Beiträge von MelisMarley

    Ich mache mir da selber einfach viel zu viel Druck, und muss da echt mal selber entspannter werden.

    Freilauf hat er nicht, weil der Rückruf nicht 100% sitzt und er direkt zu jedem Hund rennen würde, den er sieht. Das soll er ja nicht, daher ist er nur an der schleppleine oder im Garten von Freunden/ Familie wirklich ohne alles.

    Sofa tatsächlich wegen der Trainerin.

    Meine Eltern sind eigentlich ganz entspannt, schenken ihm nicht all zu viel Beachtung. Wenn die sich aber in den Räumen bewegen, folgt er dort auch auf Schritt und tritt, findet also auch keine Ruhe bis die sitzen.

    Abweisend sind die nicht, jedoch auch mal genervt wenn nach 3 Stunden der Hund immer noch konstant winselt oder zur Haustür hin und zurückrennt.

    Ich ignoriere tatsächlich nur, weil er sich extrem hochpusht wenn ich rein komme und ich ihn nicht noch mehr anstacheln will :pleading_face:

    Tatsächlich bin ich diesen klassischen Weg, von wegen Tür schließen - direkt wieder öffnen, gar nicht gegangen. Anfangs musste ich sie zum Glück so gut wie gar nicht alleine lassen, sodass ich den Fokus erstmal auf Vertrauensaufbau gelegt habe. Denn ich denke, je mehr einem der Hund vertraut und darauf vertrauen kann, dass man immer wieder kommt, umso leichter fällt dann auch das alleine bleiben.

    Ich geh da seit dem 2. Hund grundsätzlich nen andren Weg: der Hund kennt mich nicht. Braucht mich also erstmal auch nicht. Weder ich noch meine Nähe. Bossi war vorher im Tierheim, Frieda in nem Shelter, Faro im Tierheim. Die waren 24/7 alleine! DA hat sich niemand Gedanken drum gemacht. Glaubt echt irgendwer, die Hunde BRAUCHEN 24/7 den neuen Halter um sich rum, den sie noch gar nicht kennen??

    Im Gegenteil. Ich hol die Hunde, wenn ich sie bekomm, heim, ich geh, wann ich lustig bin, komme wann ich lustig bin. Wenn jemand mitkommen möchte, der aber nicht mit soll, gibts körpersprachlich Zeichen (Handfläche zum Blocken), evlt. ein leises "Blib da", und weg bin ich. JEDER Hund kann das verstehen. Und wenn einer mit soll, ruf ich den. Irgendwann kapiert jeder: wenn er gefragt ist, mach ich das schon deutlich, wenn nicht, kann er liegenbleiben. Ganz entspannt. Diue hatten nie ein Problem mit Alleinbleiben, auch wenn ich mir dann mal die Andren geschnappt hab, und derjenige einzeln daheimblieb. Weil Daheim ist ja Zuflucht, da fühlen sie sich dann schon sicher, weil sie oft genug mit den andren Hunden alline waren, und das Alleinbleiben seit Tierheim-Zeit nix Besonderes ist.

    Auf Dauer bleibt EINES hängen: die Alte macht, was se will - ABER: sie kommt immer wieder. Und damit entsteht dann das Vertrauen. Nicht, in dem ich erstmal 24/7 um den Hund rum bin, ihm beibringe, daß ich 24/7 verfügbar bin, und dann mühsam monatelang daran übe, daß er doch ohne mich leben kann, wenn ich mal ne Stunde einkaufen gehe. Man kann sich das Leben auch künstlich schwer machen, damits nicht zu einfach ist *gggg

    Das darf man natürlich NICHT beim Welpen machen oder so. Aber bei nem ausgewachsenen Hund, der ausm Tierheim stammt, liegt doch nichts näher, als das, was er eh schon KANN (!), nämlich das Alleinbleiben, sofort daheim weiterzumachen, damit er merkt, das ist auch HIER nix Besonderes. Ein Welpe wird ja aus seiner Familie gerissen, war immer sicher bewacht und betreut, wenn ich den dann einfach allein lasse, fühlt der sich dem sicheren Tode ausgesetzt - klar! DA muß man schon schrittweise vorgehen. Das fängt dann da an, daß der Hund im Zimmer bleibt, während ich mich frei bewege in der Bude.

    Finde ich eine sehr interessante und auch echt logische Herangehensweise!

    Im Großen und Ganzen sollte es ja selbstverständlich und normal sein, das man mal geht und wiederkommt, ohne es eigentlich trainieren zu müssen..

    Bei Marley ist es wohl schon zu spät so vorzugehen, das bereue ich total, es nicht von Anfang an so gemacht zu haben :frowning_face:

    Ich halte es meistens mit: sie darf alles, was ich auch verbieten kann. Freilauf gibts, wenn sie auf den Wegen bleibt und sich abrufen lässt, nerven darf sie, wenn ich sie wegschicken kann, Liegeplätze frei wählen darf sie, wenn ich sie jederzeit runterschicken kann... was ich nicht dulde ist, dass SIE die Ressourcen verwaltet und die Regeln aufstellt

    Das finde ich super. Das ist beispielsweise der Grund, wieso Marley noch nicht in den Freilauf darf. Manchmal fehlt mir noch sehr die Akzeptanz von ihm, das ich ihn teilweise vom Sofa runterschieben muss, weil er nicht auf das ‚runter‘ reagiert. Manchmal klappt es jedoch und er geht sofort runter. Ich denke, Ressource Sofa bleibt erstmal konsequent tabu für ihn, bis er sich wirklich jedesmal runterschicken lässt.

    Arbeitest Du jetzt aktuell noch mit einem Trainer zusammen?


    Edit: mir ist gerade noch etwas ganz wichtiges eingefallen - das war auch ein Grundstein in der Ganzen Sache: wieviel Aktivität mit Hund passiert drinnen?

    Ja mache ich, allerdings hat der Trainer jetzt hundebegegnungen fokussiert, während ich zuhause so weitermachen soll: sprich rein raus- Leckerlis rein.

    Drinne versuche ich ihn mental auszulasten, wenn es körperlich mal zu wenig geworden ist. Dann mache ich etwas such- oder schnüffelarbeit. Gespielt wird eher draußen. In der Wohnung wird eigentlich nur sehr viel gekuschelt oder „geruht“ (mal in Anführungszeichen gesetzt, da es ja kein wirkliches und richtiges ruhen ist, solange ich nicht im Raum bin).

    Bei uns war Bett und Sofa auch tabu - die Trainerin sagte auch, dass das nicht immer so bleiben muss, aber erst einmal bis sie besser alleine bleiben kann.

    War hier auch so. Die ersten Wochen durfte sie das nicht. Seit sie entspannter ist, auch alleine zur Ruhe kommt und auch mal im nebenzimmer liegen kann, darf sie auf Einladung eigentlich jeden Abend mit auf die Couch und nachts ins Bett.

    Übrigens: viel wichtiger, als Bett und Couch verwalten wäre es, dich zu verwalten. Du scheinst die wichtigste Ressource zu sein.

    Der letzte Abschnitt ist so wahr. Ich muss da vielleicht wirklich mal versuchen mich besser zu verwalten und nicht Marley auf ein Podest zu stellen und 24h gedanklich bei ihm sein. Ich bin mein eigener Mensch, und das muss ich uns beiden klar machen.

    Hey Lisa 😊

    Danke für deine ausführliche Antwort!

    Der erste Teil deines Beitrags ist definitiv der Ablauf mit Marley. Unsere Türen sehen echt schlimm aus, und dieses Gejaule geht wahrscheinlich auch allen Nachbarn schon auf den Wecker :zipper_mouth_face:

    Das dieses kontrollieren aus Unsicherheit entstehen kann, denke ich auch. Marley ist sehr unsicher, das merkt man schon in den ersten paar Sekunden. Die Idee mit den Ritualen finde ich mega, eventuell wird das dabei helfen ihm diese Sicherheit zu geben wie du erwähnst, ohne das er denkt ich haue ab wenn ich mal ins Bad gehe.

    Ich werde mal schauen was für ein Ritual ich da einbauen kann! Danke für den Tipp ❤️

    Ich starte heute auch mal mit dem konditionierten Entspannen. Ich hab hier noch eine Flasche mit Lavendel Duft rumliegen, das benutzt ich direkt mal. Ich bin mal gespannt, wie gut Marley das annehmen wird!

    Wenn ich die Tür schließe legt er sich auf mein Bett und schaut zur Tür. Die ist immer im Blick. Falls er im Wohnzimmer ist, da selbe, da legt er sich allerdings dann aufs Sofa oder auf den Teppich. Man sieht einfach sofort das er wartet und nicht entspannt ist..

    Wenn ich ins Bad gehe, zieht er sich selber in mein Zimmer zurück und legt sich aufs Bett und wartet mit dem Blick zu meiner Zimmertür..

    War auch ein Trainerrat: damit der Hund merkt, das wir hier alles verwalten und „kontrollieren“ nicht er. :woman_shrugging:

    Fand es halt auch etwas doof dann mit ihm auf dem Boden zu kuscheln 😂 ich werde es aber einfach dann auch so handhaben, das ich ihn mir zu mir hole, wenn er es nicht einfordert und vielleicht entspannt ist

    Hallo Matthias!

    Das mit den leckerchen war tatsächlich auch ein Rat vom Trainer- als Belohnung das er nicht gewinselt oder geballt hat quasi, allerdings werde ich damit aufhören.

    Du hast da absolut recht: ich belohne einfach diese Erwartungshaltung von ihm, und das ist nicht Ziel der Sache.

    Ich werde es mal damit versuchen, ihm einen Kong oder ähnliches zu geben beim rausgehen und wie du es sagst anschließend erst zu belohnen wenn er sich ablegt oder abwendet, nachdem ich reingekommen.

    Danke für deinen Tipp!

    Ich hoffe wirklich das es irgendwann besser wird :sparkling_heart:

    Wenn überhaupt, sollte der Hund einen Kauartikel oder ähnliches bekommen, wenn du weggehst. Und der wird weggenommen, sobald du wiederkommst.

    Die Erwartungshaltung ist aufjedenfall da, das fällt mir auch auf. Ich werde es mal andersrum versuchen, und hoffen, dass Marley das annimmt und nicht zu gestresst ist. Ich muss es einfach dann auch steigern, vielleicht wieder nur für Sekunden raus und dann die Zeit verlängern in der er kaut. Och hab nämlich die Überlegung ob er das überhaupt anrührt, durch den Stress, das ich nicht da bin.

    Aber das werde ich ja dann sehen :nerd_face:

    Wie lange hast Du das mit dem Kontrollzwang jetzt mit Gegenmaßnahmen in Angriff genommen? Hast Du da jetzt einen Trainer, der dich dabei unterstützt?

    Meine Hündin hatte damit auch Probleme und konnte auch nicht alleine bleiben. Trainer Nr. 1 hatte den üblichen Ansatz - rein-raus...das habe ich wirklich viele Wochen mit nur mäßigem Erfolg gemacht und ihn nach dem nächsten "immer weitermachen" auf das Thema "Kontrolle" angesprochen, weil ich in der Zwischenzeit viel gelesen hatte und auch, dass das oft auf den ersten Blick nicht so klar ist für viele Menschen. Da hat er nur geschmunzelt und abgewunken. Da ich aber das Gefühl hatte, dass genau da der Hase begraben liegt, habe ich eine anderen Trainerin draufschauen lassen und auch da den Verdacht bzw. um Abklärung ob es Trennungsangst oder Kontrollverlust ist, gebeten. Das ging recht fix und hat sich bestätigt. Der schwierigste Teil für mich war, dass sie auch nicht direkt vor dem Sofa liegen durfte...ich musste dann jedes Mal aufstehen und es ihr unbequem machen, bis sie sich da weglegt...das war pro Abend anfangs auch oft 15 mal...iiiiiiiirgendwann wurde es dann besser und noch iiiiiiirgendwann später ist sie von sich aus direkt in ihr Körbchen. Das klassische Alleine-Bleib-Training haben wir in dieser Zeit zwar weitergemacht, aber nicht mehr so intensiv.

    Worauf ich hinaus will: Die Trainerin sagte von Anfang an, dass ich mich darauf einstellen müsse, dass diese Veränderung u.U. 3-4 Monate in Anspruch nimmt und so war es auch. Gerade so ein Verhalten, dass sich so viele Wochen und Monate gefestigt hat, braucht Zeit.

    Du schreibst ja, dass es schon minimal besser wird - vermutlich seit ihr auf dem richtigen Weg, aber der ist leider länger als man das gerne haben möchte. Aber es lohnt sich!

    Also richtig dran bin ich seit Ende September, also 5-6 Monate. Ich habe die ersten beiden Male ehrlich gesagt gedacht das wäre Trennungsangst und die Trainer meinten auch mal nur „ja könnte sein“.

    Dann hab ich mich auch etwas schlau gemacht und wusste für mich, das es wahrscheinlicher ist, das es am kontrollzwang liegt. So richtig dagegen wurde mir von den Trainern aber nichts gesagt, nur das ich mich mehr durchsetzen soll wenn er nicht auf mich hört, damit er merkt das er mir nicht mehr auf der Nase tanzen darf und sich das alles damit ergibt und ich ihm nicht die Möglichkeit geben soll mir hinterher zu laufen.

    Ich hoffe wirklich, das es funktioniert und wir bis Ende des Jahres so weit sind, das er endlich alleine zur Ruhe kommt. :pleading_face: