Hallo,
ich kann in etwa nachempfinden, wie du dich fühlst, auch wenn es bei mir meine Katze war, bei der wir uns diese Frage stellen mussten. 
Es gab vor der endgültigen Entscheidung schon 2x solche Augenblicke, in denen ich gedacht hatte, dass es soweit sei, der Abschied gekommen sei. Doch sie hatte sich wieder berappelt und wir konnten noch einige weitere Monate miteinander verbringen. Sie war auch inkontinent und hatte Epilepsie, sie war aber eingestellt. Sie suchte täglich unsere Nähe und war unheimlich verkuschelt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie litt. Manchmal irrte sie auch im Haus umher oder drehte sich im Kreis, aber das waren nur Phasen in einem Alltag, den sie ansonsten normal - und sehr verfressen - verlebte.
Und dann, eines Abends, bekam sie plötzlich wieder einen Anfall. Danach war sie viel länger als sonst apathisch, es war so schlimm anzusehen. Sechs Stunden später kam der nächste Anfall, wieder lag sie danach teilnahmslos in meinen Armen. Ich wusste in dem Moment, dass der Zeitpunkt, vor dem ich Angst hatte, gekommen war. Wir hatten sie noch an dem Tag erlösen lassen bei unserer Tierärztin. Sie hatte danach das Fenster geöffnet mit den Worten, dass sie dies täte, um die Seele ziehen zu lassen. Mir fließen wieder die Tränen, wenn ich daran zurückdenke, obwohl es inzwischen einige Jahre her ist. 
Ich wünsche euch, dass ihr die für euch richtige Entscheidung treffen könnt. Und wenn es heißen sollte, "Abschied nehmen" und ihr dazu in der Lage seid, geht den Weg gemeinsam mit eurem Tier bis zum Ende. Sie spüren eure Anwesenheit, da bin ich sicher.
Alles Gute euch. 