Beiträge von Digirunning

    Hey!


    Es ist Dein erster Hund, Du bist wahrscheinlich mindestens genauso unsicher, wie Dein kleiner Welpe. Er ist jetzt gerade einmal 6 Tage bei Dir, bis dahin hatte er seine Geschwister 24/7 bei sich und seine Mama wahrscheinlich 23,5/7. Er hat jetzt viel damit zu tun, sich auf all das Neue einzustellen. Gib ihm die Nähe und damit die Sicherheit, die er braucht.


    Jetzt schon mit Erziehung in "strengerem" Sinne anzufangen, halte ich für viel zu früh. Du sprichst schon von 3 Kommandos (Sitz, Platz, Aus). Woher soll er die können?!! Ich sehe so ein Verhalten immer wieder bei Leuten, die selber keine Hunde haben. Die haben von irgendwo so ein paar typische Kommandowörter gehört und es kommt mir manchmal so vor, als würden sie annehmen, dass jeder Hund quasi bereits von Geburt an damit vertraut ist und diese beherrscht. Immer wieder witzig mit anzusehen.


    Ich würde momentan meinen Fokus darauf legen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen und ihm Sicherheit und Ruhe zu geben. Wenn Erziehung nötig ist, würde ich die aktuell erstmal über Körpersprache vermitteln. Aber ich bin sowieso jemand, der der Meinung ist, dass wir mit unseren Hunden viiiiiiel zu viel quatschen.


    LG
    Matthias

    Das Schöne daran ist, dass ich mich der Hundesprache bediene. Ich nutze etwas, dass sie bereits von klein auf kennen. Sie müssen nicht erst etwas Neues lernen (Wortkommando, Sichtzeichen) und es gibt keine Übersetzungsfehler.


    Wichtig ist dabei, Ruhe aber auch Konsequenz auszustrahlen. Die Ruhe soll sich auf den Hund übertragen, die Konsequenz soll verdeutlichen, dass man es ernst meint.


    Wenn ich einen fremden Hund von meinem Rudi wegsplitte, gelingt mir das selten sofort, meist braucht es ein paar Sekunden, bis der Hund mich ernst nimmt. Mir kommt es häufig so vor, als ob der Hund "denken" würde, was das da doch für komische Stöcke sind, die ihm da auf einmal den Weg versperren und er versucht sie zu umkurven. Wenn er dann nach ein paar Sekunden zu mir hochschaut, habe ich quasi gewonnen. Teilweise reicht es, ruhig so stehen zu bleiben, manchmal muss man noch einen Schritt auf ihn zu machen. Ist unterschiedlich.

    Was meinst du mit Splitting-Methode? Sorry, ich steh gerade irgendwie auf dem Schlauch. :headbash:

    Na ja, Du hast es ja selber schon beschrieben. Körperliche Begrenzung. Du trennst sie durch Deinen eigenen Körper von dem Reiz ab. Machen Hunde untereinander ebenso. 2 Hunde haben Stress miteinander, ein dritter trennt sie durch seinen eigenen Körper.

    Funktioniert deutlich besser, als einen Hund von etwas wegziehen zu wollen und man steht dann hinter ihm und eben nicht zwischen ihm und dem Reizgegenstand (bzw. -menschen, in Deinem Fall).

    Der Zug (z. B. durch die Leine auf Halsband oder Brustgeschirr) führt sehr häufig beim Hund nur dazu, dass er sich einfach noch mehr reinhängt und so der Drang, nach vorne gehen zu wollen, verstärkt wird. Passt zu dem, was Deine Trainerin zur Hausleine meinte.

    Ich weiß nicht, ob das "solche" Preise sind?


    Wenn man von 15,- Euro mal 6 Teilnehmern pro Stunde ausgeht und annimmt, die Trainerin schafft 6 solcher Kurse pro Tag und geht von rundweg 21 Werktagen pro Woche aus (um das irgendwie vergleichbar mit jedem anderen, normalen Arbeitnehmer zu machen), dann komme ich auf einen Monatsverdienst von ca. 11000 Euro.


    Das muss versteuert werden, Kranken- und Rentenversicherung fallen an, Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung, ich weiß nicht, was an Versicherungsgebühren sonst noch pro Monat entstehen (wenn es z. B. zu Beißereien unter ihrer Aufsicht kommt), so ein großer Platz ist auch nicht umsonst. Büroräume, Fahrzeug, Fortbildungen, evtl. eine stundenweise beschäftigte Bürokraft für den Schreibkram. Zusätzlich die Arbeitszeit, die unbezahlt anfällt (Platzpflege, Materialpflege, Vor- und Nachbereitung der Kurse, Werbung, Kursorganisation), die Hunde werden regelmäßig Hilfsmittel zerstören, die ersetzt werden müssen (absichtlich oder unabsichtlich), etc etc.


    Vielleicht ist hier ein Hundetrainer mit aktiv, der dazu Näheres sagen kann? Ich finde jetzt 15,- Euro pro Stunde OK.

    Ich habe gerade mal auf der Internetseite "meiner" Hundeschule nachgeschaut. Im Durchschnitt nimmt sie für die unterschiedlichsten Angebote 15,- Euro/Std. und begrenzt die Höchstteilnehmerzahl durchweg auf 6. Spezielle Kurse wie z. B. Antigiftködertrainer o. ä. liegen bei 18,-, sind dann meist aber auf 4 bis 5 Teilnehmer begrenzt. Ich find's OK.

    Das ist die Frage, was genau ist es für eine Reaktion und wie genau lässt sie Streicheleinheiten zu. Geht aus der Beschreibung (für mich) nicht so klar hervor. Keiner von uns hat es selber sehen können. Erduldete sie es nach einer gewissen Zeit, oder genießt sie es tatsächlich?


    Hunde sind Nasentiere, Menschen wollen alles anfassen.

    Ich bin dazu übergegangen, keinen Hund mehr zu streicheln, nur weil mir danach vielleicht gerade ist. Ich lasse z. B. mir fremde Hunde auf mich zukommen, hocke mich bei entsprechenden Hunden seitlich hin und bewerte dann, was für beide OK ist. Mal fasse ich den Hund an, mal nicht. Nicht umsonst wird für grenzverletzendes Verhalten auch der Begriff "übergriffig" benutzt.


    Sowas Kindern beizubringen ist natürlich schwierig. Kinder wollen das taktiele Erleben ja noch mehr als es Erwachsene wollen.


    Wenn ich mir aber die ganzen Informationen vom TO so durchlese, glaube ich, hat er schon das richtige Gespür für seinen Hund und wird das schon machen.

    Manchmal denke ich, wir sind alle so von der Natur entfremdet und überinformiert mit wissenschaftlichen Errungenschaften, dass wir uns das Leben selber schwer machen. Wie haben das nur unsere Vorfahren eine oder zwei Generationen vor uns nur hingekriegt? Die wussten von all diesen Dingen wie operande Konditionierung, positive Verstärkung und und und nichts. OK, die Hunde hatten mehr oder weniger alle eine Aufgabe (Haus und Hof beschützen, Schafe hüten, Milchkarren ziehen, bei der Jagd helfen, etc.) und nur ein Teil von denen durfte mit ins Wohngebäude. Aber trotzdem. Das Miteinander war natürlicher. Es gab klare Regeln und die wurden mitgeteilt und durchgesetzt.


    Ich bin ja selber jemand, der nach 2 entsprechenden Worksshops bei einer Trainerin inzwischen das dritte Buch zum Thema "Die Sprache der Hunde" liest, diesmal ein dicker, wissenschaftlicher Wälzer und ich setze auch auf positive Verstärkung. Aber manchmal braucht's einfach nur mal ein gehöriges Donnerwetter (wie wir ja wissen, innerhalb von max. 1 - 2 sec. nach gezeigtem, unerwünschtem Verhalten :winking_face: ) und fertig.


    Wieviel Macht ein so kleines Wesen durch unser Verhalten doch haben kann. Und der kennt nicht eine wissenschaftliche Studie! :smiling_face_with_halo:

    Habe die Regel, dass sie an ihren Liegeplätzen in Ruhe gelassen wird,

    Dankfehler. Weil Mehrzahl.

    Sie sollte EINEN Platz haben, an dem sie in Ruhe gelassen wird. Und den sucht IHR aus.


    Wir hatten damals auch eine Trainerin zu uns nach Hause eingeladen. Die sagte fast noch vor der Begrüßung: "Das Körbchen muss da weg." Es lag am strategisch günstigsten Platz - aus Hundesicht. Von da hatte er alles im Blick/unter Kontrolle. Wir haben damals fast das ganze Wohn-/Esszimmer umgeräumt, damit in der hintersten Ecke ein Platz für's Körbchen frei wurde.


    Ich weiß übrigens nicht, ob ich den Hund an der Hausleine wegführen würde. Hat für mich irgendwie so ein bisschen den Charakter von "wegzerren". Der Hund sollte selber den Weg gehen, indem man ihn wegsplittet. Auch würde ich ihn nicht vom Couchtisch schubsen, sondern ihn davon wegsplitten, dass er selber runterhopsen muss.