Beiträge von King-Kong

    Potato 🐞🍀 Alles, alles Gute dem armen Wahnsinnigen! Hoffentlich heilt alles gut und schnell und er kommt bald wieder auf die Beine!

    Wir sind ja grad auf Wanderurlaub und dementsprechend hat Nomi jeden Tag volles Programm. Sie macht es großteils wirklich brav mit, läuft abgeleint mit uns mit, wirft sich an flachen Stellen in die Fluten der Gebirgsbäche und hat echt Spaß.

    Gestern musste sie den ganzen Tag an der Leine bleiben weil wir den Schaugarten eines Klosters besichtigt haben. Leinenführigkeit ist bei uns ohnehin das große Thema, das Gehen war also für uns beide eher angespannt.

    Dann waren wir mit den Kids in einem Freilufttheater, Nomi durfte mit rein, war am Geschehen und an den anderen Hunden zwar interessiert, blieb aber wirklich brav zu meinen Füßen liegen, wurde beim Applaus gekekst - auch das war kein Problem.

    Womit ich nicht gerechnet hatte war das Feuerwerk am Ende der Aufführung. Puh, das war ihr dann gar nicht geheuer. Sie riss die Augen auf und versuchte sich, unter der Sitzbank zu verkriechen, kam aber zum Glück wieder hervor als ich sie gerufen habe. Ich hab sie dann zwischen meine Beine genommen, sie gestreichelt und ihr gut zugeredet. Das Feuerwerk war vorbei und sie hat auch sofort eine ganze handvoll Leckerlis genommen. Hätte blöder enden können.

    Am Abend war sie dann voll drüber, Leine beissen, hochspringen, so Sachen halt. Kenn ich gar nicht von ihr. Zeigt mir aber deutlich, dass es too much war. Hab sie dann flitzen lassen und sie konnte die Sau rauslassen.

    Heute sind wir wieder wandern. Ich hab aber deutlich gemerkt dass ich das an der Leine gehen besser üben sollte. Unf gleichzeitig hab ich auch festgestellt, wie unglaublich cool und souverän sie schon ist.

    Wir waren heute im Schaugarten eines Klosters und haben die Seele baumeln lassen. Danach Eis essen und in einem Freilufttheater bei einem Theaterworkshop.

    Jetzt gibt's Nudelsuppe mit Würstchen und Honigmelone als Nachspeise.

    Kochen in der Ferienwohnung reduziert alles auf die Basics. Find ich grad ziemlich angenehm ehrlich gesagt.

    Für die Tasche musst du sie anfassen und heben können. Solange sie sich dagegen dermaßen sträubt und mit beißen reagiert, bitte nicht. Dazu musst du erst wieder ihr Vertrauen haben und sie anfassen können.

    Bekommt Molly in der Tasche Panik, ist das ein weiterer Vertrauensverlust. Ggf. springt sie dir sogar aus der Tasche, wenn du diese anhebst.

    Die Tasche kann man auch aufbauen, ohne dem Hund anfassen zu müssen. Hinstellen, Leckerli in die Nähe legen, warten bis sie sich dafür interessiert. Die Leckerli wandern mit zunehmender Sicherheit immer näher zur Tasche, dann in die Tasche, dann hoffentlich die Schnauze des Hundes irgendwann hinterher. Schlussendlich springt der Welpe in die Tasche. Viele Leckerli, viel Lob, viel Geduld.

    Und eine gute Tasche hat eine Befestigung in Gurtform ö.Ä um den Hund am Geschirr! (nicht am Halsband) zu sichern damit er nicht rausspringen kann.

    Im Grunde genommen wäre ja Shaping ein gangbarer Weg, wenn das Hundekind bei Menschen wäre, die fit sind in Körpersprache und die nötige Geduld und das Feingefühl hätten, über Wochen und Monate mit dem Welpen ganz kleinschrittig zu trainieren.

    Wenn die erste Angstphase und die Junghundezeit kommt, muss die Kleine zumindest mal die Tendenz haben, die Welt entdecken zu wollen sonst wirds haarig mit den Lernerfolgen, weil sich das kleine Ding entwicklungsbedingt selbst im Weg stehen wird.

    Vielleicht wäre es auch möglich, ein Target aufzubauen. Entweder Nasen oder Boden. Einen fixen Ankerpunkt, an dem sich die Möpsine emotional anhalten kann. Hat bei unserer Hündin damals gute Dienste geleistet. In gruseligen Situationen der Fokus aufs Target (ein Button an meiner Jacke), mit Megabelohnung aufgebaut und die Situation war wesentlich kontrollierbarer und die Nerven hat sie auch bei sich behalten.

    Bei unserem "arschigen" (wie ich sie nenne, weil es ihr Wesen einfach am besten trifft, ist aber nicht böse gemeint) Pflegehund, der aus einem Verschlag am Waldrand rausgezerrt wurde und nichts, also GAR nichts gekannt was man Zivilisation nennt, einem deprivierten Jagdhund-Mischling?, hat folgendes geholfen:

    Erstens die eigene innere Einstellung. So blöd es klingt, aber wenn du selbst panisch und hektisch oder unsicher und zögerlich wirst, springt der Hund sofort drauf an. Wir gehen jetzt dorthin, ich sorge dafür, dass alles cool ist für dich, du kannst dich auf mich verlassen. Und dann Abmarsch. Was nicht heisst, dass du den Welpen hinterherschleifen sollst, aber selbstsicher und nach vorne blickend ist besser als ständig mit den Augen beim armen Welpen und dabei genervt sein.

    Zweitens ein gut sitzendes Panikgeschirr und auf den Karabiner achten, dass der nicht aufs Kreuz schlägt. Dann ist die Angst, dass die Kleine abbaut zumindest mal gebannt und das Gassi gehen tut ihr nicht weh, wenn sie zieht.

    Die Tragetasche von Morelka find ich btw eine klasse Idee!

    Drittens kann ich mir vorstellen, dass du beim Gassi gehen auch nicht ganz so viel Feingefühl hast ehrlich gesagt. Sei mir bitte nicht böse, ich schreib das nur, weil ich helfen will. Hast du es mit einer Leberwursttube versucht? Bestätigt du Tendenzen nach vorne? Also nicht erst, wenn der Hund brav neben dir läuft sondern schon, wenn die Kleine ihren Schwerpunkt nach vorn verlagert, die Körperlinien nach vorne zeigen. Lobst du sie, wenn sie, sei es noch so kurz, nicht zieht oder weglaufen will?

    Viertens würde ich sie nur runterlasden, wenn sie sich kurz beruhigt hat. Nicht dann, wenn sie am ärgsten zappelt und um.sich beisst, sondern in dem Moment wo sie ganz kurz stillhält, und sei es, weil du mit der Zunge schnalzt ö.Ä. und sie ganz kurz auf dich achtet.