Beiträge von persica

    Also ich mache es einfach an den Auswirkungen fest, was negativer und was postiver Stress ist.

    Solange es zeitl. im Rahmen bleibt, hat positiver Stress (Aufregung durch Freude) keine unangenehmen Folgen. Der Hund dreht nicht ab, er sucht sich kein Objekt zum Frustabbau, er ist zuhause danach ruhig und entspannt, schläft gut.

    Negativer Stress (Aufregung durch Unsicherheit, Angst etc.) dagegen führt deutlich zu Nachwirkungen, und die will man nicht. Der Hund findet nicht zur Ruhe zuhause, Sachen die schon kein Problem mehr waren, sind wieder schlimmer usw.
    Also meidet man die Auslöser oder läßt sie nur stark dosiert zu, arbeitet daran, dass es besser vertragen wird.

    Das ist doch ein riesiger Unterschied, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so unverständlich ist? :???: (wirklich nicht!)

    Warum postiver Stress zu negativem werden kann:
    Ein Orgasmus ist toll, ein paar mehr sicher auch - ein Dauerorgasmus ist aber extrem unangenehm.
    Auch ein schöner Reiz wird unangenehm, wenn er in Überdosierung vorkommt.

    Oder auch, nach müde kommt blöd, wird hier im Forum ja gern immer wieder geschrieben.

    ( ... ) was ich auch einmal gesehen habe, der kleine Hund wurde vom Arm gerissen.


    Ok, du hast das einmal gesehen. Und wie oft hast du gesehen, das genau garnichts großartig passiert ist?

    Meine Erfahrung mit Winzling ist, dass viele (nicht nur größere) Hunde das Interesse schlagartig verlieren, wenn da nichts mehr am Boden steht. Das sind dann eher die, die ohnehin nur an Kontakt und/oder Spiel interessiert waren.
    Ein paar wenige Hunde hatten immernoch freundliches Interesse, waren allerdings vorher schon direkt an uns dran, aber kein einziger war bisher dadurch erst so richtig interessiert. Ich sag ja nicht, dass das nie passieren könnte :ka:
    Kommt es aber sicherlich auch drauf an, wie der Winzling auf dem Arm reagiert.

    Ist er ruhig und fühlt sich sicherer, erweckt er doch kaum Aufmerksamkeit. Tobt er auf dem Arm weiter ist die Sache sicher eine ganz andere, und ein panischer Halter machts bestimmt auch nicht besser.

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    Neulich im Thermalbad, Ruhebereich(!), Zutritt unter 16 nicht erlaubt... Eltern mit ca. 8jährigem Kind :roll:
    Eltern werfen ihm einen Ring (es spritzt in alle Richtungen, "angenehm" bei Salzwasser welches in den Augen brennt), Kind taucht danach (spritzt wieder ordentlich herum...), niemand hat etwas gesagt, obwohl das Becken voll war.
    Bis es mir irgendwann wirklich zuviel war, weil der blöde Ring immer weiter zu uns rüber flog, und mit Ruhe war da auch nicht mehr viel, bei dem gejauchze und gelache...
    Also bin ich rüber, hab nur gemeint, dass es nett wäre, wenn sie den Ring nicht ständig zu uns rüber wirft, weil wir das Wasser ins Gesicht kriegen - ja, dann gings auf einmal.
    Da konnte das Kind nichts dafür, wenn die Eltern 1. nicht lesen können (Verbot des Zugangs für Kinder) und 2. anscheinend null Rücksicht auf andere Badegäste nehmen können.
    Das war schon extrem nervig, zudem der Spaßbereich deutlich größer als der Ruhebreich ist, und es dort ebenso Sprudel-Warmwasserbecken gibt!

    Es liegt halt wie beim Hund auch beim Kind viel an den Eltern!

    Ist Frust immer negativer Stress?
    Woran erkennt man, ob Stress positiv oder negativ ist?


    Frust ist ja der Ausdruck für etwas, was nicht richtig verarbeitet werden kann, woran der Hund zu knabbern hat.
    Also ja, ich finde Frust ist immer negativer Stress. Deshalb trainiert man Frustrationstoleranz ja langsam und in kurzen Einheiten, damit der Hund lernt damit umzugehen, und damit Frust irgendwann keiner mehr ist.

    Woran man erkennt, welcher Stress postitiv oder negativ ist?
    Na, an der Reaktion der Hunde eben? Ist halt individuell unterschiedlich.
    Wir haben heute mal vorsichtig ausprobiert, ob Max etwas mit meiner Tochter zum Joggen gehen möchte. Er wollte zwar, aber es war zu aufregend. Nun findet er wiedermal keine Ruhe.
    Für ihn war das negativer Stress, und da er mit seiner PL eh nicht sooo belastbar ist, werden wirs wohl nicht mehr machen.

    Nach z.B. einer Runde im Hundepark, Spiel mit anderen Hunden, legt er sich zuhause hin und schläft entspannt. Das war zwar auch Stress, aber das macht ihm gute Laune und er ist danach zufrieden müde.

    Bah, da muss ich heute auch mal wieder berichten:

    Dexter bekam Rinti Huhn, bißchen Bratwurst, Rindergulasch roh, etwas Käse
    Max hatte Bratwurst, Käse und Rührei - das Gulasch war ihm zuviel zu kauen :roll: und Hundefutter... äh, ja, morgen vielleicht dann wieder *seufz* Immerhin hat er was gefressen.
    Und nein, er bekommt nicht jeden Tag ne Extrawurst :D

    Bei spielenden, rennenden Kindern rufe ich die Hunde ran bzw. nehme die Leine kürzer, und wir gehen dran vorbei oder weichen aus. Sind nunmal Kinder :ka: Solange sie nicht zudringlich werden, find ich das völlig normal und gehört mit zum Alltagstraining der Jungs. Dex stört sich da schon lange nicht mehr dran, und Max ist auch bereits etwas cooler.

    Ich würd auch nicht erwarten, dass Jogger, Radfahrer oder Autofahrer langsamer fahren, wenn sie an uns vorbeikommen. Obwohl, einige Autofahrer schalten tatsächlich einen Gang runter!
    Manche rasen aber auch in 30er-Zonen ohne Rücksicht... das ist aber ein anderes Thema.

    Wie die meisten hier finde auch ich nicht, dass Hunde alles mitmachen müßen!

    So weit es geht, vermeide ich auch, dass jemand sie anfaßt.
    Dex ist da oftmals unsicher und hibbelt herum. Er würde nun nicht schnappen, aber es wäre ihm oft unangenehm. Zu Anfang wollte er garkeinen Kontakt und hat Leute auch verbellt - mittlerweile dürfen einige wenige Leute auch mal richtig "Hallo" zu ihm sagen, allen anderen geht er aus dem Weg. Mir ist sehr wichtig, dass er das selbst entscheiden darf, mit wem er engeren Kontakt möchte und mit wem nicht - er ist schließlich kein Kuscheltier!
    Max dagegen könnte durchaus schnappen bei Kindern, und das sage ich dann auch offen - hält die meisten Leute bisher zum Glück auch fern dann!

    Aber man kanns nicht gänzlich verhindern. Im Wildpark gingen wir mal an einer Gruppe Leute vorbei, da grabscht ein kleines Mädchen nach Dex und streichelt ihm über den Rücken. War zwar ansich kein Problem, Dex hats kaum bemerkt... aber ich habe dem Mädchen schon gesagt, dass nicht jeder Hund nett ist, dass manche auch beißen, und sie daher immer vorher den Besitzer fragen sollte, ob Streicheln ok ist.
    Auch im Hundepark hatten wir es schon einige Male gesehen, dass sich Erwachsene (die selbst Hunde haben!) über Leckerlies das Kopfgegrabbel sozusagen erschleichen... der Hund duldet es meist genau bis er das Leckerlie hat, und ist dann weg :roll:
    Das muss man auch nicht verstehen, eigentlich sollten die es doch besser wissen :ka: vom ungefragt fremde Hunde füttern mal ganz abgesehen!

    Dexter positiver Stress:

    - Hundepark
    - Mäuseln auf dem Feld, rennen auf dem Feld (alles mit viel freier Sicht ist toll für ihn)
    - nette Begegnung mit Chis und/oder anderen Kleinhunden
    - Tricks üben mit Leckerlies / Nasenspiele
    - dabei sein im Zoo, Wildpark, Stadtbummel, Hauptsache dabei


    Max postiver Stress (unter Vorbehalt, weil Max erst 3 Monate bei uns ist):

    - Hundepark, mehr noch als bei Dexter
    - Spazierengehen im Wald (Max möchte gern optische Begrenzungen, gibt ihm wohl mehr Sicherheit)
    - Freilauf im begrenzten Gebiet
    - Tricks üben mit Leckerlies / Nasenspiele


    Dexter negativer Stress:

    - größere Fremdhunde, die seine Körpersprache mißachten, und auf uns zustürmen
    - Waldspaziergang bei nicht so gutem Wetter, wenn die Bäume knarzen etc.
    - er muss auf Futter warten oder Max bekommt etwas und er nicht
    - er würde gerne einen Hundefreund treffen, aber der ist nicht da oder wir haben keine Zeit
    - warten im Auto bzw. auch der Fahrtweg teilweise; er heult dann (das war schonmal besser...)
    - Tierarzt
    - allgemein Veränderungen, die nichts mit Futter oder Spiel zu tun haben, auch veränderte Möbel z.B., er braucht bei sowas etwas Zeit


    Max negativer Stress:

    - Freilauf bei zuviel freier Fläche
    - zu lange Spaziergänge
    - Hundesichtungen ohne Kontakt
    - Duft läufiger Hündin
    - keine körperliche Zuwendung, wenn er sie möchte = andauernd (ist aber schon besser geworden)
    - laute und schnelle Dinge, teils auch Menschen


    Dexter reagiert recht unvermittelt und direkt auf eher negativen Stress mit Heulen und Fiepen, wobei Fiepen auch mal die Reaktion auf positiven Stress sein kann. Er rennt dann auch mal extrem hin und her, dann weiß ich, er ist "drüber".
    Aktuell läßt er manchmal seinen Frust kurzfristig an Max aus, dann tuts ihm wieder leid. Wird natürlich nach Möglichkeit unterbunden bzw. im Vorfeld verhindert.
    Momentan ist das Sensibelchen Dex noch am Verarbeiten, dass Max mit dabei ist. es klappt zwar schon weitgehend sehr gut, aber es ist eben noch nicht durchgehend richtig gut eingespielt.
    Kann man aber nach drei Monaten wohl auch noch nicht erwarten.

    Max zeigt Stress meist erst im Nachhinein, was es anfangs schwierig gemacht hat, seine Auslöser zu sehen. Er verbellt und schnappt bei hohem Stresslevel nach Möglichkeit nach anderen Personen außer meinem Mann und mir. Insofern fahren wir Schonprogramm, dann kommt das praktisch nicht vor, mit Restrisiko.
    Dazu hat er zur Zeit zuhause eine Hausleine dran, und zeitweise ist er zum in Ruhe Schlafen in der Box - das wirkt schon gut.
    Er kennt einfach nicht so viel, also wird es eine Weile dauern, bis er zuverlässig besser mit Stress klarkommt. Zudem ist er noch in der Eingewöhnungsphase.
    Teils verbellt er aus Frust auch Autos, Räder, Jogger, Motorräder... kommt aber im Schonprogramm auch praktisch nie vor.
    Sobald aber etwas unangenehmer Stress da ist, den man halt nie ganz vermeiden kann, braucht er ein Ventil für seinen Frust.


    In einem halben Jahr kann das schon wieder anders aussehen, insofern ist das nur eine Momentaufnahme ;)