Beiträge von Heizer

    Moin Moin, habe mich gerade mal durch die Beiträge gelesen.
    Der Aktion mit den Mails an Dr. Bach stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Auf der einen Seite kann's sicherlich ganz nützlich sein, um zu zeigen, wieviele Menschen sich für diesen Hund einsetzen. Auf der anderen Seite wird der Mann zugemüllt mit freundlichen oder auch nicht ganz so freundlichen Mails. Zugemüllt, weil alles nach der 20. Mail so behandelt wird, nämlich in den Spamordner wandert.
    Jetzt bekommt er 'ne neue Mailadresse, bis alles vorbei ist.
    Dr. Bach macht auch nur seine Arbeit und die Vorschriften denkt er sich nicht selber aus, sondern kriegt Sie fertig auf seinen Schreibtisch.
    Das soll natürlich nicht bedeuten, dass ich mit ihm einer Meinung bin. Meine Meinung zu Amtsveterinären im allgemeinen kann ich hier nicht wiedergeben, weil sie sowieso gelöscht würde.

    Nun aber zu Uncas.

    Wir (Tierhilfe-Netzwerk) haben Uncas fast von Anfang an im Tierheim begleitet und seine Arbeit mit einem erfahrenen Hundetrainer dokumentiert (Film und Foto).

    Dass der Hund seinen Besitzer angegriffen und verletzt hat, scheint so zu sein. Beweisen kann das von uns wohl niemand. Letztendlich ist der Mann aus seinem anschließenden Koma nicht erwacht.
    Er soll nicht besonders gut mit dem Hund umgegangen sein, um nicht zu sagen, er hat ihn misshandelt! Es gibt genug Zeugen dafür und es liegen auch Anzeigen gegen den Mann vor.

    Uncas hat in jungen Jahren eine Schutzhundausbildung machen müssen. Da hat man ihm beigebracht kein Schoßhund zu sein. Es mag verschiedene Ausbildungsmethoden geben, aber ein Schutzhund darf nunmal nicht nett sein. Über den Sinn einer Schutzhundausbildung für private Hundehalter werde ich mir nie im Klaren sein.

    Uncas hat im Tierheim mit einem Trainer gearbeitet, der mehr als 10 Jahre mit Hunden arbeitet und sie ausbildet.
    Da er mit dem Hund das Tierheimgelände nicht verlassen durfte, beschränkte sich das Training auf einen relativ kleinen Raum, in dem der Hund ständig durch andere (wenn auch nur bellende) Hunde abgelenkt wurde. Er hatte im Tierheim kaum eine Möglichkeit zur Ruhe zu kommen.
    Trotzdem war er in vielen Situationen sehr ruhig und hat sich von seinem Trainer alles Gefallen lassen (im positiven Sinne).
    Drei oder vier Wochen Training, mit dieser Vorgeschichte, mit einem prima Hundetrainer, der seine private Zeit statt mit seiner Familie mit Uncas verbracht hat, reichen natürlich nicht, um den Hund durch einen Wesenstest zu bringen. Er ist auch nicht durch den Wesenstest gefallen, sondern der Test wurde abgebrochen, weil Uncas den Maulkorb nicht so prickelnd fand. Und um allem vorzubeugen, die Tierärztin der Tierärztlichen Hochschule und ihr Team waren sehr fair und haben schon im Vorgespräch dem Hund eine Chance gegeben, einen zweiten Test zu machen, wenn er den ersten nicht besteht.
    Während des ersten Tests stand Uncas unter Stress, er wurde vorher untersucht und war davon nicht wirklich begeistert. Wäre ich auch nicht, in einer 20 qm Hütte mit 20 Zuschauern, Maulkorb auf, vorne im "Schwitzkasten" und hinten fummelt einer an meiner kaputten Hüfte. Aber ich bin ja auch kein Hund.

    Mich würde aber noch eines interssieren: Wer aus diesem Forum würde diesen Hund aufnehmen, oder kennt jemanden, der sich mehrere Stunden täglich mit einem Hund beschäftigt, der vermutlich seinen Halter tödlich verletzt hat und sein restliches Leben in der Öffentlichkeit an der Leine und eventuell mit Maulkorb geführt werden muss, der keine Familie mit Kindern hat, der bereit ist hohe Tierarztkosten für einen stark HD-geschädigten Hund zu zahlen und der bei Übergabe einen Vertrag unterschreibt, in dem steht, dass der neue Halter für alles, was der Hund in Zukunft anstellt verantwortlich ist und für eventuell entstehende Schäden aufkommt?

    Wenn Ihr dazu bereit seid, dann bitte unbedingt melden, denn Uncas wird nur mit diesem neuen Partner durch den Wesenstest gehen. Er wird nicht mit jemandem trainieren, der ihn "nur" durch den Wesenstest bringt und danach wieder im Tierheim abgibt. Und das geht nicht gegen seinen ersten Trainer, der hat von Anfang an signalisiert, dass er Uncas nicht behalten kann.

    Wenn Ihr noch fragen habt, könnt Ihr Euch gern an uns wenden.

    Wir müssen uns unbedingt weiter um Uncas bemühen, aber nicht mit Mails an Dr. Bach, der hat die Verantwortung an einen Gutachter weitergegeben, sondern mit einem neuen Besitzer. Dann sehe ich persönlich eine reelle Chance für den Hund.

    Dirk Ehmann
    Admin Tierhilfe-Netzwerk