Beiträge von Franzissi

    Hallo Märchen, und vielen Dank für deine ehrlichen und auch kritischen Worte. Ja, du hast Recht. Wahrscheinlich leide ich mehr darunter, ihm nicht die Umgebung geben zu können, die ich ja scheinbar für "richtig" halte. Du hast total Recht, dass da viele Erwartungen von mir mit reinspielen. Ich glaube nicht, dass er "leidet". Er ist ja so ein absolut witziger und charmanter Zeitgenosse. Niemand in meinem Umfeld und von den Hundekontakten die wir so haben, hat das von ihm erwartet. Alle sind eigentlich immer sehr baff, wenn sie von seinen problematischen Seiten hören und können sich das eigentlich gar nicht vorstellen. Den Gedanken, dass Hundehaltung nicht immer perfekt sein kann und muss (?), werde ich mal zulassen. Denn ja, ich habe sehr hohe Ansprüche an mich. Das mit der Pension ist ein guter Gedanke und das werde ich mal recherchieren. So könnte ich mir zumindest mal ein paar Tage im Jahr nehmen, wo ich weiß er ist professionell aufgehoben, sodass ich wieder neue Kraft schöpfen kann und auch mal ein bisschen Abstand habe.

    Ich danke dir nochmal für deine Denkanstöße, ganz liebe Grüße!

    Hey, ja, die meiste Zeit, obwohl ich auch darauf achte, dass er auch genug Zeit ohne Maulkorb verbringen kann. Das kann er zum einen in seinem eigenen Bereich, aber auch teilweise frei in der Wohnung. Da er (meiner Meinung) eigentlich recht gut erzogen ist, lässt er sich sehr leicht durch Ansprache und Kommandos leiten (z.B. aufs Bett schicken etc.). Das macht er auch anstandslos. Er würde mich zum Beispiel niemals einfach so angreifen, wenn ich an ihm vorbeigehe. Deswegen nehme ich ihm den Mauli auch mal während der Arbeitszeit oder ähnlichen "ruhigen" Zeiten, wo wir sowieso nicht miteinander interagieren ab.

    Vermittlungshilfe bei Vereinen wie SinL, Foxdevils, Bigfoot Way etc. pp. anfragen schadet sicherlich auch nicht. Eventuell auch beim Tierheim Kaiserslautern anfragen. Andere Tierheime, die nicht auf Hunde mit Specialeffects spezialisiertt sind, werden da vermutlich eher nicht weiterhelfen können.

    Die genannten Vereine werden den Hund alle nicht nehmen können (natürlich alle voll), aber ggf. auf die Homepage stellen als Vermittlungshilfe, oder vll. kennen die wen, der wen kennt, der wen kennt, ...

    Danke für deine Rückmeldung Millemaus, mein Dicker wird niemals in eine Einrichtung gegeben. Dafür ist er nicht gemacht (s. Haupttext). Es geht nicht darum, den Kleinen schnellstmöglich wegzugeben, sondern bestmöglich. Danke für deinen Input, habe die Vereine gleich auf die Liste gepackt.

    Liebe Franzissi,

    so ein Schritt ist immer schwer, manchmal aber nicht anders lösbar, manchmal für alle Beteiligten das Beste. Früher habe ich anders gedacht, da hätte ich immer gesagt, zu musst den Hund behalten, du hast ihn ausgesucht und die Verantwortung.

    Mittlerweile habe ich aber schon öfter gehört und miterlebt das für den Hund ein passenderes neues zu Hause gefunden wurde.

    Leicht wird das aber nicht, wie du dir eh schon denkst. Ich würde als ersten Schritt mal bei Tierhemen anfragen, manche helfen bei Vermittlungen. Tierschutz und Notseiten für Schäferhunde sind auch eine Möglichkeit zu kontaktieren, die haben vielleicht auch Pflegestellen, wo der Hund eingeschätzt und trainiert werden kann, um dann weiter vermittelt zu werden.

    Ich wünsche euch beiden alles Gute

    Vielen Dank Shiri, ich war auch immer der Meinung, man müsse sich durchkämpfen. Und das würde ich auch, wenn ich nicht die Hoffnung hätte, dass er ein Leben ohne Kampf (oder zumindest weniger) woanders führen könnte. Mein Ego hat da einfach nichts zu suchen. Und so sehr ich ihn in meiner Welt halten wollen würde, so dankbar wäre ich, ihm sein "Lieblingsleben" schenken zu dürfen. Ich schaue auf jeden Fall mal nach speziellen Schäferhundehilfen. Ich bin auch immer offen für neue Trainingsmethoden. Ich schlage mich gerne durch. Aber ich würde es ihm einfach gerne etwas leichter machen.

    Danke für deine Wünsche, ich wünsche dir auch alles Gute und danke für deine Antwort!

    Liebe Hundefreunde,

    Ich bin eigentlich eher die stille Mitleserin, heute brauche auch ich mal ein paar Ratschläge (was mir schon ganz schwer fällt, damit an die "Öffentlichkeit" zu gehen).

    Ich habe einen 4,5 Jährigen Schäfer-Mix bei mir zu Hause (nicht mein erster Hund).

    Ich habe schon in der ersten Woche, in der er bei uns war, gemerkt, dass er etwas anders zu sein scheint als andere und diese Vermutung hat sich mit den Monaten und Jahren leider immer weiter bestätigt.

    Ich will euch gar nicht mit Einzelheiten aufhalten, aber nach 4,5 Jahren habe ich alle möglichen Veterinäre, Hundetrainer (später auch „spezialisierte“) und Methoden durch. Die Hauptproblematik bleibt immer gleich…Status. Im Allgemeine ist er sehr sehr unberechenbar (deswegen läuft er mittlerweile auch nur noch mit Maulkorb). Unberechenbar kurz definiert: Er hat grundsätzlich kein Problem mit Berührung, wenn ihm die Stelle aber nicht passt, oder er dann auf einmal seine Meinung geändert hat und doch nicht mehr will, beißt er zu. Genauso, wenn man ihn von etwas abhalten will, er frustriert wird etc. (aber eben nicht immer). Seit dem letzten Vorfall ist es auch kein einfaches schnappen mehr, sondern er beißt zu und zerrt zwei drei Mal. Warum er in dem letzten Fall ohne Maulkorb war? Tja, ich habe eine Sekunde nicht aufgepasst und in der Situation nicht damit gerechnet (deswegen auch das "unberechenbar") - es kommen halt immer wieder neue Situationen auf die Liste.

    Meine Umgebung macht es leider nicht leichter. Ich lebe in der Stadt (zum Glück sehr naturnah, mit einer Pferderennbahn und einem großen Park), ich habe niemanden außer mir, der sich mit Hunden auskennt. Meine Vater nimmt ihn mir manchmal Mittags ab (weil da eh niemand unterwegs ist), aber er ist auch der festen Überzeugung, dass mein Hund doch eigentlich ein ganz lieber ist. Er nimmt das Problem also schon wahr (er wurde auch schon mehrmals gebissen), denkt aber, der Hund dürfte das mit ihm machen. Er sagt dann auch immer „ja, dass war ja eigentlich meine Schuld“ - was meiner Meinung nach absolut desillusioniert ist. Denn in meiner Denkweise, kann ein Hund durchaus unverträglich und schwierig sein und man kann ihn trotzdem lieben, nur eben ohne ihn und die Situation zu unterschätzen.

    Jetzt habe ich doch so dumm rumgeschwatzt.

    Der Punkt ist, dass ich ihn abgeben muss…ich bin schon seit zwei Jahren bei diesem Gedanken, dachte jedoch immer ich könnte noch irgendetwas tun (was ich auch dauerhaft getan habe). Doch die Wahrheit ist, dass ich mich für ihn komplett isoliere und auch kaum mehr etwas anderes mache, als mit ihm zu arbeiten. Ich habe das Glück aktuell noch im Studium zu sein und halbtags zu arbeiten (Homeoffice) sodass ich die volle Verantwortung habe. Aber ich merke auch, dass uns das mittlerweile beiden nichts mehr bringt. Ich werde immer skeptischer, er wird immer skeptischer. Und ich habe glaube ich nun den Entschluss gefasst, dass er es woanders wahrscheinlich besser hat, als bei mir. Ich kann ihm aktuell kein Haus oder Garten schenken, sodass wir auch mal einen Tag nicht spazieren gehen müssen (wenn er mal wieder hoch nervös ist) und er einfach im Garten chillen könnte. Darüberhinaus gibt es in meiner Nachbarschaft so viele Hunde, dass ich kaum eine Uhrzeit auserkoren könnte, in denen wir mal niemanden treffen.

    Es fällt mir extrem schwer, diesen Schritt zu gehen. Ich schäme mich, es nicht hin zu bekommen...für uns beide. Ich habe Angst nicht die „Nadel im Heuhaufen“ zu finden, die er ja offensichtlich braucht (die meisten wollen ja einfach einen entspannten Familienhund). Ich würde ihn auch niemals ins Tierheim geben, da ich das für ihn nicht möchte, alleine weil ich stark davon ausgehe, dass er sich dort Zwangsverhalten aneignen würde (er hatte die Tendenzen schon als Junghund - was ich aber sofort ausmerzen konnte und nie wieder aufgetreten ist). Und vor allem schwingt das schlechte Gewissen mit, ihm im Stich zu lassen…er ist nunmal seit Beginn an hier, kennt nichts anderes, ist dazu auch noch ein Schäfer-Mix, die sich ja bekanntlich auf eine Person einschießen….

    Aber das sind „nur“ meine Ängste…

    Um zu meiner eigentlichen Frage zu kommen:

    Ich weiß nicht wo ich anfangen soll….Wie vermittelt man einen Hund? Und gerade so einen? Sollte ich mich an ein Tierheim wenden, um mich beraten zu lassen? Machen Tierheime so etwas überhaupt? Ich will ja auch nicht DIE sein, die ihren Hund „loswerden“ will, ich würde auch immer eine Vorankaufsklausel einbauen, dass er kein Wanderpokal wird, sondern wenn, immer wieder zu mir zurück kommt. Ich möchte einfach, dass es ihm besser geht…Was soll ich tun und wie fange ich an?

    Wenn du bis hier her gelesen hast...danke fürs Zuhören :sparkling_heart:

    Liebe J4ne3004,

    ich kenne das Gefühl sehr gut. Und natürlich gebe ich meinen Vorrednern Recht, wenn du merkst, dass da noch mehr bei dir ist, dann such dir auf jeden Fall nochmal professionelle Hilfe.

    Es muss aber nicht immer etwas tiefgreifendes sein. Manchmal ist es einfach auch "nur" ein Gefühl, auch wenn es sich gerade sehr herausfordernd anfühlt. Wie du es bewertest, und wie es sich entwickelt, kannst nur du spüren und leiten.

    Ich hatte ein ähnlich diffuses Gefühl, als ich meinen Junghund bekommen habe. Ich war super vorbereitet, mit Vorerfahrung, alles war super. Trotzdem war ein komisches Bauchgefühl da. Bei mir hat es sich auch weiter bewahrheitet, da er weiß Gott kein einfacher Hund ist. Das muss es aber auch nicht, manchmal ist es einfach nur die ungewohnte Situation und die ungewisse Zukunft, die unserem Kopf einen Streich spielt und uns Unsicherheit spüren lässt; die du gerade nun mal hast, da sich euer Leben nunmal etwas verändert hat (so war es bei meinem davor - dann wurde alles gut).

    Vielleicht beruhigt dich der Gedanke, dass du einfach schauen/abwarten darfst. Das du nicht jetzt entscheiden musst und Zeit hast. Nimm ab und zu mal eine Beobachtersituation ein, ohne, dass du bewertest, nur beobachten, als wärst du gar nicht mit involviert. Du musst nicht immer die Vorreiterposition übernehmen, manches darf auch einfach passieren. Nimm dir Zeit, also setze dich nicht unnötig unter Druck. Du bist ein Mensch, genau so ein Lebewesen wie dein Sammy. Eine Abgabe kannst du immer initiieren, diese Möglichkeit steht dir immer offen, egal zu welchem Zeitpunkt.

    Und wenn es klappt, dann klappt es, und wenn nicht, dann wirst du dich, so wie ich es aus deinem Beitrag herauslese, um ein gutes zu Hause für ihn sorgen.

    Fühl dich gedrückt!