Liebe lilasunny,
ich möchte dir zuerst sagen: Ich finde es stark, dass du deine Situation hier so offen geschildert hast. Es ist sicher nicht leicht, mit einem alten, gesundheitlich angeschlagenen Hund und einem kleinen Baby gleichzeitig alles unter einen Hut zu bringen. Dass du dir Hilfe suchst, beim Tierarzt warst, Schmerzmittel ausprobiert hast und sogar schon mit einer Trainerin gearbeitet hast, zeigt doch, dass du dir wirklich Mühe gibst. Dafür hast du Respekt verdient. (https://www.dogforum.de/netiquette/)
Umso mehr tut es mir leid, wie der Thread hier teilweise verlaufen ist. Viele Antworten klingen eher wie Vorwürfe oder Abwertungen als wie echte Unterstützung. (https://www.dogforum.de/netiquette/) Ich glaube, niemand von uns würde in so einer belastenden Lage gerne lesen, man habe alles falsch gemacht oder der Hund sei einfach ein „Duracell-Hase“. Solche Formulierungen helfen nicht – sie verletzen und machen das Problem nur schwerer.
Natürlich darf und soll man kritisch nachfragen, aber bitte in einem Ton, der ermutigt statt entmutigt. Wirklich hilfreich wäre es, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie man deinem Hund trotz Alter und Krankheit mehr Ruhe verschaffen kann – etwa durch gezielte Physiotherapie, eine nochmalige Überprüfung der Schmerzmedikation oder kleine Veränderungen im Alltag, die Stress rausnehmen.
Und noch etwas liegt mir am Herzen: Die Erkrankung deines Hundes ist ernst. „Spondy“ klingt wie eine Verniedlichung, aber Spondylose ist keine Kleinigkeit. Sie verursacht Schmerzen, schränkt Bewegungen ein und verdient es, klar und respektvoll benannt zu werden. Wenn wir Krankheiten sprachlich verharmlosen, laufen wir Gefahr, das Leid, das dahintersteht, nicht in seiner ganzen Schwere zu sehen.
Außerdem ist wichtig zu bedenken: Dein Hund ist ein Australian Shepherd. Diese Rasse wurde für Arbeit und Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet – sie braucht viel Beschäftigung, Interaktion und geistige wie körperliche Auslastung. Wenn diese fehlt, entsteht schnell Langeweile, und damit oft weitere Probleme wie Unruhe oder unerwünschtes Verhalten. Gerade in Kombination mit Alter und Krankheit ist es eine besondere Herausforderung, den Hund sinnvoll zu beschäftigen, ohne ihn zu überlasten. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl und manchmal auch neue, kreative Ansätze, die nicht in erster Linie körperlich anstrengend, sondern mental fordernd sind.
Bitte lass dich also nicht entmutigen. Du hast schon vieles richtig gemacht, und es ist völlig nachvollziehbar, dass man in so einer Situation verzweifelt und nach Austausch sucht. Genau dafür sollte dieses Forum da sein: um einander zu stärken, Erfahrungen zu teilen und neue Ideen einzubringen – und nicht, um jemanden runterzumachen.
Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft, Geduld und dass du noch gute Wege findest, damit es euch allen besser geht.