Beiträge von Luna345

    Das klingt wirklich nicht seriös. Seid lieber froh, dass ihr nicht abgezogen wurdet.

    Da ihr jetzt wahrscheinlich nach einem neuen Züchter sucht: Ich will dir nicht zu Nahe treten, aber bitte überlegt euch nochmal, ob es wirklich diese Rasse sein muss. Informiert euch darüber, Stichwort „Qualzucht“. Dieses Hundeelend wird nie ein Ende haben, wenn es weiter Menschen gibt, die das unterstützen. Die meisten dieser Hunde leiden ein Leben lang und können nur mit zahlreichen OPs ein halbwegs hundewürdiges Leben führen.

    Ich habe gerade nochmal in den Vertrag bei unserer Tierschutzhündin geschaut. Bei ihr ist es so, dass wir das Eigentum erworben haben. Der Verein kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen nach einer Abmahnung vom Vertrag zurücktreten (u.a. bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz oder wenn der Hund z.B. für Tierversuche verwendet wird).

    Dann ist noch genau festgelegt, dass Nachkontrollen erfolgen können. Allerdings ist dass nur mit Voranmeldung/Absprache und höchstens einmal im Quartal möglich. Die meinten zu uns, dass es normalerweise eine Nachkontrolle gibt.

    Wir haben unsere Hündin seit einem halben Jahr und bisher noch keine Nachkontrolle. Das liegt wahrscheinlich an Corona, aber ich glaube auch nicht, dass die nochmal kommen. Wir haben Videos geschickt, aus denen sehr klar ersichtlich war, wie gut es dem Hund geht und der Verein war auch bei der Vorkontrolle glaube ich ziemlich überzeugt von uns (viel Hundeerfahrung und ziemlich ideale Wohnlage).

    Wahrscheinlich ist der Regelfall eine Nachkontrolle, die haben doch wahrscheinlich auch besseres zu tun, aber theoretisch könnten sie öfter kommen. Das sie sich dieses Recht einräumen, finde ich aber grundsätzlich in Ordnung.


    Naja, ich studiere Jura und würde sagen, dass der Vertrag wahrscheinlich schon wirksam ist. Ggf. sind einige Klauseln unwirksam, vor allem sofern es sich um AGB handelt, aber dafür müsste ich den Vertrag vor mir haben, um das genau beurteilen zu können (dann ist auch die Frage, ob deshalb alles unwirksam ist, aber ich will jetzt nicht zu weit ausholen). Wenn da ganz krasse Sachen drin stehen (z.B. auch dass sie jederzeit unangemeldet kontrollieren können), könnte das auch gegen Treu und Glauben verstoßen und deshalb unwirksam sein (man kann allerdings nie genau vorhersagen, wie das Gericht entscheiden würde). Entscheidend für die rechtliche Bewertung ist insgesamt auch, ob der Vertrag als Kaufvertrag benannt bzw. angesehen wird, weil zum Kaufvertrag eigentlich die Übereignung dazugehört, ansonsten wäre es ein Verwahrungsvertrag oder ein Vertrag eigener Art.


    Grundsätzlich hättet ihr aber, auch wenn das Eigentum beim Verein verbleibt, ein Recht zum Besitz (§ 986 BGB). Das heißt, die könnten euch den Hund nicht einfach weg nehmen. Allerdings hätten sie als Eigentümer evtl. weitreichendere Rechte als ihr. Ob das am Ende Auswirkungen auf irgendwas haben könnte, kann ich gerade aber nicht mit Sicherheit sagen und müsste nochmal recherchieren.

    Den Hund wegnehmen können sie so oder so nur, wenn sie eine auflösende Bedingung oder ein vertragliches Rücktrittsrecht (wie bei uns) vereinbart haben. Dafür müssten aber auch die vertraglich vereinbarten Voraussetzungen vorliegen. Ob diese vorliegen, würde ein Gericht entscheiden. Das hat aber überhaupt nichts mit der Eigentümerstellung zu tun. Die können nicht einfach kraft ihrer Eigentümerstellung den Hund herausverlangen. Ich weiß nicht, ob das Unwissenheit seitens der Orga ist (die sind ja wahrscheinlich keine Juristen) ist oder ob die Käufer mit solchen Klauseln eingeschüchtert werden sollen. So oder so kann ich nachvollziehen, dass ihr wollt, das der Hund euch auch gehört und hätte keine Lust mit der Orga vor Gericht rumzustreiten, vor allem wenn die so komische Sachen in den Vertrag schreiben und sich im Recht sehen. Ich weiß nicht, was die sich davon versprechen, dauerhaft das Eigentum am Hund zu behalten (vor allem weil es ihnen rechtlich nichts bringt) und finde das schon etwas unseriös.

    Hallo,


    Ich würde einer unsicheren Hündin gerne Kommandos wie Sitz und Platz beibringen und sie auch anderweitig geistig auszulasten. Vielleicht hat ja jemand noch ein paar Tipps oder Ideen.


    Wir haben unsere inzwischen zweijährige Maja seit einem halben Jahr. Sie wurde aus einer spanischen Tötungsstation gerettet, wo sie von ihrem damaligen Besitzer abgegeben wurde. Sie ist ein Mischling und unter ihren Vorfahren vermuten wir von ihrem Aussehen und Charakter her: Bracke, Podenco und evtl. Deutsch Kurzhaar.


    Anfangs war sie ein Häufchen Elend. Sie hatte große Angst und hat immer nur versucht, sich zu verstecken. Dabei hat sie aber nie Aggressionen o.ä. gezeigt.

    Drinnen war sie damals immer in einer Art „Höhle“, die wir ihr gebaut haben. Wir mussten sie für Spaziergänge immer dort rausziehen/rausheben und zur Tür tragen. Draußen war jedes parkende Auto und jedes Gebüsch ein potentielles Versteck. Sie ist ständig in Panik geraten und hatte dann einen „Tunnelblick“.


    Inzwischen haben wir schon einiges erreicht und ich bin unglaublich stolz auf die kleine Maus. Sie hat einen sehr liebevollen Charakter und zahlt alle Mühen und alle Geduld tausendfach zurück.


    Hier ein paar Hintergrundinfos zur aktuellen Situation:


    Draußen ist sie in Wohngebieten immer noch etwas unsicher. Aber sie orientiert sich sehr an uns und hat komplett aufgehört, zu versuchen, sich irgendwo zu verstecken. Wenn wir im Wald und auf Wiesen sind, blüht sie auf und hat total viel Energie. Dabei läuft sie mit erhobener Rute schwanzwedelnd durch die Gegend, immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Sie liebt es mit heruntergefallenen Äpfeln oder Stöcken zu spielen oder einer Spur im Laub nachzugehen. Pfützen sind ihre große Leidenschaft. Außerdem trägt sie sehr gerne Sachen durch die Gegend. Zwischendurch fordert sie uns zum Spielen auf. Wir sind gerade etwas dabei, ihr abzugewöhnen uns zu sehr anzupöbeln (in ihrem Fall hochspringen und in die Hand beißen). Manchmal dreht sie dabei etwas zu sehr auf. Daran sind wir auch etwas selbst Schuld, wir haben sie anfangs sehr darin bestärkt, als sie sich zum ersten Mal vorsichtig spielerisch zu uns Kontakt aufgenommen hat. Da war sie noch um einiges ängstlicher und konnten besonders durchs Spielen unsere Bindung stärken. Wir versuchen sie jetzt einfach etwas zu bremsen und weisen sie auch mal ab, wenn sie zu wild wird. In den meisten Fällen klappt das auch gut. Momentan fangen wir außerdem ganz langsam und gemächlich an, ihr Apportieren beizubringen.

    Sie reagiert fast immer sehr gut auf Abruf und kommt schwanzwedelnd angelaufen (sogar komplett ohne Bestechung). Ansonsten hat sie uns die meiste Zeit sehr im Blick. Selbst wenn sie mal mit anderen Hunden spielt, vergewissert sie sich immer wieder, dass wir noch da sind. Trotzdem läuft sie weitestgehend an der Schleppleine, weil es zu riskant ist, dass sie doch noch in Panik gerät, wenn man einen Knall etc. hört. Bisher hat sie noch keinen wirklichen Jagdtrieb gezeigt, vielleicht kommt das aber noch.


    Im Haus hat sie verschiedene Liegeplätze und kommt eigentlich auch genug zur Ruhe. Sie bewegt sich allerdings (noch) nicht frei im Haus, sondern trabt/rennt eher von „Insel zu Insel“ (also zwischen verschiedenen Liegeplätzen), wenn sie in einen anderen Raum geht. Wenn man ihr Leckerlis am Boden verteilt, holt sie die schon, aber läuft dann direkt wieder zu ihrem Platz. Die meiste Zeit ist sie in der Küche. Wenn sie sich vor etwas erschreckt (vor allem vor Geräuschen von draußen) flieht sie oft kurzfristig hinters Sofa im Wohnzimmer. Inzwischen hat sie oft auch das Bedürfnis sich bei uns aufzuhalten und legt sich z.B. unter den Tisch, wenn wir als Familie zusammen essen.

    In manche Räume traut sie sich nach wie vor nicht von alleine oder nur, wenn sie ihren Mut zusammennimmt. Man sieht ihr manchmal den inneren Konflikt richtig an und wie sie Ängste überwindet, weil sie eigentlich schon gerne bei ihren Menschen sein möchte, um gekrault und betüttelt zu werden, aber der Instinkt ihr noch „befiehlt“ in bekannterem Terrain zu bleiben. Ich glaube, sie hat in ihrer Prägephase nicht viel kennengelernt und früher immer nur die Erfahrung gemacht, dass man überlebt, wenn man sich versteckt.


    Nichtsdestotrotz ist sie total verschmust geworden und kommt manchmal sogar von sich aus, um sich Streicheleinheiten abzuholen. Ich setze mich oft auch einfach zu ihr und sie genießt es sichtlich, gekrault zu werden. Neulich hat sie sich sogar tatsächlich auf den Rücken gedreht, damit ich sie am Bauch kraulen kann – ein unglaublicher Vertrauensbeweis. Wenn man sich neben sie auf ihre Decke setzt oder sie unter meinem Schreibtisch bei meinen Füßen liegt, schläft sie tief und fest, inklusive Traumphase. Das Vertrauen zu uns ist also inzwischen schon da, würde ich sagen.


    Draußen hört sie, wie gesagt, gut auf ihren Namen. Drinnen bleibt sie eher auf ihren „Inseln“ und schaut, aber kommt meistens trotzdem nicht, wenn man sie ruft. Inzwischen kommt sie manchmal, aber nicht immer, wenn man mit etwas sehr Leckerem lockt. Nur wenn sie merkt, dass man mit ihr Spazierengehen will, kommt sie fast immer fröhlich angelaufen (aber eher nicht auf Zuruf, sondern auf das Klappern mit ihrem Geschirr). Dann freut sie sich und verteilt Küsschen.


    Hin und wieder hat sie dann doch auch im Haus ihre 5 Minuten und will Spielen, vorzugsweise im Bad, warum auch immer.


    Vor fremden Menschen hat sie auch Angst, wird aber immer mutiger und nimmt inzwischen zu ausgewählten Menschen sogar teilweise von selbst Kontakt auf.


    Ich würde sie gerne geistig etwas mehr beschäftigen, damit sie sich nicht zwischendurch aus Langeweile etwas zum kaputt machen sucht. Dabei muss ich aber immer sehr aufpassen sie nicht zu überfordern, weil sie sonst direkt unsicher reagiert. Inzwischen hat sie gelernt, einen Becher anzuheben, unter dem ein Leckerli ist oder Päckchen auszupacken. Hat jemand noch andere Ideen für einfache Spiele? Sie braucht allerdings immer recht schnell ein Erfolgserlebnis, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken.


    An Kommandos kann sie eigentlich nur „Aus“. Das kann sie ziemlich gut (es ist aber natürlich auch nicht schwer, das einem eher unsicheren Hund beizubringen). Ich würde ihr gerne weitere Kommandos, insbesondere erstmal „Sitz“ und „Platz“ beibringen. Draußen sind tendenziell zu viele Reize, also will ich es ihr lieber drinnen beibringen.


    Das Problem ist, dass sie unsicher wird, sobald sie merkt, dass man ansatzweise etwas von ihr will und sie nicht weiß, was sie tun soll. Sie flieht dann direkt auf ihren Platz. Wir könnten uns von ihrer Reaktion her vorstellen, dass ihr erster Besitzer versucht hat, ihr unter Zwang Sachen beizubringen. Dafür spricht ihr Meideverhalten und teilweise ein verängstigter Blick nach oben. In dem Moment spielt es für sie überhaupt keine Rolle, wie gut das Leckerli ist, dass ich in der Hand habe.

    Eine weitere Situation, in der sie unsicher reagiert, ist das Stehenbleiben während des Spaziergangs, z.B. um uns kurz mit jemandem zu unterhalten oder Schuhe zu binden. Dann versucht sie sich abwechselnd zwischen meinen Beinen und auch irgendwo anders zu verstecken. Sie weiß einfach nicht, was sie machen soll. In solchen Momenten wäre es gut, ihr einfach ein Kommando wie Sitz oder Platz geben zu können, um ihr damit ihre Planlosigkeit zu nehmen und Sicherheit zu geben.


    Hat jemand eine Idee? Wir haben überlegt, z.B. einfach Sitz zu sagen, wenn sie sich zufällig hinsetzt und dann mit Leckerli zu loben. Das ist aber in der Realität sehr schwierig zu timen. Oder meint ihr, man muss einfach noch etwas abwarten, bis sie soweit ist? Sie bekommt selbstverständlich alle Zeit, die sie braucht.



    Liebe Grüße

    Wir machen es draußen, wenn sie sich z.B. unter Autos verstecken will übrigens jetzt folgendermaßen:


    Wenn sie sich aus Panik verstecken will und quasi nicht mehr ansprechbar ist (z.B. weil es geknallt hat) gehen wir zu ihr hin und stellen uns schützend zu ihr oder gehen in die Hocke. Danach nehmen wir sie hoch und tragen sie ein Stück weg.


    Wenn sie sich jedoch aus Gewohnheit oder einfacher Angst versteckt (was meistens der Fall ist), bleiben wir einfach stehen und rufen sie. Sie ist in dem Moment meistens etwa zwei bis drei Meter weg und kommt aufgrund der dann gespannten Leine nicht weiter und vor allem nicht ins potentielle Versteck. Nach einigen Sekunden merkt sie, dass sie nicht weiter kommt und läuft zu uns zurück. Dort wird sie dann kurz gelobt und wir laufen weiter, manchmal nur einen Meter, manchmal direkt komplett weiter. Das langfristige Ziel ist, dass sie direkt zu uns kommt, wenn sie wieder einmal unsicher wird. Auch wenn das sicher noch eine Weile so gehen wird, halten wir es für die beste Möglichkeit. Sie jedes Mal hochzuheben oder gar weiter zu ziehen, scheint uns nicht zielführend.


    Generell versuchen wir jetzt einfach ihr die notwendige Sicherheit zu vermitteln. Sie soll wissen, dass wir die sichere Basis ist, der sie hundertprozentig vertrauen kann. Vielleicht dauert es Monate, vielleicht Jahre, wir werden die notwendige Geduld aufbringen. Vielleicht wird es dann irgendwann nicht mehr so sein, dass ein potentielles Versteck auf Platz 1 und wir auf Platz 2 stehen, sondern umgekehrt.


    Übrigens wohnen wir in der Nähe zur Schweiz und mussten gestern stundenlang das Feuerwerk zum Nationalfeiertag ertragen. Wir waren vorher etwas besorgt, wie Maja damit klar kommt. Sie war in ihrem Versteck im Haus und wir hatten alle Fenster zu. Ich habe über YouTube Lieder laufen lassen, die der Beruhigung von Hunden und Katzen dienen sollen. Sie war tatsächlich komplett entspannt und ist trotz Böllerei eingeschlafen und sogar in die Traumphase gekommen. Hab mich jetzt ein bisschen über Musik für Hunde informiert. Gerade schläft sie friedlich zu Reggae-Musik. Das ist anscheinend er Musikstil, der von Hunden favorisiert wird. Ich werde jetzt einfach ein bisschen experimentieren, aber Musik hat offensichtlich tatsächlich eine sehr gute Wirkung für sie.

    Bei uns waren es Pausentage. Ein Tag "Programm", das anfangs auch sehr eingeschränkt war, ein Tag nur zum lösen raus. Anfangs waren diese 10-15 Minuten raus zum lösen eigentlich schon zuviel des Guten. Wobei das auch am Wohnumfeld und den Nebenthematiken vom Neuzugang liegt. Anfangs war Menschenbegegnung im Flur schon zuviel Aufregung, da waren wir noch nicht mal aus dem Haus draußen. (Also war anfangs immer Überforderung da. Nicht rausgehen ging nicht.)

    Das mit den Pausentagen ist eine sehr gute Idee. Momentan sind wir sowieso die meiste Zeit zuhause, weil es sehr heiß ist, aber ich denke wir werden es in den nächsten Tagen dann so machen, also nur jeden zweiten oder dritten Tag etwas längere Spaziergänge.


    Trägt sie ne Hausleine?

    Nein, weil Maja sowieso nicht freiwillig aus ihrem Versteck rauskommt, wenn sie einmal drin ist. Sie traut sich absolut nicht alleine durchs Haus zu laufen. Momentan läuft sie nichtmal von der Haustür alleine die Treppe hoch zu ihrer "Höhle", wenn wir den Vordereingang nehmen. Sie braucht sie immer "Geleitschutz" im Haus. Um abzuhauen müsste sie in jede Richtung erstmal durch 2 oder 3 Türen bzw. Tore. Wir achten natürlich trotzdem sehr penibel darauf, dass alles immer zu ist. Aber bei einer Hausleine würde ich bei ihr die Strangulierungsgefahr, wenn man mal nicht hinschaut als viel höher einschätzen als die Gefahr, dass sie abhaut (im Moment jedenfalls).

    Apropos sitzen. Ich saß generell anfangs viel am Boden herum. Ohne groß mit dem Hund zu interagieren. Ich war einfach da und harmlos und wollte nix von ihm.

    Das haben wir auch schon ausprobiert. Wenn wir in der Nähe ihrer Verstecke rumsitzen, ist sie inzwischen eigentlich sehr entspannt. Wir haben es schon im Garten getestet (in einem Teil, in dem sie nicht direkt in ihre Hütte flüchten konnte) und auch beim Spaziergang auf einer Wiese an der wir immer vorbei laufen. Im Garten ohne Leine (der Garten ist sehr gut abgesichert), draußen selbstverständlich mit Leine. Das Problem ist, dass Maja sich immer sofort verstecken will. Wenn ich mich an den Boden setze, versucht sie sich unter meinen aufgestellten Beinen zu verstecken und legt sich dort hin. Ich weiß nicht, ob das ein Vertrauensbeweis ist oder viel eher in diesem Moment der Mangel an anderen Verstecken, wahrscheinlich eher letzteres. Im ersten Moment ist sie dann voller Angst, ich bin dann jeweils ein bisschen sitzen geblieben und habe sie an den Ohren gekrault. Nach einer Weile war sie dann relativ entspannt.

    Sie hat jedoch immer ein Problem mit dem Verweilen an einem Ort, auch wenn man beim Spazierengehen kurz stehenbleibt, ist sie direkt sehr gestresst und versteckt sich zwischen meinen Beinen oder drückt sich an mich ran. Für sie gibt es eigentlich nur laufen oder verstecken.

    Ich glaube, sie hat ihr ganzes Leben bisher nur die Erfahrung gemacht, dass Verstecken überlebenswichtig ist und gleichzeitig die beste Möglichkeit unangenehmen Situationen zu entfliehen. Ein anderes Verhaltensmuster hat sie auch noch nie gezeigt, also nie gebellt, geknurrt oder gar geschnappt oder gebissen. Ihr Mantra ist einfach: "Klein machen und alles über sich ergehen lassen" (z.B. wenn wir sie für den Spaziergang aus ihrem Versteck rausheben, weil sie freiwillig nicht rauskommt). Wir haben keine Ahnung, ob sie mißhandelt wurde oder einfach noch fast nichts kennengelernt hat und deshalb so unsicher ist.

    Das empfiehlt sich nicht bei jedem Hund, weil es manche auch zu sehr bedrängen kann und ins Gesicht gebissen kriegen will keiner - und nicht jeder Mensch will das so für sich: Ich schlafe grundsätzlich auf der Gästematratze in der Nähe neuer Hunde.

    Wie gesagt, beißen würde sie nicht (zumindest hat sie bisher noch nie etwas in diese Richtung gezeigt, aber hundertprozentig ausschließen kann man es natürlich nie). Die erste Woche habe ich auf einer Matratze im selben Raum wie sie geschlafen, das hat gut funktioniert, auch wenn sie natürlich nicht aus dem Versteck rausgekommen ist. Auch jetzt ist sie in Hörweite, die Türen stehen offen.

    Zitat

    Sie an der Leine "spielen" lassen ist völlig verquere Hundekommunikation und birgt ein Verletzungsrisiko. Gerade an der Schleppleine kann das üble Verletzungen geben.


    Ich hoffe, sie ist doppelt gesichert?Also mit Panikgeschirr und Zugstopphalsband und 2 Leinen? Schaut doof aus, ist bei ängstlichen Hunden manchmal aber lebensrettend.

    Ehrlich gesagt habe ich nicht darüber nachgedacht, dass das ein hohes Verletzungsrisiko birgt, aber du hast völlig Recht. Ich werde das in Zukunft lassen.

    Sie trägt ein Panikgeschirr, eine zweite Sicherung haben wir bisher nicht genutzt...


    Zeig doch mal ein Foto von der Maus :)

    Ich habe leider gerade keins auf dem Laptop, aber ich werde nochmal schauen :)


    Ansonsten auch an alle anderen, die ich hier nicht zitiert habe, vielen Dank für eure Kommentare!

    Uns ist bewusst, dass 4 Wochen noch gar nichts sind und noch ein langer Weg für uns steht. Wir versuchen alles so gut wie möglich zu machen, um der Kleinen das Zuhause zu bieten, dass sie verdient hat. Dabei sind wir natürlich kritikfähig und versuchen uns immer weiter zu verbessern. Dafür ist dieses Forum wirklich toll!


    Liebe Grüße


    Luna

    Erstmal vielen Dank für eure Antworten! Es ist immer schön, Input zu bekommen.

    Wie lange sind den eure Spaziergänge? Hört sich für mich so an, als wenn diese viel zu lange sind für euren Hund derzeit.

    Mit meinem Rumänen bin ich anfangs tatsächlich mehrmals täglich (mangels Garten) die selbe wirklich kurze Runde gegangen, erst nur 10 min. Der war dann schon durch wegen der für ihn neuen Eindrücke.

    Wir machen aktuell insgesamt 4-5 Spaziergänge über den Tag verteilt. Fast alle sind kurz, also ca. 5 Minuten bis sie ihre Geschäfte erledigt hat und dann nochmal ca. 5 Minuten wieder zurück. Wir wohnen direkt am Waldrand, deshalb ist das ganz praktisch. Bisher haben wir dann immer noch einen größeren Spaziergang pro Tag gemacht, die kleine Runde geht dabei 25 Minuten, die große ca. eine Stunde. Uns ist dabei allerdings aufgefallen, dass sie immer entspannter wird, je länger wir unterwegs sind. Auf der großen Runde fängt sie sich immer irgendwann an wie ein "normaler" quirliger Hund zu verhalten und sieht total glücklich aus. Die Ängste fangen immer erst an, wenn wir wieder auf dem Rückweg sind.


    Ehrlich gesagt war ich bisher auch eher der Meinung, dass das Laufen ihr guttut, um Adrenalin abzubauen. Vor etwa einer Woche haben wir am Abend einen der bisher zwei Ausflüge gemacht und sind dafür ein Stück mit dem Auto gefahren. Wir waren bei einem Trimm-Dich-Pfad und ich habe ausprobiert mit ihr ein bisschen zu joggen ohne viele Erwartungen zu haben, dass es funktioniert. Wir sind nur ein paar Kilometer relativ langsam gejoggt, weil sie ja noch keine Kondition hat. Sie ist entspannt neben mir her gelaufen als hätte sie nie etwas anderes gemacht und hat dabei und auch danach ziemlich zufrieden gewirkt. Da waren keine Ängste (bzw. erst als sie wieder ins Auto musste ein bisschen). Daraus habe ich eigentlich eher den Schluss gezogen, das Bewegung im ruhigen Wald ihr guttut.


    Grundsätzlich verstehe ich aber gut, was ihr meint. Im Wald hinter unserem Haus ist sie nie so entspannt, weil man da noch einige Geräusche aus der Stadt hört. Diese Woche werden wir auf jeden Fall nur wenig rausgehen, auch wegen der Hitze bei uns und wir werden jetzt generell versuchen es noch etwas ruhiger anzugehen, um sie nicht zu überfordern.

    Derzeit würde ich gar nicht mit ihr spazieren gehen. Habt ihr einen Garten? (Klingt so). Dann doppelt gesichert Hund Garten in kleinen Dosen erkunden lassen. Lösen lassen, wenn sie es draußen kann. Ende.

    Wir haben zwar einen Garten, der besteht jedoch zum einen Teil aus Steinplatten, der andere Teil wird von Schildkröten bewohnt. Da ist es eher schwierig. Deshalb laufen wir, wie gesagt ein Stück in den Wald rein, bis sie sich gelöst hat. Längere Spaziergänge werden wir erstmal limitieren. Da gebe ich euch Recht, es könnte gut sein, dass sie damit einfach überfordert ist und sich deshalb gegen Ende versucht unter Autos zu verstecken.

    Grad sehr ängstliche Hunde brauchen, find ich, erst mal sowas wie einen Ruhepol. Sprich: Wenn sich der Hund auch zuhause noch nicht überall sicher fühlt und dann noch ständig raus muss, hat er nirgendwo Zeit und Gelegenheit runter zu kommen, Sicherheit zu empfinden und von sicherer Basis aus dann neue Erfahrungen zu machen und zu lernen, was mit viel Stress schlecht bis nicht möglich ist, bei Panik überhaupt nicht.

    Da gebe ich dir voll Recht. Bisher ist sie nur in ihren Verstecken sehr entspannt. Sie schläft dort auch ausgestreckt sehr tief und träumt dabei manchmal ziemlich intensiv. Wir sind froh, dass sie sich zumindest dort sehr sicher fühlt und hoffen, dass sie irgendwann aus ihren Verstecken raus kommt und im ganzen Haus und Garten ebenfalls entspannen kann.

    (Teil 2/2) Wir haben sie, außer im Schlaf, noch nie knurren oder bellen gehört. Mit anderen Hunden kommt sie sehr gut zurecht, wahrscheinlich wäre es für sie sogar einfacher, wenn sie nicht der einzige Hund bei uns wäre und sich an einem anderen Hund orientieren könnte, aber das geht leider nicht anders. In der Tötung und auch danach hatte sie jedenfalls immer andere Hunde um sich. Auf unseren Spaziergängen begegnen wir oft Hunden, sie hat also trotzdem ausreichend Kontakt zu Artgenossen. Maja ist immer eher unterwürfig. Bei zu aufdringlichen Hunde versteckt sie sich bei uns. Mit manchen Hunden spielt sie auch sehr schön, vergewissert sich jedoch immer wieder, dass wir noch da sind und kommt zwischendurch angelaufen. Bisher hat sie noch gar keinen Jagdtrieb, obwohl wir im Wald ständig Rehe oder Eichhörnchen sehen.


    Wenn wir während einem Spaziergang plötzlich stehen bleiben, um ihre Hinterlassenschaften wegzuräumen, den Schuh zu binden oder kurz mit jemandem zu reden, der uns entgegenkommt, reagiert sie total verunsichert, klemmt die Rute ein und versteckt sich hinter mir oder zwischen meinen Beinen. Sie scheint nicht zu wissen, wie sie reagieren soll. Leider kann ich ihr in ihrem verängstigten Zustand momentan auch nicht "Sitz" etc. beibringen, was in so einer Situation wahrscheinlich hilfreich wäre.


    Wenn wir anderen Menschen begegnen, ist Maja meistens interessiert und läuft ein Stück zu den Leuten hin. Sobald sich diese ihr zuwenden, bekommt sie aber Angst und versteckt sich bei uns. Eine gewisse Neugier schein also schon vorhanden zu sein.


    Insgesamt ist Maja ein ganz toller und liebevoller sensibler und unterwürfiger Hund. Wir geben unser Bestes ihr die Ängste zu nehmen. Meint ihr, das braucht einfach Zeit oder habt ihr irgendwelche Tipps, was wir besser machen könnten? Auf Spielzeug reagiert sie (noch) gar nicht, das kennt sie wahrscheinlich gar nicht und wir haben auch noch nicht das perfekte Leckerli gefunden, für das sie fast alles machen würde. Einen Hundetrainer anzuheuern schließen wir nicht komplett aus. Wir möchten aufgrund der hohen Kosten jedoch nur einen engagieren, wenn wir selbst gar nicht weiter kommen.


    Sorry für den langen Text. Ich würde mich sehr über Anregungen freuen.


    Liebe Grüße


    Luna

    (Teil 1/2) Hallo zusammen,


    Ich bin neu im Forum und bin sehr an eurer Meinung interessiert. Erstmal möchte ich dazu sagen, dass wir schon viele verschiedene Hunde hatten, also keine Neulinge beim Thema Hunde sind. Nachdem unsere Hündin überraschend sehr krank wurde und eingeschläfert werden musste, haben wir uns entschieden erstmalig einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen. Vorher hatten wir nie einen Angsthund, aber wir wollten und wollen so einem Hund eine Chance geben wieder ein hundewürdiges Leben zu führen. Maja ist eine mittelgroße Deutsch-Kurzhaar Mischlingshündin, 1,5 Jahre alt und inzwischen seit 4 Wochen bei uns. Sie wurde von ihrem Besitzer bei einer spanischen Tötungsstation abgegeben und musste dort ein halbes Jahr ausharren, bevor sie endlich von einer Tierschutzorganisation gerettet werden musste. Ihre Zitzen lassen darauf schließen, dass sie schonmal Welpen hatte. Die Tierschutzorganisation bringt die Hunde zuerst auf eine spanische Finca, wo die Hunde tierärztlich betreut, geimpft, gechipt, kastriert und aufgepäppelt werden. Danach wurde Maja nach Deutschland gebracht, wo sie einige Wochen auf einer Pflegestelle war, bis sie dann zu uns kam. Sie ist also schon sehr oft umgezogen. Mehr wissen wir nicht über ihre Vorgeschichte.


    Maja zeigt sich sehr ängstlich. Bei uns zuhause ist sie nur in ihren Verstecken (sie hat eine "Höhle" bestehend aus einem kleinen Tisch, über den wir Decken gehängt haben, im Haus und einen Hundehütte im Garten). Aus diesen Verstecken kommt sie auch nicht freiwillig raus, wir müssen sie zum Gassigehen immer raustragen. Inzwischen steht sie immerhin manchmal auf und schaut raus, wenn wir rufen "Maja, gehen wir spazieren?", legt sich danach aber wieder hin und macht sich klein. Wenn man sie dann rausholt, weicht sie erstmal zurück.


    Wir geben ihr das Futter und Wasser auch in ihren Verstecken, sind uns jedoch nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist. Kann es sein, dass wir damit ihre Ängste verstärken? Sie trinkt allgemein immer wenig, deshalb bekommt sie ihr Futter ziemlich aufgeweicht und auch in ihr Wasser machen wir einen Löffel Nassfutter. Das ist alles nicht so ideal, aber wir haben sonst Angst, dass sie sonst am Ende dehydriert, vor allem weil es draußen aktuell so heiß ist. Deshalb haben wir uns entschieden, das Trinkproblem so zu lösen. Würden wir ihr Wasser und Futter außerhalb des Verstecks hinstellen, würde sie es nicht anrühren. Wir haben jetzt überlegt, die Näpfe mit der Zeit Richtung Ausgang zu rücken. Haltet ihr das für eine gute Idee?


    In ihren Verstecken lassen wir sie größtenteils in Ruhe, hin und wieder sprechen wir mit ihr und manchmal halten wir ihr ein Leckerli rein, dass sie dann auch von unserer Hand frisst. Auch Leberwurst (für Hunde) schleckt sie gern von unserer Hand. Wir haben sie auch schon ein paar Mal ein bisschen an den Ohren zu gekrault. Nachdem sie zuerst immer etwas angespannt ist, scheint sie es danach aber schon zu genießen. Da sie sich anscheinend selbst manchmal langweilt und angefangen hat am Tischbein und an der Ecke der Hundehütte herumzukauen, hat sie einen Hundeknochen und danach Rinderkopfhaut bekommen, auf der sie gerne herum kaut. Vor allem nacht, wenn alles ruhig ist, hört man sie viel kauen und teilweise auch herumlaufen. Wir glauben deshalb, dass sie nachts auch manchmal schon aus dem Versteck herausgekommen ist, um den Raum zu erkunden.


    Anfangs war ihr Fell ziemlich trocken und schuppig. Das Problem haben wir mit hochwertigem Öl im Futter inzwischen gelöst.


    Auch beim Spazierengehen ist Maja ziemlich unsicher. Sie ist dabei meist sehr auf uns fokussiert und drückt sich bei Angst an mein Bein. Wenn sie etwas sicherer ist, geht sie ein Stück von uns weg, kommt dann aber immer wieder zurück und stupst meine Hand an oder schleckt sie sogar kurz ab, als müsste sie sich vergewissern, dass man noch da ist. Wenn sie einigermaßen entspannt ist, geht sie auch ein Stück weiter weg. Dabei reagiert sie auch richtig gut auf Abruf und kommt sogar schwanzwedelnd angelaufen. Leckerlis nimmt sie draußen leider keine an, sie ist wahrscheinlich insgesamt zu gestresst.


    Sie bekommt jedoch immer wieder Angst und oftmals auch Panik. Manchmal wegen einem Geräusch und manchmal scheinbar ohne Punkt. Wenn sie einfach Angst hat, orientiert sie sich an uns und kommt zu uns. Bei Panik, scheint sie überhaupt nicht mehr klar denken zu können und versucht nur noch weg zu kommen und sich zu verstecken. Deshalb läuft sie momentan nur an der Schleppleine. Wir leben am Waldrand und laufen hauptsächlich durch Wald und Wiesen, müssen aber am Ende unserer Runde immer ein kleines Stück durchs Wohngebiet. Teilweise versucht sie sich dort unter jedem Auto zu verstecken und stemmt sich dabei gegen die Leine. Dabei klemmt sie die Rute ein und macht sich ganz klein. Meine Herangehensweise ist dann folgende: zuerst rufe ich sie und ziehe ein bisschen an der Leine (manchmal reicht das sogar und sie kommt zu mir), meistens bringt das jedoch nichts. Manchmal stelle ich mich dann zwischen sie und das Auto und gehe ggf. in die Hocke. Ich spreche dann mit ruhiger, aber nicht mitleidiger Stimme und kraule sie ein bisschen an den Ohren. Diese Herangehensweise sorgt dann meistens dafür, dass sie sich etwas beruhigt, weiterlaufen will sie jedoch in 90 % der Fälle trotzdem nicht. Dann nehme ich sie hoch und trage sie ein Stück, bevor ich sie dann absetze und sie mit mir normal weiterläuft. Hier bin ich mir nicht sicher, ob es nicht besser wäre sie direkt hochzunehmen, bzw. ob ich das Verhalten vielleicht sogar verstärke, wenn ich mich zuerst zu ihr setze? Wenn sie schon halb unter dem Auto bzw. in einem anderen Versteck liegt, hat man außer hochheben keine andere Möglichkeit mehr, sie dort wegzubekommen. Sie hat auch manchmal bestimmte Fahrzeuge, auf die sie sich eingeschossen hat. Da ist ein normales Vorbeilaufen gar nicht möglich. Anfangs hatten wir einen Hänger außen neben dem Gartentor stehen. Da wollte sie nach dem Spaziergang immer drunter und hat sich geweigert, wieder durch das Gartentor zu gehen. Seit wir den Hänger woanders hingestellt haben, ist ein Passieren dieser Stelle gar kein Problem mehr und sie geht durchs Gartentor. Natürlich können wir das nur mit unseren eigenen Fahrzeugen machen und nicht jedes potentielle Versteck entfernen. Meint ihr dieses Verstecken wird sich irgendwann von selbst regeln oder wie würdet ihr da vorgehen? Zwischenzeitlich hat sie das kaum noch gemacht, aber seit einer Woche wird es wieder schlimmer. Vor allem Geräusche (z.B. jemand lässt den Rolladen runter oder schließt ein Auto auf) machen ihr Angst. Oftmals entsteht die Panik aber auch scheinbar aus dem Nichts, bzw. in dem Moment, wo sie das potentielle Auto als Versteck erblickt, unter dem sie schonmal versucht hat, sich zu verstecken.


    Das komische ist auch, dass sie oft wesentlich weniger Angst hat, wenn wir uns nicht auf ihrer alltäglichen Runde befinden. An einer Stelle kann man auf dem Feldweg anders abbiegen und kommt auch an dieser Stelle wieder zurück (man läuft dann im Prinzip eine Acht statt einem Kreis). Dadurch läuft man eine wesentlich größere Runde, wir laufen das etwa zwei- oder dreimal pro Woche, also nicht jeden Tag. Auf diesem Abschnitt ist sie meistens wie ausgetauscht. Sie springt fröhlich mit erhobener Rute durch die Gegend und kommt freudenstrahlend und schwanzwedelnd angelaufen, wenn man sie ruft, richtig süß. Wenn wir wieder an die Stelle kommen, an der man wieder auf ihre reguläre Route stößt, will sie seit ein paar Tage ab etwa 50 m vorher nicht mehr weiterlaufen, hängt sich in die Leine und versucht ins angrenzende Gebüsch zu flüchten (sonst versteckt sie sich eigentlich nur unter Fahrzeugen, aber an dieser Stelle sind ja weit und breit keine). Da hilft dann nur noch hochheben und tragen. Sobald wir wieder in der kleineren Runde sind, läuft sie wieder normal, jedoch mit hängender Rute. Kann es sein, dass sie am Anfang, als sie neu bei uns war, unsicher war und jetzt deshalb auf dem gleichen Weg in ihr unsicheres Verhalten vom Anfang zurückfällt (es also falsch verknüpft hat)? Wir sind auch schon zweimal mit dem Auto 10-20 Minuten zu anderen Spazierrouten gefahren. Vor dem Autofahren hat sie zwar Angst, aber auf den anderen für sie unbekannten Spazierrouten war eigentlich ziemlich entspannt. Ich frage mich auch manchmal, ob ich vielleicht selbst auf der normalen Runde inzwischen etwas angespannter bin und sich das auf sie überträgt (es also quasi ein Teufelskreis ist). Ich gebe jedenfalls mein Bestes immer Ruhe und Sicherheit auszustrahlen.


    Wenn wir von einem Spaziergang zurückkommen, flüchtet sie immer sofort schon fast panikartig in eins ihrer Verstecke (also Hundehütte oder "Höhle") und bleibt dort, bis wir sie zu nächsten Spaziergang rausholen. Hinzu kommt jedoch, dass unser Nachbar bis gestern eine Baustelle hatte und es teilweise etwas laut war. Vielleicht hat sie das zusätzlich gestresst. Sie hat jedoch auch bei kurzzeitig lautem Lärm oft tief geschlafen.