Ich kann die Aussage von Glow86 absolut bestätigen, allerdings gibt es durch die noch relative junge Rasse charkterlich gewaltige Unterschiede - vom Gelegenheitskläffer bis zum Bolli, für den Bellen ein Fremdwort ist.
Habe selbst einen 5 Monate alten Bolonka-Rüden, der schlicht die Ruhe in Person ist. Bellt nicht, knurrt höchstens in Zimmerlautstärke, knuddelt gerne stundenlang und hat sonst ein absolut freundliches Wesen. Wenn er mal aufdreht (die 5-Minuten-Phase), kanns allerdings schon ziemlich zur Sache gehen, wo er sich auch gerne gegen die eine oder andere Wand wirft, wenn er beim Toben nicht rechtzeitig abbremsen kann, ist aber tatsächlich nach wenigen Minuten vorbei und anschließend ein längeres Schläfchen angesagt.
Momentan ist er noch ziemlich verspielt und lädt selbst im Vergleich zum ihm riesige Hunde fröhlich dazu ein, bekommt hin und wieder zwar einen auf den Deckel, wobei er auch da eher unterwürfig als aggresiv reagiert, sprich: er wirft sich auf den Rücken und wartet erstmal ab, ob der vermeintliche Spielkamerad nichts böses im Schilde führt - wenn doch, wird in Lichtgeschwindigkeit zum Herrchen gerannt und zwischen den Füßen versteckt. Angst hat er eigentlich nie, muss sich aber, wie Glow86 schon sagte, die Dinge erstmal anschauen - dann ist die Mülltonne auch nicht mehr das schreckliche Monster, was ihm ständig auflauert. Achja, die Straßenlampen (die Beleuchtung ansich) sind momentan Feindbild Nr. 1 - leider sind die Lampen zu hoch zum Schnuppern - ich brauche wohl irgendwann eine 5 Meter Leiter :). Personen/Gegenstände/Tiere im Fernsehen erkennt er zwar und knurrt fröhlich! vor sich hin, aber das war's eigentlich auch schon.
Bei der Stubenreinheit haperts noch etwas ... so etwa 1 von 5 Geschäftchen landet noch im Haus, wird aber von Tag zu Tag besser, da er mittlerweile anfängt zu signalisieren, wenn die Blase mal wieder drückt - dann ist aber Schnelligkeit gefragt, besonders morgens nach dem Aufstehen bleiben keine 2 Minuten, wenn er es die Nacht halten musste - eigentlich verständlich, unsereins läuft ja auch nach dem Aufstehen zuerst auf's Örtchen. Wir haben vom ersten Tag an eine Hundetoilette eingerichtet, was er direkt am ersten Tag schon verstanden hat - notfalls landet Nr. 1 oder Nr. 2 dann eben dort, statt mitten im Wohnzimmer. Die Zielsicherheit bei er Hundetoilette war in der 12 Woche eine Katastrophe, seit dem 4. Monat trifft er zielsicher immer genau die Mitte :) Habe mir von einer TÄ übrigens sagen lassen, dass Bolonkas generell etwas träger bei der Stubenreinheit sind und die meisten so ab dem 6. Monat anfangen, es vernünftig zu begreifen - die einen früher, die anderen später. Ich denke, wir bekommen das hin.
Die Fellpflege ist eine Sache für sich, da es auch hier noch Unterschiede gibt. Einige Bolonkas haben kräusligeres Fell (geht in Richtung kleiner Löckchen), andere eher glatteres - beide Varianten neigen aber dazu, recht schnell - besonders an den Pfoten und am Hals/Ohrenregion - zu verfilzen. Man hat's aber gut in Griff, wenn man 1 x täglich drüberkemmt, was bei den kleinen Bollis ja recht schnell geht. Geschoren werden Bollis eigentlich nie. Meinen habe ich direkt in der 12. Woche angefangen zu bürsten - mittlerweile geht's ganz gut und er hält die 5-10 Minuten brav durch, bis ich fertig bin. Zum Hundefriseur werden wir wohl so alle 3 Monate gehen, da insbesondere das Fell um die Augen herum relativ schnell wächst. Einen regelrechten Wachstumsschub des Fells hatte er vor rund zwei Wochen und konnte fast nichts mehr sehen, weil das ganze Gesicht zugewachsen war - der Hundefriseur hat's auf Welpenmaß zurechtgestutzt.
Absolut bestätigen kann ich, dass Bolonkas nicht nur in der Ecke liegen möchten, sondern schon anständig beschäftigt werden wollen - ob mal ein Spielchen oder ein längerer Ausflug ist meinem Bolli eigentlich egal, Hauptsache nicht nur herumliegen. Als Welpen bzw. Junghund sollte man ihn zwar nicht überfordern, aber auch nicht das 3 x 15-Minuten-Gassiprogramm einführen, denn das reicht dem Bolli einfach nicht - dann kommt er nämlich auf dumme Ideen, jagt die Rute und nicht selten bekommt's auch die Wohnungseinrichtung zu spüren, wenn man nicht aufpasst. Besonders beim Zahlwechsel durften die Tapeten ziemlich darunter leiden :(. Überfordert ist meiner sehr selten, und wenn doch, dann verkriecht er sich still und heimlich in sein Körbchen und macht meistens ein Nickerchen, nachdem er seinen Ball 10 Minuten durch die Gegend geschleudert hat. Insgesamt aber ein doch ruhiges Kerlchen, wenn man es mit anderen Rassen ähnlicher Größe vergleicht.
Von der Intelligenz her kann ich sagen, dass die Bolonkas eigentlich ziemlich clever sind und extrem schnell lernen, was man von ihnen möchte, wenn man's richtig kommuniziert. Bei uns war am Anfang das Problem, dass die Hausschuhe Opfer der Begierde wurden - richtig mitgeteilt, hat er es in nichtmal einen Tag gelernt, das Schuhe doch bitte nicht angeknabbert werden sollten. Leinenführigkeit hat er innerhalb von knapp 1-2 Wochen gelernt - sitzt natürlich noch nicht zu 100% (besonders nicht, wenn er aufgeregt ist), aber im Groben und Ganzen erfolgsversprechend und mit jedem Tag wird's besser. Er ist ja noch jung, also sei es ihm erstmal verziehen.
Anfängerhund? Eindeutig ja, aber: Er ist zwar winzig klein (meiner: 19 cm und 2,7 kg), aber dennoch ein ganzer Hund, der natürlich auch eine vernünftige Erziehung braucht, wie jeder andere Hund auch.