Guten Morgen ihr Lieben.
Eine schlaflose Nacht liegt mal wieder hinter mir. Seit Dienstag ist es ein einziger Fiebertraum und ich würde gerne aus dem Albtraum aufwachen.
Mein Monty ist mittlerweile 10 Jahre alt und kastriert seitdem er 1,5 Jahre ist. Er kommt aus schlechter Haltung und kam mit 8 Monaten zu mir und war gesundheitlich sehr in Mitleidenschaft gezogen. Von daher rührt zB seine chron. Bauchspeicheldrüsenentzündung, die wir aber sehr gut im Griff haben.
Na ja, Montag waren wir 10km wandern mit Freunden und deren Hunden. Es war richtig toll! Monty hatte sehr viel Spaß. Abends fing es an, dass er öfter Harn absetzen musste und nachts pullerte er in die Wohnung obwohl er sich immer sonst meldet. Dienstag morgen der Schock: der Urin war braun wegen Blut. Zwischenzeitlich war es auch reines Blut was er gepullert hat. Also TA! Meine TA hatte leider nichts frei an dem Tag also bin ich zu einem anderen. Urinprobe aufgefangen, abgegeben. Stick fast explodiert vor Leukos, Bakterien, etc. Er untersuchte Monty und machte einen Ultraschall. Ich habe auf den Bildschirm geschaut und gedacht „oh Gott bitte nicht…“ (Ich komme aus dem Humanmedizinischen Bereich, habe also mein Fachwissen im Gepäck). Dann war alles wie Watte was ich gehört hab „… prostata Wucherungen… Blase nicht okay vielleicht, weil nicht richtig einsehbar… wiederkommen 10 Tage“. Antibiose, Schmerzmittel.Ich ging wie betäubt. Das Pipi war weiterhin manchmal blutig durchsetzt, aber wurde klarer.
Habe einen Termin bei meiner eigentlichen TA für Donnerstag gehabt wo ich auch hin bin. Sie röntge, untersuchte ihn, hat abgetastet. Monty lässt sich sehr selten Schmerzen anmerken. Er zuckte lediglich, was für ihn aber untypisch ist. Fazit: prostata auf Röntgen vergrößert, morgen (also Freitag) wiederbringen, dann bleibt er da. Sie macht einen Ultraschall und was evtl nötig ist darüber informiert sie mich dann.
Also habe ich ihn gestern um 9 hingegeben und sollte um 17:30 wiederkommen. Kein Anruf bis dahin. Ich dachte es könnte nen gutes Zeichen sein!
Als ich dann Monty abholte und sie mich aufrief freute sich Monty unfassbar und ich hab noch gedacht „du bist wie immer, du freust dich, hüpfst, alles. Wie sollst du denn krank sein?“
Wir schlossen die Tür und sie schaute mich an (wir kennen uns privat muss man dazu sagen) und sagte „ja… Ich muss dir leider sagen, das sieht nicht gut aus“. Sie zeigte mir die Bilder der prostata: vergrößert, Verkalkungen, Wucherungen, unregelmäßige Konturen. Harnblase war okay. Harnleiter Konturen auch unregelmäßig und nicht gut vom Rest trennbar. Prognose? Schlecht… Statistiken sagen 6 Monate maximal. Aber es kann auch in 1 Woche so sein.. es kommt auf Monty an. Seine Schmerzen, ob er noch Harn und kot absetzen kann, etc.. ob er noch alles mit den Kindern toleriert, ob er noch Lebensqualität hat.
Seit dem Zeitpunkt ist meine Welt ein Scherbenhaufen. Ich schaue meinen besten Freund an und weiß nicht wie dieser Hund so krank sein kann? Es gab keinerlei Auffälligkeiten. Ich bin ehrlich, ich würde ihm keine chemo oder Bestrahlung antun. Das hat bei dieser Art von Krebs nicht wirklich Auswirkungen - ich habe dazu Studien gelesen die es gibt, ich habe tausende Internetseiten gewälzt..
Er kriegt Schmerzmittel und weiterhin 4 Wochen Antibiose, damit sein Körper nicht noch belastet wird falls obendrauf eine Entzündung sitzt.
Hat wer von Euch Erfahrung? Wie waren diese? Ich brauche dringend Austausch - egal ob gut oder schlecht. Diese Ungewissheit wann, wie lange haben wir noch? Natürlich wird alles millionenfach mehr genossen.. aber trotzdem. Und diese Diagnose 2 Tage vor meinem Geburtstag ist echt nen schlechter Scherz.
Danke fürs lesen, danke fürs zuhören im Voraus und danke, dass man sich das runterschrauben durfte..
Nine & Monty. 