Beiträge von minou14

    Ich hab schon mal eine Zeit lang probiert, ihn körpersprachlich zu begrenzen. Er durfte nur neben- oder hinter mir laufen. Wenn er mich überholen wollte, hab ich mich sofort zu ihm gedreht, ihn mit meinem Körper zum Rückwärtslaufen gedrängt, meinen Körper dabei angespannt. Danach sofort wieder locker gelassen.

    Die Reaktion meines Hundes: er hat es immer und immer wieder probiert. Ich hab ihn immer konsequent geblockt.

    Ganz genau so lief das hier auch. Über 5 Monate haben wir es so gemacht, und mein Mann hat wirklich ein gutes Timing (meins ist glaub ich ausbaufähig |)). Bei ihm lief es daher recht gut, aber auch nur, solange wir in reizarmer Umgebung waren. In fremder oder spannenderer Umgebung ist der Hund auch bei ihm ständig vorgeschnellt.

    Wir haben was die Leinenführigkeit angeht also auch noch nicht den Königsweg gefunden, obwohl wir alles umsetzen, was du auch aufgelistet hast (Decke, Impulskontrolle, Orientierung fördern, Ruhe zu Hause, Routinen, Grenzen setzen, Trainer fragen etc.), aber es ist schon viel besser und dank Gesprächen mit Besitzern älterer Collies setze ich da mittlerweile auch einfach auf die Zeit :rollsmile: .

    Vielleicht hilft es dir ein bisschen, zu hören, dass du definitiv nicht alleine bist =)

    Jaaaa danke, das tut gut zu hören, dass es anderen auch so ähnlich geht (auch wenn ich es niemandem wünsche!)

    Auf einen guten Ausgleich zwischen Entspannung und Training versuche ich schon zu achten. Der Alltag von Herrn Hund ist eigentlich auch ziemlich ruhig und langweilig. Diese ungewohnten Situationen üben wir jetzt auch nicht ständig. Manchmal zweimal pro Woche, dann wieder zwei Wochen gar nicht. Ich mach auch bewusst mal Pausentage dazwischen, wo kaum was passiert.

    So aus Interesse: Warum macht ihr täglich Medical Training?

    Er hatte eine Zeit lang immer wieder Ohrenentzündungen (Futter nicht vertragen) mit großen Schmerzen. Das Eintropfen der Ohren wurde irgendwann zur Tortur. Ich will das wieder kleinschrittig positiv aufbauen. Er mag es auch generell nicht, wenn man ihn untersuchen möchte, Augentropfen geben, bürsten etc. Das Üben macht ihm aber total Spaß, weil es Unmengen an Leckerlis gibt.

    Da er sich wegen seinem Hang zur Aufregung nicht so lang konzentrieren kann, übe ich kurz aber dafür (fast) täglich.

    Danke euch allen für die Tipps, Erfahrungen und Anregungen :bindafür:

    Ich fasse mal zusammen (und hoffe, ich hab nichts vergessen):


    - kleinschrittiger üben (mehr Distanz, ruhigere Ort) & so lange aussitzen, bis er ruhiger ist

    - Decke mit Entspannung verknüpfen

    - Ruhewort/ Entspannungssignal

    - Impulskontrolle üben

    - "Pause" üben (auf die Leine stellen)

    - Ruheplatz zu Hause

    - Orientierung an mir fördern

    - Grenzen setzen

    - den Grund für die Aufregung herausfinden/ Trainer*in zu Rate ziehen

    - aufs Älter werden freuen :rollsmile:

    Irgendwas hab ich wohl falsch gemacht, oder er hat damit nicht umgehen können..Ich habs dann wieder gelassen.

    da hat irgendwas in deinem Timing nicht gestimmt. Gut, dass du es wieder gelassen hast.

    Ich kann es glaub ich auch nicht so authentisch rüber bringen. Ist einfach überhaupt nicht mein Stil und dementsprechend fällt mir das sehr schwer. Der Hund hat auch noch nie eine Ansage von mir ernst genommen |)

    Ich lasse ihm auch die Zeit, sich mal umzusehen, er darf gerne am Anfang ziehen etc., aber leider wird er nicht ruhiger und die Umorientierung zu mir klappt in diesen Situationen nicht/kaum.

    gib ihm doch mal Grenzen und eine Ansage was er tun soll. Sachen die er verstehen kann. Schaukommando und dann an lockerer Leine gehen. Nur kurz aber das kann man üben.

    Wir haben unseren Baccio einjährig bekommen. Der hat Autos gejagt und um sich gebissen wenn er nicht durfte und konnte- Großpudeltypisch alles fliegend auf Gesichtshöhe. Bei Oma und Opa hat er es nie ganz abgelegt. Bei mir hat es 4 Tage gebraucht bis er verstanden hatte dass er gar keine Zeit hat für diesen Scheiß denn die Alte an der Leine verlangt dass ich neben ihr gehe und keinen mm vor die Linie an ihrem Bein gehe. Prellte er vor und ja wirklich nur eine Handbreit reichte stand ich frontal vor ihm, Leine kurz und er musste Rückwärtsgehen bis er es freiwillig tat. Da sind wir echt nur 100m weit gekommen aber er hat es verstanden und dnach reichte ein Ä-ä als Warnung dass er sich zusammenreissen muss. Rückwärtslaufen durch bedrängen tut nicht weh ist aber unangenehm und nervig. Und so hat er sich konzentriert und die Autos "vergessen"


    Ich bin der Meinung man kann und muss nicht alles wegtherapieren, in vielen Fällen ist dem Hund schon geholfen wenn man es managed anstatt ihnen Ewigkeiten Stress zu lassen weil sie es selbst lernen sollen

    Ich hab schon mal eine Zeit lang probiert, ihn körpersprachlich zu begrenzen. Er durfte nur neben- oder hinter mir laufen. Wenn er mich überholen wollte, hab ich mich sofort zu ihm gedreht, ihn mit meinem Körper zum Rückwärtslaufen gedrängt, meinen Körper dabei angespannt. Danach sofort wieder locker gelassen.

    Die Reaktion meines Hundes: er hat es immer und immer wieder probiert. Ich hab ihn immer konsequent geblockt. Wir kamen fast gar nicht von der Stelle. Dann wollte er irgendwann nicht mehr mit mir gehen. Hat sich einfach hingelegt. Oder ist mir ausgewichen, hat sich geduckt und sowas.

    Irgendwas hab ich wohl falsch gemacht, oder er hat damit nicht umgehen können..Ich habs dann wieder gelassen.

    "Pause" haben wir auch mal gelernt, danke, dass du mich wieder daran erinnerst. Werd ich wieder mehr üben draußen.


    Zur Orientierung nach Außen/zu mir:

    Im Freilauf ist er gut an mir orientiert, kommt immer wieder zu mir und holt sich ein Leckerli, schaut immer wieder nach mir, etc. Das belohne ich auch viel!

    An der Leine ist es was anderes. Da gibt es sicher noch Luft nach oben :tropf:


    Ich denke auch, dass es teilweise rassespezifisch ist, dass er schneller aufgeregt ist. Und ja das find ich wirklich auch entlastend, danke, dass du das erwähnt hast! Trotzdem ist es bei ihm schon extrem, find ich. Ich habe auch schon einige sehr entspannte Lagotti kennen gelernt (aber nur beim Gassi, also kann da der Eindruck natürlich auch trügen).

    Das find ich toll, dass du das schon von Anfang an so verknüpft hast mit der Decke! Danke für die Anregung :)

    Die Schwierigkeit dabei ist, dass er in einer Übungssituation eine wahnsinnige Erwartungshaltung hat. Ich habs noch nie geschafft, dass er mal entspannt auf einer Decke liegt. Er wartet dann immer nur auf die Belohnung. Oder fängt an, die Decke anzuknabbern (leider frisst er wirklich alles).

    da hast du doch die Antwort... Da kannst du nicht mit Lecker oder Spielie belohnen. Ruhe ist selbstbelohnend und alles andere von Aussen puscht nur wieder auch verbale Belohnung funktioniert nicht. Fuss auf die Leine (so dass er zwar bequem liegen aber eben nicht aufstehen kann, keinen direkten Blickkontakt und durchhalten, Kaut er an der Decke, kommentarlos unterbinden und wegnehmen, wenn er es kennt ein Abbruchkommando dazu. Hier wäre es nein als Wort und ich pflücke das Ding aus der Gusche, nicht brutal aber liebevoll eben auch nicht einfach machen und den Hund ansonsten ignorieren.

    Das klingt sehr einleuchtend und hab ich dann falsch aufgebaut. Ich werde das auf jeden Fall nochmal ganz neu üben!

    Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen!


    Seine Motivation für das Ziehen weiß ich tatsächlich nicht. Er hat immer durchgehend die Nase am Boden und markiert viel. Aber im gewohnten Gebiet relativ entspannt und halt im Radius, den ich ihm erlaube. Wenn er brav an der kurzen Leine gehen soll, ist Schnüffeln & Markieren verboten. Klappt gut bei den Routinerunden.


    Bei neuen Strecken hat er genauso die Nase am Boden und markiert viel - aber der Unterschied ist das starke Ziehen und die Hektik dabei.

    Ich lasse ihm auch die Zeit, sich mal umzusehen, er darf gerne am Anfang ziehen etc., aber leider wird er nicht ruhiger und die Umorientierung zu mir klappt in diesen Situationen nicht/kaum.