Für mich ganz persönlich käme kein Welpe in Frage. Gut, irgendwann wird möglicherweise doch mal DER Welpe ein Zuhause suchen, aber soweit ich das beeinflussen kann, kommt mir kein Welpe ins Haus.
Um es ganz platt zu sagen: Ich bevorzuge meine Problemfälle stubenrein.
Durch Arbeit, Ehrenamt und Alltag kann ich es mir gar nicht erlauben, wochenlang frei zu nehmen, um den Welpen einzugewöhnen. Als alleinerziehende Hundehalterin stelle ich es mir ziemlich schwierig vor, einem Welpen gerecht zu werden.
Viele Ansprüche habe ich auch nicht. Einziges Muss beim neuen Hund: Er muss ohne Stress ein paar wenige Stunden allein bleiben können. Damit fallen dann 100% aller Welpen raus. So viel Vernunft hab ich noch, dass ich mir mit diesem, aber wirklich eigentlich einzigen wirklich unverhandelbaren, Kriterium nicht ein Hundebaby anschaffen kann. Auch wenn sie süß sind.
Zum Thema Fehler ausbügeln: Da waren/sind all meine bisherigen Hunde unkompliziert. Sie haben alle blitzschnell die Hausregeln gelernt - allerdings gibt es davon auch nicht allzu viele:
1. Wer hier noch wohnt, wird nicht gestalkt. Also: Pfoten weg von den Rennmäusen.
2. Mein Plüschtier aus Kindertagen ist heilig.
Ansonsten kann man über alles reden, sollte ein Hund mal diskutieren wollen, kann er das gern tun, vielleicht findet man einen Kompromiss, vielleicht bestehe ich auch auf meiner Meinung.
Aufgrund der Arbeit im Tierschutz komme ich mit den allermeisten Macken, die ein "gebrauchter" Hund so mitbringen kann, recht gut klar. Auch das ist ein Grund, mich nicht für einen Welpen zu entscheiden: Die meisten Welpen sind nicht lange auf der Suche nach einem Zuhause, die erwachsenen Hunde mit den "Macken" schon. Wieso sollte ich meine Erfahrung also an einen Hund "verschwenden", der auch so ein Zuhause finden kann, während ein nicht ganz so unkomplizierter Hund noch länger warten muss? Das ist allerdings wirklich meine persönliche Einstellung; wie gesagt, ich hatte bisher mit all meinen Second Hand- Hunden Glück.
Der allergrößte Vorteil eines erwachsenen Hundes gegenüber einem Welpen ist für mich der, dass man in gewisser Weise schon sehen kann, was man bekommt, sowohl äußerlich als auch im Wesen. Klar, Veränderungen gibt es immer (bisher wurden meine Hunde mit den Jahren immer toller... ), aber eine Tendenz ist sichtbar. Auch bei der Frage, wie entspannt der Neuzugang das Alleinbleiben hinnehmen wird.