Hallo,
ich wollte euch mal meine Geschichte über meinen Hund Gismo erzählen.
Gismo wurde im Juli in der Türkei geboren. Seine Mutter (so wurde uns gesagt) getötet. Die Kleinen sollten auch umgebracht werden. Eine Organisation rette unseren Kleinen+Geschwister und holten sie nach Deutschland.
Gismo kam mit seiner Bande in eine Welpenklappe. Mir gingen die Nackenhaare hoch, als ich sah wie die Kleinen dort gehalten werden.
Etwa 15 Zwinger, es war ein sehr kalter, windiger und naßer Tag als wir Gismo dort abholten. Die Zwinger waren voller junger Hunde. Ca. 10-15 Stk in einem. Jeweils stand dort ein herunter gekommendes Holzhäuschen. Völlig durchnäßt und voller Sand.
Zum essen gab es wie jeden Tag nur Stampfkartoffeln.
Am liebsten hätte ich jeden Hund mitgenommen, nur ging es ja leider nicht und wir nahmen den Kleinen ängstlichen Hund der nie ans Gitter vom Zwinger kam mit.
Wir dachten, mit viel Liebe bekommen wir den ganz schnell hin.
Das ganz schnell dauerte 3 Jahre.
Gismo hat uns in dieser Zeit viel Tränen und Verzweiflung gekostet.
Ob der nun unsere Sofagarnitur einfach zerfetzte oder alle Klamotten aus meinem Schrank holte und die kaputt kaute.
Wir versuchten alles. Welpenkurs, dort wurden wir nicht verstanden. Hundetrainerin, schnautze die ganze Zeit nur rum.
Wären es nur die Materiellen Dinge gewesen, na gut. Doch Gismo haute ständig ab. Einmal lief er auf die Hochstraße und einmal war er 2 Tage weg.....
Wie auch immer, er schafft es aus seinem Halsband rauszukommen. Wir gingen mit Halsband und Geschirr raus doch immer wieder, wenn er was gesehen hat was ihm angst machte riß er sich los.
Total verzweifelt sprachen wir wieder und wieder mit unserer Tierärztin über dieses Problem. Sie gab uns Antidepressiva mit was unserem Gismo (zu dem Zeitpunkt nicht mal 12 Monate alt) zum durchdrehen brachte.
Er haute wieder ab und ich brauchte 6 Stunden um ihn wieder zu bekommen. Nichtmal ich selber habs geschafft, sondern ein Gassigeher der zufällig auch am See war. Gismo lief an diesem Tag nicht mal vor mir weg sondern spielte wie immer, gern sein Spiel mit mir. Bis auf 1 Meter rankommen und dann abhauen.
Durch Zufall fanden wir eine Ärztin die Homöopathie Therapien anbot. Unser letzter Halm nach dem wir gegriffen haben. Erst verschlimmerte sich sein Zustand doch dann besserte es sich jeden Tag. Doch als die Therapie beendet war, viel er wieder zurück.
Die Ärztin riet uns eine weitere Therapie erst in einem halben Jahr wieder zu beginnen.
Das alles liegt nun eineinhalb Jahre zurück.
Wir zogen in eine große 92 qm Wohnung mit riesen Park und aufeinmal veränderte sich unser ganzer Hund.
Laufen ohne Leine, seitdem kein Problem. Auch seine Ängste bekommt er nun gut in den Griff. Er ist uns seit über einem Jahr nicht mehr weggelaufen.
Bellen wenn wir nicht zuhause sind, kein Thema mehr bei ihm. Sachen kaputtmachen?? Nö interessiert alles nicht mehr.
Wir können nun jede Tür hier in der Wohnung geöffnet lassen ohne Angst zu haben er zerfetzt unsere Kopfkissen.
Ich möchte allen, die auch so einen "Problemhund" zeigen, dass man mit viel Geduld, liebe und Verständnis einen Weg zu seinem Hund findet.
Oft haben wir gesagt, er kommt weg. Leute waren sogar schon auf den Weg zu uns, aber wir konnten es einfach nicht.
Heute nach über 3 Jahren habe ich soviel Spaß mit meinem Hund und würde ihn nie wieder missen wollen.
So genug geschrieben 