Beiträge von Vakuole

    Und was haltet ihr von der Ansage, dass der Hund, der vorne geht führen will?

    Der Hund der vorne geht will nicht führen - der führt.
    Wie das beim Wolf ist keine Ahnung.


    Die Sitterin meiner Hündin hält ihre Hunde (und auch die Pensiongäste) in 3 Rudeln.
    Eins davon ist das Grossrudel (>10 Hunde), in dem auch meine Hündin "mitläuft".
    Da diese Hunde wirklich zusammen leben, kann man da Rudelverhalten von Hunden gut beobachten.


    Die Chefin dieses Rudels ist eindeutig eine bestimmte Hündin und das wird innerhalb der Gruppe auch nicht diskutiert.
    Was der Chefin wichtig ist wird gemacht. D.h. ist der Chefin nun wichtig, das alles geordnet abläuft, dann haben alle Hunde hinter ihr zu bleiben (und das tun die auch, sonst gibts nen Anschiss |) - durfte sich meine auch mal abholen).
    Z.B. bei Gefahr in Verzug oder beim Stellen.
    Hält sie das in der Situation nicht für wichtig, dann ist auch alles rund herum egal. Da laufen die Hunde chaotisch durch die Gegend - ihr egal.



    Die Struktur im Rudel selbst ist dann eher durcheinander. Nach der Chefhündin eine Struktur zu erkennen ist schwer.
    Man könnte meinen Junge oder unsichere Hunde stehen im Rudel unten, dass stimmt aber so nicht.


    Innerhalb des Rudels wird auch nicht ständig ausgetestet oder über Führung diskutiert. Habe ich noch nie beobachtet.
    Wenn ein neuer Hund in die Gruppe kommt, dann werden mal kurzfristig Grenzen gesetzt und ausgelotet, aber das wars :ka: .


    Unabhängig wie Hunde untereinander miteinander umgehen muss man eins klar sagen.
    Wir Menschen sind keine Hunde und Hunde wissen das genau. :roll:
    Deshalb halte ich viel von dem Geschwafel über Dominaz für dämlich. Warum das wirkt, was die Leute da tun. Weil sie aufgrund von einem verschrobenen Weltbild dem Hund enge Grenzen setzten.
    Man muss nicht als erster durch die Tür, das ist total egal. Wichtig ist, dass der Hund die Grenze kennt, rein gehts, wenn ich das möchte und das ist egal ob als erster oder letzter.
    Diese Grenzen lassen sich durch Konsequenz durchziehen und nicht durch irgendwelches Dominazblabla....

    Was macht ihr eigentlich wenn ein Hund plötzlich um die Ecke kommt ?

    Augen zu und durch |) :ugly:
    Das ist immer noch unser grösstes Manko. Alles andere kann ich inziwschen bei 9.5 von 10 Hunden souveräne führen.


    Kommt drauf an wie viel Zeit mir der Gegenüber lässt bis ich meinen Hund abgebrochen und gehändelt habe.
    Und auch in wie weit ich darauf eingestellt bin und wie eng ich Alma in dem Augenblick geführt habe.


    Je dichter ich sie führe, desto weniger tickt sie aus, aber auch anstrengender ist es für beide.
    Deshalb führe ich sie eigentlich nur Innerorts eng, wo wenig Platz ist und Kreuzungen nicht einsehbar.
    Und natürlich dann wenn ich auf Entfernung einen Hund sehe ausserorts.


    Lässt man mir die Zeit nicht, muss man sich eben mit 2.5m Distanz an einem kreischenden Hund vorbei drängeln... selber Schuld |) :pfeif: . Ich halte dann nämlich einfach nur die Leine so Fest, dass Alma zumind nicht näher kann (und nichts passieren, ausser eben der kreischende, pöbelnde Hund).


    Am Geschirr festhalten ist bei uns eine ganz dumme Idee, durfte ich feststellen (aus Fehlern lernt man ja)... da kann Madame dann nämlich mit Gegenhebel raus :ugly: .
    Wenn ich die Leine aber hinten halte, geht das nicht.



    Zum Glück passiert das inzwischen selten. Vielleicht so alle 8 Wochen mal.
    Ich geh, glaube ich, lustige Bögen an Kreuzungen :hust: .

    Rückblickend bin ich froh, diese Hunde gehabt zu haben - habe endlos viel gelernt... damals war es aber gerade bei dem ersten meiner "Kandidaten" eine harte Schule für mich.

    Meine Trainerin hat mal gesagt: "Leute mit schwierigem Hund sind meist die mit Hintergrundwissen, alle anderen haben halt einen Hund".
    Man lernt so viel in kurzer Zeit von diesen Hunden. Aber sie kosten einem das ein oder andere graue Haar. :D




    Mir hat auch geholfen, als man mir endlich gezeigt hat, wie ich das Verhalten aufhalten kann indem ich getimt Abbreche (Abbrechen in Errgeung geht bis heute schlecht, aber ich brauch ja nichts abbrechen, was gar nicht mehr entsteht ;) ) und das ich vertrauen in mich und meinen Hund haben muss.