Ich finde dieses spezielle Bauchgefühl (ich kenne es auch sehr gut) ist nichts was Angst machen muss und hat auch nichts mit Helikoptern zu tun. Wenn man so eine langjährige enge Beziehung zu einem Lebewesen hat spürt man Dinge, auf die man oft nicht den Finger legen kann und die man nicht immer deutlich benennen kann, die aber einfach da sind.
Ich hatte einen über 16 Jahre alten sehr fitten und munteren kleinen Hund, sein Leben lang an meiner Seite und nie krank in der Zeit. Eines Nachts bin ich wach geworden und wusste dass er bald sterben wird. Das war so ein schlimmes entgültiges und ganz ganz grausames Gefühl....
Ich habe es meinem Mann erzählt, wir haben dann gemeinsam den munteren, aktiven und Spaß-am-Leben-habenden Hund beobachtet und ich habe dieses Gefühl irgendwo im Hintergrund verstaut, da es dafür keinen logischen Grund gab.
Aber das Gefühl und eine dauerhaft große unterschwellige Traurigkeit blieben.
Ungefähr vier Wochen nach diesem ersten starken Gefühl des Abschieds hörte mein Hund auf zu fressen, und er war eine Fressmaschine, hat immer und gierig gefressen. Ich wusste jetzt ist es so weit, mein Mann wollte es nicht glauben, weil der Allgemeinzustand gut war und es ja auch eine Magenverstimmung usw. hätte sein können.
Aber ich war mir so sicher, dass in einem Tierkrematorium angerufen habe um zu klären wie spontan man da kommen kann. Ich hab nur geheult in diesen Tagen und ich bin kein Hysteriker mit meinen Tieren. Beim Tierarzt habe ich gesagt dass ich glaube mein Hund hat einen Tumor im Bauch. Der Tierarzt kennt mich schon lange, hat kurz das Ultraschallgerät an den Bauch gehalten, mein Hund immer bei mir am Arm. Es war ein riesen Milztumor und mein Kleiner wurde am nächsten Tag bei uns zu Hause eingeschläfert.
Ich habe seither nochmal viel mehr Respekt vor diesen Gefühlen, ich habe wieder 2 Hunde, davon einen Senior. In den ersten Wochen nach dem Tod meines Hundes habe ich mir um meinen zweiten Senior große Sorgen gemacht, hatte auch ein mulmiges Gefühl. Ich hab ihn dann durchchecken lassen, inklusive Bauchultraschall.
Mittlerweile bin ich wieder mehr in meiner Mitte, ich habe kein grundlos mulmiges Gefühl mehr und keine übertriebenen Ängste weil ich mich drauf verlasse dass mein Frühwarnsystem anspringen wird wenn was ist. Zur regelmäßigen Vorsorge gehe ich natürlich trotzdem weiterhin.
Also eigentlich ist so ein Gefühl etwas gutes, es warnt dich bevor etwas schlimmes passiert und es ist gut darauf zu hören.
Ich denke die damit verbundenen Ängste werden bei dir auch weniger werden, wenn alles verarbeitet und verdaut ist und dann kannst du vielleicht anfangen deine Sensibilität in Bezug auf deinen Hund als was richtig tolles zu sehen ohne ein (grundlos) mulmiges Gefühl dabei zu haben.