Ich habe Fragen zu eurer Aufzucht. Würdest du sagen, dass es für die Kälber besser/ artgerechter ist, wenn sie ein paar Wochen bei den Müttern bleiben? Die Trennung ist dann nicht traumatisch?
Mein Mann hat sich vor ein paar Wochen in Dänemark einen Betrieb angeguckt, der seit Januar muttergebundene Kälberaufzucht betreibt.
Das ganze allerdings im größeren Stil, 340 Kühe, Biobetrieb.
Die ersten 2 Tage bleiben Kalb und Kuh komplett separiert von den anderen, die Kühe werden in diesen 2 Tagen überhaupt nicht gemolken.
Danach kommen sie mit 6-7 anderen frisch abgekalbten Kühen zusammen in eine Gruppe, die Kühe werden ganz normal 2x tgl. gemolken, werden allerdings nie ganz ausgemolken, so dass genügend für das Kalb übrig blieb.
Nach drei Wochen kommen die Kälber zu den Ammenkühen.
Diese Kühe werden überhaupt nicht gemolken sondern sind rein für die Aufzucht der Kälber da.
Bei diesen Kühen handelt es sich um welche, die "negativ" beim melken aufgefallen sind, sprich drei strichig sind, langsam melken, schlechte Strichplatzierung haben, ansonsten aber eigentlich gut Milch geben und unauffällig sind.
Diese Kühe sollen auch wieder ein eigenes Kalb bekommen, danach aber einfach weiterhin als Amme fungieren.
Der Landwirt erzählte, dass die Erfahrungen zeigen, dass die Kühe nach der Trennung ca. 2 Tage wirklich ihr Kalb suchen.
Die Kälber hingegen überhaupt kein Problem mit der Trennung haben und die Ammen sofort akzeptieren und auch dort saufen.
Was sich bei dieser Aufzucht zeigt ist, dass die Kälber viel früher anfangen Raufutter zu fressen.
Das ganze spart natürlich unheimlich Arbeit ein und natürlich kommt so eine Aufzucht den Kälbern unheimlich entgegen und wird sich positiv auf die spätere Entwicklung und auch Milchleistung auswirken.
Wir finden diese Art der Aufzucht unheimlich interessant (und das als stink normaler, konventioneller Betrieb
)
Allerdings nichts, was sich von heut auf morgen umsetzen lässt aber definitiv etwas, was wir weiter, als Langzeitprojekt, verfolgen werden.