Beiträge von Emma_Co

    Letztlich war mein Eindruck hier in den letzten Beiträgen einfach, dass es neben den Fragen zur Zuchtmiete, auch um ein Gefühl des Belogens werdens geht. Also dass die TE sich mit der Sache nicht wohl fühlt (Was sie ja auch darf.)

    Und dass dieses Gefühl aus dem "Sie hat es mir nicht sofort gesagt" kommt. Aber offensichtlich wurde der Status der Hündin nicht verschleiert. Oder gelogen. Und trotzdem fühlt es sich für die TE so an. Seit es bekannt ist, hat sich die Wahrnehmung gedreht (So kommt es bei mir rüber).

    Insgesamt denk ich: wenn's so kompliziert oder mit gröberen Zweifeln anfängt, passt es wahrscheinlich generell nicht.

    Ich verstehe grundsätzlich schon deine Denkweise und gehe auch bis zu einem gewissen Grad mit. Für mich wäre das absolut nichts, als Züchter die Gespräche mit Welpeninteressierten zu führen.

    Ich fühle mich von der Züchterin auch nicht direkt belogen, finde es aber schon sehr auffällig, dass das Thema Zuchtmiete nicht angesprochen wurde. Wir haben damals lange mit der Züchterin telefoniert. Dabei ging es auch um Details wie Hundesport und darum, dass die Hündin letztes Jahr auf Turnieren war. Da finde ich dann schon merkwürdig, wenn mit keinem Wort erwähnt wird, dass es gar nicht die Züchterin ist, die den Turniersport macht, sondern ihre Freundin. Ich habe doch starke Zweifel, dass man sich ganz zufällig durch 1-2 Stunden Telefonat schlängeln kann ohne zu erwähnen, dass die Zuchthündin eigentlich bei der Freundin wohnt. :person_shrugging:

    Emma_Co


    Dass die Züchterin nicht als Besitzerin eingetragen ist, ist kein Indikator dafür, ob gut oder schlecht.

    Das ist sogar sehr üblich. Der Besitzer bleibt der Besitzer. Papiere und Zuchtzulassung und Zuchtbucheintrag neu beantragen und dann wieder retour wechseln wäre viel zu kompliziert.

    Wenn es kein Co-Owner Hund ist, steht der Züchter nirgendwo als Besitzer. Ist er ja auch nicht.

    Ich weiß nicht, ob ich so wirr schreibe, aber es geht hier um zwei Hündinnen:

    1. Wurf: Anfang des Jahres, Zuchtmiete, wir waren auf der Warteliste, haben in den Gesprächen nicht erfahren, dass es eine Zuchtmiete ist, haben dann aber auch keinen Welpen bekommen, weil es weniger als erwartet waren.

    2. Wurf: andere Hündin, die im Winter einen Wurf haben wird. Wir wurden als Kandidaten kontaktiert und haben dann vor Ort erfahren, dass diese Hündin die letzten 5 Monate gar nicht bei der Züchterin war. Diese Hündin ist auf der Webseite der Züchterin als ihre Hündin gelistet, in der Datenbank ist sie aber ohne Besitzer eingetragen. Bei allen anderen Hunden, die sie laut der Webseite hat, ist sie auch als Besitzerin eingetragen. Kann Zufall sein oder auch ein interessanter Zufall.

    Artikel von Udo Gansloßer geschickt, der davon schreibt, dass alleine schon die Umstellung des Tagesrhythmus während der Trächtigkeit einen messbaren Einfluss auf die Mutterhündin hat, was wiederum epigenetische Veränderungen bei den Welpen zur Folge haben kann

    Das ist ja nur eine Facette, was Gansloßer schreibt.

    Ich war auf einem Seminar von ihm und dort erzählte er, dass es auch gut für den Welpen ist nicht in Watte gepackt zu werden, sondern durch neue Umwelterfahrungen und Auseinandersetzung schon sogar im vegetativen Zustand sein Immunsystem aufzubauen und die Synapsen zu verschalten. Beispiel war, dass er aus der Wurfbox fällt und kurz auf kalten Fliesen liegt und darauf reagiert.

    Es geht bei dem Artikel den ich bekommen habe nicht nur um die Erfahrungen der Welpen sobald sie auf der Welt sind. Natürlich ist es wichtig, dass Welpen viele Erfahrungen machen. Aber die Welpen waren auch, abgesehen vom Mutterleib, vorher in keiner anderen Umgebung. Es geht darum, was potentieller Stress der Mutter mit ihnen macht, also Epigenetik. Man kann natürlich jetzt sagen, dass die Mutter in meinem Fall keinen Stress hat, wiel sie die Umgebung nicht kennt. Aber am Ende kann man das als Außenstehender nicht sicher beurteilen.

    Ich habe gestern den halben Abend zu Zuchtmiete gelesen. Es ist schon interessant, wie unterschiedlich das in den Vereinen geregelt ist. In einigen braucht der Züchter eine Genehmigung, in anderen ist nur die Anzahl begrenzt. In einer Zuchtordnung stand auch, dass die Zuchthündin 2 Mal im Jahr beim Züchter sein soll, um den Kontakt aufrecht zu halten. Wie man das überprüfen will, weiß ich nicht, aber in kleinen Vereinen mag das funktionieren.

    Nachdem ich jetzt noch mal eine Nacht darüber geschlafen habe und eure Kommentare gelesen habe, habe ich weiterhin keine feste Meinung zur Zuchtmiete. Aber mich stört rückblickend die Kommunikation darüber.

    Außerdem ist mir gestern auch noch aufgefallen, dass die Züchterin gar nicht als Besitzerin für die Hündin eingetragen ist, mit der der nächste Wurf geplant ist. Vielleicht ein Versehen, aber in Kombination damit, dass sie auch die Hündin war, die während des letzten Wurfs ausziehen musste und auch nicht mit in den Urlaub komen durfte, ist uns das zu vage. Wir werden uns nach anderen Züchtern umschauen.

    Emma_Co Ehrlich gesagt finde ich deine Hundetrainerin da ein wenig suspekt.... Die zieht das ja gleich super ins Negative nur durch Hörensagen von dir und ohne zu wissen was wirklich ist.

    Das klingt ein wenig unfair. Sie hat mir heute Abend noch ein Foto von einem Artikel von Udo Gansloßer geschickt, der davon schreibt, dass alleine schon die Umstellung des Tagesrhythmus während der Trächtigkeit einen messbaren Einfluss auf die Mutterhündin hat, was wiederum epigenetische Veränderungen bei den Welpen zur Folge haben kann.

    Ich bin eigentlich kein extrem vorsichtiger Mensch, aber da unser Ziel ist, einen möglichst ausgeglichenen Hund zu bekommen (den nervösen Hibbel haben wir schon), schließt das für mich schon fast aus, dass wir uns für diese Züchterin entscheiden. Es gibt ja auch noch Alternativen.

    Danke für die zahlreichen Kommentare. Da die Frage kam: es geht um einen Terrier (genaue Rasse lasse ich weg, da es sonst leicht recherchierbar ist, um welchen Züchter es geht).

    Für mich ist das alles schwer zu beurteilen. Ich verstehe, dass man nicht jedem Interessenten sofort auf die Nase binden will, dass man gar nicht der Besitzer der Zuchthündin ist. Das ist ja erst einmal irrelevant. Komisch wird es aber an der Stelle, dass ich vor ein paar Monaten mit der Züchterin über den Charakter der Hündin gesprochen habe und was sie gesagt hat, klang als ob es aus erster Hand kommen würde.

    Was den Umzug der aktuellen Zuchthündin angeht, kann ich mir nicht vorstellen, dass es viele Hunde gibt, die das ohne Stress wegstecken. Es ist ja nicht nur der Wechsel der Räumlichkeiten und der Bezugspersonen, sondern auch dass die Hündin alleine bei der Freundin und dem Sohn war, jetzt aber wieder mit 4 anderen Hunden zusammenlebt. Dabei ist auch ein neuer Welpe, der vorher nicht da war.

    Da aber bei der Zucht sehr viel Gegebenheiten Einfluss haben, würde ich halt das Gesamtkonzept anschauen. Wie ist die Hundehaltung der Züchterin? Wie sehen Spaziergänge aus? Wie verhalten sich die Hunde? Wie sind die Hunde mit fremden Menschen/Hunden? In welcher Kondition und in welchem Pflegezustand befinden sich die Hunde? usw. usf. Aber auch: wie ist die Züchterin? Habe ich das Gefühl, dass sie meine Fragen offen und ehrlich beantwortet? Wie sehr ist ihr Gesundheit wichtig? Wie wichtig ist ihr das Wesen? Wie wählt sie Deckrüden aus?

    Ja, das sind wirklich gute Fragen. Vom ersten Eindruck her wirkte die Züchterin sehr professionell und die Hunde waren ganz "normal". Formal gab es da absolut nichts auszusetzen. Alles andere hätte mich auch gewundert, da ihre Hunde diverse Titel auf Ausstellungen haben. Sie weiß also im Prinzip, was sie da tut und wie man sich präsentiert.

    Sie hat immer schnell geantwortet, wollte im ersten Telefonat sehr viel von uns wissen und hat uns von sich aus wieder kontaktiert. Andere Züchter waren da viel weniger engagiert und bei weitem nicht so auskunftsfreudig. Wir sind eigentlich sehr glücklich dort wieder los gefahren, auch wenn das Ende sehr abrupt war, weil der nächste Interessent dann vor der Tür stand. Wir waren aber 2 Stunden dort.

    Die Zweifel kamen dann erst später, unter anderem auch weil es so perfekt war. Manche Antworten klangen schon wie auswendig gelernt aber vielleicht ist das auch einfach so, wenn man jedes Jahr 2-3 Würfe hat. Ich habe dadurch etwas das Gefühl gehabt, dass sie uns etwas verkaufen will und von oben herab mit uns redet ("Ich habe 15 Jahre Erfahrung, das ist kein Problem für die Zuchthündin...").

    Hi!

    Wir beabsichtigen, einen zweiten Hund aufzunehmen. Unser erster Hund ist ein Pudelmischling, den wir von flüchtigen Bekannten meiner Cousine übernommen haben. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir noch wenig Wissen darüber, wie verantwortungsvolle Hundezucht funktioniert. Rückblickend war es vermutlich nicht ideal, dort zu kaufen. Das ist hier jedoch nur am Rande relevant.

    Für den zweiten Hund stehen wir mit mehreren Züchtern in Kontakt, die wir über die VDH-Website bzw. angeschlossene Vereine gefunden haben. In dieser Woche haben wir eine Züchterin besucht, die im Ausstellungswesen sehr aktiv ist. Ihre Hunde verfügen über diverse Champion-Titel und sie war bereits mehrfach bei den Crufts. Schon im Sommer standen wir auf der Warteliste für einen Wurf. Da es schließlich nur zwei Welpen wurden, wurden wir auf den nächsten Wurf verschoben. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Mutterhündin nicht der Züchterin gehört, sondern die Hündin einer Freundin ist.

    Gestern haben wir die Hündin kennengelernt, mit der für Dezember ein Wurf geplant ist. Auf die Frage, ob diese Hündin dauerhaft bei ihr lebt, antwortete die Züchterin zunächst mit Ja. Im weiteren Gespräch ergab sich jedoch, dass die Hündin vier Monate bei der Freundin war, während deren Hündin bei der Züchterin blieb (ein Tausch). Da die Züchterin im Urlaub nur drei Hunde im Wohnmobil mitnehmen kann, war die Hündin anschließend bei ihrem Sohn und mit ihm ebenfalls noch im Urlaub. Seit einer Woche ist sie wieder bei der Züchterin. Insgesamt war die Hündin damit fast fünf Monate nicht in deren Haushalt. Nach Aussage der Züchterin kennt die Hündin sowohl die Freundin als auch den Sohn seit dem Welpenalter und habe dort sozusagen ein "zweites Zuhause".

    Während des Termins haben wir dem zunächst keine weitere Bedeutung beigemessen, fragten uns aber auf der Heimfahrt, warum das Thema so betont wurde. Ich habe mich also eingelesen und auch verstanden, dass die Zucht mit der Hündin einer Freundin nicht einfach ein netter Freundschaftsdienst ist, sondern "Zuchtmiete" heißt und nicht unumstritten ist. Heute Morgen sprachen wir auch kurz mit unserer Hundetrainerin. Sie meinte, sie würde selbst keinen Hund aus einer Zuchtmiete kaufen und würde auch generell vorsichtig zu sein, wenn Zuchthündinnen nicht dauerhaft beim Züchter leben. Wenn es mal für ein Wochenende wäre oder für einen Sommerurlaub ist, sieht sie kein Problem. Ein Zeitraum von fünf Monaten Abwesenheit deute ihrer Einschätzung nach eher auf eine versteckte Zuchtmiete hin. Vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse zur Epigenetik sei es nicht unproblematisch, wenn die Zuchthündin mehrmals im Jahr über längere Zeit den Wohnort zu wechseln und entsprechend während der Trächtigkeit nicht in ihrem gewohnten Umfeld ist.

    Habt ihr dazu eine Meinung oder Erfahrungen?