Beiträge von Feemi

    Zum Alleine bleiben muss ich noch ergänzen: es klappte vor der Scheinträchtigkeit und seit zwei Wochen auch wieder ohne Probleme. Ich kann über Kamera checken, dass alles ok ist und sie entspannt ist.

    Möchte das explizit erwähnen, mir ist schon klar, dass Erziehungs- oder Trainingsthemen nicht von einer Kastration beeinflusst werden.

    Hallo!

    Es ist wirklich nicht einfach zu entscheiden. Ich frage mich immer wieder, warum ich ihr diesen enormen Stress wieder zumuten sollte. Zudem ist für mich auch das mit dem Alleine bleiben ein Riesen Thema. Sie muss wirklich nicht viel alleine bleiben, aber man hat ja auch einen Alltag ohne Hund. Die nächste Scheinträchtigkeit fällt in den Hochsommer, da kann ich sie nicht im Auto mitnehmen und für kurze Erledigungen dort lassen.

    Viele Hundemenschen sagen, "das gehört eben dazu" "ganz natürlich". Damit tue ich mich aktuell sehr schwer. Die Hunde leben bei uns, wo sie denn eigentlichen Sinn einer Scheinträchtigkeit (die Funktion als Amme) gar nicht ausleben könnten.

    Und auf der anderen Seite lasse ich einen sonst gesunden Hund unters Messer legen, auch wenn es in unserem Fall "nur" minimalinvasiv wäre.

    BorderPfoten Eure Geschichte ist ja auch nicht ohne. Und dann auch noch im Urlaub, oh weia! Habt ihr eine "normale" Kastration machen lassen oder minimalinvasiv?

    Übrigens: Wenn mich vor ein paar Monaten jemand nach Kastration gefragt hatte, war meine Antwort stets: Auf keinen Fall, solange sie gut mit allem klar kommt. War teilweise echt genervt, wenn das Thema aufkam, weil ich mir dachte, warum soll ich die denn kastrieren lassen und ihr eine OP zumuten, nur damit es etwas einfacher mit den Rüden und der "Sauerei" daheim ist.

    Deine Hündin ist noch sehr jung. Säugling im Haus ist natürlich ein starker Trigger.

    Ich persönlich würde trotzdem noch mind. eine Läufigkeit abwarten. In der nächsten Läufigkeit dann etwas das Futter reduzieren, Ablenkungsprogramm spätestens mit Beginn der Scheinträchtigkeit erhöhen. Spielzeuge wegräumen. Alles verbieten, was Nestbautrieb ist. Evtl. pflanzlich unterstützen.

    Je nachdem auch trainieren, dass euer Säugling nicht ihre Baustelle ist.

    Sollte die Scheinträchtigkeit trotz aller möglichen Maßnahmen weiter so schlimm bleiben, könnte das für mich durchaus ein Grund zur Kastration sein.

    Erstmal Danke für die schnelle Rückmeldung.

    Bis auf Futter reduzieren, haben wir auf all das bereits geachtet. Dass unser Kind nicht ihre Aufgabe ist, zeigen wir ihr seit der Geburt. Als sie aufdringlich wurde, habe ich die beiden auch zeitweise räumlich getrennt. Interessanterweise hat sie das Baby während der ganz akuten Stressphase sogar mehr ignoriert. Langfristig gesehen wollen wir ein zweites Kind, auch ein Aspekt, den man berücksichtigen muss.

    Das mit dem Futter reduzieren ist mir neu. Wir haven die Menge in den letzten Wochen erhöht, weil sie so abgenommen hatte.

    Hallo zusammen,

    ich bin ganz neu hier im Forum und hoffe auf ein paar Erfahrungsberichte zur Scheinträchtigkeit. Denn ich überlege, ob ich meine Hündin kastrieren lasse. Aber erstmal von vorne:

    Meine Hündin kam mit ca. 6 Monaten aus Rumänien über eine Pflegestelle zu uns. Im Mai wird sie 2. Sie war zweimal läufig und die letzte Scheinträchtigeit/-mutterschaft war für mein Empfinden sehr extrem. Meine erste Hündin kam schon kastriert zu uns, daher habe ich keine weiteren Erfahrungswerte dazu.

    Die letzte Läufigkeit war im November, verlief soweit alles gut, sie war ruhig und hat viel geschlafen, war anhänglich. So etwa im Januar fing es an, dass sie uns und unserem Baby (wenn er am Boden lag) sehr aufdringlich geworden ist und sie sehr schnell ganz aufgeregt wurde. Sie hat unser Kind nicht bewacht oder gehütet, ich hatte eher den Eindruck sie war mit allem überfordert, zeigte sehr viel Übersprungsverhalten. Ende Januar schlug es dann mit einem mal um: Sie war ständig unruhig, hat gehechelt, kam nicht zur Ruhe, immer wieder stand sie rum oder lief im Haus herum, dann stand sie wieder hechelnd vor der Türe. Dazu war sie auch extrem unsicher bei Dingen, die ihr sonst keine Probleme bereiten (Staubsauger, Fenster putzen). So ging das immer weiter. Wenn ich sie ins Körbchen geschickt habe, hat sie dort einfach weiter gehechelt. An Scheinträchtigkeit dachte ich da noch gar nicht, weil sie weder Milch noch Nestbautrieb hatte oder Welpenersatz gesucht hat. Ich dachte zunächst, sie wäre mit dem Baby überfordert, wobei das die letzten Monate wirklich gut mit den beiden klappte.

    Als sie endlich mal 2 Stunden im Körbchen lag, war die Atmung so schnell, dass ich direkt zur Tierärztin bin, weil ich dachte, sie ist krank und fällt mir gleich um. Aber nach einem großen Check Entwarnung, dafür der Verdacht auf Scheinträchtigkeit und in Verbindung mit gestilltem Baby im Haus super Hormonchaos für meine Hündin. Wir bekamen ein pflanzliches Mittel zur Beruhigung, was aber nichts brachte. Es ging soweit, dass sie nicht mehr alleine bleiben konnte und zweimal hat sie uns sogar in die Wohnung gekackt (kein Durchfall), obwohl wir erst mit ihr draussen waren. Da sie immer vor der Tür stand, habe ich sie öfter mal in den Garten gelassen, wenn es vom Wetter gepasst hat, dort hat sie sich erst kurz ausgetobt und den Stress abgebaut, dann hat sie sich eine Kuhle gegraben und sich dort endlich mal entspannt hingelegt, ab und zu hat sie sich unter eine Hecke verkrochen. Beim Spazierengehen war sie wie immer brav und entspannt.

    Das Ganze hat sich über 6 Wochen hingezogen, seit einer Woche ist sie wieder relativ normal. Auch ggü. dem Baby ist sie wieder ruhig und ausgeglichen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Zeit auch selbst sehr mitgenommen hat. Den Hund den ganzen Tag in so einem Zustand zu sehen und natürlich auch, dass sie nicht mal kurz alleine bleiben kann, was sonst gut klappt, war nicht einfach.

    Habt ihr meinen Roman bis hier gelesen? Ja? Dann tausend dank

    Jetzt steht die große Frage im Raum: Kastrieren oder nicht. Ist das noch ein zumutbares Stresslevel, weil eine Scheinträchtigkeit eben dazu gehört oder geht das schon ins Extreme? Für mich ist es extrem, aber ich habe eben keinen Vergleich und würde gerne erfahren, wie das bei euren Hündinnen so ist.

    Die (Haus)Tierärztinnen hatten übrigens nur waage Empfehlungen „Über eine Kastration kann man da schon nachdenken“ „Das müssen Sie entscheiden“ etc. Finde ich ja gut, denn die Tierklinik war quasi gleich für die minimalinvasive OP bereit.