Beiträge von Fenjali

    Entweder man entscheidet sich dafür ein Tier als Teil der Familie aufzunehmen und bleibt dann auch dabei (Familienmitglieder verkauft man nicht - zumindest nicht grundlos!), oder man lässt es bleiben. Der Sinn eines Zuchtverbandes ist meiner Meinung nach, dass sich Leute mit dem selben Ziel (z.B. den Rasseerhalt) zusammenschließen und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, ohne die grundsätzlichen Interessen aus dem Blick zu verlieren.

    Naja, ich kann schon verstehen, dass ein Züchter nicht alle behalten kann. Da hätte man ja bald die Bude voll.

    Zu dem gemeinsamen Ziel: Ich kenne die Hundezüchterszene zu wenig. Aber bei den Katzen ist meinem Eindruck nach vor allem züchterische Eitelkeit ein großes Problem. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, gönnt dem anderen nix und das macht eine Zusammenarbeit schwierig, auch wenn sich hin und wieder ein paar Idealisten im Sinn einer Rasse zusammentun.

    Genau. Die Leute, die in solchen Welpenstuben kaufen, denen bricht es eben nicht das Herz, denen ist es egal. Und denen wird es auch egal bleiben. Wer nur ein Spielzeug sucht, den interessiert das nicht. Der schaut auch solche Sendungen nicht. Und falls doch, wird er die Beispiele mit den kranken Welpen für Einzelfälle halten. Wären alle Kunden unzufrieden, würde die Firma doch pleite gehen, oder etwa nicht? Also wird es ja wohl nicht alle betreffen. Als Fachhändler werden die schon wissen, was sie tun. Es ist ja auch alles sauber. Und außerdem gibt es ja auch noch Gewährleistungsansprüche. So wird das gesehen.* Da kannst du aufklären bis der Arzt kommt, bzw. der Tierarzt in dem Fall.

    Ähnliches sieht man ja auch hier bei aufgeklärten DF-Bewohnern. Spricht man das Geschäftsgebaren des Konzerns XY an: "Also ICH war immer zufrieden und alle waren nett zu mir. Mir doch wumpe, ob der Teufel persönlich dahintersteckt."

    Selbst auf ihre eigenen Ausbeuter lassen die Menschen nichts kommen. Sondern verteidigen sie noch im Sinne von "shooting the messenger". Da ist Hopfen und Malz verloren.

    *Und im Zweifel denkt der Staat auch so. Zajac und co. haben ganz sicher behördliche Genehmigungen, bei denen geht alles legal zu. Eher wird der kleine Züchter mit ein, zwei Hündinnen oder der Privathundehalter mit dem Ups-Wurf schief angesehen, auch wenn die ihre Welpen vernünftig aufziehen. :( :

    Wie gesagt, als das Problem in den siebziger Jahren zum ersten Mal brandaktuell wurde, saßen die Hauptproduzenten in Deutschland, meist in Niederbayern - und ich wette, es würden sich auch heute noch irgendwo abgelegene Ställe zum Produzieren finden.

    In den siebziger Jahren konnte man ja auch noch Welpen im Versandkatalog bei Neckermann bestellen. Und in der Zoohandlung sowieso. Etwas später schienen diese Zeiten endlich vorbei zu sein und heute gibt es das wieder.

    Zitat

    Es ist nun mal einfach so: So lange die Nachfrage nach Billigwelpen

    Ich dachte, da sind mehrere Tausender inzwischen üblich.

    Wenn man früher von West-Berlin mit Hunden oder Katzen durch die DDR ins Bundesgebiet gefahren ist oder umgekehrt, wurde an der Grenze nicht nur das Auto auf den Kopf gestellt, sondern auch die Tiere und die Impfpässe genauestens angesehen. Hätte man solche Kontrollen an jedem Grenzübergang und würde Auslandswelpen einfach nicht mehr en masse reinlassen (höchstens einzeln unter bestimmten Voraussetzungen) wäre das Problem zumindest bei uns gelöst. :D

    Aber das ist wahrscheinlich überhaupt nicht machbar und schon gar nicht gewollt.

    Klingt fies, aber da kommt dann direkt im Anschluss ein weiteres, schon heute immer wieder auftretendes Problem: wo die beschlagnahmten Tiere unterbringen, zuwenig Geld in den TH vor Ort, zuwenig Quarantäneplätze... und natürlich die Kosten für diese dann (eigentlich jetzt schon) nötige Infrastruktur.

    Angenommen, es käme wirklich KEIN Welpentransport mehr über die deutsche Grenze, ohne dass alle konfisziert oder zurückgeschickt werden. Dann würde sich das ja auch mal rumsprechen und Vermehrer aus dem Ausland würden den deutschen Markt aufgeben.

    An Importregularien, gewerblicher Hundezucht und gewerblichem Tierhandel kann man rechtlich auch noch was drehen. Es sollte halt klar sein, dass diese Regelungen je nach Ausformulierung auch Tierschutz und Importeure von Rassewelpen aus „seriöser“ Zucht treffen können.

    Wenn man früher von West-Berlin mit Hunden oder Katzen durch die DDR ins Bundesgebiet gefahren ist oder umgekehrt, wurde an der Grenze nicht nur das Auto auf den Kopf gestellt, sondern auch die Tiere und die Impfpässe genauestens angesehen. Hätte man solche Kontrollen an jedem Grenzübergang und würde Auslandswelpen einfach nicht mehr en masse reinlassen (höchstens einzeln unter bestimmten Voraussetzungen) wäre das Problem zumindest bei uns gelöst. :D

    Aber das ist wahrscheinlich überhaupt nicht machbar und schon gar nicht gewollt.

    Hast du überhaupt gelesen und verstanden, was ich vorschlage?

    Der Züchter kann irgendeinen Preis nehmen, wie er möchte. Und danach gibt er eine Art "Steuererklärung" ab und schreibt auf, was er alles für Kosten und Einnahmen mit dem Wurf hatte. Bleibt ein Gewinn übrig, kommt die Behörde und sagt: "Her damit."

    Und von dem einfließenden Geld kann die Behörde wiederum den Mehraufwand an Verwaltung finanzieren.

    Das wäre rein rechtlich schon nicht praktikabel - wenns so etwas wie eine zweckgebundene Steuer auf Zuchttätigkeit gäbe, dann könnte die nicht in Form von Gewinnenteignung erhoben werden.

    Dann nennt man es eben nicht Steuer, sondern Abgabe. :muede: Natürlich wäre das machbar, wenn man denn wollte. Wenn.

    Also GELD ist der Anreiz für sorgfältige Zucht? Das habe ich bisher anders gesehen, aber man lernt ja immer wieder dazu hier. :muede:

    Natürlich ist Geld ein Faktor. Wenn ein sorgfältiger Züchter 10000€ Kosten für einen Wurf hat, dann ist es ein Unterschied ob er 8000€ im Welpenverkauf einnimmt oder nur 1000€. Als "Anreiz für sorgfältige Zucht" würde ich das nicht bezeichnen, eher als Grenze dessen, was man in ein Hobby investieren kann.

    Ich bin kein Hundezüchter, aber ich habe auch ein Hobby, bei dem ich sowohl Kosten habe als auch viel Arbeit investiere und mich am Ende freue, dass es auch anderen was bringt. Aber es gibt eben Grenzen, die ich nicht überschreiten möchte und auch nicht überschreiten kann. Warum soll das beim Züchter anders sein?

    Ich bin der Meinung, dass seriöse Hunde- und Katzenzucht nunmal ein teures Hobby ist und kein Broterwerb sein kann. Der Broterwerb muss vorher schon ausreichend sein, um sich das Hobby überhaupt leisten zu können. Ich persönlich würde mich als Züchter freuen, wenn ich die halben Kosten durch Verkäufe wieder reinbekomme. Den Rest des eigenen Hobbys selbst zu finanzieren, das kann man schon erwarten. Jedes andere Hobby musst du vollständig selbst finanzieren.

    Also GELD ist der Anreiz für sorgfältige Zucht? Das habe ich bisher anders gesehen, aber man lernt ja immer wieder dazu hier. :muede:

    Nö - aber was Du forderst, ist ein zusätzlicher Rechen- und Verwaltungsaufwand - zu dem, was eh schon da ist - für den Züchter, der auch echten Idealisten den (eh schon sehr arbeitsintensiven!) Spaß an der Sache ziemlich verleiden dürfte. Mit solchen Unkalkulierbarkeiten wie Wurfgröße, der man dann ja den Preis anpassen müsste, entsprechend wenig Möglichkeit, dem Interessenten eine verbindliche Preiszusage zu geben, weil ja an die Wurfgröße angepasst werden müsste.

    Hast du überhaupt gelesen und verstanden, was ich vorschlage?

    Der Züchter kann irgendeinen Preis nehmen, wie er möchte. Und danach gibt er eine Art "Steuererklärung" ab und schreibt auf, was er alles für Kosten und Einnahmen mit dem Wurf hatte. Bleibt ein Gewinn übrig, kommt die Behörde und sagt: "Her damit."

    Und von dem einfließenden Geld kann die Behörde wiederum den Mehraufwand an Verwaltung finanzieren.