Beiträge von Skurril

    Hallo zusammen,


    ich kann euch alle sehr gut verstehen. Es ist schwer ein geliebtes Familienmitglied zu verlieren, das auch so sehr im Alltag eingebunden war.


    Wir haben am 17.12.2019 unsere Hündin plötzlich verloren. Mit Verdacht auf Hirntumor wurde sie in die Tierklinik überwiesen, die Diagnose war dann Insulinom. Bei ihr ging es sehr schnell und es gab keine Heilung oder eine Therapie, die angeschlagen hat.


    Es ist für mich unbegreiflich, dass sie nun nicht mehr da ist. Da merkt man erstmal, wie viel mehr man doch mit Hund erlebt und wie viel jetzt fehlt. Es gibt keinen Grund im Regen raus zu gehen oder morgens früh aufzustehen, damit der Hund seine Runde gehen kann. Es sind viele Kleinigkeiten, die man erst im Nachhinein bewusst wahr nimmt.


    Wir haben ihre Sachen noch. Ich war noch nicht so weit, dass ich diese sortieren kann.


    An manchen Tagen kann ich mir nicht vorstellen, dass der Schmerz weniger wird und an anderen würde ich gerne Unternehmungen planen, die mit Hund nicht so einfach gingen. Doch dann habe ich ein schlechtes Gewissen und mache es nicht. Doch eigentlich sollten wir uns alle denken, dass das ok ist und "positive" Dinge für den Moment auch annehmen und kein schlechtes Gewissen bekommen. Wir verweilen noch weiter auf der Erde und müssen nach vorne schauen. Unsere Hunde sind im Herzen immer bei uns.

    Hallo zusammen,


    ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Der Verlust unserer Hündin nimmt mich mehr mit, als ich es mir vorstellen konnte. Ich habe mich hier angemeldet, um mich mit anderen Hundehaltern auszutauschen und vielleicht ein wenig Trost zu finden. Ich erzähle euch mal unsere Geschichte mit dem traurigen Ende.


    Im Jahr 2012 verliebten wir uns in unsere Hündin Emma. Sie war zu dem Zeitpunkt im Tierheim und wir wollten sie zu uns holen. Sie war 2 Jahre alt und eine Jack-Russel-Hündin. Sie eroberte unser Herz sofort. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir, dass ich sie nicht so nah an mich ran lasse, wie unseren 1. Hund, da ein Verlust schmerzt und diesen Schmerz wollte ich nicht nochmal. Doch wie kann man so einer Zuckerschnute widerstehen. Natürlich eroberte sie mein Herz. Ich plante meinen ganzen Tag nach ihr, um immer auf sie Rücksicht zu nehmen. Sie hatte einige Probleme, so kannte sie kaum die Welt dort draußen, hatte panische Angst vor anderen Hunden und es dauerte bis sie Vertrauen zum Menschen aufgebaut hatte. Wir haben ihr Vertrauen erobert, haben ihr die Sicherheit gegeben, die sie brauchte. Sie lernte alles neu kennen und solange einer aus unserer Familie in der Nähe war, fühlte sie sich sicher und wir haben all ihre Liebe und Ihr Vertrauen bekommen. Das war so ein schönes Gefühl. Sie lernte zu spielen und war unglaublich schnell darin neue Dinge zu lernen und hatte richtig Spaß daran. Ich bin so stolz auf sie, denn man merkte schnell, dass ihre ersten 2 Jahre nicht schön gewesen sind.


    Fast 8 Jahre lange sahen wir die Tierärztin nur zur Kontrolle. Ihre Getreideallergie hatten wir mit dem richtigen Futter im Griff und sie war topfit und hatte eine vorbildliche Figur für einen Jack-Russel. Doch dann kam der November 2019. Emma fing an die Wohnung zu machen. Sie hatte 2 Orte dafür, wo sie hinmachte. Ich habe überlegt, ob sich was bei uns geändert hat, oder sie zu wenig ausgelastet ist - ich konnte nichts feststellen. Wir fuhren zur Tierärztin. Doch diese konnte nach einer Blutabnahme und einem allgemeinen Check auch nicht viel feststellen. Ihre Entzündungswerte waren etwas erhöht, dafür bekam sie ein Antibiotikum. Nun hieß es weiter beobachten. Am 16.12.2019 hatte Emma ihren ersten epileptischen Anfall. Wir fanden sie im Wohnzimmer auf dem Boden. Sie berappelte sich relativ schnell und ich nahm sie mit zur Arbeit, damit sie nicht alleine war und ich direkt zur Tieräztin fahren kann, sobald diese öffnet. Ihr Zustand verschlechterte sich. Sie fing sehr stark an zu sabbern und bewegte ihren Kopf merkwürdig. Bei der Tierärztin war man mit den Mitteln am Ende und wir wurden mit dem Verdacht auf Hirntumor in die Tierklinik Grußendorf überwiesen. Dort hieß es sofort, dass Emma auch über Nacht bleiben soll.


    Ihr Zustand verschlimmerte sich auf dem Weg dort hin. Sie lies sich nicht mehr anfassen und ging uns aus dem Weg, was man gar nicht von ihr kannte. Das sabbern hat auch nicht aufgehört. In der Klinik angekommen wurde sie untersucht. Sie hatte erneut Krämpfe und einen epileptischen Anfall. Es war der Zeitpunkt gekommen, wo sie so schwach war, dass sie nicht mehr aufstehen konnte. Sie blieb die Nacht in der Klinik und wurde über einen Zugang mit Medikamenten versorgt, sowie für ein MRT, welches am nächsten Tag statt finden soll, aufgepäppelt. Doch soweit sollte es nicht kommen. Die Blutwerte am nächsten Tag waren nicht besser. Nun stand nicht mehr der Verdacht Hirntumor im Raum, sondern Insulinom (Tumor Bauspeicheldrüse). Sobald sie keine Zuckerzugabe über den Zugang bekam, hat sie sehr stark abgebaut und krampfte. So standen wir am 17.12.2019 am Nachmittag vor der Entscheidung. Lassen wir sie künstlich ernähren und versuchen, ob Medikamente anschlagen, so würden wir ihr Leben um ca. 6 Monate verlängern, oder erlösen sie von ihrem Leiden. Sie konnte weder stehen, fressen, trinken oder ähnliches. Ihr Nervensystem wies bereits starke Auffälligkeiten auf. Wir besprachen beide Wege sehr ausführlich mit der Tierärztin. Wir trafen die Entscheidung sie zu erlösen. Es gab keine Heilung für sie. Sie war zu schwach für eine Narkose und alles andere hätte keine guten Erfolgschancen gehabt. Wir verbrachten noch einige Zeit in der Klinik mit ihr. Sie krampfte und konnte auch ihren Kopf nicht mehr alleine halten. Als sie auf meinem Arm war schloss sie die Augen, der Atem und der Herzschlag wurden ruhiger, das Krampfen hörte auf. Für mich war das ihre Antwort auf all die Fragen. Sie war erschöpft vom Kampf gegen diesen Tumor, der ihr alles nahm. Die Tierärztin war so liebevoll zu ihr und hat sich so viel Zeit genommen. Emma hat es geschafft. Sie musste nicht mehr leiden und konnte auf meinem Arm für immer einschlafen. Sie fehlt mir hier so unendlich. Mir wird jetzt bewusst, wie viel ich für sie getan habe, damit sie ein schönes Leben hat. Mit all ihren Macken und Schwierigkeiten haben wir uns auf sie eingelassen und sie hat stets ihre Dankbarkeit gezeigt. Nun ist sie bereits seit 2 Wochen und einem Tag nicht mehr hier und sie fehlt so sehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich an ein Leben ohne sie gewöhnen kann.


    Danke für´s zuhören.