Beiträge von Talvi94

    Wieso das?

    Das widerspricht dem Sinn so eines Spezialfutters irgendwie ziemlich, wenn ich da jetzt keinen Knoten im Hirn habe. Ich dachte: Entweder, der Hund reagiert auf alles und profitiert vom "Neustart" durch das anallergene Futter (als letzte Hoffnung quasi) oder er braucht kein anallergenes Futter.

    Da er auf jeden anderen Versuch die Schonkost durch "reguläres" Futter zu ersetzen mit Magenproblemen reagiert hat (Egal ob Trocken- oder Nassfutter) hat uns unsere Tierärztin das Futter empfohlen. Sie meinte die Verträglichkeit ist auf Grund des aufgespaltenen Proteins extra gut, wenn er das gut verträgt sollen wir das einige Zeit geben bis sich sein Magen endgültig beruhigt hat, dann können wir auf ein anderes Futter wechseln (ob selbstgekocht oder gekauft klärt sich dann noch mit einer Ernährungsberatung), sie meinte um einfach mal Ruhe rein zu bekommen wäre das eine gute Möglichkeit.

    Also aktuell geht es ihm gut. Das letzte Mal gespuckt hat er am Samstag, seither ist Ruhe *klopf auf Holz* wir bauen gerade gaaaanz langsam das eingeweichte Anallergic von Royal Canin auf und bis jetzt scheint er das in Kombination mit seiner Schonkost gut zu vertragen und es schmeckt ihm auch (auf dem Weg zum Napf überschlägt er sich halber). Ich habe ihn den ganzen Tag um mich herum und bin bei seinen Geräuschen mittlweile ziemlich auf der Lauer. Er schmatzt nicht, er stösst nicht auf, er schläft sehr ruhig und wirkt gut gelaunt. Keine Anzeichen von Übelkeit oder aufsteigender Magensäure. Ich denke den Weg werden wir erst Mal weiter gehen, paralell bin ich aber trotzdem am Recherchieren wo ich mich am Besten bzgl. Ernährung beraten lassen kann. Da ich selbst mit einer dicken Grippe flach liege geht das aber alles etwas langsam.

    Frisst er denn die Schonkost? Habt ihr das Gefühl, dass das Verdauungssystem sich dadurch beruhigt hat? Wie lange bekommt er das schon?

    Ich würde dann vielleicht Mal anfangen zu testen, ob zu der Schonkost Vitamin- und Mineralstoffzusätze funktionieren. Wenn ja, dann spricht nichts dagegen, das selbst kochen beizubehalten.

    Schonkost bekommt er seit Mitte September und frisst er wunderbar, wir dachten auch dass das seinen Magen beruhigt hat aber immer wenn wir etwas Anderes versucht haben (bis auf das aktuelle) ging es nach hintenlos. Vielleicht waren wir auch einfach zu ungeduldig. Der Magen braucht wohl deutlich länger um sich zu beruhigen als erwartet. Bekomme ich solche Vitamin- und Mineralstoffzusätze im Fressnapf? Ich habe damit leider keinerlei Erfahrungen. :frowning_face: Hab immer Angst irgendwas falsch zu machen und damit einen Mangel zu verursachen, deswegen bin ich auch immer hinterher gewesen dass er lieber "fertiges" Futter bekommt damit er wirklich rundum versorgt ist.

    Unsere Tierärztin. Um die Verträglichkeit optimal zu gewährleisten verzichten wir auf Zusätze. Er bekommt wirklich nur pur gekochtes Huhn, gekochten Reis, etwas Hüttenkäse und Flohsamenschalen.

    Ich werde mich auf jeden Fall mal nach einer Ernährungsberatung umschauen und da weiter informieren. Aber selbst mit der Schonkost ist das Erbrechen nicht ganz weg. Mal ist 5 - 6 Tage nichts und dann spuckt er morgens plötzlich wieder.

    Ja genau. Damit bekommen wir auch immer wieder symptomfreie Phasen hin. Allerdings ist die Schonkost auf Dauer zu einseitig. Das Ziel ist ihn zu stabilisieren und auf ein hochwertiges Nass- oder Trockenfutter zu wechseln. Je nach dem was er verträgt und mag. (Er ist manchmal sehr picky) aber jedes Mal wenn wir uns von der Schonkost wegbewegen geht das Erbrechen wieder los. Als würde sein Magen alles andere ablehnen.

    Man übersieht kleine Anzeichen leider auch oft, erst wenn es richtig schlimm wird, merken wir es. Hunde leiden da leider oft lange still vor sich hin. (Meine ich nicht als Vorwurf)

    Heilerde ist im Akutfall Recht hilfreich, hat's bei uns immer mit etwas Joghurt vermischt gegeben. Zwieback hilft bei uns aber besser.

    Leider wahr. Der frische Kieferbruch wurde bei Kaito erst nach 10 Tagen diagnostiziert weil er trotzdem gespielt und hartes Trockenfutter gefressen hat und die Ärztin nur von einer Prellung ausgegangen ist. Er scheint hart im Nehmen zu sein. Entsprechend würde es mich tatsächlich gar nicht wundern, wenn es im Verborgenen schon eine Weile brodelt :(

    Entwurmt ihr?

    Die Probleme bestehen seit Anfang August. Er wurde Mitte August regulär entwurmt und Ende September vor unserem Englandurlaub auch nochmal. Beides Mal ohne Komplikationen


    Ich kenne mir bei Hunden damit nicht aus, aber ich finde es ziemlich krass, dass ein einmaliger Ausrutscher (um es so zu nennen) bei der Fütterung sofort das Erbrechen ausgelöst haben soll. Ich meine, Sodbrennen oder so so kommen bei uns ja auch nicht von jetzt auf gleich, sondern entwickeln sich. Eventuell war die Umstellung der Nahrung nur der letzte Tropfen und das Problem schwelte vorher schon?

    Da ich selbst immer mal wieder Probleme mit stillem Reflux habe, aber alles, was mit Minze zu tun hat, nicht vertrage, habe ich mir Heilerde besorgt. Schmeckt pur absolut ekelhaft und man kaut wie auf Sand rum, aber im Futter funktioniert es vielleicht. Es soll die überschüssige Magensäure binden, also nicht wie Protonenpumpenhemmer die Produktion reduzieren. Nebenwirkungen sollte es daher keine haben.

    Heilerde wäre tatsächliche eine Idee danke für den Tipp ich werde es mit meiner TA besprechen :) vor diesem Ausrutscher wären uns keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Ausschließen kann ich es aber nicht.

    Hallo zusammen :smiling_face: unser Shih Tzu Kaito hat seit über zwei Monaten Probleme mit seinem Magen und wir sind langsam mit unserem Latein komplett am Ende.

    Kontext: Wir haben Kaito letztes Jahr im Dezember mit 10 Monaten von einem spanischen Tierschutzverein adoptiert. Leider war er gerade eine Woche bei uns als er einen Unfall hatte und sich dabei den Kiefer gebrochen hat. Seit der Diagnose hat er nur noch start eingeweichtes Trockenfutter bekommen (Select Gold Pferd Tapioka), das hat er auch immer wunderbar vertragen. 3x täglich hat er seine Portion gefressen, kein Erbrechen, kein Durchfall nichts. Leckerlies waren in der Zeit auch stark auf weiche Sachen und stark verkleinerte Sachen beschränkt. Auf Grund von Komplikationen ging das bis Anfang August so. Dann wurde uns endlich bestätigt: Kiefer soweit verheilt, er darf normales Futter fressen am Besten sofort um die restliche Heilung des Kiefers durch Nutzung zu unterstützen.

    Hier war unser dümmster Fehler. Im Bericht des Arztes stand der Wortlaut "Ab sofort kein Futter mehr einweichen", wider besseren Wissens sind wir also ohne Ausschleichen der Flüssigkeit von eingeweicht auf fest gewechselt. (Ich weiß völlig dämlich von uns, ich weiß nicht was wir uns da gedacht haben). Das ging genau einen Tag gut, dann hat er sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Daraufhin sind wir zurück zum ursprünglichen Wasser-Futter-Verhältnis. Das Spucken hat nachgelassen aber eines ist geblieben: Morgendliches Erbrechen von Magensäure. Das hatte er davor nicht.

    Seither haben wir in Zusammenarbeit mit unserer TA alles probiert:
    - Seit Anfang September bekommt er ausschließlich Schonkost (Reis, Hühnchen, Hüttenkäse, eingeweichte Flohsamenschalen),
    - Omeprazol (was nur schwallartiges Erbrechen verursacht hat, wurde nach 2 Tagen sofort wieder abgesetzt)
    - Sucrabest (bekommt jetzt seit etwa einer Woche, wir merken bisher aber keinen Unterschied)
    - von 3 Fütterungen täglich auf 6 Fütterungen täglich (inkl. der letzten Portion wirklich direkt vor dem Schlafen gehen)

    Ein großes Blutbild mit allen Organen war absolut unauffällig, er hat kein Fieber, ist nicht Druckempfindlich, er frisst kein Graß, er frisst wenn er kann unmittelbar nach dem Erbrechen problemlos sein Futter. Allgemein ist er super fit, spielt freudig, frisst freudig, hat keine weiteren Verdauungsprobleme.

    Wir haben auch immer wieder Phasen in denen er tagelang nichts spuckt, nicht übermäßig viel schmatzt und allgemein Ruhe ist, aber jedes Mal wenn wir egal wie vorsichtig versuchen das Futter zu wechseln gibt es wieder Probleme. Zurück zum alten (eingeweichten Trockenfutter) ging nicht; ein vorsichtiger Wechsel auf Nassfutter hat nach nur einem Tag zu erneuten Erbrechen geführt. Jetzt hat unsere TA vorgeschlagen um alle Allergien auszuschließen sollen wir Royal Canin Anallergic einweichen und versuchen aufzubauen. Heute ist er der erste Tag und vorher hat er schon wieder stark geschmatzt (obwohl er pro Protion nur 4 einzelne Stücke eingeweicht zu seinem Futter bekommt)

    Das einzige was bisher gefunden wurde war ein B12 Mangel den wir jetzt mit 4 Spritzen in den nächsten vier Wochen angehen werden.

    Bei Leckerlies scheint es keinen Unterschied zu machen wie wir vorgehen. Wir beschränken uns auf immer dieselben um da kein Risiko einzugehen aber er spuckt mal mit Leckerlies und mal ohne.

    Hat vielleicht jemand noch einen Tipp? Ich habe das Gefühl unsere TA ist selbst ein bisschen ratlos :( Bin drauf und dran mit eine Zweitmeinung einzuholen.

    Durch strikte Niertendiät, tägliche Medikamente und 6-wöchige Blutuntersuchungen konnten wir seinen Zustand halbwegs stabilisieren und bis auf kleinere Unruhen durch Rückenschmerzen und eine weitere leichte Augenverletzungen haben wir 2021 und fast ganz 2022 ganz gut überstanden. Es war immer eine gewisse Anspannung da wenn wir auf die Blutergenisse gewartet haben und leider wurden seine Nierenwerte wie erwartet auch sukssesive immer schlechter. Meistens haben wir einfach verdrängt, dass unsere Zeit so stark begrenzt war und uns der Hoffnung hingegeben, dass Bobby irgendwann an Altersschwäche sterben würde.

    Die Realität hat uns im November 2023 aber mit einem Schlag eingeholt. Bei einer morgendlichen Gassirunde hatte Bobby erneut einen epileptischen Anfall. DIe Untersuchung am nächsten Tag ergab eine starke Anämie, woraufhin er Spritzen zur Blutbildung von uns bekommen hat. Das Medikament hat gegriffen und es ging ihm im Dezember schon wieder deutlich besser. Wir sollten etwas abwarten, wie sich die Lage entwickelt und bereits im Januar ging es wieder bergab, also gab es eine weitere Spritzenkur. Paralell wurde das Essen zu einem immer größeren Problem. Egal was wir angeboten haben, er wollte einfach nicht futtern. Am 02.03.2023 kam dann der nächste Anfall. DIe Anämie war noch wesentlich schlimmer geworden und wir sind in die nächste Tierklink geschickt worden um dort eine Bluttransfusion durchzuführen. Die Ärztin dort meinte normalerweise würden sie einen solchen Hund gar nicht mehr weiter behandeln, da es nur eine Symptombekämpfung war und die Ursache sowieso unumkehrbar war. Die Nieren waren nicht mehr in der Lage die Blutbildung im Körper in Gang zu setzen und sein Körper hatte auf das Medikament eine Immunität aufgebaut. Die Transfusion hat er dennoch bekommen und wir sind davon ausgegangen, dass wir ihn in den nächsten Tagen verlieren würden.

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    Unsere Tierärztin hat alle möglichen Spezialisten abtelefoniert und noch eine letzte Chance in Form einer anderen Spritzenkur gefunden. Darauf haben wir all unsere Hoffnungen gesetzt. Jeder Tag war an diesem Puntk eine Qual. Bobby war zwar soweit gut gelaut, er hat gespielt, ist Gassi gegangen und Leckerlies waren auch okay. Nur fressen wollte er einfach nicht, egal was wir versucht haben. Wir wussten wie wichtig es ist und haben angefangen Druck aufzubauen, was alles nur noch schlimmer gemacht hat. Erst als wir bewusst den Fuß vom Gas genommen haben und es sanfter probiert haben wurde es etwas besser. Bobby verstand ja nicht, dass es lebensnotwendig war und wir nur sein Bestes wollten. Dieses Gefühl wenn er zum Napf gelaufen ist und wieder nur angeekelt den Kopf weg gedreht hat. Es war jedes Mal ein Messerstich direkt ins Herz.

    Ganz langsam fras er wieder besser, er wurde wieder munterer, seine Augen glänzen wieder mehr und es schien als würde es mit jedem Tag wieder etwas aufwärts gehen. Bis dann am 31.03. der alles vernichtende Anruf kam. Das Medikament hat nicht gegriffen. Sein Hämatokrit ist kritisch und wieder so niedrig wie kurz vor der Transfusion, wir können nichts mehr für ihn tun.

    Von da ab ging es schlagartig, rapide bergab. Da ab einem gewissen Hämatokritwert die schreckliche Möglichkeit eines inneren Ersticken im Raum stand und wir ihm ein würdiges, friedvolles und möglichst entspanntes Ende bieten wollten, haben wir ihn am 04.04. bei uns Zuhause einschlafen lassen. Wärend der ersten Spritze habe ich ihn in meinem Arm gewiegt. Er ist mit jeder Sekunde müder und müder geworden und wir haben unsere Angst in den Hintergrund gestellt und versucht ihm Ruhe und Frieden zu vermitteln. Während er weggedämmert ist haben wir ihm leise zugeflüstert wie tapfer er war, wie sehr wir ihn lieben und dass es ihm jetzt besser gehen würde ohne Übelkeit, ohne Medikamente, ohne Schmerzen und ohne Angst. Um 20 Uhr hat sein Herz aufgehört zu schlagen.

    Mir war es in diesem Moment unglaublich wichtig, dass ich mein Versprechen einlöse. Ich wollte nicht nur in seinem letzten bewussten Moment bei ihm sein, sondern ihn wirklich bis ganz zu letzt begleiten. Also haben wir in der Nacht Totenwache gehalten. Bobby lag auf einer seiner Decken umringt von Kerzen und seinen liebsten Spielsachen im Wohnzimmer. Wir haben ihn immer wieder gestreichelt und geküsst. An das Gefühl seine langsam erkaltende Wange zu küssen werde ich mich wohl ewig erinnern. Sein Geruch ist mit ihm verschwunden, es war als läge da nur eine Art Bobbypuppe statt seines tatsächlichen Körpers. Am nächsten Tag war die Leichenstarre bereits voll ausgebildet und seine Wange ganz hart. Ein schreckliches Gefühl. Wir haben ihn ins Auto gepackt und sich nach Schwäbisch Hall zu dank und treu einem Tierkrematorium gefahren. Dort wurde er aufgebahrt und wir konnten ihn ein letztes Mal streicheln, ein letztes Mal küssen, ein letztes Mal liebevolle Worte ins Ohr flüstern. Er ist mit seinen Spielsachen, seiner Kuscheldecke und einem Brief von mir eingeäschert worden. Wir durften an der Scheibe zuschauen wie er ins Feuer geschoben wurde. Nach einer Stunde durften wir seine Asche in einer kleinen Holzurne wieder mit nach Hause nehmen. Die Holzurne habe wir inzwischen durch eine Regenbogenurne von Rosengarten ausgetauscht und seine Asche am 5. Jahrestag seiner Adoption (25.04.2023) umgebettet. Jetzt steht er umgeben von seinen liebsten Gegenständen in unserem Wohnzimmer.

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    Es fühlt sich an als hätte ich mich mittlerweile emotional von der ganzen Situation komplett entfremdet. Ich vermisse ihn zwar schrecklich und weine seit Wochen jeden verdammten Tag um ihn, aber ich habe das Gefühl ich kann mich gar nicht mehr richtig an ihn erinnern. Es ist auf der einen Seite als hätte mein Leben jeglichen Sinn und jegliche Richtung verloren und auf der anderen Seite ist in mir eine so unglaubliche Abgeklärtheit. Ich funktionierte auf Autopilot und bis auf gelegentliche Ausbrüche fühle ich einfach gar nichts. Im Geschäft lache ich und benehme ich als wäre quasi nichts passiert und wenn ich nach der Arbeit in mein Auto steige merke ich wie wie gesamte Maskerade zusammenbricht. So richtig in mir drinne spüre ich den Schmerz aber dennoch nicht. Da ist nur Leere.

    Anfangs hatte ich noch das Gefühl, dass er bei mir ist. Es hat mir ein Gefühl von innerem Frieden gegeben ihn in den verschiedensten Situationen zu riechen und mir zumindest selbst einzureden, dass er kurz zu Besuch gekommen ist. Aber seit zwei Wochen ist da gar nichts mehr.

    Ich hadere nicht mit der Entscheidung ihn gehen zu lassen. Mir ist bewusst, dass wir keine andere Wahl hatten und ein inneres Ersticken zu provozieren nur um einen Tag mehr zu haben wäre einfach nur egoistisch und grausam gewesen. Zumal ihm die Kraft fehlte um zu spielen oder überhaupt richtig Gassi zu gehen. Aber ich hadere damit, dass er mit 5,5 Jahren noch so jung war. Niemand konnte nachvollziehen wo die CNI herkam. Vielleicht war sie angeboren, vielleicht war es eine Nierenentzündung auf Grund der kalten Nächte im Auto, vielleicht war es einfach Pech.

    Alles was ich weis ich ist, dass ich Bobby viel verdanke. Er hat mich auf dem Loch in dem Ich mich 2018 befunden habe wieder heraus geholt. Er war mein Seelenhund und mein Schicksal und ich hoffe er hat gefühlt wie sehr wir ihn geliebt haben. Bobby war eine ganz, ganz große Seele in einem viel zu kleinen und schwachen Körper. Er war mutig, stark, unerschütterlich und gleichzeitig ein kleiner Angsthase in den absurdesten Situationen, er war sensibel und gleichzeitig ein kleiner Macho. Er war super schnell beleidigt oder genervt, aber auch genauso schnell hat er uns wieder vergeben und mit uns gespielt und gekuschelt. Er war alles für uns. Er war unser Engel auf Erden.

    Durch ihn durfte ich so, so viel lernen. Anfangs konnte ich nicht einmal einen kleinen Augenpopel abzupfen und an Ende haben wir selbstständig Infusionen unter die Haut gegeben. Er hat mir auf seine Art gelehrt im hier und jetzt zu leben, den Moment auszukosten und nichts für selbstverständlich zu nehmen. Niemand kann versprechen, dass es ein Morgen geben wird.

    Danke Bobby. Ich liebe dich über alles. Ich weis nicht ob ich ohne dich noch hier wäre und ich weis nicht wie es ohne dich und weitergehen soll.

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    Entschuldigt den langen Text, der sicher voller Grammatik und Schreibfehler ist aber irgendwo musste ich den ganzen Gedankensalat abladen.

    Es war von Anfang an einfach Schicksal, dass er seinen Weg zu uns gefunden hat. Ich war Mitte April 2018 wegen psychischer Probleme für einige Wochen krank geschrieben worden, deshalb saß ich den ganzen Tag zuhause und wusste nicht so richtig was ich mit mir anfangen sollte. Der Wunsch einen Hund zu adoptieren hatte ich bereits seit der Kindheit, aber so richtig konkret über die Umsetzung hatte ich noch nie nachgedacht. Es war immer ein "irgendwann" und nie ein "warum nicht jetzt`". Auf den Seiten der lokalen Tierheime habe ich schon seit Monaten immer mal wieder herumgestöbert und mir die Bilder und Beschreibungen der Hunde angeschaut. Nie jedoch auf der Seite des Tierheimes eine Stadt weiter. Ich wusste, dass es sich um ein sehr kleines Tierheim handelt, welches sonst nur Kleintiere wie Hasen, Meerschweinchen und sonst aussschließlich Katzen aufnimmt. Wir waren ein Jahr zuvor an Weihnachten dort um Futter für die Katzen zu spenden, daher war es mir nie in den Sinn gekommen dort nach Hunden Ausschau zu halten.

    Am Freitag dem 13.04.2018 habe ich also aus einer spontanen Idee heraus auf deren Website gestöbert und bin über Bobbys Inserat gestolpert:

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    Laut unseres Mietvertrages durften wir eigentlich keinen Hund haben. Wir leben in einem Zwei-Parteien-Miethaus und die Mieterer der unteren Wohnung, ein nettes älteres Pärchen, hatte selbst zwei Shih Tzus (eine Rasse von der ich davor noch nie gehört hatte). Das Männchen der Beiden war vom Hund unserer Vormieter übel gebissen worden und darauf hin erbildet. Aus diesem Grund wurde in unserem Mietvertrag diese Klausel aufgenommen. Ich habe Bobby gesehen und war sofort Feuer und Flamme. Wir sind spontan zu unseren Nachbarn und haben sie gefragt was sie von einem weiteren Hund halten würden. Zunächst waren sie sehr ablehnend, bis wir die Bilder von Bobbys Anzeige gezeigt haben. Danach kam sofort ihr Einverständnis. Dann haben wir unseren Vermieter angerufen. Er meinte eigentlich wäre es nicht in Ordnung aber er lässt es sich durch den Kopf gehen. 5 Minuten später kam der Rückruf mit der Zusage.

    Am Tag darauf war das Tierheim geöffnet und wir konnten ihn das aller erste Mal besuchen. Bobby war so unsicher und gleichzeitig so neugierig. Uns wurde gesagt, dass wir noch einmal zu einem ruhigeren Gespräch vorbei kommen sollten. Dieses zweite Treffen fand dann am 16.04.2023 statt. Sie wollten wissen, wie wir uns unseren Alltag mit einem Hund vorstellen und ganz ehrlich? Bis zu diesem Punkt haben wir uns selbst nicht wirklich darüber Gedanken gemacht. Normalerweise bin ich ein Mensch, der alles bis ins Detail durchdenkt. Unmöglich, dass ich das Haus verlasse ohne vorher genau zu recherchieren wo ich parke oder dass ich ein Projekt starte ohne mir vorher eine detailierten Plan zu erstellen aber hier war ich planlos, was auch meiner psychischen Gesundheit geschuldet war.

    Als wir nach dem Treffen nach Hause gekommen sind, habe ich bei mir in der Firma nachgefragt ob es möglich wäre künftig einen Hund mit zubringen. Es gab bereits einige Kollegen, die auch regelmäßig ihre Fellnasen dabei hatten also bin ich davon ausgegangen, dass es bei mir auch kein Problem darstellen würde. Tat es auch nicht.

    Wir kamen für Bobby trotz unserer Planlosigkeit in die engere Auswahl. Es sollte noch eine Vorkontrolle erfolgen und dann würde die Entscheidung getroffen werden. Am 25.04.2023 durften wir ihn dann Abholen. Der erste gemeinsame Tag war chaotisch. Seine erste Amtshandlung war in den Fressnapf zu pinkeln.

    Am nächsten Morgen beim erstem gemeinsamen Gassi zu Zweit ist er stockvoll gegen eine Mülltonne gelaufen weil er vor lauter Haaren im Gesicht nichts gesehen hat. Wenn ich heute daran denke muss ich immer lachen. auch wenn mir ein kleiner Kopf schon etwas leid getan hat.

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    Bobby war von Anfang an unglaublich lieb und geduldig. Wir haben als blutige und unvorbereitete Anfänger rückblickend sicher hunderte Fehler gemacht aber wir sind auch gemeinsam immer mehr gewachsen. Aus unsicheren Herrchen und Frauchen sind Vollblut Hundeeltern geworden. Bobby ist mit jeder Woche mehr aufgeblühlt, auch wenn er sich leider direkt in der zweiten Woche bei uns Giardien eingefangen hat.

    Bobby ist am 16.08.2017 bei einem Hinterhof-"Züchter" in Rumänien auf die Welt gekommen. Er hat ihn an eine rumänische Familie weiterverkauft, die laut Mietvertrag keinen Hund in der Wohnung halten durfte. Statt die Situation zu klären oder sich keinen Hund anzuschaffen haben sie den kleinen, gerade einmal wenige Monate alten, Hund nachts ins Auto gesperrt. Er musste wochenlang nachts im eiskalten Auto schlafen. Wenn ich daran denke packt mich direkt die Wut. Über einige Ecken herum hat eine Dame aus Deutschland, die in Rumänien Familie besucht hat, von der Situation Wind bekommen und da sie selbst einen Shih Tzu hat, die Situation in die Hand genommen und der Familie den Hund kurzer Hand abgekauft.
    So kam Bobby nach Deutschland. Zwei Hunde waren ihr aber neben ihren eigenen Kindern zu viel so, dass sie Bobby an eine Freundin weiter gegeben hat. Diese war zu diesem Zeitpuntk arbeitslos und hatte Zeit für den Hund. Nun es kam wie es kommen musste: Diese Frau hat bereits kurze Zeit später wieder einen Job gefunden und der Hund war ihr zu viel Arbeit, also hat sie ihn im Haus einfach an eine andere Familie weiter gegeben. Diese Familie bestand aus einem alkoholkranken Vater und einigen unerzogenen Kindern. Der Vater hat Bobby bei einer weiteren Nachbarin die Wohnung gepfeffert und wie angeschrieben, dass wenn sie jetzt nicht auf diese und ich zitiere "Drecktöle" aufpasst, dann "passiert hier etwas". So wurde der Tierschutz informiert und Bobby schließlich abgeholt. Er saß einen Monat zur Quarantäne im Tierheim und ist anschließend von uns adoptiert worden.

    Diese ganzen Infos konnten wir zusammen tragen, da wir die Frau, welche ihn nach DE gebracht hat und die Nachbarin die den Tierschutz informiert hat relativ kurz nacheinander zufällig getroffen haben und beide Bobby sofort erkannten. Trotz der Tatsache, dass Bobby in kurzer so viel durchgemacht hat und wie wir vermuten ggf. sogar geschlagen wurde, war er nie verhaltensauffällig. Bobby war der liebste und geduldigste Hund, den wir uns als Frischlingen wünschen konnten und nach sechs Wochen bei uns, hat er sich das erste Mal von selbst ganz, ganz eng an mich gekuschelt und mich dabei aus tiefen braunen Augen angeschaut.
    In genau diesem Moment wusste ich: Bobby ist angekommen. Ich habe ihm damals geschworen, dass er nie wieder so leiden würde und dass ich ihn niemals alleine lassen würde.

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    Die nächsten zwei Jahre waren entspannt. Wir alle sind gewachsen und haben die gemeinsame Zeit genossen, bis am 20.02.2020 die Diagnose CNI unser Leben von jetzt auf gleich komplett auf den Kopf gestellt hat.

    Wir sind einfach, weil er etwas mehr als sonst getrunken hat, zu unserer Ärztin. Anfangs wussten wir gar nicht ein und aus und mussten erst einmal lernen mit dieser neuen Situation umzugehen. Dazu kam, dass Bobby sich innerhalb des selben Jahres direkt 3x an der Augenhornhaut verletzt hat. Die verabreichten Schmerzmittel haben im September 2020 den ersten epileptischen Anfall ausgelöst. Ich dachte er stirbt, als er bei mir auf Arbeit unter dem Tisch auf einmal schreient zusammen gesackt ist und nach kurzem Zucken völlig reglos und nicht ansprechbar liegen geblieben ist. Aber auch diese Situation haben wir gemeinsam gemeistert. Bobby hatte immer unendlich viel Kampfgeist und Lebenswillen.

    Ich fühle mit dir. Wir mussten unseren Bobby am 04. April auch nach längerer Krankheit gehen lassen. Er war zwar erst 5,5 Jahre alt aber dennoch waren die letzten 3 Jahre und besonders das letzte halbe Jahr ein unfassbarer Kampf der uns allen Dreien ziemlich viel abverlangt hat (finanziell, zeittechnisch und vorallem psychisch). Wir standen unter enormer Anspannung und ich dachte mehr als einmal zu dieser Zeit, dass ich nicht weis wie ich weiter machen soll. Aber es muss. man kämpft sich durch und ist stark für sein geliebtes Tier.

    Als er dann weg war kam eine Emotion nach der anderen. Trauer, Dankbarkeit, Erleichterung, Schmerz. Wir haben für uns beschlossen irgendwann wieder einen Hund zu adoptieren, aber erst wenn wir in Ruhe getrauert haben und den Verlust für uns weitest gehend verarbeiten konnten. Es sind jetzt bald 4 Wochen und ich kann nicht mal sagen, dass jeder Tag anders ist. eher jede Stunde. Wenn ich nach Hause komme und ich sein Tapsen nicht höre ist da nur Schmerz und Trauer, aber wenn ich dann an die kommenden Urlaube denke und daran, dass wir uns dieses Mal keine Sorgen machen müssen weil wir unseren kranken Hund entweder mitnehmen oder bei unseren Nachbarn unterbringen, bin ich schon erleichtert.

    Die Verantwortung ist im Moment weg. Das ist sowohl etwas tolles weil es einfach wieder um einen selbst geht und man keine Rücksicht nehmen muss, aber auf der anderen Seite fehlt es mir auch.
    Ich glaube jeder trauert anders, jede Situation ist anders, jede Familie und jeder Hund. Wichtig ist es nur seine Gefühle zu zulassen egal wie schwer oder verwirrend es ist. Den Trauerprozess zu unterdrücken ist nicht der richtige Weg,

    Ich wünsche dir alles Gute ♥