VORAB: Ich hoffe, daß ich gegen keine Forenregel verstoße, da es öffentlich keinen konkreten Hinweis gibt, in welchem Dorf ich mich befinde.
Ich werde keine Namen (von Menschen) nennen und auch keine Örtlichkeiten, auch nicht per PN, da die Ermittlungen noch anhalten.
Nun zum Sachverhalt:
Am Dienstag ist meine Windhündin "Vashti" vom Grundstück unbemerkt abgehauen. Sie war in den 6 Jahren sehr häuslich, zuverlässig und kein Streuner.
Ich habe sie zuletzt um 12.00 Uhr gesehen. Die Tür zum Haus war auf, sie lag draußen im Garten in der Sonne mit ihrem Sohn "Igor".
Ich ging um halb drei in den Garten, "Vashti" war nicht da, aber "Igor". Fand ich bischen komisch, aber der Garten ist sehr groß und unübersichtlich, eben mit Bäumen und Stäuchern bewachsen. Da läuft man schonmal aneinander vorbei.
Ich hab nach ihr gerufen, nichts. Na dann find ich an sie zu suchen und fand ein Loch unterm Zaun. aber weit und breit kein Hund. Bin die Straße mit "Igor" hoch und runter, hab auf die Schienen geguckt, die Leute gefragt - nichts.
Also hab ich die Polizei angerufen und dort sagte man mir gleich, daß heute an unserer Ecke ein Hund tot aufgefunden wurde.
Mir war schon ganz übel, auf dem Dorf gibt`s ja nicht so viele Hunde, die genau um die gleiche Zeit am gleichen Ort verschwinden. Aber Gewissheit will man ja schon.
Ich bekam die Nummer vom Ordnungsamt, da ging aber keiner mehr ran.
Die Polizei gab mir dann die Nummern von den Zeugen und die haben mir meinen Hund als unversehrt auf dem Radweg liegend - aber tot - beschrieben. Die eine war eine Tierarzthelferin und meinte, der Hund habe eine Schramme gehabt und vermutlich innere Verletzungen. Sie habe ihn kurz nach 12.00 noch total warm gefunden.
Leider konnte mir niemand sagen, wo mein Hund dannach hinkam.
Am nächsten morgen, also gestern, rief ich beim Ordnungsamt an. Dort machte man mir Vorwürfe, der Hund hätte noch ewig verletzt rumgelegen und sie wollten sie nicht mitnehmen und hätten aber die Steuerplakette vom Halsband, wußten dadurch, daß es mein Hund sei. Obwohl ich keine 300 Meter vom Unfallort entfernt wohne, hat mir keiner Bescheid gegeben. Ansonsten kommen die vom Amt hier aber bei jeder Kleinigkeit persönlich und selbstverständlich sofort vorbei!
Ich war schockiert. Ich sollte auch gleich mit der nächsten Stelle telefonieren und sofort die Entsorgungskosten zahlen!
Meinen Hund könne ich in einer Firma XYZ ( Name fiktiv!) abholen gehen, da liege der rum.
Die richtige Adresse wußte der Mitarbeiter nicht mal, sondern nur den Namen und wo es ungefähr ist.
Also hab ich mich auf die Suche gemacht und gegen 9.00 Uhr war ich mit meinem Mann vor Ort: Eine Fleischerei!!! 
Wir gingen völlig ungläubig auf den Hof und ja, meinte der Seniorchef, der Hund sei hier in der Tonne, aber er könne ihn mir nicht geben, der sei ja völlig zerstückelt.
Ich wollte den Hund jetzt erst recht sehen. denn wie kann das sein: "Vashti" unversehrt am Straßenrand und plötzlich zerstückelt in der Fleischerei?
Der Mann erzählte mir daraufhin alle möglichen ekligen Entsorgungsgeschichten von altem Fleisch und Gedärm und er könne mir den Hund nicht geben, den habe man mit der Schippe vom Bauhofauto schaufeln müssen.
Ich hab nicht locker gelassen und dann hat er plötzlich behauptet, der Hund sei schon entsorgt und abgeholt!
Aber auch wenn der Hund tot ist, er ist doch noch immer mein Eigentum!
Kann ja auch nicht sagen, hab nen Totalschaden mit dem Auto und deshalb ist es nicht mehr meins, soll sich jetzt ein andrer drum kümmern.
Jedenfalls bekam ich den Hund nicht und er wollte mir die Nummer vom Entsorgungsbetrieb nicht nennen.
Wir blieben hartnäckig, und nachdem wir nicht gingen gab er mir eine Nummer vom Betrieb, aber gleich mit dem Hinweis, daß ich dort nichts erreichen würde, ich würde mich nur lächerlich machen. Außerdem wüsse er ganz sicher, daß ich meinen Hund nie mehr wieder finden werde. Schließlich entsorge er ja jedes Viech, daß die Behörden "...von der Straße kratzen" (O-Ton)
Ich rief in dieser Firma an - mit dem flauen Gefühl, mich jetzt lächerlich zu machen. Aber die waren sehr freundlich und der "Herr Fleischermeister Sowieso" (Name fiktiv!) wüsse doch, daß sie hier in der Hauptzentrale garnicht zuständig sind, sondern die andere Filiale.
Die Nummer bekam ich und auch dort war man erstaunlicherweise sehr verständnisvoll.
Ich wurde zurückgerufen, nachdem man Firmenintern folgendes recherchiert hat:
Es wurde von der Fleischerei kein totes Tier, erst recht kein Hund gemeldet oder/und entsorgt. Die ganze Woche nicht. Eigentlich noch nie ihres Wissens nach.
Der Fahrer hat nur Fleischereiabfälle mitgenommen. Kein Tier sei in den beiden Kübeln gewesen. Die Fleischerei sei garnicht berechtigt, tote Fundtiere zu entsorgen. Diese Fleischerei stellt Lebensmittel für den menschlichen Verzehr her, daher sei das Entsorgen von Tierkadavern unzulässig.
Ich solle sofort beim Gesundheitsamt nachfragen und gegebenenfalls Anzeige erstatten.
Hab ich gemacht. Dort wolle man sich mal bei der nächsten Routineuntersuchung mal in der Fleischerei erkundigen!
Ich bin fast umgekippt!!!
Sonst kann man die Herkunft eines winzigen Rührlöffelspans in Fertigessen nachvollziehen und hier verschwindet ein gut durchtrainierter bemuskelter 20 KG Hund auf nimmer wiedersehen in einer Fleischerei?
Ich hab inzwischen auf Anraten der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Unterschlagung gemacht und schriftlich Beschwerde beim Gesundheitsamt eingereicht.
Was kann man da noch machen? Ich mein, es wäre nicht der erste Fleischskandal, aber eben doch nur "Kleinkleckersdorf" ( Name fiktiv!).....
Heute morgen ein Anruf von der Kripo: Ich solle sofort meine Anzeige zurückziehen!! Ja wo leben wir denn??????
Beim Ordnungsamt konnte man mir plötzlich nicht mehr weiterhelfen, fand es aber völlig normal, wie auch der anzeigeaufnehmende Polizist: Tote Fundtiere muß der Fleischer nehmen!
Mir ist nur noch speiübel!