Nur mal das zu "wenn alle seine Schafe gerissen wurden, warum stellt er sich Rinder hin"
"Besonders gefährdet durch den Wolf sind Schafe und Ziegen. Alle Schaf- und Ziegenhalter in WPGs müssen daher einen Antrag stellen und nach Bewilligung innerhalb von vier Wochen die entsprechenden Maßnahmen durchführen, um die Voraussetzungen für Ausgleichszahlungen zu erfüllen. Rinder und Pferde gelten in der Regel nicht als „besonders gefährdete Nutztiere“, so dass das Risiko von Übergriffen als gering gilt. Daher müssen für diese Tiere auch im WPGkeine besonderen Herdenschutzmaßnahmen beantragt bzw. durchgeführt werden. Sollte es dennoch zu Rissvorfällen kommen, können trotzdem - wie außerhalb von WPGs - Ausgleichszahlungen vom Land gewährt werden. Im Anschluss an ein solches Rissereignis werden einzelfallbezogen Präventionsmaßnahmen durch das Wolfsmanagement festgelegt, um weiteren Vorfällen vorzubeugen."
Nun hat der liebe Mann also beim LLUR nachgeguckt und denkt sich" ach guck, Rinder und Pferde sind ja gar nicht großartig gefährdet also muss ich auch keine großartigen Herdenschutzmaßnahmen durchführen"
So viel zu "man muss sich im Vorfeld sein Wissen aneignen" 
Nicht jeder Viehhalter ist so Wolfsangagiert und es gibt welche, die verlassen sich auf solche Informationen.
Und sorry aber die Kostenübernahmen und die Antragsstellungen sind immer noch lachhaft.
Ich z.B. gehöre nicht zu den Prioritäten Fällen mit meinen 10 Schafen obwohl 500 Meter entfernt der Wolf über Winter mehrmals gerissen hat.
"Ziel ist es, allen Haltern von besonders gefährdeten Nutztieren auf Antrag mittelfristig Herdenschutzmaßnahmen zu finanzieren.
In den nicht prioritären Fällen entscheidet das LLUR anhand von Risiko-Kriterien, ob den Haltern vorübergehend sogenannte „Herdenschutzpakete“ leihweise zur Verfügung gestellt werden, die an bestimmten Stationen abgeholt werden können.
In den übrigen Fällen wird vom Land in der Zwischenzeit kein Herdenschutzmaterial bereitgestellt. Die Voraussetzungen für Ausgleichzahlungen im Falle eines Risses bleiben jedoch bestehen.
Wenn die prioritären Anträge abgearbeitet sind, werden nach und nach auch die Anträge der übrigen Antragsteller bearbeitet. Auch diese werden also ein Beratungsgespräch und bei festgestelltem Bedarf eine Förderung von Präventionsmaßnahmen erhalten."
So, ich hatte nun also die Wahl, Risiko eingehen und meine Schafe hinter ihren 90cm Zäunen weiter laufen lassen oder Zaun aufstocken.
Ich habe letzteres getan, mittlerweile auch ein neues Stromgerät.
Wenn man das also nun selber macht, weil einem seine Schafe lieb sind, bekommt man genau...gar nichts!
"Kosten für Herdenschutzmaßnahmen können vom MELUND nur übernommen werden, wenn vor der Beschaffung der entsprechende Antrag bewilligt wurde oder ein sogegannter „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“ erteilt wurde. Vorab beschaffte oder erbrachte Herdenschutzmaßnahmen können nicht gefördert werden.
Wenn geeignete Herdenschutzmaßnahmen auch ohne Förderung durch das MELUNDdurchgeführt wurden, bestehen selbstverständlich auch hier die Voraussetzungen für Ausgleichszahlungen, sollte trotz des Schutzes ein Wolfsriss auftreten."
Ach so und das sind im übrigen noch die Empfehlungen, wie ein guter Herdenschutz aussehen soll:
" Schleswig-Holstein empfiehlt elektrifizierte (mindestens 3.500 Volt in allen stromführenden Zaunteilen) mobile Netzzäune in 105-108 cm Höhe oder Litzenzäune mit mindestens 4 Litzen, wobei die untere Litze nicht mehr als 20 cm vom Boden entfernt sein darf. Bei Festinstallierten Zäunen ist ein Untergraben und Überklettern durch Anbringen geeigneter Stromlitzen zu verhindern. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass höhere Stromspannungen – um die 5.000 Volt – einen umfassenderen Schutz der Nutztiere gewährleisten können."
Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte…243168bodyText8
So und jetzt erzählt mir bitte nochmal, dass wir mit Rissen leben müssen aber Wölfe, die sich auf Vieh spezialisiert haben, nicht geschossen werden dürfen.
Wenn ein Wolf gelernt hat, dass ein E-Zaun "aua" macht, tut es auch ein 90cm Zaun.
(Ein Wunder das HSH, die die Zäune mit Strom verbinden, diese auch anstandslos akzeptieren, obwohl sie ohne Probleme rüber springen könnten...
)
Wenn ein Wolf aber erstmal weiß, wie man Vieh reißt, kann ich aufstocken wie ich will, dass zeigt uns "unser" Wolf ja nun zu genüge.
Die werden immer irgendwie probieren rüber oder unter durch zu kommen.
Und wenn wir uns dann die Generation Wölfe heranziehen, die das von ihren Elterntieren lernen...