Mir kommt das vor, als ob Du unsere Leika beschreibst, wie sie noch vor nicht allzulanger Zeit war.
Wir gehen mit ihr viel raus, machen Suchspiele, lassen sie nach Herzenslust schnuffeln, so viel wie möglich Kontakt zu anderen Hunden haben, so viel wie möglich ohne Leine laufen.
Stöckchen- und Bällchenspiele sind draussen absolut tabu. Wir haben sie vom Stöckchenjunkie runtergeholt durch konsequentes Ignorieren von Spielaufforderungen und Stöckchen vor die Füsse werfen. Da die "Stöckchen" bei Leika manchmal halbe Bäume waren, ging das auch nicht ohne Stolpern und Hinfallen ab, aber inzwischen sind diese Dinge nur noch sehr selten interessant. Sie nimmt mal einen Stock oder Ast auf, trägt ihn auch ein bisschen, aber merkt dann sehr schnell, dass niemand darauf eingeht und lässt das Teil liegen.
Zuhause haben wir nicht so ein grosses Problem gehabt, haben sie aber in Stresssituationen konsequent auf ihren Platz geschickt. Bei Reizen von aussen gehen wir dazwischen und splitten - oft dreht Fräulein Leika dann schon ab und trabt auf ihren Platz.
Insgesamt haben wir gelernt, sehr ruhig mit ihr umzugehen, keine Hektik zu verbreiten. Es fällt uns noch immer sehr schwer, die nötige innere Ruhe zu bewahren, wenn Konfliktsituationen auftreten, aber es wird besser und besser.
Wenn "Feinde" entgegenkommen: Möglichst Bogen laufen, Abstand halten. Nach und nach kann der Abstand verkleinert werden.
Unsere Trainerin, mit der wir allerdings nicht sehr regelmässig arbeiten, richtet sich nach "Animal Learn" - und das scheint uns für Leika der richtige Weg zu sein.
Biergärten usw. meiden wir noch weitgehend - hier kommt nämlich auch die Langeweile zum Tragen. Eine kurze Zeit gehts gut, dann wirds langweilig und Madame bellt alles an, was sich bewegt. Wir tasten uns langsam ran, ansonsten bleibt sie halt im Auto oder zuhause.
Ich will jetzt noch irgendwann ein Tellington Touch Seminar machen - TTouches sollen auch sehr beruhigend und ausgleichend wirken. Ausserdem geniesst Leika es, intensiv gestreichelt und massiert zu werden.
Du brauchst halt viel Geduld und musst auch viel an Dir arbeiten, damit Du selbst ruhig bist und diese Ruhe auf den Hund übertragen kannst.
Es gibt auch immer noch mal einen Rückschlag, aber das ist wohl normal. Ohne tägliches Training gehts halt nicht....
Ich hoffe, Du findest auch kompetente Unterstützung, schau mal bei Animal Learn, ob da ein Trainer bei Dir in der Nähe ist....
Liebe Grüsse
Gudrun + Leika