Beiträge von MoniHa

    Weil vieles einfach vollkommen falsch widergekaut wird. Leider. Das macht es allen schwer, die neu anfangen, und das Beste wollen.

    Und manches ist einfach unvollständig oder die konträre Perspektive.

    Schau mal: Ganz am Anfang ist die Umstellung genug, da braucht es keine "großen" Sachen, aber spielen und rennen lassen kann man trotzdem. Man sollte nur nicht direkt in die Fußgängerzone zur Rush Hour oder drei Stunden an den rammelvollen Strand.

    Der Hund schläft 18 Stunden ist schon nicht ganz unrealistisch - aber er ist dann auch 6 Stunden wach und soll in den 6 Stunden aktiv sein können. Aktiv sein im Sinne von etwas entdecken können, schnüffeln, bisschen auspowern usw. und das über den Tag verteilt, nicht 6 Stunden am Stück.

    Trotzdem klingt es komplett anders, wenn ich sage: Ein Welpe sollte mindestens 18 Stunden am Tag schlafen!!! als wenn ich sage: Ein Welpe sollte 6 Stunden am Tag ein aktiver, neugieriger Hund sein können!!! Stimmts? Bei dem Betonen des Schlafens denkt man sich "Oh Gott, da darf ich ja gar nichts machen. Der muss immer schlafen." Bei den 6 aktiven Stunden "Oh Gott, ich muss den 6 Stunden pro Tag bespaßen!" und beides ist falsch.

    Man muss den Mittelweg finden, wo man nicht zum Dauerbespaßer wird, aber den Hund auch mal Hund sein lässt und er Energie ablassen kann und etwas erlebt. Den findet ihr bestimmt noch.

    Verstehe gerade den Angriff nicht. Ich sag doch nicht: Lasst sie alle machen.

    Ich selbst habe keine Katzen mehr und habe lediglich meine Beobachtungen hier vor Ort genannt. Da war komplett ohne Freigänger dann eben ein anderes Problem da, das die meisten ebenfalls unschön fanden.

    Gibt es denn wirklich so viele Katzen, die mit einer abwechslungsreich gestalteten Wohnung, gesichertem Aufenthalt im Freien (egal ob jetzt Gehege im Garten oder angeleint Spazierengehen) und adäquater Beschäftigung durch den Halter eine so schlechte Lebensqualität haben, dass das wirklich absolut nicht zumutbar ist? Also nicht nur möchte gern (so wie auch jeder Hund lieber leinenlos durch die Gegend toben und seinem Jagdtrieb nachgehen möchte, als an der Leine zu hängen), sondern geht ohne Freilauf quasi ein?

    Weil ich kenne zwar diese Aussagen zur Genüge, dass Katzen nicht ohne Freilauf gehalten werden können, aber halt größtenteils von Leuten, die Katzen als praktische Haustiere wollen, die wenig Arbeit machen. Und wenn dann die Miez den ganzen Tag allein im Wohnzimmer hockt, wo vielleicht ein einzelner Kratzbaum in der Ecke lehnt, es sonst aber absolut nichts für die Katze zu tun gibt und auch keiner Lust hat, sich mit dem Tier zu beschäftigen, zu spielen etc. Nun ja, da wundert es mich nicht, dass die Katze unbedingt raus will. Aber mehr Aufwand ist von den meisten Haltern halt gar nicht erwünscht, also nimmt man eben die einfache Variante "Tür auf" und redet sich das dann selber damit schön, dass alles andere ja Tierquälerei wäre...

    Nur meine Erfahrung: Ich hatte zuletzt eine Gruppe von mehreren Katzen. Eine ist mir trächtig zugelaufen, kam also von draußen. Die hat zeitlebens (und das war noch lange) nicht ein einziges Mal versucht, nach draußen zu gehen. Nicht einmal. Die hat drinnen geklettert, gespielt und war glücklich. Ich hab zwei der Jungen behalten: Eine hatte nie den geringsten Funken von "Ich will raus". Die andere hat mir die Bude abtapeziert. War nie draußen, musste aber unbedingt. An der Leine hat sie sich auch nach Monaten lieber erwürgt als dran zu laufen, sobald irgendwo ein Geräusch war.

    Kater: Kam mit 6 Wochen als Findelkind. Ersten zwei Jahre war nur drinnen gar kein Problem. Dann war es ein Problem. Ein großes. Da ging aber Leine. Also Problem gelöst.

    Die nächsten drei Kater: Findelkind unterversorgt - der wollte von draußen nichts wissen. Am Fenster schauen reicht. Misshandelter Kater: Geh mir bloß weg mit draußen. Kater Nummer 3: Lag im Garten in der Sonne, reichte ihm an draußen.

    Das ist ganz unterschiedlich, ob es funktioniert oder nicht. Und natürlich sollte man alles versuchen oder dann abgeben. Finde ich. Weil man das aber nicht immer vorhersehen kann, hab ich mich bei meiner aktuellen Wohnsituation trotz Garten nach dem Letzten einfach komplett gegen Katzen entschieden.

    Bei mir gab es übrigens nicht nur den Kratzbaum und die existieren so vor sich hin. Die konnten auch Tricks, es gab Abwechslung und einen Freiluftbereich. Bei manchen reicht auch das nicht und dazu müssen sie noch nicht einmal von draußen kommen. Dass das die Überzahl ist, glaube ich aber nicht. Ich glaube, die Überzahl ist: Ich habe eine Katze, weil ich da die Tür aufmachen kann.

    Ein guter Ansatzpunkt wäre aber schon, wenn zumindest in der BuS Zeit keine Katze mehr raus darf, so wie jeder Hund an der Leine bleiben sollte. :ka:

    Für mich wäre es auch ein guter Ansatzpunkt, wenn Katzenanschaffung nicht mehr so einfach wäre. "Du hast keine Lust auf einen Hund und die Verantwortung, die damit einhergeht? Schaff dir doch eine Katze an. Tür auf und lass sie machen. Passt schon."

    Die gibt es ja leider immer noch. Gibt ja auch Menschen, die ziehen um und lassen ihre Katze zurück. Wer will es denn beweisen...

    Was man allerdings sehr deutlich merkt, ist der Unterschied in der Vogelanzahl seit mehr Menschen ganzjährig und gesichert füttern, Vogeltränken haben und Brutmöglichkeiten im Garten schaffen

    Und was bringt die heile Vogelwelt im Garten den Bodenbrütern im Offenland? Was bringt es dem Großteil der Vögel deren Habitat garnicht im hübschen Vorgarten ist, die garnicht zur Futterstelle kommen? Feldlerche, Braunkehlchen, Rebhuhn leiden unter massiven Bestandseinbrüchen und dann kommen die Katzen noch als i-Tüpfelchen oben drauf.

    Von Amphibien und Reptilien ganz zu schweigen. Ich sehe die Katzen hier jeden Tag im Feld. So viele Waldeidechsen kann ich gar nicht mehr zählen, wie hier den Katzen um Opfer gefallen sind.

    Ich will das nicht schön reden, ich finde aber auch das Angebot im Garten einen wichtigen Beitrag. Das ist ebenfalls ein Zeichen für wachsendes Bewusstsein.

    Wie du selbst sagst: Die Katzen sind das i-Tüpfelchen. Da muss man an vielen Stellen ansetzen. Das Freigänger-Problem zu lösen reicht allein nicht aus.

    Für mich ist es einfach nur die falsche Herangehensweise zu sagen: Keine Katze darf mehr raus und schon ist alles gut. Dafür ist das Thema zu komplex.

    Zu dem Thema: Katzen an der Leine - das geht. Natürlich ohne Freilauf und anders als beim Hund.

    Man erlebt dabei aber sehr viel Unschönes.

    Von Hundehaltern, die ihren Hund unmöglich bei sich halten können, weil da eine Katze langläuft bis hin zu Menschen, die die Katze absichtlich erschrecken, damit sie hochgeht.

    Für mich ist das Thema Katzenhaltung schwierig: Ich hatte lange und wirklich gerne Katzen. Freigänger kam für mich nie wieder infrage, weil ich ständig Angst um sie haben muss (Gift, Autos, Hunde, andere Katzen) und die wenigsten sind mit nur drin oder nur an der Leine oder nur eingezäunt wirklich zufrieden. Hätte ich endlich meinen Hof, sehe das aber wieder anders aus.

    Javik : Natürlich weiß ich das nicht zu 100 Prozent, aber das mit dem 1 Vogel pro Woche weiß auch keiner 100-prozentig. Dafür werden reichlich Mäuse mitgebracht und Ratten gibt es nicht mehr, aber wieder haufenweise Vögel, trotz hoher Katzenpopulation :ka: Bei den Fledermäusen - da gibt es ja auch nicht nur Katzen als Feinde.

    Ich bin immer wieder überrascht davon, wie schnell Menschen auf Katzen schimpfen und wenn sie dann eine Wildkamera aufstellen, sind sie schockiert über die Vielzahl der Besucher und es war dann doch nicht Nachbars Katze, sondern einer der vielen Marder z.B.

    Lass davon jede pro Woche nur einen Vogel fangen. Was eine extrem geschönte Annahme wäre....

    Ich weiß, du willst damit das gravierende Ausmaß verdeutlichen, aber "geschönte" Annahme ist das nicht. Es gibt hier wieder sehr viele Freigänger und die erwischen mal einen Vogel. Mal. Definitiv nicht jede Woche einen und auch nicht jeden Monat einen, weil das deutlich aufwendiger ist als sich Mäuse zu krallen und die halbtot zu spielen. Dafür sind viele Freigänger zu faul und zu gut im Futter.

    Was man allerdings sehr deutlich merkt, ist der Unterschied in der Vogelanzahl seit mehr Menschen ganzjährig und gesichert füttern, Vogeltränken haben und Brutmöglichkeiten im Garten schaffen.

    Was man ebenfalls gemerkt hat: Wahnsinniger Ärger über böse Freigänger, die man vergiftet und vertrieben hat und als die dann weg waren, gab es noch mehr Ärger wegen Mäusen und Ratten. Also sind die Freigänger jetzt wieder erwünscht. Ich persönlich stell lieber das Vogelfutter so auf, dass sich keine Katze im Vorbeigehen einen angeln kann und leb lieber mit gelegentlichem Katzenkot im Beet, als mit hordenweise Mäuse und Ratten. (Auch wenn ich selbst keine Katzen mehr habe)