Tja, die Tischmanieren unserer Fellnasen sind schon manchmal gewöhnungsbedürftig....
Rinderohren oder ähnliche grössere Knabbereien werden manchmal fiepsend durch die Wohnung getragen, bis ein scheinbar sicheres Versteck gefunden wurde (meist unter meinem Kopfkissen oder so). Manchmal wird dann gleich wieder danach gesucht, um das Teil dann doch lieber gleich zu verspeisen.
Straussensehnen sind nur schön zum Zerpflücken und dann die winzigen Einzelteile in der Wohnung zu verteilen. Essen kann hund sowas nicht....
Andere Trockenteile von Strauss, Hirsch oder so werden genüsslich zerlegt und bis auf den letzten Krümel aufgeleckt.
Trockenfutter - das ist ein Thema für sich. Eigentlich mag Leika ihr Markus Mühle wohl ganz gerne. Aber nicht so einfach aus dem Napf,das ist ja doof.... Also gibt es das Futter unterwegs aus der Hand. Allerdings werden die ersten angebotenen Bröckchen meist irgendwo im Wald versteckt, eingebuddelt oder so (vielleicht sollen da Futterbäume wachsen????) Manchmal findet sie die Stellen sogar auf dem Weg nach Hause wieder und futtert das Bröckchen dann.
Wenn das erste Bröckchen (meist eher versehentlich) doch aufgefressen wurde, kann es mit dem Rest gar nicht schnell genug gehen. Fräulein Leika klebt so lange an mir, bis der letzte Krümel verfüttert ist.
Abends bekommt sie den Rest der Trofu-Tagesration dann während unseres Abendessens - serviert auf einem hellgelben Herztablett aus Plastik. Da wird dann auch zuerst mal dran rumgelutscht, Bröckchen durchs Zimmer getragen und auf dem Tablett geräuschvoll mit Pfote und/oder Zunge hin und her geschoben. Vielleicht fällt ja doch Herrchen oder Frauchen was vom Teller.....
Irgendwann siegt aber der Hunger und dann geht es ratzfatz und das Tablett ist leer.
Meist gibt es nach dem "normalen" Futter noch einen kleinen Knabbersnack,das weiss Madame ganz genau. Sie setzt sich dann demonstrativ vor mich und glotzt mich an. Wenn ich nicht gleich reagiere,kommen zuerst kleine Seufzer nach dem Motto "Frauchen, du hast was vergessen". Dann leise quietschige Bellgeräusche und Nasenstubser. Sobald ich mich auch nur ein kleines bisschen bewege, tanzt sie um mich rum, bis ich in die Küche gehe, um ihren "Nachtisch" zu holen.
Abends haben wir dann noch so ein kleines Ritual. Leika liebt harte Knabberstückchen von Strauss und Hirsch (so gebackene Rollen, ca.2 x 2 cm gross). Davon gibt es genau 4 Stück. Ich nehme die mit ins Wohnzimmer und verstecke sie zuerst mal hinter mir. Dann riechen meine Hände danach und werden gründlichst abgeschnuppert. Dann stecke ich die einzelnen Häppchen nacheinander irgendwohin - auch mal zwischen meine Zehen, lege sie auf meine Schulter, zwischen die Füsse meines Mannes oder so.... Und Leika schnuppert los wie eine Verrückte, bis sie diese Dinger hat. Alternativ halte ich ein Teilchen hoch, sie springt auf meinen Schoss und will es haben. Ich sage dann "Gaanz voorsichtig" und sie macht ein süsses spitzes Mäulchen und nimmt es entgegen.
Wehe, es gibt mal nur drei Knabberstückchen! Ich sage euch, Fräulein Leika kann zählen und ruht nicht eher, bis es auch noch das vierte gibt....
Ich könnte noch endlos weiterschreiben über die drolligen Dinge,die das schwarze Biest anstellt.....
Gruss
Gudrun