Beiträge von naijra

    Ich nutze Bleib! ähnlich wie Cerridwen - der Hund darf sich hinlegen oder sitzen. Zudem gelten meine Sitz und Platz nicht ewig, sollte ich mal vergessen, sie aufzulösen. Ich kann auch nicht ausschliessen, dass mein Hund von andern Personen Kommandos erhält, die nicht aufgelöst werden.


    Kurz: da herrscht bei uns keine 100% Konsequenz, beim Bleib hingegen schon. Rhian hat sich auch unbeabsichtigt kleine Körpersignale von mir als Auflösungszeichen interpretiert - habe die offenbar öfters zusammen mit einer beabsichtigten Auflösung gegeben und ich habe das zu spät bemerkt. :ops:

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    Soweit ich weiss verhindert Galastop lediglich den Milchfluss, hat aber keine Einwirkung auf das hormonelle Chaos.


    Galastop ist Cabergolin, ein synthetisches Hormon, welches das Prolactin hemmt, also sehr wohl ins Hormonchaos eingreift. Weniger Prolaktion bedeutet weniger Milch, aber es wirkt auch auf durch Prolaktin verursachte Verhaltensstörungen. Eine Nebenwirkung kann anfängliche Übelkeit und Erbrechen sein.


    Bezüglich der Ernährung sind die Empfehlungen total unterschiedlich: die einen sagen, keine Kohlenhydrate, die andern sagen runter mit dem Protein und kein Fleisch.... :???: Einig sind sich die Empfehlungen nur darin, die Kalorienzufuhr zu drosseln - was allerdings auch nur bedingt nützt, da manche Hündinnen den Stoffwechsel stark runterfahren können.


    Alles Gute deiner Hündin. So starke Verhaltensänderungen hat meine nie gezeigt, sie war "nur" depressiv und hat erst kurz vor der "Geburt" angefangen zu jammern, etwa für 7-10 Tage. Das Verhalten hat sich dann sehr schnell normalisiert, die Milch ist hartnäckiger.... Ich weiss aber von Hündinnen, wo sich die Sache monatelang hinzieht - hoffe, das ist bei euch nicht der Fall.


    Kannst du sicher unterscheiden, ob der Welpe ein Kommando nicht ausführt, weil er überfordert ist (zuviel Ablenkung, anderer Ort, etc) oder weil er schlicht keinen Bock hat? Wenn nein, dann lass strafende Anwendungen sein. Und benutze die Leine NIE zum Heranziehen, das macht abrufen im Freilauf nur schwerer.


    Führe mal Buch über, sagen wir Sitz! Wie oft wird in der Wohnung das erste Sitz ignoriert (kein zweites geben)? Wie gross war die Ablenkung? Wenn es mindestens 9 von 10x klappt, hat er es einigermassen begriffen und man kann die Anforderungen steigern.


    Konsequent sein kann man auch, indem man konsequent nur die prompte Ausführung eines Befehls belohnt, und nicht die auf die dritte Aufforderung, sich zu setzen.

    Da Leber sehr reichhaltig ist, gebe ich sie nicht pur, sondern mit Getreideflocken oder Reis und einem geriebenen Apfel. So sind auch einige Ballaststoffe in der Mahlzeit dabei. In Anbetracht der riesigen Vitamin A Mengen in Leber fällt das bisschen, was in grünen Gemüsen oder Salat drin ist nicht ins Gewicht, zumal es meist als Vorstufe vorliegt und dann gar nicht aufgenommen wird. Eine Vitamin A-Überdosierung ist möglich bei fast täglichen riesigen Lebermengen, so 100g/kg KM! :shocked: Ich halte mich an die Empfehlung von 1-2g/kg KM täglich, das gibt mit ein Viertelpfund Leber pro Woche bei 16 kg KM (dürfte sogar noch etwas mehr sein).


    Shalea: Ich habe anfangs nur eine halbe Portion Leber gefüttert, gemischt mit Herz. Da Rhian keine Probleme hatte, habe ich eine ganze Portion probiert.

    Ich würde schon versuchen, die Fleischmenge nicht unendlich hoch werden zu lassen. Was ist das für Fleisch, das du fütterst, wie fett? Fett ist der beste Energielieferant für Powerpakete, da kann man aufstocken!


    Ich habe einen Jagdhund mit Turboantrieb, 16 kg. An Tagen, an denen ich kein Trockenfutter gebe erhält sie maximal knapp 400 g Fleisch, wobei der grössere Teil davon fleischige Knochen sind. Das ist schon recht viel Protein. Mit 200 g Hühnerkarkasse kriege ich mehr Energie in den Hund als mit 300 g Muskelfleisch. Ausserdem gebe ich einen gewissen Anteil Kohlenhydrate zur Energiegewinnung - Getreideflocken, Reis oder mal Kartoffelreste. Banane ist da nicht so geeignet, da sehr schwer verdaulich - ist eher ein Diätfutter zum Sattmachen.

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    Wer den Mut und das Vetrauen hat, sich auf den Folgetrieb zu verlassen, sollte spätestens ab dem Moment zur Schleppleine greifen, wenn Hundi das 1te Mal NICHT kommt, wenn man ihn im Freilauf beim Spaziergang ohne Ablenkung ruft.
    Ab jetzt ist routinemäßig beim Spaziergang / der großen Gassirunde IMMER die Schlepp dran. Und zwar solange, bis das Ziel, welches man sich gesteckt hat - nämlich abrufbar zu sein - erreicht ist. (Unter zur Hilfenahme des Clickers kann man recht schnell schöne Erfolge verbuchen. :D )


    Das würde bedeuten, dass jeder Welpe an der Schlepp laufen muss, denn wer hat schon einen Welpen, der wie eine Maschine funktioniert oder wem ist es nie passiert, im falschen Moment zu rufen?


    Man kann das natürlich so anwenden, wenn man so unsicher ist, aber es ist keinenfalls der einzige Weg zu einem zuverlässigen Rückruf. Und wie schon gesagt, durch abrufen an der Leine lernen weder Hund noch Halter abrufen aus dem Freilauf.


    Übrigens gilt auch beim Clickern eine Übungsstufe als verstanden, wenn der Hund 9 von 10 Mal die erwünschte Reaktion zeigt. ;)


    Wenn weder Hund noch Halter je einen Fehler machen dürften, ohne das Ausbildungsziel zu gefährden, hätte wohl noch nie ein Hund eine Ausbildung erfolgreich absolviert.....

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    Also soll das Geklappere der Discs den Hund dazu bewegen, mich anzuschauen um auf mein Kommando zu warten? Also ein Aufmerksamkeitssignal? Oder hab ich das falsch verstanden?


    Ganz so geht das nicht, es ist auch nicht ein reines Aufmerksamkeitssignal – das könnte man ja mit positiver Bestärkung aufbauen. Es ist ein Signal, dass der Hund nicht zu seiner erwarteten Belohnung kommt mit seiner Aktion. Das erzeugt leichte Frustration, Resignation, Ratlosigkeit – und im 2. Schritt hat der in dieser Situation für Kommunikation besonders empfängliche Hund gelernt, sich am Halter zu orientieren, der ihm ein Alternativverhalten aufzeigt, welches dann zur Belohnung führt. Also als Reaktion ein "Huch, das war keine gute Idee, so geht's nicht. Ich guck mal hin, gleich sagt sie mir, was ich tun soll."


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    Wie konditioniere ich sowas? Du beschreibst, mit Futter, das der Hund nur kriegt wenn ich NICHT klappere. Nehm ich dann die Discs nur in die Hand und klappere, verweigere das Leckerli in meiner anderen Hand und geb es erst frei, wenn ich aufhöre? Wie passt das dann mit dem Aufmerksamkeitssignal zusammen? Ich stelle mir das gerade so vor, Hund hört das Geklappere, merkt "aha, da is was interessantes, ich komme mal schnell und gucke nach" - wie passt das mit dem "Klappern = kein Futter" zusammen? :???:


    Irgendwie verwirrend :D


    Zur Konditionierung: Einige Trainer sind der Ansicht, dass die Konditionierung nur von einer Zweitperson gemacht werden darf. Ich habe es aber selber gemacht.


    Man gibt dem Hund super Leckerli mit der Aufforderung "Nimm's". Dann geht man mit der Hand und Lecker zum Boden und klappert leise mit den Discs. Man legt das Leckerli ab, und wenn der Hund da ran will, fallen die Discs zu Boden. Der Hund wird im Normalfall Meideverhalten zeigen, und wenn die Konditionierung von einer Zweitperson gemacht wird, kann der Besitzer dieses bestärken, indem er den Hund tröstet. Dies wird 3-4x wiederholt; es sollte schon bald nicht mehr notwendig sein, die Discs fallen zu lassen. Man belohnt dann nach dem Verhaltensabbruch den Blickkontakt (nicht unbedingt mit Leckerli). Wichtig ist natürlich, dass der Hund nie an das Leckerli am Boden kommt, ausser ich habe "Nimm's" gesagt.



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    Achja, nochwas:
    Wenn die Discs den Hund aufmerksam machen sollen, kann das ja eigentlich nur zu Anfang klappen, wie bei allen anderen Dingen auch. Nutzt sich schließlich ab das Geräusch, irgendwann kennt der Hund es und findet es langweilig. Irgendwie müssen die Discs ja spannend bleiben und ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie sie spannender werden könnten als jedes andere Signal, das ich setze, sei es durch rufen, hüpfen, klatschen, pfeifen oder oder oder, inkl. Belohnung nach gewünschten Verhalten durch Leckerli, Spiel, Knuddeln oder sonstwas....


    Nein, weil das Signal nicht spannend ist sondern Frustration erzeugt. Ist etwa wie wenn du weißt, bei einem bestimmten Klappergeräusch im Motor gibt dein Auto gleich den Geist auf – da wirst du eher feiner draus reagieren als abgestumpft. Das Signal nutzt sich nicht ab, die Reaktion wird feiner, da der Hund die Frustration vermeiden will und zu einer belohnten Handlung gelangen will. Es gibt aber Hunde, die nach einigen Tagen überhaupt nicht mehr reagieren – da war die Kontrolle des Anreizes Futter zu schwach. Ich kann mir auch vorstellen, dass bei einer inflationären Verwendung die Wirkung schwindet, vor allem wenn es auch noch falsch gemacht wird und kein belohnbares Alternativverhalten abgefragt wird, oder wenn der Hund trotz Discs sich selber belohnen kann mit dem unerwünschten Verhalten. Bin aber kein Experte, habe die Discs nur bei meinem letzten Hund verwendet, weil sie dank einiger inkonsequenter Personen in ihrer Umgebung gelernt hatte, nicht mehr auf Nein!, Lass das! etc. zu reagieren. Hat gut geklappt und sich nie abgenutzt.


    Ich verwende die Discs bei Rhian nicht, weil es auch ohne geht. Bei extrem geräuschempfindlichen oder unsicheren Hunden oder generell bei Welpen würde ich sie auch nie anwenden. Ist eher etwas für Kandidaten, die sich von einem simplen Nein! nicht nachhaltig beeindrucken lassen. Auch Nein! wird ja über Frustration aufgebaut. Eigentlich besteht in meiner Sicht der einzige Vorteil der Discs in der Einzigartigkeit des Geräuschs und dem etwas vergrösserten Einflussbereich.

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    Nun meine Frage: Wie setze ich die Disc richtig ein? Wir wollen nix falsch machen. bzw. wann setze ich die Disc ein? Die Disc dient ja eigentlich meiner Meinung nach zum erschrecken oder?


    Nein, eigentlich dienen die Discs nicht zum Erschrecken, obwohl man sie natürlich auch so nutzen kann (statt einer Rappeldose, Wurfkette, Leine schmeissen etc) und es nun offenbar auch schon so in einigen Anleitungen steht.


    Ich kenne es so, dass mit den Discs ein Frustrationsgefühl konditioniert wird, ähnlich wie man ein Nein konditioniert. Also mit Futter, welches der Hund nicht kriegen kann, wenn die Discs klingeln. Es soll auch nicht nur ein reines Abbruchsignal sein, sondern der Hund soll sich dem Halter zuwenden und kriegt dann eine Anweisung wie Sitz!, Platz! oder Hier!


    @Bengdi: Ich halte die Hunde auch für schlau genug zu merken, dass man die Discs bedient, sie sehen ja auch, dass man sie wieder einsammelt. Es spielt aber keine Rolle, wenn die Konditionierung geklappt hat. Dann muss man die Discs auch nicht mehr schmeissen, sondern es reicht ein leises Klingeln. Funzt aber nicht bei jedem Hund.

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    Ganz schlimm finde ich auch das Schicksal der "ausgebildeten" Blindenhunde.


    Wir hatten hier in der Strasse einen Blindenhund, der hätte sich schief gelacht über eine Bemitleidung. Ein topfitter, temperamentvoller Labbi voller Lebensfreude. Klar gab es Zeiten, da musste er arbeiten, aber das ist nicht das Schlechteste, was einem Hund passieren kann, ganz im Gegenteil. Daneben hatte er selbstverständlich auch Freizeit, in der er mit andern Hunden toben konnte, rumschnüffeln, etc..... Was daran schlimm sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Wie genau hat denn der TA die Ohren untersucht und gereinigt? Du sagst, er hätte nicht mehr als ihr gemacht - heisst das, dass er gar nicht geschaut hat, was er aus dem Gehörgang pulen kann? Womit reinigt ihr die Ohren? Wenn der Hund sich kratzt und schüttelt, sollte man was tun dagegen.


    Rhian kriegt auch etwa alle 2-3 Wochen eine Ohrreinigung. Häufiger mache ich es nur im Akutfall, denn der Ohrreiniger greift die natürliche Schutzschicht an, die muss dann wieder aufgebaut werden. Sie hat auch schon Entzündungen gehabt, die jeweils energisch behandelt wurden - die können sonst auf Trommelfell und Mittelohr übergreifen.