Ich glaube, Wayne würde antworten, dass sich eigentlich alles zu seinen Gunsten entwickelt hat.
Daran ist er nicht unbeteiligt, denn er ist ein Hund, der ganz geschickt & subtil darin ist, öfter mal seinen Willen durchzuboxen.
Er hatte das Glück, bei zwei naiven und harmoniesüchtigen Ersthundehaltern gelandet zu sein, und damit das feine Privileg, ihnen die "artegerechte Hundehaltung" nahe zu bringen, ohne dass sie die Möglichkeit zu Vergleichen hätten.
Auch die Umstände sind ziemlich waynegerecht: so sehr ich mir einen Zweithund wünschen würde, muss ich zugeben: Wayne ist wohl lieber ein Einzelhund. Er genießt seine Privilegien, er liebt Menschen und steht gern im Mittelpunkt, aber was noch wichtiger ist: er ist von anderen Hunden, von Machtkämpfen, von zu viel Nähe, schnell gestresst.
Da er unter Menschen sehr gesellig ist, ist es für ihn natürlich das Optimum, dass er quasi nie allein ist. Außerdem wird er fast überall hin mitgenommen, und revanchiert sich, in dem er sich fast überall sehr anständig benimmt und entspannt ist.
Da kaum ein Trieb seine Geselligkeit überwiegt, hat er auch große Freiheiten: so ist die Leine oft nur eine - zugegeben - eher "hässliche" Art Kette um Frauchens Hals. Diese Freiheit wurde kürzlich besiegelt, als er das Dummy dem vor seiner Nase vorüber hoppelnden Kaninchen vorzog.
Auch seinen Ansprüchen, was seinen Lebensraum angeht, wird Rechnung getragen: wir haben genug Bäche und Seen, ja sogar einen Wasserfall und ein Kneippbecken.
Nur am Meer wäre es wohl schöner, aber davon träumt auch Frauchen noch.
Natürlich gibt es noch einiges, was seiner Meinung nach besser sein könnte, die Frage ist nur: besser für wen/Wayne?
Sicherlich wäre es nett, freien Zugang zu allen Lebensmitteln zu haben, doch wo das endet, haben wir in "Das große Fressen" gesehen: es wäre unweigerlich ein kurzes Vergnügen, weil er entweder zeitnah kübeln oder platzen würde.
Es wäre bestimmt auch eine tolle Sache, wenn einem alle Aufmerksamkeit zugeflogen käme, doch schnell würde es ihm gehen, wie allen Stars: er würde abheben und schließlich durchknallen.
Natürlich wäre es der Kick: 10 Millionen Mal hintereinander dem Fußball hinterher zu jagen, aber man kennt das ja mit den Junkies: irgendwann wäre es dann der "goldene Schuss".
Ich denke, alles in allem haben wir es ziemlich gut getroffen miteinander. Wir ergänzen uns, wo wir können, und wir geben uns die größte Mühe, seinen Bedürfnissen gerecht zu werden und den Stress von ihm fern zu halten. Nur wäre es vielleicht ganz schön, wenn es Frauchen mal schaffen würde, noch ein bisschen souveräner rüber zu kommen. Es ist aber auch manchmal ein schwieriger Spagat zwischen "Konsequent und souverän sein" und "Fünf auch mal gerade sein lassen".
Ansonsten gibt es nur noch eines, was dem Wicht momentan tierisch auf den Senkel geht: dieses ewige Abgehänge auf der Baustelle... aber das ist hoffentlich auch bald vorbei...!