Beiträge von momof2

    Hallo!


    Ich bin so unendlich traurig, denn ich habe am Mittwoch unsere 8 jährige französische Bulldogge erlösen lassen. Nun habe ich Zweifel, ob es nicht einfach zu früh war und ich mich nicht hätte beeinflussen lassen sollen. Ich habe extreme Schuldgefühle, kann nachts nicht mehr schlafen und bin den ganzen Tag am Heulen.


    Unser Karli hatte eine extrem kurze Schnauze. Jetzt fragt man sich wahrscheinlich, wieso man SO EINEN Hund kauft. Karli habe ich damals, kurz nachdem mein Terrier gestorben ist, von meinem Mann geschenkt bekommen. Ich kam nach Hause und Karli saß in einem kleinen Pappkarton, weil wir total unvorbereitet waren. Unwissend, welche Probleme diese Rasse mit sich bringt.


    Lange hatte Karli keine Atemprobleme. Mit 3 Jahren ließen wir sein Gaumensegel kürzen. Danach war alles gut und er konnte frei atmen. Über die Jahre wurde es allerdings etwas schlimmer. Ich kann nichtmal genau sagen wann es begann, da es sehr schleichend kam. Irgendwann war es so, ich glaube da war er 6 Jahre alt, dass er keine langen Spaziergänge im Sommer mehr vertrug. Er hechelte und viel in Ohnmacht, da er keine Luft bekam. Also haben wir bei 30 Grad im Sommer längere Spaziergänge einfach gemieden. Vor ca. einem Jahr ging es dann los, dass er auch bei schwüleren Temperaturen Atemnot bekam und letztlich auch im Winter. Da seine Eltern bereits mit 7 Jahren verstorben sind und sämtliche andere Bullis im Bekanntenkreis auch nur 7 Jahre alt geworden sind, haben wir es bis dahin auch aufs Alter geschoben. Unbewusst. Nachdem er letztes Jahr im Herbst mehrfach Zuhause kollabierte fand ein Tierarzt beim Herzultraschall heraus, dass Karlis Herz nicht mehr richtig funktioniert. Er bekam Tabletten und alles war wieder gut. Seine Atmung verschlechterte sich allerdings über die letzten Monate zunehmend. Dann fing es plötzlich an, dass er auch während der Tabletten kollabierte. Er schlief nicht mehr richtig und fraß auch nicht mehr richtig. Er übergab sich in den letzten Monaten auch viel. Nachdem ich beim Tierarzt war, hat dieser mir geraten ihn endlich zu erlösen. Ich war relativ gefasst, da ich beinahe schon damit gerechnet habe, dass es nicht mehr lange so weiter geht. Ich ging nach Hause besprach dies mit meinem Mann und meiner Schwiegermutter. Beide rieten mir ebenfalls sein Leiden endlich zu beenden. Dies tat ich dann am Mittwoch. Im Nachgang erklärte mir der Tierarzt nochmal sämtliche Anzeichen am Hund, dafür, dass er in den letzten Monaten kein schönes Hundeleben mehr hatte. Außerdem sagte er, dass es ihn wundert, dass Karli überhaupt so alt geworden ist. Jetzt im Nachhinein frage ich mich, ob es nicht trotzdem zu zeitig war. Vielleicht hätte ja eine nochmalige Gaumensegel-OP geholfen. Vielleicht hätte ich mich durchsetzen sollen? Mein Mann war dagegen ihn nochmal operieren zu lassen, da Karli bei der ersten Gaumensegel-OP bereits schon fast gestorben wäre. Ihm ging es damals mehrere Wochen sehr sehr schlecht. Außerdem empfand mein Mann die ganze Tortour als Quälerei und Experiment am Hund, da Karli auch schon beim Herzultraschall extrem hechelte und um Luft rang, während 3 Personen ihn festhalten mussten. Wir sollten froh sein, dass er überhaupt so alt geworden ist und ihn die Qualen mit neuen OP’s und Schmerzen ersparen. Für mich waren die Argumente irgendwie logisch, aber jetzt zweifle ich nur noch. Irgendwie weiß ich, dass er sehr gelitten hat, aber auf der anderen Seite war er trotzdem manchmal noch so frech wie ein junger Hund. Habe ich meinen Hund wirklich erlöst oder ihn getötet? crying-dog-face