Beiträge von Alphie

    Liebe Leute!
    erst mal vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben. Ich will nun einen kurzen Feedback geben, denn einige von euch haben mir wirklich, WIRKLICH geholfen.
    Ich habe ein Monat lang versucht die Ideen, die ich von euch bekommen habe, zu verarbeiten und manche auch umzusetzen.


    Vielen Dank
    Goldbär
    byllemitblacky
    Karotto
    Warja


    danke an diejenigen, die mir Mut gemacht haben und nicht mit Diagnosen um sich geworfen haben. Danke an die wertvollen Tipps.


    Was hatten wir Anfang November - einen überempfindlichen Teenager.
    Eine Woche später - einen aggressiven Teenager.
    Eine Woche später - übermutigen Teenager
    und so weiter...
    In den letzten 6 Wochen haben wir verschiedenste Phasen durchgemacht, und dank den Empfehlungen hier im Forum entspannt geblieben.
    Ich bin einem Therapieversuch aus dem Buch "der Ängstliche Hund" nachgegangen. Das Buch ist sehr gut, der Therapieversuch hat nichts gebracht.


    Aber wir lösten es mit einem Kracher. Wir holten uns 3 neue Hunde und eine Katze ins Haus.
    Vor 2,5 Wochen ist eine Gasleitung im Tierheim in unsere Nähe explodiert. Über eine Facebook-Community haben wir davon erfahren und sind gleich hingefahren, um die Tiere einzusammeln. Für uns gab es ein Karton mit drei Welpen und eine verschreckte Katze.
    Auf einmal, von einem Tag auf den anderen verwandelte sich mein Sorgenkind in einen liebevollen Bruder. Auch meine Einstellung änderte sich - eine Sache ist es, wenn man durch die Lobby (mit einem Portier) mit einem Hund geht, der sich zu benehmen hat, oder mit vier verrückten kleinen Welpen, die rumspringen und die Leute anbellen, und dann noch meine 2 Kinder dazu... ein herrliches Bild und ich habe es genossen!


    Die Leute auf der Straße schreien meinem Deutschen Schäferhund hinterher "Teufelshund", "Fleischhund", ""Scheißhund". Ein Appell an ein paar Mitglieder hier im Forum - versucht doch mal die Negativität der Welt nicht zu verschlimmern und haltet mal euere lehrerhafte Meinung zurück. You don´t fuck´n have a clue.


    Ich wusste nur zu gerne wie ich ein paar Videos hier anheften könnte... Frohe Weihnachten an alle!


    Ich danke Dir mehrmals. Für mich eine sehr nüchterne Problemenanalyse. Ich werde es mindestens zweimal lesen.

    Liebe Helga, ich finde es bewunderungswürdig, was du gemacht hast. Die Menschen, die Hunde aus unbekannten und schwierigen Verhältnissen adoptieren sind meine Helden. Ich habe hier zwei Freunde, der eine hat eine Bulldogge aus einer Geburtsfabrik befreit, wo sie seit ihrer Geburt in einem kleinen Käfig gesessen ist und wie am Fließband Welpen produziert hat, die andere rettete einen Welpen mehr oder weniger aus dem Suppentopf. Sie haben gebrochene Zehen und Zähne, Brandwunden vom Elektroschock und hatten ein Leben wie im KZ. Sind aber jetzt die Schmusekinder überhaupt. Und ich habe einen Halbstarken, bei dem vielleicht ein paar Monate nicht so verlaufen sind, wie sie anders hätten verlaufen sollen und ich muss ihn bald abschreiben, weil er einen unverbesserlichen Schaden hat...


    Lara, du hast vollkommen Recht. Wir achten auch sehr darauf.

    Zitat

    Hallo
    Musst du ihn mitnehmen in die Stadt oder könnte er auch Zuhause bleiben ? Wenn er bei euch Zuhause, in der Natur und am Strand ein normaler Hund ist, würde ich einfach ihn so leben lassen :)


    Der Rat des Züchter ist ja sowas von daneben, der Mann wäre für mich vergessen.


    Mit dem Maulkorb würden wir genau das Gegenteil bewirken. Ich habe es mit meinen befreundeten Hundehaltern hier besprochen und sie meinten alle - zieh ein Maulkorb an und du wirst nie ruhig die Straße entlang gehen können. Flippen jetzt vielleicht 5% der Leute aus, so würden 50% ausflippen, wenn der Hund einen Maulkorb tragen würde. Denn (das besagen alle Studien, auch in Deutschland) maulkorbtragende Hunde lösen Angst auch bei den Leuten aus, die sonst keine haben.
    Und mein Problem ist nicht, dass er jemanden beisst. mein Problem ist - wie kuriere ich ihn davon, jemanden beißen zu wollen. Wie helfe ich ihm aus seiner Unsicherheit?


    Sei nicht so abfällig mit dem Züchter. Die Zucht gibt es seit mehr als 40 Jahren, dort sind mehrer professionelle Trainer beschäftigt, sie bieten uns jegliche Unterstützung an. Sie haben Erziehungsmethoden, die uns nicht gefallen. punkt.

    Und vielleicht noch zu unseren Zeiten.
    Morgens fahren wir den Kleinsten in die Kinderkrippe – entweder mit dem Fahrrad oder mit dem Auto. Wenn mit dem Fahrrad, dann geht es anschließend zu einer gemütlichen Runde in den Park, an der Leine ca. 3-5 km. Wenn mit dem Auto dann fahren wir zum Strand, wo ich 4-6 km jogge und der Hund ohne Leine frei rumlaufen darf (ich schätze er läuft mindestens das doppelte), mit kleinen Trainingseinheiten zwischendurch. Diese Morgenrunden dauern 45 min-1 Stunde.


    Nachmittags gehen wir raus für eine intensive Trainingsrunde. Wir gehen die Positionen für die BH-Prüfung durch, oder die Übungen für die Hundeausstellung. 30-45 min. oder wir fahren in die unbekannte Gegend raus und da heißt es für mich und den Hund – Nerven behalten.


    Abends geht mein Mann mit dem Hund raus. Entweder eine ruhige Runde im Park oder ein Spaziergang durch die stressigen Einkaufsstraßen oder beides kombiniert. Auch je nach dem 30-45 min.


    Wir können auf die Nachmittagsrunde manchmal verzichten, aber ohne Auslauf dreht der Hund am Rad.

    Liebe Leute, vielen Dank für euren Input und Ratschläge. Ich schätze es sehr, dass ihr euch Zeit genommen habt mir zu antworten.


    Ich dachte ich schreibe vielleicht etwas mehr über unsere Situation und den Hund.


    Mein Mann und ich sind keine Neulinge bei Hundehaltung – ich bin mit Hunden groß geworden und hatte selbst eine Hündin. Mein Mann hatte einen Hund zusammen mit seinen Eltern. Unsere Hunde waren unkompliziert.


    Wir haben zwei kleine Kinder (5 und 2), 180 kqm Wohnung, Zeit, Geld, Erfahrung … uns fehlte nur ein Hund. Da wir beide viel Sport machen und die Rasse sehr mögen, entschieden wir uns für einen DSH. Wir kontaktierten den lokalen Partner von FCI (wir leben in Asien) und bekamen Kontakt zu zwei Züchtern, die grade Würfe hatten. Trafen uns, sahen uns die Welpen an, verliebten uns in unseren Flapsi und entschieden uns ihn zu holen. Aus reise-technischen Gründen holten wir ihn aber erst 2 Monate später vom Züchter ab, da war er 5 Monate alt.


    Der Züchter ist sehr bekannt, spezialisiert sich auf Zucht und Ausbildung von Polizei, Zoll und Grenzer-Hunden. Sein Zucht- und Trainingszentrum liegt weit von bewohnten Gegenden. Ruhig und idyllisch. Von klein an wird mit den Hunden gearbeitet. Kann ja nix schief gehen, dachten wir uns.


    Na ja. Als wir den Flapsi nach Hause holten (wir wohnen auf einer Insel mit ca 0,3 Mio Einwohner) sahen wir, dass er auf das Leben in der Stadt nicht vorbereitet war. Jeder Schritt war problematisch – aus der Wohnung raus – der Boden ist zu Glatt, Aufzugstüren, bodentiefe Spiegel im Aufzug, Lichter vor dem Haus, Schatten überall, usw. Die ersten Zeit war sehr anstrengend, aber er wurde sehr schnell stubenrein und wir dachten wir sind aus dem Gröbsten raus.


    Womit wir nicht gerechnet haben, dass unsere lieben Mitbürger so einen Hund vielleicht mal im Fernsehen gesehen haben. 5 Monate alter Welpe versetzte die Leute in Panik. Ich scherze nicht.


    Als er freundlich und neugierig jemanden beschnuppern wollte machten sich Leute in die Hose. Mütter holen ihre Kinder auf den Arm und gehen auf die andere Straßenseite. Erwachsene Männer schlage uns die Tür vor der Nase zu. Kinder kreischen.


    Unser Kleiner wurde mehrmals von den Leuten, besonders von Kindern, erschreckt. Wir waren mit der Situation überfordert, wir waren darauf nicht vorbereitet.
    Nach kurzer Eingewöhnungszeit ging ich auf die Suche nach Hundekontakten. Und wieder ging es schief (auch hier unser Fehler bzw. falsche Einschätzung) – wir ließen ihn an einen Hund ran, damit sie sich beschnuppern und der blöde Köter hat ihn ohne Vorwarnung gebissen. Wenn es Hunde in unserer Gegend gibt, sind es Handtaschengrößen, nicht trainiert oder sozialisiert. Seit dem heißt es – kein unbekannter Hund darf beschnuppert werden.


    Um die Sozialisierung doch zu ermöglichen, gründete ich vor einem halben Jahr ein Hundeclub. Ich stellte fest, dass es ein paar große Hunde (Labs, GR) in unsere Gegend gibt und lud sie alle zu Treffen ein. Seit dem treffen wir uns alle zwei Wochen und lassen die Hunde spielen.


    Unserer hat seine Freunde – zwei Englische Bulldoggen, ein Dobermann und ein Labrador. Insgesamt gelingt es uns ein mal in der Woche für ihn einen Spieltermin zu organisieren.


    Was haben wir in den 9 Monaten erreicht?
    Alle Grundkommandos sitzen, Note „Ausreichend“
    „Bei Fuß“ funktioniert sogar in Kombination mit Fahrrad und Kinderwagen.
    Die bekannten Wege funktionieren gut. Auch vor dem Geschäft anleinen ist problemlos. Sehr laute und volle Einkaufsmeile – gut.


    Und nun noch mal zu Problemen.
    Er lässt sich kaum vom jemanden anfassen. Das lässt sich nicht vermeiden, den unsere lieben Mitbürger kennen z.T. überhaupt kein Respekt und können versuchen, den Hund plötzlich anzufassen. Ja, so sind sie – entweder laufen sie kreischen weg oder stürzen sich auf den Hund wie bescheuert. Der Hund schnappt. Bis jetzt schnappt er nur als Warnung, niemals mit einem in Berührung gekommen, er macht dann ganz in der Nähe von der fremden Hand eine „Klaps“ mit den Zähnen.
    Dasselbe macht er bei den Kindern. Die Babys sind OK aber sehr interessant. Bei Kindern stellen sich die Haare hoch und er zieht hin.


    Als er zu uns kam hat er überhaupt nicht gebellt. Das Bellen lernte er nach dem er Monate lang von jedem dritten Hund auf der Straße angebellt wurde. Jeder Hund aus Entfernung löst dieselbe Reaktion aus – Schwanz grade, Ohren hoch, Nackenhaare hoch und er erstarrt bzw will dann hin.
    Ein Mal haben wir nicht aufgepasst und er hat einen kleinen Hund angegriffen. Nicht verletzt, aber es hat nicht viel gefehlt.


    Kennen wir den Hund und er darf ihn begrüßen, fängt er mit dem Schwanz zu wedeln, druckt sich zum Boden, kommt wieder hoch, Leckt die Schnauze ab und springt den Hund an, nicht paarungstechnisch aber zum beißen und spielen.


    Ist die Stadtgegend unbekannt, so ist er aufgedreht, hört kaum, will überall hin, ist verängstigt. Bei Landausflügen, im Wald un am Strand ist er absolut selbstsicher.


    Wir haben uns an den Züchter gewandt und einige Male zum Training getroffen. Verschrieben wurde uns das Stachelhalsband, Spielzeug bzw Leckerli zum Ablenken von stressigen Situationen und das Schock-Halsband zur Prävention/Bestrafung von Aggressionen.


    So, jetzt ist die Anamnese etwas vollständiger.
    Nochmals Mega-Dank für eure Zeit und Mühe.

    Zitat


    Bevor du nicht gelernt hast, deinem Hund Schutz und Sicherheit zu geben würde ich aber eher nicht noch mehr "Sozialisierung" betreiben. Neues Kennenzulernen ist für den Hund nur gut, wenn es eine positive Erfahrung bleibt.


    Insgesamt finde ich das alles jetzt auch nicht soooo alamierend. In dem alter sind sie doch oft gleichzeitig Hasi und aufreisser... und dass sich der Schutztrieb jetzt zeigt, ist auch normal. Ihr solltet euch allerdings dringend zeigen lassen, wie man damit umgeht, und den Hund nicht ohne Maulkorb auf einen spielplatz mitnehmen!


    Bei den Kindern und Spielplatz gehen wir folgendermaßen vor - wir bringen in in direkte Nähe und trainieren mit ihm an der Leine. Es fällt ihm immer leichter die Kinder zu ignorieren. Die Kinder waren anfangs als er zu uns kam auch überhaupt nicht das Problem - er war sehr freundlich und neugierig.
    Nun ist ein Deutscher Schäferhund, sehr dunkel dazu, im Land, wo wir wohnen so etwas wie ein Drache es in Deutschland wäre.
    Fast täglich kommt es vor, dass jemand auf der Straße bei seinem Anblick kreischt und panisch davon läuft. Die Kinder sind die Kreischer überhaupt. Es wurden auch Sachen nach ihm geworfen. Und es kann genauso gut passieren, dass ein Kind in hirnloser Begeisterung sich einfach auf ihn drauf stürzt. So nehme ich es ihm auch nicht besonders übel, dass er mit der Zeit die Kinder nicht riechen kann.


    Danke, sowohl für die Empfehlung als auch für die Geschichte zu Deinem Hund. Es hilft auch zu höhren, dass jemand irgendwas ähnliches erlebt hat.
    Ich versuche ihn hinter mich zu bringen aber da stürmt er ehe nach vorne, zieht weg und will eben nicht hinter mir bleiben.


    Nein, keine Hundeschule ist möglich.
    Wie ich auch in meinem Posting reingeschrieben habe - wir haben keine Möglichkeit in unserer direkten Umgebung Hilfe zu holen. Direkte Umgebung heißt in unserem Fall Umkreis von ca. 2 Autostunden. Wir sind nicht in München sondern in einem weit weit entfernten Ausland. Sorry, falls sich jemand von der PLZ hat irritieren lassen. Wenn ich schreibe es gibt keine Möglichkeit, gibt es sie nicht weil wir zu faul sind oder zu geizig - seit dem der Hund da ist steht er auf dem ersten Platz und die Kinder müssen ganz schön einstecken. Der Hund bekommt täglich 2-3 Stunden ungeteilte Aufmerksamkeit, ohne Kinder, nur für ihn allein. Soviel bekommt keins der Kinder :))