Hey ihr Lieben,
jaja, jeden Monat gibt es eine neue Baustelle.. Und so wende ich mich nun mal wieder vertrauensvoll an euch und euer Wissen 
Herbert, 8 Monate, ist seit Mitte August (ab der 7. Woche die er bei uns war) 3 Tage die Woche allein. Jeweils etwa 4-5,5 Stunden. Wir haben das Alleinsein vorher schrittweise geübt und er hat nie Stresssymptome gezeigt, er war und ist insgesamt (von Beginn an) relativ eigenständig, war also zB auch schon am Anfang nie ein Hund, der einem ständig an den Fersen klebte, ist gerne auch mal alleine im Garten usw. Wenn einer von uns nach Hause kam, kam er in der Regel von Couch oder Sessel gesprungen, dort hatte er also offensichtlich entspannt geschlafen.
Nach etwa 2-3 Wochen in denen er ohne Vorkommnisse allein geblieben ist, begann er, einen Korb (großes Teil aus Korbgeflecht) anzufressen, das haben wir eben so hingenommen. Dann begann es mit verschiedenen Holzmöbeln sodass wir die nach und nach mit so bitter schmeckendem Möbelspray eingesprüht haben. Dann war es gut. Um Weihnachten herum hat er dann die Tage jeweils ein klein wenig am Weihnachtsbaum rumgeknabbert. Als der Baum wieder weg war, gab es einige Tage Ruhe aber es gab auch mal ein Kabel (zB USB-Kabel das er sich irgendwie aus einem Schrank geholt haben muss) das zerfressen war usw.
Seit dieser Woche ist nun Eskalationsstufe 3 eingetreten: Tag 1 --> Tapete an einer Stelle von der Wand gefetzt, Tag 2 --> WLAN-Kabel aus der Wandsteckdose gezerrt und zerlegt, Tag 3 --> Stehlampe umgeschmissen und Kabel sauber zweigeteilt.
Parallel fällt mir - wenn wir zu Hause sind - auf, dass er sehr häufig, ausdauernd und dreist-fordernd an unseren Terrassentüren hochspringt / kratzt um das Personal aufzufordern, ihn doch bitte auf den "Spielplatz Garten" zu lassen. Das war vorher lange nicht so extrem. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass er weniger gut zur Ruhe kommt als vorher.
Meine Idee ist also aktuell am ehesten, dass er zu wenig zur Ruhe kommt und sich das eben auch beim Alleinsein deutlich zeigt. Unterbeschäftigung kann ich mir nicht vorstellen (an einem der 3 Tage gehe ich - da ich später zur Arbeit gehe - eine Stunde mit ihm vorher und auch da wurde ja randaliert...)..
Macht das Sinn? Habt ihr Tipps wie man das Ganze halbwegs zeitnah wieder in den Griff bekommen kann?
Meine (wenig favorisierten aber evtl nötigen) Ideen dazu wären:
- Keine Alleinzeit mehr im Garten
- konsequentes auf die Decke schicken bzw. Anleinen auf der Decke (der Haken muss noch in die Wand...) wenn er wiederholt an den Türen hochspringt
- keinerlei Bespaßung drinnen
Und noch eine Frage: Da es mich ununterbrochen unter Druck setzt, wenn er zu Hause hin- und hertigert (ich weiß, daran muss ich arbeiten..) bekommt er mehrmals am Tag etwas zu kauen (stinknormale Rinderhautrollen / Straußensehen / "Zahnnbürste" / getrocknetes Hähnchen). Ist das evtl. noch zusätzlich kontraproduktiv und fördert die Unruhe?
Ich würde mich über Input freuen!
Achso, noch ganz kurz zum Tagesablauf:
- Aufstehen Mo-Do 6.30 (Di u Do dann nach Pieseln nochmal etwas ausschlafen), Fr-So gerne auch mal später
- Di Morgenrunde, sonst Mittagsrunde 45-ca. 70 min (primär Freilauf), Abendrunde ca. 19 Uhr 20-30 min (primär Freilauf)
- Gelegentlich samstags 1 Std Hundeschule
- Auf den Spaziergängen kurze Suchspiele / Üben einiger Kommandos (Rückruf, warten, bleiben) aber nicht mehr als vielleicht 5 Kommandos pro Runde und wir buddeln mal ein Loch / ich lasse ihn auf einen Baumstumpf springen oder so etwas.
- Zu Hause bekommt er - wie geschrieben - relativ viel zu kauen, wir zergeln mal ein bisschen und üben ein wenig Decke oder Sinnlostricks wie "Pfote" oder "drehen"
- Garten bisher "zur freien Verfügung" (mal nutzt er das mehr, mal weniger, aktuell ist er auch gerne mal 20-30 min alleine draußen wenn man ihn nicht reinholt)
- Nachtruhe selbständig ab etwa 20 Uhr
Sorry für den ellenlangen Text und danke an Alle, die sich durchquälen! 