Beiträge von Elliot1510

    KayaFlat das freut mich für euch, dass ihr so einen tollen Tag hattet. Und mir macht das Mut, dass wir das irgendwann auch schaffen. Ich möchte ihn ja auch nicht immer überall abgeleint haben. Aber mal ist schon schön. Toll, wie du das beschreiben kann, worauf du achtest und wie du dann reagierst. Mir ist nun schon klarer, dass ich ihn schon beim Aufnehmen einer Spur klar begrenzen muss bzw. besser hinsehen, woran ich Anspannung erkennen kann. Rückblickend war es nämlich gestern genauso: er war von anfang an im Hummelmodus und zog und schnüffelte und ist wild gerannt. Und ich dumme Nuss hab gedacht, er ist nicht so gut ausgelastet und muss sich mal ausrennen. Was vielleicht auch einerseits gestimmt hat, aber ja auch mit Jagdverhalten gekoppelt ist.


    Wir wohnen ja direkt am Wald und daher ist das unsere Hauptspazierstrecke. Heute früh war er sehr umsichtig. Sehr entspannt an der Leine und sich immer wieder nach mir umgedreht. Keine Spuren aufgenommen. Ich bin dann mit ihm zu unserem Stall gelaufen und habe die Pferde versorgt. Da muss er immer warten und ruhig bleiben. Das klappt auch meistens gut. Zur Belohnung darf er dann oft in die Reithalle und rennen. Und hier war heute der große Unterschied: er ist rein, ich mache ihn ab und er wird sofort kopflos. Hat nicht das Kommando abgewartet zum losgehen. Und dann wie ein wilder Staubsauger durch die Halle. Ich habe mir dann Pylonen hingestellt um ihn daraus zu holen und als ich ihn zu mir geholt habe, hatte er echt weite Pupillen und etwas Geifer an den Leftzen. Also für mich voll im Jagdmodus. Hatte er vorher so noch nie und ist mit Sicherheit die Folge von Gestern. Ich habe ihn dann nicht weiter rumschnüffeln lassen und konnte ihn dann nach den Pylonen noch anmieren mal seine Sauserunde zu machen. Da war er dann wieder der alte und dann haben wir auch den Heimweg angetreten.


    Mehrhund es war ja auch noch ein junges Reh, was nicht so schnell weg konnte :( Der Jagdpächter hat mir auch erzählt, wie oft sie Rehe erschießen müssen, weil Hunde sie verletzen. Zuletzt hat ein Goldi ein ausgewachsenes schwer verletzt.

    Bei uns sind gestern jedenfalls alle rosaroten Brillen von der Nase gerutscht. Einerseits gut, weil wir nun klar daran arbeiten werden, aber dass durch meine Unachtsamkeit und Naivität ein Tier leiden und sterben musste, ist schwer zu ertragen. Damit muss ich erstmal mit klar kommen. Aber ich will auch nicht jammern, denn es ist passiert und ich kann es nicht mehr ändern.


    Javik alles gut. Ich war gestern sowieso zu nichts mehr zu gebrauchen. Danke für deine Klarheit.

    Javik ich sage ja, es war absolut naiv. Ich weiß jetzt, dass 1 Sekunde reicht.

    Ich werde mich wg. eines Brauchbarkeitskurs informieren.

    Floki ist unser erster "echter" eigner Hund. Vorher gabs Familienhunde, um die ich mich zwar auch intensiv gekümmert habe, aber ja trotzdem anders. Und die beiden waren auch anders vom Gemüt. Ich denke, ich habe hier zu sehr das Bild der Beiden im Kopf gehabt.

    Und es ist verwunderlich, was einem manche Menschen als Ersthundbesitzer raten. Ich habe mal eine Frau im Wald getroffen, die mich gefragt hat, warum ich ihn nicht ableine und meine Antwort wegen der Rehe, damit kommentiert hat, dass es nicht so schlimm wäre wenn mal so ein Hund wie meiner einem Reh hinterher rennt, da ja BC mit drin sei und die würden die Rehe nur stellen oder irgendwann umdrehen.....


    wildsurf Danke für deine klaren Worte und Tips. Ich bin echt durch den Wind und denke nur an heute früh. Mein Mann und ich haben nochmal gesprochen und uns ist beiden klar, dass wir ihn in der letzten Zeit zu wenig gefordert und das alles zu locker eingeschätzt haben. Zum Glück sind wir beide bereit, jetzt wieder mehr und intensiver Zeit zu investieren. Deine Anregungen unterstützen meine Gedanken, wie man es machen könnte (Aufgaben geben, Arbeiten lassen, Ersatztaining etc) Ich schrecke nicht davor zurück, dass es anstrengend wird oder lange dauert. Er ist wirklich ein toller Hund und jede Mühe wert.


    Schleppleine hatten wir schon die ganze Zeit, das klappt auch soweit gut.


    Ich freue mich über weitere Anregungen oder Erfahrungen, was geholfen hat oder auch nicht. Wildgehege probiere ich mal aus. Aber ich merke auch, dass mein Kopf erstmal wieder (angst)freier werden muss. Ich kann ihm grade so gar nicht die Führung geben, die er braucht.

    Danke für eure Antworten.


    Uns ist es grundsätzlich sehr wichtig, dass Floki gut erzogen ist. Wir glauben, nur so kann ein gutes Miteinander von Hundebesitzern und Nichtbesitzern funktionieren.

    Davon mal ganz ab, kann ich nicht verstehen, wie jemand mit gutem Gewissen ein Tier leiden lassen kann, um einer Strafe und Konsequenzen zu entgehen.


    Mir wird jetzt einfach immer klarer, wie naiv ich bis heute morgen war. Ich habe ernsthaft gedacht, wie kriegen den Trieb in den Griff, wenn wir konsequent weiter trainieren und wenn er älter wird. Weil er halt nicht so doll ausgeprägt war...weil er immer nach Sekunden oder ein/zwei Minuten zurück war und das ja auch nicht immer passiert ist.

    Ich habe mich so erschrocken, wie schnell und heftig das heute ging.


    Ich muss auch gestehen, ich kann grade nicht unbeschwert mit ihm umgehen. Ich weiß, er kann gar nichts dafür. Und ich liebe ihn wirklich sehr. Aber es sitzt mir halt im Nacken.


    Ich werde ihn natürlich nicht ohne Leine im Feld oder Wald laufen lassen. Wir haben ein paar Freilaufflächen, die ich aber bisher immer gemieden habe, da dort auch viele "Idioten" unterwegs sind, mit nicht allzu verträglichen Hunden. Das wollte ich ihm ersparen und zudem wird dann das Training "Lauf nicht einfach auf fremde Hunde zu" sehr erschwert.

    Ich werde da aber sicher eine Lösung finden, wo er sicher flitzen darf ohne Angst, dass etwas passiert.


    Aber nur mit Anleinen in wildreichen Gegenden ist es ja nicht getan. Sein Reiz ist ja da, er riecht die Tiere und wird hibbelig/kopflos. Was kann ich da tun und mir zu nutze machen? Er ist ein Hund, der definitiv keinen Streit mit seinem Besitzer möchte und daher schnell klein beigibt. Und wie gesagt, er ist intelligent. Eine wilde Hummel und Verfressen :) aber das hilft in so einer Situation auch nicht mehr.

    Mir gehen tausend Gedanken und Ideen durch den Kopf (doch gezieltes Ballspielen als Ersatz, Reizangel ja oder nein usw.)

    Vielleicht erkennt ja jemand hier Verhaltensweisen wieder und kann mir von seinem Hund berichten?


    Versucht mal beim KJHV oder KJS in einen Brauchbarkeitskurs zu kommen .... zum üben .... und lernen ... die Ausbilder da kennen die Sorte Hund und können da helfen

    Wir wohnen in im LK Friesland, Niedersachsen. Ich kenne sowas gar nicht. Habe es grade gegoogelt, aber nichts gefunden :(

    Hallo zusammen,


    ich bin hier neu, kenne aber das Forum seit dem unser Hund bei uns ist (da war er 3 Monate alt). Mir fällt das, was ich gleich schreibe, unsagbar schwer und ich habe grade eine Mischung aus Trauer, Scham und Wut auf mich selbst, in mir.

    Ich würde am liebsten niemandem davon erzählen, aber das wird uns nicht helfen. Also, ab in kalte Wasser. Ich möchte nur darum bitten, mir keine Pauschalaussagen zu geben wie "Selber schuld", "falsch reagiert" oder "hätte man auch verhindern können" - Das weiß ich alles. Und das nagt grade heftig. Ich wünsche mir Tips, wie ich jetzt reagieren muss und wie ich für die Zukunft üben kann/muss.

    Kurze Vorgeschichte:


    Unser Hund Floki ist grade ein Jahr alt geworden. Er ist ein Mix aus Irish Setter, Labrador, BC und kl. Münserländer. Er ist intelligent, sehr menschenbezogen, freundlich zu anderen Hunden, lauffreudig, reizoffen und hat einen Jagdtrieb.


    Wir haben von Beginn an an der Impulskontrolle gearbeitet. Keine Ballspiele. Dummyarbeit, Suchspiele etc. Mit Beginn der Pubertät verstärkte sich der Jagdtrieb. Er entfernte sich bei Spaziergängen weiter und ist auch mal im Unterholz verschwunden. Hat angefangen die Katze meiner Mutter im Garten zu jagen, die er von Beginn an kannte. Daran haben wir bisher so gearbeitet, dass der Rückruf gut klappt, er sich auf Entfernung hinsetzt oder legt, nur mit Kommando den Dummy suchen darf oder Spielzeug geworfen, was er auch nur auf Kommando holen darf. Wenn er unerlaubt losrennt, krieg er ein klares Kommando, dass das nicht geht.


    Trotzdem hat er in den letzten Wochen sich immer mehr und unvermittelt von mir entfernt, z.B. wenn er Spaziergänger aus der Ferne gesehen hat (ca. 200 m) Er hat zwar gestoppt und ist zur mir zurück, aber erstmal immer los gerannt. Auch einem Hasen ist mal hinterher, der direkt vor uns hoch ist. Nach 1 Minute kam er auf Rufen und ich habe das auch versucht zu belohnen mit Dummy und Leckerlie.


    Heute ist dann das Schlimmste passiert. Ich habe ihn frei, übe den Rückruf. Er kommt, holt sich die Belohnung, bleibt aber nicht, sondern macht auf dem Absatz kehrt und reagiert nicht mehr und ist im Unterholz. Ich hinterher, weil die Übung nicht geklappt hat und da hatte er schon ein junges Reh aufgestörbert. Ich gehe nicht ins Detail. Er hat es bekommen. Ich habe ihn weggerissen, festen Schnauzgriff, angebrüllt und ihn dann aus dem Unterholz gezerrt. Meinen Mann angerufen, er muss ihn abholen und den Jäger informiert und dort gewartet, bis er kam. Sie haben das Reh erlöst.

    Ich bin am Ende und fühle mich schuldig und hilflos. Ich bin wütend auf mich selbst, dass ich ihn habe frei laufen lassen, obwohl es schon Situationen gegeben hat, wo er mir abgedampft ist.


    Wie gehen wir jetzt weiter vor? Hundetrainer ist klar, da waren wir auch bis vor ein paar Monaten noch.

    Ich überlege ihn mit zu einem Wildgehege in der Nähe zu nehmen und mit ihm dort Ruhe bewahren zu üben. Ist das überhaupt richtig?

    Natürlich bleibt er erstmal angeleint. Aber er hat so Freude an Bewegung, dass er gestresst ist, wenn er mal nicht lossauen kann.

    Ich möchte natürlich hier keine Pauschallösung. Ich will nur sofort alle weiteren Erfolge für ihn unterbinden und ihm trotzdem die Möglichkeit bieten, mal rennen zu können.


    Herzliche Grüße


    Elliot