Ich habe mir mal wieder Gedanken gemacht in letzter Zeit und möchte euch die mitteilen. 
Punkt 1:
Der Name Sunny (und auch ihr vorheriger Name, Spatzi) passt mal so gar nicht zu diesem Kaninchen.
Nicht falsch verstehen, ich habe dieses kleine Kaninchen wahnsinnig lieb, trotzdem ist sie alles, aber kein Sonnenschein. So gar nicht.
Damit komme ich auch direkt zu Punkt 2:
Es gäbe bessere Partner für Angie. (Dessen Name übrigens hervorragend passt, er ist tatsächlich ein Engel.)
Ich will nicht sagen, dass er alleine glücklicher wäre, das glaube ich nun auch nicht, aber Sunny und er passen charakterlich einfach nicht wirklich zueinander.
Natürlich gibt es Momente, in denen sie kuscheln, sich wirklich nett gegenseitig putzen und Ähnliches, aber es gibt eben auch oft Momente, in denen Angie weghoppelt, sobald Sunny ihm zu nah kommt, weil er Angst hat, schon wieder genervt zu werden.
Ganz kurz habe ich dann darüber nachgedacht, ob es etwas ändern könnte, wenn ich ein drittes/viertes Kaninchen dazu holen würde.
Ich bin aber ziemlich schnell zu dem Schluss gekommen (mal abgesehen davon, dass ich eigentlich auf keinen Fall ein weiteres Kaninchen haben möchte), dass es die Situation theoretisch zwar verbessern, sie aber genauso gut verschlechtern könnte.
Dann hätte Angie im schlimmsten Fall zwei Kaninchen die nicht nett zu ihm sind und das möchte ich unter allen Umständen vermeiden, daher bleibt es so, wie es ist.
Mir ist zudem natürlich klar, dass das soweit normales Kaninchenverhalten ist, nur wehrt Angie sich eben so gar nicht und genau das ist das Problem.
Angie ist wahnsinnig lieb, er lässt alles mit sich machen, hat keine Angst vor irgendetwas und ist doch recht faul.
Sunny ist das komplette Gegenteil, sie ist ein "Spring ins Feld", ausgesprochen aktiv, nur am rumspringen- und rennen, relativ scheu, dabei aber trotzdem sehr neugierig und aufgeweckt und sie ist vor allem eins - dominant.
Ich bin unsicher, ob dominant nun unbedingt das richtige Wort ist, vermutlich nicht, aber ich finde gerade auch kein Besseres.
Ich beschreibe einfach mal eine Situation die sich fast täglich immer wieder so zuträgt, dann kann man sich das Ganze vielleicht vorstellen.
Sie buddelt unheimlich gerne. Kann sie auch, aber nur im Gehege. Nicht draußen im Extragehege, denn zumindest dort soll noch Rasen, Wiese, Klee, Schilf und sonst was wachsen.
Also gehe ich immer wieder zu ihr hin wenn sie anfängt zu buddeln, meist reicht das auch schon, um sie davon abzuhalten.
Nur geht sie dann zu Angie. Tut manchmal so, als würde sie ihn putzen wollen, reißt ihm aber stattdessen Fell aus, fängt an aufzubocken, ihn wegzuschubsen, wegzujagen und so weiter.
Angie wehrt sich nicht. Das Einzige was er macht ist, wegzuhoppeln, oft lässt er es aber auch einfach über sich ergehen.
Ich unterbinde das dann, da ich der Meinung bin, dass auch Angie in Ruhe grasen können sollte und sich nicht reinjagen lassen muss, nur weil seine Frau ihren Frust an ihm auslässt, weil sie nicht buddeln darf. Was sie aber jederzeit könnte, wenn sie ins Gehege gehen würde.
Gestern kam mir dann ein eventuell etwas abwegiger Gedanke und damit Punkt 3:
Könnte sie unterfordert sein, ist das bei Kaninchen überhaupt möglich und wenn ja, wie hat sie die ersten 1 1/2 Jahre ihres Lebens in der Tierhandlung und bei der Vorbesitzerin im Käfig überstanden, sie muss da doch alles auseinander genommen haben?
Der Gedanke kam mir nach folgender Situation:
Meine Jacke hing in das Extragehege runter und als Sunny diese entdeckte, beschäftigte sie sich sofort damit. Biss rein, zog dran, versuchte sie hochzuwerfen und so weiter.
Ich meine, sie ist ein wahnsinnig aktives und kluges Kaninchen, könnte es nicht tatsächlich sein, dass sie zu wenig Action hat?
Ihr Mann geht auf ihre Rennspiele nie ein, der ist wie gesagt sehr ruhig und eher faul. Sie rennt natürlich alleine ihre Runden und davon sehr viele, aber das ist nur die körperliche Auslastung, was, wenn sie auch Geistige bräuchte?
Da kamen mir dann zwei Ideen, die Erste ist dieses Kaninchen Agility. Um Gottes Willen, auf keinen Fall professionell, den Stress würde ich ihr niemals antun wollen.
Ich dachte wenn eher an einen kleinen, privaten Parcours im Extragehege.
Die Frage ist: Kann das funktionieren mit einem Kaninchen? Könnte sie lernen, über diese Hürden zu springen (Selbstverständlich ohne Geschirr oder so etwas, rein auf freiwilliger Basis) und vor allem, könnte das tatsächlich zu ihrer Auslastung beitragen, sodass sie nicht immer ihren Mann dafür "missbraucht", oder denke ich da einfach zu "hündisch"?
Die andere Idee sind Intelligenzspielzeuge. Gibt es so etwas in der Art überhaupt für Kaninchen?
Klar, so Bälle aus Holzgeflecht, aus denen sie sich ihr Futter rausholen müssen hatte ich auch schon da, das finden beide aber sehr schnell uninteressant.
Es wird ein paar Mal reingebissen, ein paar Mal hochgeworfen und dann als langweilig abgestempelt.
Heißt, ich bräuchte da etwas aus einer ganz anderen Richtung, wie genau das aussehen könnte, weiß ich allerdings selbst nicht.
Gerne auch etwas, wo der Mensch mit dabei sein muss, ich verbringe ja sowieso täglich einiges an Zeit bei den beiden, um sie im Extragehege zu beaufsichtigen.
Hauptsächlich wegen Raubtieren (Katzen, Greifvögel) die es hier haufenweise gibt, ausbrechen will selbst Miss Prinzessin mittlerweile nicht mehr.
Und damit noch kurz zu Miss Prinzessin: Sie hat wahnsinnige Fortschritte gemacht. Lange Zeit dachte ich ja, dass sie wohl für immer so scheu bleiben wird, aber es hat sich mittlerweile schon wirklich gebessert. Sie rennt nicht mehr bei jedem kleinsten, unbekannten Geräusch sofort in den Stall und ich durfte sie nun schon einige Male anfassen, kurz streicheln und sie sogar hochheben und mir angucken, alles völlig entspannt.
