Beiträge von hartipaula

    Hallo an alle, die mit mir gebangt haben... , die mit mir fühlten, mich bestärkten und mit tipps und informationen versorgten,


    ich denke, jetzt ist es an der zeit und auch möglich, die geschichte meiner kleinen liselotte zu ende zu erzählen.


    ja, wie erging es der Lisel nachdem ich sie aus der klinik nach hause geholt habe?
    haben gemeinsam ca. 3 Wochen alles gegeben, die ersten beiden wochen habe ich noch die blase manuell ausgedrückt.


    nach 1 woche ging es los mit 4 x 1 Stunde Physio am Tag.

    Habe sie über 3 Wochen mit der hand gefüttert, da die lisel durch die op nicht richtig schlucken konnte. frolic war das einzige was sie überhaupt angenommen hat, und das musste ich vierteln und !!einzeln!! geben, sonst hat sie gewürgt (mußte sie wohl zwischenzeitlich auch 3 tage zwangsernähren, weil sie das essen verweigert hat ...)


    "Gassigehen" mit Hüfttragehose und Bruststützgurt haben wir nach 1 Woche begonnen (natürlich immer mindestens mit 2 oder 3 Leuten)
    habe auch nur noch halbtags gearbeitet...
    und mit der Lisel ging es vorwärts. Nach ca. drei wochen ist sie das erste mal allein aufgestanden und durchs zimmer gewankt (wie ein neugeborenes Fohlen...) ich bin damals fast durchgedreht vor freude.


    von da an ging es bergauf. sie wurde immer kräftiger wir haben sehr dosierte ruhige spaziergänge gemacht, weiter physiotherapie und massage. die muskeln kammen wieder und der gang immer "gerader".
    beim gehen hat sich sich dann einen kleinen tick angewöhnt, fand ich aber nicht so wild (nennt man wohl haghnentritt...)
    aber alles in allem wurde es stetig besser ...


    dann wurde alles anders. ich wußte noch nicht genau, was nun los war, aber sie hatte schmerzen (wurde dann auch medikamentiert) und schwankte total auf der hinterhand, hinkte auf ihrer "schlechteren" Seite und macht riesengroße schritte.
    ich war dann beim hausarzt, der war sich nicht so richtig sicher. dann termin mit der physiotherapeutin bei eine anderen tierärztin, die erfahrung mit neurochirugischen eingriffen hat.


    die informationen waren nicht wirklich beruhigend. wie bereits vermutet, war dies der erste schub eines dann auch diagnostizeriten wobbler-syndroms.
    wir - die lisel und ich - haben dann wieder "in die hände gespuckt" und nochmal angefangen.


    der rückfall war nicht so schlimm wie beim ersten mal. aber schlimm genug. Sie war teilweise auf die hüfthose angewiesen und ich musste ihr sozusagen wieder beim laufen helfen. ich habe wieder massiert. reflexe waren alle da.


    ich habe mich entschlossen, mit cortison zu therapieren, damit die reizungen der wirbelsäule durch den wobbler keine entzündungen mehr hervorrufen sollten. für mich war klar, dass die lisel auf jeden fall ein hundewürdiges leben führen sollte, wenn vielleicht auch verkürzt irgendwann durch die nebenwirkungen des cortison ...


    es war uns beiden leider nicht mehr vergönnt noch viel zeit hier miteinander zu verbringen.


    die lisel hat dann noch andere sachen bekommen - ein geschwür auf der kralle (war auch schon beim bandscheibenvorfall da, aber ist danach erst aus dem nagelbett herausgewachsen), welches bis zur seiner operation mit viel blutverlust verbunden war, die diagnose des von-willebrandts-syndroms (blutgerinnungsstörung), welches durch die blutverluste an der kralle und einer schnittwunde in der mundschleimhaut zu tage trat (anteil der roten blutkörperchen war so gering, dass wunden fast nicht zuheilten).


    irgendwann hat sie dann nasenbluten bekommen und ich wußte sofort, dass die kritisch werden könnten. bin noch nachts zumtierarzt. der hat versucht mit verschiedenen mitteln die blutungen zu stoppen - adrenalin zum venenverschluß, u.ä.,
    aber das nasenbluten hörte nicht auf. am nächsten morgen dann blutgruppen bestimmung und plasmaspende aus der aachner hundblut-spendenbank geholt.
    ich habe dann zwei aufeinanderfolgende tage mit der in der tierklinik verbracht und bei ihr gelegen als sie die erste und am nächsten tag die zweite plasamspenden bekam. erst nach der zweiten spende hörte das bluten auf.


    Am dritten tag (ich war wieder mit ihr zu hause) wurde der verband von der krallen-op abgenommen. die lisel lief (mit meiner hilfe und hüfthose) los und die wunde fing nach ein paar schritten wieder an zu bluten.


    ich bin mit ihr eine runde gegangen. dann wir saßen dann zusammen in der sonne, als auf ihrer nase eine kleine stelle anfing zu bluten.


    und es gab den bestimmten moment, in dem mir klar wurde, das es vorbei war und das alles was da noch kommen könnte nicht mehr wirklich gut werden würde.


    unsern gemeinsamer weg habe ich an diesem tag beendet. ich habe den tierarzt angerufen und die lisel ist auf ihrem bettchen in meinen armen gestorben. es sind seither die traurigsten tage meines lebens und auch jetzt - 9 wochen danach - gibt es viel leere und schmerz.


    aber ich weiß, das die entscheidung wichtig und richtig war - sie bin ich meinem treusten gefährten schuldig gewesen nach 7 innigen jahren und so vielen monaten kampf mit erfolgen und niederlagen.
    ich habe mich an lisel erinnert, so wie sie eigentlich war und von ihrem einstigen leben war zu diesem zeitpunkt einfach nur noch viel zu wenig übrigen, daran konnte auch meine liebe und mein bemühen nichts mehr ändern.


    manchmal sehe ich sie, bei meinem jetzt einsameren spaziergängen auf den gemeinsamen wegen, wie sie wie eine wilde wutz durch den wald tobt und es ist recht schwer für mich, dieses schicksal mit demut anzunehmen.
    sie ist noch überall in meinem leben und so viele dinge die ich mache, mache ich wieder - das erste mal ohne sie.


    dankbar für jeden tag mit ihr.
    kerstin

    Hallo an alle Hundefreunde,


    habe die Lisel gerade nach Hause geholt.
    Der Po ist nur noch halb so breit wie vorher - extrem viel Muskeln verschwunden. Die Lefzen sind vorn auf beiden Seiten entzündet - vielleicht vom Cortison. Die Pflegerin in der Klinik meinte, das wäre davon, weil die Liesel, wenn sie in Bauchlage war, dann auf die Seite gefallen ist (und damit auch auf die Lefzen - kann ich nicht so richtig glauben
    Sie scheint insgesamt noch etwas benommen zu sein. Aber Schmerzen hat sie anscheindend keine - ist schon ein Anfang.
    Reflexe und Reaktionen am Hinterleib sind beinahe Null.


    Ob sie allein Urin und Kot absetzen kann, weiss ich noch nicht - ich glaube, dass es Ihr zuwieder ist, auf ihere Schlafstätte zu pinkeln. Getrunken hat sie schon. Ich werde Sie später nochmal zu einem Pipiversuch nach drausse ins Grüne bringen.


    Habe mich total gefreut, sie endlich wieder zu sehen und anfassen zu können und ihr ganz eigenen Knuckelgeräusche zu hören, die sie von sich gibt, wenn grad alles gut ist.


    Morgen kommt eine Homöopathin und dann gehts noch zum Haustierarzt. Der hat heute schon mit einer Tier-Physiotherapeutin telefoniert.


    Ich hoffe, dass es vorwärts geht.
    Im Moment ist die Lisel ein kleines Häufchen Hundeelend und - das ist mir auch gerade wieder einmal bewusst geworden - es sieht nicht wirklich gut und motivierend bei ihr aus.


    Ich möchte sie nicht verlieren, aber ich weiss, das ich verantwortlich dafür bin, dass sie ein gutes Leben hat. Und ich habe im Moment die Angst, dass ich mich vor einer extremen Gratwanderung und Grenzsituation befinde.


    Für Trost und gute Informationen bin ich jedem dankbar - ich weiss nicht, wann es schon mal so schwer war...


    Grüsse von Kerstin (endlich mit Liselchen)

    Hallo an alle Hundefreunde,


    ich hoffe meine Kräfte halten diese Berg- und Talfahrten lang genug aus.


    Habe mich gestern entschlossen, denn Hund definitiv in den nächsten Tagen nach Hause zu holen und alles zu probieren. Rufe jeden Tag 2-3-Mal in der Klinik an. Mal ist es motivierend (kann seit gestern früh wieder selbstständig Kot und Urin absetzten - Blase muss also nicht mehr ausgedrückt werden) dann wieder die totale Demotivation.


    Habe gerade angerufen. Die Ärztin von der Nacht, als ich Lisel in die Klinik gebracht habe, hatte heute (Sonntag) Dienst. Sie meinte zu mir, dass die Schmerzsymtomatik des Hundes sich auf jeden Fall gebessert hätte, aber Lisel hinten immer noch keine Schmerzleitung/Motorik hätte. Sie kann sich (natürlich hinten unterstützt) allein auf den Vorderbeinen halten. Diese sind aber wohl im Liegen immer noch total gerade durchgestreckt und wohl auch angespannt. Dies war auch so in der Nacht des Vorfalls. Nur dass sie da noch sehr stark gezittert hat. Das ist jetzt weg.
    Die Ärztin war eigentlich der MEinung, das der Hund sich in genau demselben Zustand befindet wie vor der OP, nur mit weniger Schmerzen. Ich solle aber morgen mit dem operierenden Arzt sprechen, da sie in diesem Bereich weniger Erfahrung hat. Sie meinte nur, ich solle mir vielleicht einfach mal anschauen, wie der Zustand des Hundes ist ... (das klang in meinen Ohren total demotivierend.) Jetzt bin ich wieder komplett unten...



    Ob das Rückenmark beschädigt oder zerstört ist konnte mir noch nicht endgültig beantwortet werden.
    Der Arzt hat auf alle Fälle die Flüssigkeit der Bandscheibe aus dem Rückenmark gesaugt. Er sagte mir aber auch, dass er nicht feststellen kann, ob die Bandscheibe in dem Moment des Vorfalls das Rückenmark/die Nervenleitung irreparabel beschädigt hat. Dies würde aber durch die neurologischen Tests (werden früh und abends mit ihr gemacht) und die Klinik des Hundes festgestellt werden können.



    Da ich in einem großen Hof mit mehreren Leuten wohne, habe ich zum Glück Unterstützung. Wir werden der Lisel übermorgen einen 4-rädrigen Stützwagen bauen... Tempuramatratze gegen Wundliegen ist auch schon organisiert. Werde dann erstmal halbtags arbeiten und meinen Urlaub dazu nutzen.


    Ich weiss nicht, was auf mich zukommt, habe totale Angst (auch davor, eventuell nicht sehen zu wollen, wenn alles keinen zweck mehr hat).


    Gibt es aus Eurer Sicht irgendwelche anderen Tests, um festzustellen, ob das Rückenmark beschädigt oder zerstört ist?


    Kann es auch sein, das wieder Flüssigkeit ins Rückenmark läuft und sich daher die Symptomatik nicht ändert?
    Oder ist es wahrscheinlicher, das die Lisel eine gelähmte Hinterhand und eine spastische Vorderhand hat?


    Ich wär so froh um positive Nachrichten, möchte mich der Realität aber nicht verschliessen. Angst, Schmerz und Kraftlosigkeit beherrschen mich derzeit...


    Über eine Antwort von Euch würde ich mich freuen.


    Grüsse von Kerstin (ohne Lisel...)

    Ich brauche dringend Hilfe und/oder Erfahrungsberichte von Hundefreunden, die mit folgenden Vorkommnissen schon mal konfrontiert waren:


    Hier die (bisher) traurige Geschichte:
    - Mein Dobermannweibchen Lisel 6,5 Jahre alt
    - vor 2 Tagen - wahrscheinlich morgens - Bandscheibenvorfall zwischen dem 6. und 7. Halswirbel (wusste ich dato leider noch nicht...)
    - extreme Schmerzsymtomatik nachmittags
    - Tierarztbesuch - Verdacht auf Muskelzerrung o.ä., Schmerzspritzen
    - nachts dann Lähmungserscheinung
    - nachts in die Tierklinik
    - beim Eintreffen in der Tierklinik zeigte sich komplette Lähmung des Hinterteils und Krämpfe im Vorderkörperbereich.
    - Notversorgung mit Cortision, Morphium, Beruhigungsmittel
    - früh dann CT - Diagnose - Bandscheibenvorfall 6./7. Halswirbel
    - nachmittags OP - gut verlaufen
    - jetzt - 1 Tag nach OP - Hund noch am tropf in der Tierklinik


    - zeigt noch keine Motorik oder Schmerzempfinden an den Hinterläufen!!!


    Laut aussage des Arztes sollte sich in den ersten 1-3 Tagen schon zeigen, das das Nervensystem nich irreparabel geschädigt ist. Erste positive Zeichen gibt es normalerweise schon am ersten Tag.


    An dieser Stelle kann sich jeder, dessen Hund nicht nur Hund sonder Begleiter und Freund ist vorstellen - welche quällenden Stunden ich derzeit durchmach.


    Gibt es hier in diesem Forum Leute, die Ähnliches erlebt haben oder jemanden kennen der damit Erfahrungen hat?
    Nach welcher Zeit kann ich noch mit Fortschritten rechnen?


    Bitte helft mir. Ich würde vieles geben, wenn ich diese Fragen nicht stellen müsste.


    Danke für schnelle Antworten
    Kerstin