Es kommt ja auch immer drauf an, in welchem Verhältnis man zur zu kritisierenden Person steht und ob man dann tatsächlich die Konsequenz ziehen kann, den Kontakt abzubrechen.
Ich habe hier nämlich auch so ein Problem und es fällt mir wahnsinnig schwer damit umzugehen:
Die eine oder andere mag sich noch an die Story mit meiner Verwandten erinnern, deren Am. Bully Olli gepackt hat und (meines Empfindens nach) nicht mehr loslassen wollte. Erst als ich eingriff, liess er ab (es floss damals kein Blut). Ich erklärte meiner Verwandten, dass ich denke dass da was schief läuft. Wir haben gemeinsam Videos geschaut, analysiert und hatte das Gefühl wir sind auf einen Nenner gekommen. Ich habe dennoch die Konsequenz gezogen Olli nicht mehr mit dem Bully zusammen zu lassen, das findet sie bis heute nicht toll.
Kurz drauf biss er den Ersthund Klinikreif.....(ich verkniff mir das "ich hab's dir ja gesagt", es folgten Trainerbesuche und Einschätzungen, ich hielt mich raus, bringt nichts)
Nun bin ich aber wieder involviert, diesmal mit meinem Kind. Ich empfand den Bully bei unserem Besuch als deutlich unentspannt, fühlte mich nicht wohl und bat darum den Hund auf seinen Platz zu befördern und ich kümmerte mich darum, dass mein Kind nicht zu wild herumspringt. Wir sprachen danach darüber, ich gestehe die Körpersprache bei den Molossern ist mir nicht so vertraut wie bei den Hütis, sie meinte er wäre nicht angespannt gewesen.
Nun war vor ein paar Tagen mein Jüngster mit meiner Ältesten bei meiner Verwandten. Ich schärfte dem Kleinen nochmal ein den Hund in Ruhe zu lassen und bat auch meine Große darauf zu achten (meine Verwandte wusste es ja vom letzten Mal noch, so dachte ich).
Als ich die Kids abholte erzählte mir der Kleine, der Hund hätte ihn gebissen, aber es hätte nicht wehgetan. Man sah auch nichts....
Nun schleiche ich seit Tagen um ein Gespräch rum. Das Kind hätte am Hund nichts zu suchen gehabt, keine Frage. Aber es waren zwei Personen da, die das hätten verhindern können oder man hätte den Hund halt aus dem Zimmer getan, oder die Kids heimgeschickt.....
Spreche ich nun darüber und weise meine Verwandte auf eine potentielle Gefahr hin (evtl auch für ihr eigenes Kind)? Oder belasse ich es dabei, weil siehe oben, ich denke ich werde eh nur als "du stempelst ihn als Kampfhund ab"-Schublade gesteckt.
Meine Konsequenz ist einfach, dass mein Kind dort nicht mehr ohne mich zu Besuch sein kann, das steht so oder so fest, egal, ob ich des Gespräch suche oder nicht.
Und dann ist da diese Stimme auf meiner einen Schulter, die sagt: er wird jetzt erwachsen, bzw wird dieses Jahr vier Jahre alt und du kennst die Geschichten von den Babysittenden American Bullys.
Die auf der anderen Seite sagt: er ist ein lieber Hund, kümmer dich einfach um dein eigenes Kind und briefe es gefälligst noch mehr im Umgang mit haushaltsfremden Hunden.