Beiträge von Dingsda

    Zitat


    Aber in der Schule ist nicht der passende Ort für eine solche "Vorführung". Da wäre ein Besuch auf dem Bauernhof sicher besser gewesen.

    Wäre das "Ereignis" für die Kinder in irgendeiner Form "schöner" oder "besser verkraftbar" wenn das Kaninchen an einem anderen Ort geschlachtet worden wäre?
    Ich denke nicht.

    Zitat


    Aufklärung ohne lebendiges Tier reicht in meinen Augen völlig aus.

    Auch wenn ich nichts mehr schreiben wollte, aber dieser Satz ist mir rausgestochen.

    Ganz ehrlich? Ich wusste, wie Mastschweine gehalten werden. Ich kannte diese "tollen" Ständer für die Sauen. Ich habe gehört, dass es übel riechen soll.
    Aber als ich das erste mal einen Maststall betreten habe, ist mir echt schlecht geworden.

    Nein, ich will nicht sagen, dass jeder das gesehen haben MUSS. Genauso wie nicht jeder eine Schlachtung mitgemacht haben MUSS.
    Aber zwischen "im Film gesehen" und theoretisch gewusst und tatsächlich erlebt liegen WELTEN.

    Genauso liegen eben Welten zwischen "Ich weiß, dass die Chicken Nuggets mal ein Huhn waren", "Ich habe einen Film über Hühnerschlachten gesehen" und "ich war bei einer Schlachtung live dabei".

    Zitat

    Wo habe ich denn behauptet, dass das eine Tier mehr wert ist als das andere?
    Ich kann mir auch eine Schlachtung ansehen.

    Hast du nicht. Klang nur bei einigen so raus, wieso es denn unbedingt das "Haustier" Kaninchen sein muss.
    Ich zitiere:

    Zitat


    Es ist nun mal keine Kuh, kein Schwein und auch kein Huhn, oder, um es genauer zu formulieren: Kein Nutztier!

    Zitat

    Muß man das? Tiere töten können, weil man Fleischesser ist?
    Ich find nicht.


    Wer sich aufregt, wie grausam und schrecklich so eine Schlachtung ist, sollte kein Fleisch essen.
    Man muss kein Tier selbst schlachten können - aber wer Fleisch isst sollte es auch sehen können, wie es "entsteht". Aber klar, das tote Tier beim Metzger hat herzlich wenig mit dem süßen flauschigen Kaninchen zu tun.

    Und ich finde nicht, dass das Leben einer Kuh, eines Huhnes oder eines Schweines wertloser ist und man diese eher schlachten kann/eine Schlachtung besser "verkraftet", als bei dem süßen, flauschige Kaninchen.

    Zitat

    Und allen die hier so schön von Realität für Kinder reden: Wer von euch Erwachsenen war den schon im Schlachthof? Wie sieht es da mit Realität aus??

    Ich. Mehr als einmal.
    Genauso, wie ich schon in Massenmastbetrieben von Schweinen, Rindern und Geflügel war.

    Zitat


    Ich mußte in der schule mal einen fisch sizieren, das ist heute noch für mich ein traumatisches erlebniss, und ich esse seid diesem tag an nichts fischiges mehr, wo ich sehen kann das es einer ist.
    Blöd ich weiß, denn fisch ist fisch ob mit kopf oder ohne, aber das war für mich ganz schlimm, als dieser tote fisch da lag und mich an sah. Neeeeeee, geht garnicht

    Nimms nicht persönlich - aber genau das ist das, was ich nicht verstehe!
    Fleisch und Fisch, bitte gern. Aber soll möglichst nicht aussehen wie irgendwas, was schonmal gelebt hat.

    Warum? Wenn ich Fleisch esse, dann esse ich Fleisch. Dann ist mir doch aber BEWUSST, dass das ein Tier war, was gelebt hat. Und genau das umgeht man nett, weil so ein paniertes zerhackstückeltes Schnitzel sieht nicht wirklich nach was aus, was mal gelebt hat.

    Kann ich nicht nachvollziehen sowas, entschuldige.

    Zitat

    ich geh jetzt einfach so weit und behaupte mal provokativ, dass diejenigen kinder, die das verkraften konnten dies evtl. aus neugier einfach mal nachmachen möchten und die anderen sensibelchen schlaflose nächte haben bis hin zu alpträumen.

    es kommt immer u. bei allem darauf an, wie bring ich's meinen kindern bei?

    dieses töten von sogenannten nutztieren dann ja wohl in diesem fall mit der holzhammer-methode -im wahrsten sinne des wortes-
    :roll: :roll: :roll: :verzweifelt:

    Ich glaube kaum, dass jedes Kind, dass davon keine Alpträume bekommt sich gleich mal ein Ninchen aus Nachbars Stall klaut und das mit dem Holzhammer totschlägt.
    KEINER hier weiß doch, was an Vorarbeit von den Lehrern geleistet wurde, inwieweit erklärt wurde, was gleich passiert.

    Wie schon geschrieben war ich schon sehr früh bei Schlachtungen dabei und hatte nie Alpträume. Und ich lege noch heute Regenwürmer vom Gehweg auf die Seite, damit sie nicht totgetreten werden.

    Ich gehe jetzt mal von meiner Kindheit aus. Wir hatten immer Nutztiere - Geflügel und Kaninchen zum Eigenbedarf quasi. Unser Nachbar hielt und hält Rinder und Schweine - zum Eigenbedarf.

    Ich glaube, ich war maximal im Grundschulalter als ich dabei war, wenn mein Opa damals Hühner geschlachtet hat. Bei Kaninchen ähnliches. Mir war immer sehr bewusst, WAS da später auf meinem Teller lag. Ich hatte mein eigenes Kaninchen mit Namen, dass nie geschlachtet wurde. Aber die anderen, die ich als kleine Babys rumtrug, die wurden geschlachtet und gegessen.
    Die Enten, die ich vom ersten Tag an kannte, die ich als kleine gelbe Flauschbällchen herumtrug, fütterte und ihnen auch z.T. Namen gab wurden geschlachtet und gegessen.
    Die Kälbchen vom Nachbarn - selbes "Schicksal". Auch wenn ich sie knuddelte und süß fand.

    Ich war nie Vegetarier und ich werde es wohl auch nicht werden, aber mir war schon immer, von klein auf, sehr bewusst, woher das Fleisch kommt und dass es vorher ein durchaus niedliches, süßes Tier war. Und ja, auch ich habe geweint, wenn ein Tier geschlachtet wurde und mich verabschiedet. Aber wenn ich Fleisch haben will, dann gehört es nunmal dazu, dass der Tod eines Lebewesens da dranhängt.


    Und wer das nicht "verkraftet" der soll doch bitte kein Fleisch essen. Dass man da "traumatisiert" wird o.ä. hängt meiner Meinung nach eher damit zusammen, dass dieses Thema oft so verschwiegen wird.


    Was mich eher stört und was ich schrecklich finde, sind die Bedingungen, unter denen manche Tiere vor dem Tod leben. So einen Schweinemastbetrieb finde ich eher schwer verkraftbar, im Gegegensatz zu der fachgerechten Schlachtung. Aber seltsamerweise gibt es Menschen, die sich den Mastbetrieb anschauen, "oh wie schrecklich" sagen und danach schön ihr Schweineschnitzel futtern.

    Und ein Film, ja ein Film. Kinder schauen viel Fernsehen, viele irreale Filme. Wäre es für sie nicht ein weiterer Film, weit ab der Realität?