Kann auch nur von meiner Hündin berichten. Die ist schon immer ein total netter Hund gewesen, der Konflikte mit Menschen eher durch rumalbern löst und niemals böse wird. Es sei denn, es ging um ihr essen. Sie hat nicht geknurrt, aber sie hat körpersprachlich deutlich gemacht, dass sie nichts und niemanden neben und an ihrem Futter in einem Umkreis von 3 m akzeptieren konnte. Dann ist sie eingefroren und war völlig regungslos. Hätte ich da angefangen ihr das Futter weg zu nehmen um ihr zu zeigen, dass ich der Boss bin, hätte ich wohl in kürzerster Zeit einen Beisser hier gehabt. Und da ging es nur um ihre Futterschüssel!
Also habe ich ihre Grenzen akzeptiert (sie akzeptiert ja auch meine) und habe den Raum verlassen, wenn sie gefressen hat. Und als sie dann irgendwann verstanden hat, dass ich das, was ich ihr hinstelle nicht mehr abnehme, hat sie sich entspannt. Es hat gedauert. Das war nichts, was von jetzt auf gleich gegessen war, sondern sie hat gebraucht, genug Vertrauen aufzubauen und zu verstehen, dass ich ihr nichts weg nehme. Und jetzt ist es so, dass ich es ihr abnehmen dürfte, am Napf rumfummeln dürfte, ich mache es aber nicht.
Ähnlich habe ich mit hochwertigen Dingen gemacht. Knochen und Kauartikel waren nur so groß, dass sie es recht schnell fressen kann, dass sie es komplett essen kann. Ausserdem tauschen wir. Gib mir deins und du bekommst was besseres.
Und trotzdem durfte ich ihr draußen alles aus dem Maul nehmen, wenn sie mal was gefunden hat. Aber meist reicht ein "AH! Pfui!" und sie spuckt es sofort aus. Sie erwartet dann auch kein Leckerlie.
Was ich sagen will: Lasst dem Hund Zeit. Er muss euch vertrauen können und er muss wissen, dass er bleibt. Dann wird sich vieles wohl schon in Wohlgefallen auflösen.