde ich verantwortungslos. Auch wenn ein Forscherteam in vorläufigen Ergebnissen die Hypothese aufstellen, dass bestimmte Varianten gefahrlos Kombiniert werden könnten. Einige dieser Varianten sieht man schwer bis gar nicht. Kann man aber testen.

    Sollte man meiner Meinung auch.

    In deinem Beispiel: 6 Welpen. 3 könnem in Bezug auf Merle mit allen verpaart werden (wenn sie nach Test auch kein 'verstecktes' Merle haben) und 3 nur mit nicht-Merle Partnern.

    Es ist ja nicht vorgeschrieben, dass nur einer in die Zucht geht. Wenn alle toll sind, können alle in die Zucht. Die Merle Hunde halt mit weniger Partnern. Bei seltenen Rassen sollten viele Tiere in die Zucht.

    Natürlich auch Merle Hunde. Mit passenden Partnern! Wenn der Züchter einen für die Zucht behält, wird er den voraussichtlich 'besten' behalten. Ist der Merle, dann schränkt das bei der späteren Partnerwahl ein. Ist die Auswahl groß genug, ist das kein Problem. Gibt es fast nur Merle Hunde und alle Welpenkäufer wollen nicht züchten, wäre ein nicht-Merle Welpe vielleicht die bessere Wahl...

    Wie gesagt, Merle ist kein Gendefekt (eine Abweichung vom Wildtyp schon aber davon haben alle Hunde reichlich) - aber homozygote Merle Hunde können Probleme haben. Und die sollte man nicht riskieren.

    Also: Wenn tatsächlich nur einer in die Zucht geht und es aufgrund von Merle keine/kaum Zuchtpartner gibt, dann sollte ein nicht-Merle in die Zucht.

    und alle träger aller krankheiten, die heterozygot egal aber homozygot schädlich sind :smirking_face:

    Das ist ja gerade das Interessante an der Qualzuchtdiskussion. Wie geht man mit dem Wissen um? Welche Tests schreibt man vor? Unter welchen Bedingungen lässt man Verpaarungen von zwei Trägern zu? Bei kleinem Genpool und sehr geringer Beeinträchtigung der homozygoten Welpen könnte man das überlegen... Welche Verpaarungen sind verantwortungslos und wie gehen wir damit um? Gesetze?

    Wir können nicht alles ausmerzen also lassen wir alles laufen... ist ja auch nicht gut. Die seriöse, verantwortungsvolle Zucht muss sich das halt überlegen. Und noch viel mehr! Jetzt, wo es viele Testmöglichkeiten gibt, kann man sie nutzen. Aber wie? Wie streng?

    Und wie oben schon gesagt, wenn es in einer Rasse sehr viele Träger irgendeiner fiesen Krankheit gibt: Wievie Fokus legt man darauf? Was 'opfert' man dafür? Einkreuzung? Zuchtzulassung von optisch nicht sehr typischen aber genetisch 'freien' Hunden? Mit HD aber homozygot frei von XYZ?

    Noch schwieriger bei Sachen wie Epilepsie, wo man eben nicht einfach Mal testen kann.

    uih. Ich hab jetzt nur Einleitung und Diskussion des Artikels gelesen, auf den sie sich bezieht aber...

    Ich zitiere Mal nur eine Stelle (Hervorhebung von mir):

    Thus, critically shortened Merle alleles, exhibiting no visual pigment defects, such as Mc, Mc+ or Ma may also be expected to lose the biological effects in terms of hearing or vision impairment development. Our preliminary data support this hypothesis, though more research is needed to elucidate this most important biological aspect of Merle biology.


    Kann, Könnte, Vielleicht, es braucht mehr Forschung steht da öfters!


    Bei einer kritisch kleinen Population mit überwiegend Merle-Hunden würde ich wohl auch mit diesen vorläufigen Ergebnissen arbeiten aber beim Sheltie?


    Der Artikel empfiehlt übrigens bei oft eingesetzten Zuchtrüden mit Spermaproben statt Wangenabstrich zu arbeiten...und bei Hündinnen zusätzlich zum Swab mit Haar von Merle-Stellen. Weil SINE Elemente eben nicht so einfach sind...

    mhhh... Ich finde auf der Seite nichts darüber, dass Double Merle ok ist. Nur, dass nicht alle betroffen sind und dass einige Defekte, die Double Merle zugeschrieben werden (Skelletprobleme, Herzfehler u.a.) andere Ursachen haben. U.a. auch geringe Pigmentierung aus anderen Gründen. Es wird geschrieben, dass es nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht, dass Double Merle andere Probleme macht als vision and hearing impairments. Ebenso wird klar gestellt, dass diese impairments nicht direkt an einem oder beiden Merle Allel 'hängen' und somit nicht von einem betroffenen Double Merle an einen heterozygoten Nachkommen weitergegeben werden.


    Double Merle birgt also NUR die Gefahr, taub und blind zu machen...

    Allerdings gehen sie nicht weiter auf die Kombination von einfach Merle mit anderen 'Pigmentstörungen' ein..ich weiß nicht, was 'weißfaktoriert' genetisch ist. Beim BC wird das so genannt und macht ja auch Hör- und Sehprobleme, wenn es von beiden Eltern zusammenkommt. Hier wäre es ja interessant, ob eine 'Dosis' davon mit einer 'Dosis' Merle nicht auch schon Probleme macht. Sie haben auf der Seite zwei Beispiele von einfach Merles mit Hör-, Seh- und neurologischen Problemen, die man erst für Double Merle hielt. Sind sie aber nicht. Aber ob die Probleme auch ohne Merle da wären, kann man da nicht sagen. Zumindest tun sie das nicht...


    Zitate von der Seite (die sich mit dem decken, was ich sonst so gelesen habe):

    Myths and Speculations :: Merle-sine-insertion-from-mc-mh
    This is a chapter taken from the book. I am including it on this website because I so often see misinformation being stated in regards to Double Merle.
    merle-sine-insertion-from-mc-mh.webnode.page


    There are no recent studies based on DNA testing that indicate impairments, other than vision and hearing issues, are linked to the deletion of pigment from Merle.


    The vision or hearing impairment is not a dominant or recessive trait but directly linked to the combination of Merle alleles and the resulting suppression/death of melanocytes. In this case the impairment is a secondary issue due to Merle "genetics" and not "inherited" from both or either parent - it is the Merle allele inherited from each parent that when combined is the cause.

    WorkingDogs auf was für Veröffentlichungen beziehst du dich da? Ernsthaftes Interesse.

    Und ja, da mag es Möglichkeiten geben, doppelmerle auf verantwortungsvolle Art zu züchten. Das glaube ich dir jetzt mal. Wäre ich vielleicht auch drauf gekommen, wenn das mein Anliegen wäre. Da muss man aber scheinbar tiefer im Thema stecken als ich als Genetiker mit nur beiläufigem Interesse an Farbgenetik der. Hunde das tue. Ich lese da Paper vor allem, um Ideen für andere Spezies zu bekommen und das letzte waren Erkenntnisse aus Ende 2020 und da würde gar nicht mehr in Allele gruppiert sondern direkt die Poly-A Länge angegeben...

    Und nochmal ja: Beim Catahoula geht's ja wohl auch. Nehme ich an. Da vermuten die Wissenschaftler ja das Fehlen von weißen Abzeichen.

    Ein Tierpathologie hat Mal in einem Interview gesagt, er würde Merle komplett verbieten. Weil es genug Leute gibt, die damit nicht verantwortungsvoll umgehen und gedankenlos vermehren. Wenn es kein Merle mehr gibt, kann das nicht passieren und den Preis wäre eine Farbe nicht wert. Soweit würde ich nicht gehen, aber verstehe den Gedanken.

    Wo ich mit dir übereinstimme - glaube ich - ist die Sache, dass bestimmte Verpaarungen eine Qual der Welpen (zumindest einiger) billigend in Kauf nehmen und dass das nicht OK ist!

    Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Öffnung der Zuchtbücher ein Allheilmittel ist! Sollte aber öfter diskutiert werden.

    Ja. Merle mit Merle verpaaren ist ethisch nicht vertretbar. Bei Rassen, bei denen Merle vorkommt, halte ich auch einen Gentest auf Merle für angebracht wenn man kein Merle sieht. Aber da würde ich mich auf Diskussionen einlassen (kein Merle in X Generationen im Stammbaum).

    Und wenn der Genpool so klein ist, dass nur Merle X Merle Verpaarungen möglich sind, muss man das Zuchtbuch öffnen.

    Merle an sich ist natürlich keine Qualzucht. Merle X Merle schon.

    Das ist halt das Beispiel, bei dem sich tatsächlich verantwortungsvolle Zucht von hirnloser Vermehrung unterscheidet!

    Ich wünsche mir auch mehr Realismus! Und bei Rassen mit kleinem Genpool und hoher Prävalenz erblicher Krankheiten ist Öffnung des Zuchtbuches eine Option, die Rassezuchtverbände selten sehen wollen. Es gibt sicher auch Rassen, bei denen es reicht, den Fokus auf die Freiheit bestimmter Krankheiten zu verlegen und dafür 'zu groß, zu klein, Fehlfarben, falsche Ohren,...' zur Zucht zuzulassen. Oder auch bei leichten Gebäudefehlern ein Auge zuzudrücken. Das sind dann Maßnahmen die verhindern, dass ein Hund von Rasse XY IMMER eine Qualzucht ist, weil sie es alle haben.

    Aber wenn man hier in dem Thread drüber quasselt wird das eben immer OT da keine QZ.

    Na doch! Qualzucht schließt ja nicht nur (absichtliche gezüchtete, gewünschte, billigend in Kauf genommene) körperliche Mißbildungen ein. Da ist es halt einfach zu sehen, aber Qualzucht ist es auch, wenn zwei Tiere verpaart werden, deren Nachkommen krank sind/werden oder beeinträchtigt sind. Da wir es es dann etwas schwammig - konnte man das wissen? Hätte man testen können? Oder wusste man es sogar und hat das 'riskiert'?

    Wissentlich zwei Träger einer Krankheit verpaaren ist Qualzucht. Zwei Merle-Hunde verpaaren ist Qualzucht.

    nö, diese Richter werden halt nicht eingeladen, weil da dann keiner mehr meldet.


    Weniger Meldungen = weniger Geld und weniger Besucher = noch weniger = Freakshow macht Minus


    Nächstes Mal dann bitte einen Richter wo mehr gemeldet wird.

    und da wird das Gelaber der Zuchtverbände von seriöser Zucht und der Wichtigkeit der Gesundheit eine Farce. Würden sie das ernst meinen, würden alle Richter so geschult, dass sie auch dementsprechend richten. Da gäbe es auch keinen ersten Platz weil nur einer da ist - ungenügend. Bei Fehlfarben geht's doch auch.

    Ich glaube, es muss viel öfter und lauter gesagt werden, dass die extrem Brachyzephalen Rassen Qualzuchten sind. Es gibt nur schlimm und schlimmer. Da nützt es auch nichts, wenn der Züchter in einem Verband ist. Es kann bei einer absichtlich stark verkrüppelten Hunderasse keinen verantwortungsvollen Züchter geben.

    Der Markt regelt da nix. Da wird die Qual höchstens zum Statussymbol und die Hundezubehör-Hersteller werfen Kühllprodukte auf den Markt.

    „Das ist bei der Rasse normal” - „Und genau deswegen ist die Rasse eine Qualzucht!”

    Aber das sagt doch, dass der Border Terrier deutlich weniger Atemwegsinfekte hat als die Brachyzephalen.

    In summary, this study reports that URT disorders are commonly diagnosed in Bulldog, French Bulldog, Pug, Border Terrier, WHWT and Yorkshire Terrier dogs attending primary-care veterinary practices in England. The three extreme brachycephalic breed types (Bulldog, French Bulldog and Pug) were relatively short-lived and predisposed to URT disorders compared with three other small-to-medium size breed types that are commonly owned (moderate brachycephalic Yorkshire Terrier and non-brachycephalic: Border Terrier and WHWT).