Beiträge von Sternenflut

    also ich finde, dass die wunde abgedeckt werden sollte. am besten mit einer Wundauflage, die die Granulation fördert - Silber zum Beispiel oder - so blöd es klingt - Honig!! Ihr gebt ein orales Antibiotikum, aber Dreck kann sich trotzdem in die Wunde setzen und verhindert eine schnelle Heilung. Also sollte wirklcih ein verband drum, wenn nötig das ganze bein zuwickeln, socken ncoh drüber und zutapen!

    Einige von euch kennen unsere zweite Fellschnauze persönlich, andere nur von Fotos, wieder andere sollen ihn jetzt kennenlernen...
    Rocky ist 2 Jahre alt und ein reinrassiger Border Collie. Ich lernte Rocky mit kennen, als er 10 Monate alt war. Mein Freund brachte ihn an der Leine, ziehend wie ein Blöder zum Haustüreingang, ich streckte ihm die Handentgegen und es geschah - nichts... Alle waren verdutzt, denn Rocky hat einen Hang zu Aggressionen und kläfft am Zaun wie eine wildgewordene Bestie.
    Nun kam ich zum ersten mal ins Haus hinein, ging in die Wohnung meines Freundes im oberen Teil des Hauses. Daniel holte Rocky auf den Armen tragend nach oben, er beäugte mich aus allen Winkeln, machte aber keinen Muks. Allerdings fiel auf, dass er sich ausschließlich auf dem Boden lang robbte, nie aufrecht stand und sobald er die Gelegenheit sah, war er die Treppe nach unten zu Daniels Mama verschwunden.
    So verliefen die ersten Tage - ich kam, Rocky wurde die Treppe nach oben getragen, sah mich an, ließ sich dann sogar schon streicheln, aber rannte blitzschnell nach unten, sobald die Tür geöffnet wurde.

    Recht schnell erfuhr ich, wovon mein Freund und seine Mutter sprachen. Rocky zerrte an Leine, so dass er mich (!) auf dem Kiesweg entlang zerrte dass mir Knie und Hände bluteten. Er kläffte den ganzen Tag am Zaun, sobald sich etwas bewegte. Er ließ niemanden ins Haus, er knurrte jeden an, der ihn ansah. Er biss Passanten in die Beine, fügte Freunden leichte Bisswunden zu, wenn sie ihn ansprachen und fiel letztendlich über eine Frau her, die beim Tierarzt neben ihm saß - so dass diese im Krankenhaus behandelt werden musste.

    Schnell merkte ich, wo das Problem lag - Rocky hat nie eine Führung genossen. Er ist zwar in die Welpenspielgruppe gegangen, aber danach hat er nur selten Umgang mit Artgenossen gehabt. Meine Frage, was mit dem Hund passiert sei wurde schulternzuckend beantwortet. Er hat "nie etwas schlechtes erlebt". Rocky soll sogar sehr verträglich gewesen sein mit Menschen und Hunden, bis zum Tag als ein Züchterbesuch stattfand. Rocky war da etwa 5 Monate alt. Es verlief wohl alles sehr ahrmonisch, bis der Mann des Hauses die Tür öffnete. Rocky fiel regelrecht über ihn her. Seit diesem Tag soll er so sein, wie er ist.

    Was wurde denn dagegen getan?! nichts... gar nichts...

    Was macht ihr mit Rocky?! ...Opa geht jeden Tag mit ihm Radfahren.

    Wer geht mit ihm Gassi? ...Er geht in den Garten, morgends Fahrradfahren und Abends geht er an der Leine vors Haus zum Pipi machen.

    Gassirunden?! Zum See? Aufs Feld? ..keine...

    Rocky kennt Menschen also auch nur vom Zaun, dann sieht er sie als Eindringlinge..

    Bald kam Bailey in mein Leben gestolpert. Ich übte viel mit ihr, ging mit ihr nach draußen, ließ sie Leute, Tiere und Situationen kennenlernen und was soll ich sagen - sie ist einfach ein Glücksgriff und Traumhund.. Ich wusste nun also auch am eigenen Hund, dass allein der Mensch verantwortlich ist, was aus seinem Hund wird.

    Umso besser das Leben mit Bailey wurde, desto besser sie auf mcih hörte und desto mehr mir bewusst wurde, dass mit Rocky was schief gelaufen war, desto mehr wuchs in mir die Motivation aus ihn einen Superhund zu machen...
    Aber wo anfangen?! Aufklärungsarbeit... Mein Freund und seine Mutter sahen die Probleme nicht als solche, denn in der Wohnung war und ist Rocky ein sehr sensibler, verschmuster Hund. Nach draußen gingen sie ja nicht mit ihm. Immer wieder stieß und stoße ich auf taube Ohren, aber ich nahm die Sache in meine Hand.
    Meine erste Anlaufstelle war ein Schäfer in der Gegend, der mir anbot bei ihm mit seiner Hündin Schafe zu hüten. Wir waren einige male dort, doch er zeigte wenig Hüteinteresse. Nach 5 Minuten traben legte er sich ab und verweilte. Die Schafe sah er nur selten an, und ohne Kommandos ging gleich gar nichts.
    Also bei Null anfangen: Sitz, Platz, Stop, Auf!, Hier - halt all die grundlegenden Dinge.
    Ich gehe mit ihm Spazieren, wann immer es die Zeit zulässt. Ich versuche mit beiden Hunden gemeinsam und getrennt zu laufen. Rocky lernt sehr schnell, das ist wirklich ein Vorteil. Er knallt bei "platz" auf den Boden, er sitzt perfekt und kommt beim kleinsten "hier". Mittlerweile kennt er sogar "fuß" und macht mir das Leben am anderen Ende der Leine wirklich einfacher.
    Trotzdem: seine Aggressionen blieben.
    Seit einigen Wochen besuche ich Einzelstunden bei einem Hundetrainer. Beim ersten Besuch zeigte sich Rocky verdächtig ruhig. Er ließ uns unbeteiligt durch den Wald laufen, bis der Trainer einen Schritt auf ihn zu machte. Dann zeigte er all sein Potential...

    Seit heute Longieren wir. Rocky versuchte nur wenige male in den Kreis zu laufen, und vor allem - er achtete nach nur wenigen Runden nur ncoh auf mich!! Und das, obwohl 2 freilaufende Hunde samt Besitzer an uns vorbei liefen.

    Ich habe Rocky nun seit etwa 4 Monaten unter "meine Fittiche" genommen. Aber es fehlte mir einfach auch die Bindung zu ihm. Ich habe meine Bailey und Rocky kam mir immer etwas "druntergeschoben" vor. Denn natürlich waren alle froh, wenn es Erfolge gab und gibt, trotzdem möchte sich niemand an der Erziehung beteiligen. Also "trainierten" ich mit ihm den Aufenthalt in unserer Wohnung im Obergeschoss.
    Seit 2 Tagen geht er auf "hoch" alleine und ohne Hilfsmittel die Treppe zu unserer Wohnung nach oben. Es macht ihm sichtlich Spaß bei uns, er spielt mit Bailey, hat jetzt seinen eigenen Kong, er schläft hier und übt mit mir hier. Er bewegt sich frei und aufrecht und geht nur auf Kommando die Treppe nach unten, auch wenn die Tür offen steht. Das hat mich einen riesen Schritt weiter zu ihm gebracht. Ich betrachte Rocky mehr und mehr als meinen Zweithund und habe immer mehr Freude an Erfolgen mit ihm. Trotzdem gibt es nicht wenige Tage an denen ich alles hinschmeißen würde, an denen mich sein Verhalten und vor allem das Verhalten seiner eigentlichen Besitzer annervt. Tage an denen ich überlege, dass er besser ins Tierheim gehört als in unsere Familie.

    Wie es weiter geht steht noch in den Sternen, aber ich hoffe auf ein HappyEnd, ich geb jedenfalls nicht auf!

    Glückwunsch zu deinem Nando... Eine gelungene Mischung ist das :)

    Aber was mich stutzig macht: Bailey ist heute genau auch ein Jahr alt, hat 60cm SH und wiegt 25kg und ich find das gerade noch im annehmbaren Bereich, Nando wiegt wirklich 42kg?!!?

    Wünsche euch noch ganz viel Spaß mit eurem Vierbeiner!!