Natürlich sollte sich jeder, der einen Hund anschaffen möchte, darüber im Klaren sein, daß Tierarzt- und event auch mal Trainerkosten im schlimmsten Fall gewaltige Löcher in die Haushaltskasse reißen können. Und wenn man dann nicht nur sich selbst, sondern eine Familie mit mehreren Kindern versorgen muß, dann kann das sehr eng werden.
Das Problem ist, daß sich das Leben nicht wirklich planen läßt. Die Erfahrung habe ich nicht nur im Hinblich auf die Hundeanschaffung machen müssen.
Wenn ich geahnt hätte, welche drastischen Einschnitte unser Familienleben im letzten Jahr erfahren mußte, dann wäre Leila heute nicht hier.
Ich habe den Hund Ende Januar 2007 geholt. Im März gab es dann sehr ernste private Probleme, die beinahe in Trennung von meinem Mann gegipfelt hätten. Und dann ein weiterer Einbruch - mein Mann wurde völlig überraschend nach 18 Jahren im gleichen Betrieb arbeitslos.
Da standen wir nun - noch lange nicht abbezahlter Altbau mit weiterem Renovierungsbedarf, Zahlungsverpflichtungen aus Verträgen, schrottreifes Auto, vier Kinder im Schulalter und der Familienvater ohne Einkommen, mit gegen Null tendierenden Vermittlungschancen. Ich selbst war wegen der Kinder jahrelang zuhause geblieben und damit auch nicht in der Situation, sofort einen halbwegs brauchbaren Job zu finden (mittlerweile habe ich einen Platz für eine 2.Ausbildung - Neustart mit bald 35 Jahren)...
Finanziell hat sich die Abhängigkeit vom ALG zur mittleren Katastrophe entwickelt und ohne Unterstützung durch meine Schwiegereltern (beide mit nur kleiner Rente) sähe alles noch düsterer aus.
Wir haben uns sehr eingeschränkt, mehr geht nicht. Trotzdem reicht das Geld kaum (mir wird schlecht, wenn ich an die aktuellen Heizölpreise denke) und ich bin froh, wenn am Monatsende das Minus nicht wieder größer geworden ist. Leider kommt man ja nicht aus allen Zahlungsverpflichtungen aus besseren Zeiten von heute auf morgen heraus. Und das führt dazu, daß kein Geld für Rücklagen da ist bzw. sämtliche mageren Reserven aufgebraucht sind.
Ich kann mir im Moment nicht mal Leilas im März fällig gewesene Jahresimpfung leisten...
Natürlich würde ich meinen Hund im Notfall bzw. bei Krankheit zum TA bringen - keine Frage (mußte ich z.B. auch kurz vor Silvester 07 - Madame hatte in einen Scherbe getreten und sich die Arterie angeritzt). Aber das würde unsere Situation, die hoffentlich bald mal besser wird, noch verschlimmern. Ich müßte im Notfall in der Familie betteln gehen (was ich tun würde).
Trainer bzw. Hundeschule steht aus oben genannten Gründen völlig außer Frage, ich muß mich allein durchwurschteln. Das klappt so einigermaßen, obwohl es "Baustellen" gibt - glücklciherweise keine ernsten Sachen. Es wäre schön, wenn ich mir ein paar trainerstunden leisten könnte, aber es geht einfach nicht.
Und an die Abgabe des Hundes als Alternative bei Geldnot will ich gar nicht denken - das kommt einfach nicht infrage (wurde mir durchaus schon nahe gelegt).
Ich hätte nie gedacht, daß ich mal so im Schlamassel stecken würde - es war einfach nicht vorhersehbar, sondern das Leben...