Zitat
D
Hab ich überhaupt das Recht dazu, meinen Hund operieren zu lassen, damit ich besser mit ihm klar komme?
Oder nehme ich den Hund so wie er ist, mache mir die Arbeit und die Mühe, mit ihm zu arbeiten und zu leben, sozusagen "in guten wie in schlechten Zeiten"? Lasse ihm vielleicht die ein oder andere Macke, und lerne damit zu leben?
Was du hier vergisst - den Hund.
Für mich steht nicht primär die Frage im Raum wie ich MIR das Leben erleichtere, sondern wie ich meinem HUND das Leben erleichtere.
Ein kastrierter Hund ist nicht automatisch ein braver Kuschelwuschelschmusibär, der keinen Ärger mehr macht. Erst gestern hat ein fremder Rüde sich mit meinem Kastraten, und das hätte richtig schief gehen können, wenn ich nicht eingegriffen hätte - und zwar für den fremden Rüden. Das Hundehalterleben ist nicht automatisch entspannt, nur weil Hündin oder Rüde nicht mehr intakt sind, auch wenn das scheinbar eininge gerne glauben. Mein Hund hatte auch die volle Portion "Ich bin jetzt anderthalb Jahre alt, und DU hast mir gar nix zu sagen, Frauchen"-Pubertät.
Aber für den Hund macht eine Kastration im individuellen Fall eben schon was aus, und zwar in die positive Richtung. Wenn Hund sich draußen nicht permanent mit läufigen Hündinnen und potentiellen Konkurrenten beschäftigen muss, nicht permanent auch drinne unter Strom steht, Futter verweigert etc. etc. Wenn ich einer Hündin den Stress mit Scheinträchtigkeit nehmen kann (und das artet ja bei manchen sehr extrem aus). Oder ich kannte eine Hündin, die 3 mal im Jahr läufig wurde, und zwar sehr lange - jedes mal mit extremer Scheinträchtigkeit, inklusive Milchbildung und co. Und durch die häufige Läufigkeit musste ständig auf frequentierte Gebiete verzichtet werden, Kontakt zu anderen Hunden eingeschränkt, Freilauf gestrichen....
Warum nicht meinem Hund das leben erleichtern, wenn ich es kann? Und das ist für mich einfach DER Entscheidungspunkt für eine Kastration - bringt es meinem Hund was? Und nicht: Wie erleichtere ich mit das Leben?