Beiträge von Bbylabi

    Ich auch. Und zwar leider eine unentspannte.

    Idealerweise sollte man ja entspannt und zielstrebig mit aufrechter Körperhaltung gehen und nicht auf den Hund achten. Wenn ich das mal hinbekomme, reagiert er auch ganz gut darauf. Aber ich muss ja meistens drauf achten, dass er keinen Blödsinn macht und nicht plötzlich in die Leine springt, weil irgendwo irgendwas auftaucht, was ihn interessiert. Und sei es ein zerknülltes Taschentuch, das durch die Luft wirbelt. Also halte ich natürlich die Leine sehr fest und achte stark auf ihn und die Umgebung. Das ist alles andere als entspannt.

    Hoffe es ist okay, wenn ich dir da noch drauf antworte :)

    Gebe ich dir recht. Das wäre eine gute Körperhaltung - aufrecht und selbstbewusst. Hach klingt wie mein Hund. Also bei uns war und ist es teilweise noch sehr ähnlich. Bei Sturm spazieren gehen? Horror mit all den fliegenden Blättern.

    Mein Hund hat leider falsch gelernt, dass er sich um Außenreize kümmern muss. Ich tue es ja nicht oder unterbinde es auch nicht deutlich für ihn. Wie verhält sich deiner Zuhause? Ich weiß, dass das Thema bei uns schon Zuhause beginnt. Er ist sehr distanzlos, löst schnell Grenzen auf, bedrängt uns gerne am Sofa und wir haben das früher teilweise als "Freude" oder "Liebe" fehlinterpretiert. Er folgt mir auch gerne überall hin, bewacht die Wohnung usw. Daran arbeiten wir und ich unterbinde sowas vorwiegend mit Körpersprache. Und er reagiert da zum Glück sehr fein darauf. Doch solange es Zuhause noch Themen gibt, erwarte ich nicht, dass er draußen stärkere Reize ausblenden kann. Andere Hunde sind auch unser Endgegner.


    Zitat von Fenjali

    Ja, das habe ich schon vor einigen Monaten versucht. Da blieb er dann einfach stehen oder hat sich hingesetzt. Vor mir laufen darf er ja, aber die Leine muss locker bleiben. Ist sie locker, lobe ich ihn. Ansonsten sage ich nein und ziehe ihn zurück. Das klappt so einigermaßen. Und eigentlich auch nur, wenn man sehr streng mit ihm umgeht. Und selbst dann probiert er es immer wieder.

    Richtungswechsel und Stehenbleiben mache ich öfter, denn er soll ja lernen, auf mich zu achten. Anstatt sich zu benehmen als wäre er allein unterwegs und einfach das zu tun, was ihm gerade in den Sinn kommt.

    Hinsetzen könnte aber auch ein Zeichen sein, dass er deine Begrenzung akzeptiert. Vielleicht warst du zu stark und dein Hund würde darauf sogar ganz fein reagieren. Aber nur ein Gedanke. Könntest es ja nochmal probieren (freundlich aber bestimmt) und ihn dann mit einer Armbewegung zum Weitergehen einladen.

    Richtungswechsel haben wir auch lange praktiziert. Ganz ehrlich...Gonzo hielt mich glaub ich nur für bekloppt, dass ich mich nicht für eine Richtung entscheiden konnte. Ich habe ihn keine Kompetenz damit vermittelt. Sobald ich wieder normal weiterging, hing er wieder in der Leine.

    Fenjali Sagen kann ich es. Nur die Methode habe ich früher schon gehört und probiert, aber verstehe es erst als es mir gezeigt wurde.


    Grundsätzlich halte ich die Leine fest in der Hand. Dadurch habe ich auch gleich mal eine andere Körperhaltung/Sprache.

    Zu Beginn habe ich ihn mit meinem Körper abgeblockt, wenn er überholen wollte und „Ksss“ gezischt. (könnte man auch ein Wort nehmen).

    Jetzt reicht schon ein „Ksss“ und er ordnet sich wieder ein. Das lobe ich stimmlich.

    Er durfte mich nicht überholen und sollte hinter mir bleiben. Macht er das brav, wird gelobt.

    Wenn er irgendwo hinrennen will, blocke ich das ebenfalls ab und sage streng „Hey!“. Machte er früher STÄNDIG. Jetzt vergleichsweise selten.

    Mittlerweile gebe ich auch Raum nach vorne wieder frei, wenn er mal neben mir entspannt gehen kann.

    Hier passiert es oft, dass er noch in die Leine rennt, weil er wohin will. Hier kommt ein strenges „Bleib bei mir“ oder nur ein „Dddddd“ 😅 Auf Dddd hört er am besten. Verwende ich oft schon, bevor er in die Leine springt. Natürlich kommt er dort nicht hin, wenn er so zieht! Ich bleib stehen und fordere ein, dass er zu mir zurück kommt. Reagiert er stimmlich nicht, kommt wieder eine Blockade und Korrektur. Verwende aber nicht die Leine, die bleibt locker. Ist er bei mir, gehen wir gemeinsam zu der gewünschten Stelle an entspannter Leine.

    Was ich nicht mache ist Richtung wechseln oder kommentarlos stehen bleiben.

    Ich versuch es ihm immer mitzuteilen, wenn er was falsch oder richtig macht.

    Gonzo braucht aber klare Regeln, weil er sehr unsicher ist. Er wird sonst hektisch, rennt kreuz und quer, ist nicht mehr ansprechbar und trifft dann eigene Entscheidungen. Er entspannt draußen besser, wenn ich die Führung übernehme und ihn nicht einfach machen lasse.

    Nach und nach gebe ich ihm mehr Raum. Jetzt eben aktuell die Leine nach vorne. Kann ich ihn in Zukunft stimmlich immer besser im Raum halten, kriegt er noch mehr Freiheiten usw. bis wir hoffentlich auch wieder im Freilauf sein können. Das ist mein Ziel. Solange gibt es nur Flitzen im Garten 🙃


    Hoffe man versteht es 🙈 und funktioniert auch sicher nicht bei jedem gut. Wir haben Erfolge damit.

    Fenjali könntest du ihn auch kopflastig auslasten? Suchspiele? Tricks? Dummy? Mag er was davon?

    Laste ich meinen vorallem körperlich aus, ist er zwar 2h ruhig, weil er müde ist, aber danach ist er mind. doppelt so gestresst wie vorher. Zumal mein Hund 4h durchrennen kann und eher kollabiert als selber aufzuhören. 🙈

    Wie lastet du deinen Hund aus? Weißt du was ihn stresst?

    Ich fand das Hörbuch (oder Buch) Hund im Stress von Sarah Both toll. Kann ich sehr empfehlen. Vielleicht hilft es auch dir :)

    Es ist ja bei jedem Fehlverhalten so: Man soll dem Hund keinen Erfolg ermöglichen. Nur wie will man das bewerkstelligen, wenn dem Hund der Dampf so aus den Ohren quillt, dass er dich und jeden, der dicht genug vorbeigeht, anspringen möchte oder eben vorwärts zieht. "Lass dich nicht ziehen, bleib stehen". Ja und dann? Dann gibt es keine Gassirunde und man steht eine Stunde da. Es ist einfach nicht praktizierbar.

    Glaubte ich damals auch, bis mir eine gute Trainerin es zeigte und erklärte.

    Ich sage meinem Hund, dass das Verhalten nicht erwünscht ist. Stimmlich und körpersprachlich. Forder konsequent ein, dass er sich an mir orientiert. Ansonsten gehen wir keinen Schritt weiter.

    Es ist mühsam und auch der Hund muss es erst lernen. Aber es geht. Mittlerweile korrigiert er sich manchmal selber, achtet auf mich und wenn ich „Gonzo“ sage schaut er mich an. Früher undenkbar. Aber auch wir sind da ganz am Anfang.


    Bei uns war/ist es übrigens die Unsicherheit. Er übernahm die Führung, weil ich es nicht machte. Ich sagte ihm nicht klar was richtig und falsch ist. Also entschied er selber. Das Problem ist nur, er kann es nicht gut. Ist dann überfordert und zog ständig an der Leine in alle Richtungen. Ich konnte ihn anschreien und er würdigte mich keines Blickes. Ich war Luft für ihn.

    Fenjali das ist jetzt nicht böse gemeint. Aber wusstest du, dass dein Hund so reagieren wird? Oder kanntest du den anderen Hund in der Ferne?

    Liest sich so, als hättest du ihn bewusst, unkontrollierbar da in den Hund reinlaufen lassen, aber hattest im Endeffekt Glück, dass er sich doch für dich entschieden hat. Könnte ich aber auch jetzt falsch interpretieren.


    Verstehe deinen Frust allerdings. Gonzo kommt gar nicht mehr von der Leine, weil er zu Hunden (und Hasen) stürmen würde. War anfangs auch mühsam und massiv frustrierend. Diese Diskussionen mit Zwicken, Springe kenne ich zugut und passieren in anderen situation immer noch. Mittlerweile läuft er immer entspannter an der Leine, zieht kaum bzw. hat er damit auch keinen Erfolg mehr. Er schnüffelt weniger, makiert weniger. Also uns hat es geholfen, den Raum mehr einzuschränken. Flitzen darf er im eingezäunten Garten.

    Sobald er Grenzen besser akzeptieren kann, gibt es mehr Freiheiten.

    Hach, eure Berichte und Bilder von Meer und Strang machen mich ein bisschen aufgeregt.

    Langsam werden mir die Knie weich und ich frage mich, was ich mir dabei gedacht habe, Familienstrandurlaub mit Hund am Hundestrand machen zu wollen. Und dann auch noch mit Junghund, der durchaus total an anderen Hunden interessiert und im Kontakt gern sehr dynamisch ist.

    Gnahr...

    Fühle ich 😂 Fahren in 2 Wochen.

    Muss man wohl auf sich zukommen lassen. Jedoch länger am Strand geht mit unserem definitiv nicht. Das weiß ich schon.

    Und nochmal zum Thema SL und AL.

    Habe es oft bereut, dass ich nicht doch eine SL genommen habe.

    Hatte dann letztens einen 2 Jahre alten SL Rüden an der Leine und war froh, als ich meinen Hund wieder zurück hatte! Der war komplett unkooperativ, hing nur in der Leine und reagierte auf nichts. War richtig „stumpf“. Und war genauso oder sogar mehr gestresst als Gonzo.

    Da ist Gonzo im Vergleich einfacher und reagiert sensibler.

    Also nach der Erfahrung bereue ich das zumindest nicht. Hätte mir bei einer SL also auch passieren können. Andere Rasse generell? Man weiß eh nie 100 % wie der Hund sich entwickelt.

    Aber ja, Gonzo wird immer besser. Traue mich jetzt auch wieder mit Dummysport anzufangen. Nur seinen Stress und leichte Reizbarkeit würde ich gerne noch reduzieren. Und da nur gesundheitliche Aspekte ausschließen.