Hallo,
ich habe gesehen, dass es einen generellen Angst-Thread gibt. Dort scheint aber primär von Erfahrungen berichtet zu sein. Auch scheint es sich meist um Hunde mit Vorgeschichte zu handeln. Sicherlich gibt es auch schon ähnliche Threads zu diesem Thema, aber irgendwie ist ja doch jeder Hund/Mensch anders.
Bei unserem mittlerweile 2 Jahre alten Bearded Collie besteht folgendes Problem: Er hat Angst vor Wind. Eigentlich ist es noch etwas anders: Zuhause(!) hat er Angst vor Wind, Regen, Gewitter etc. Draußen guckt er bei einer Böe mal ängstlich nach oben, insgesamt sind die genannten Dinge draußen aber viiiieeeel weniger schlimm als in der Wohnung. Zuhause genügt ein vergleichsweise leiser Wind/leichter Regen, schon läuft er scheu von A nach B.
Wir haben keine Rollläden oder andere Dinge, die besonders Krach machen, aber in der Tat: Der Wind pfeift häufig ums Haus und auch im Treppenhaus hört man ihn oft recht stark. Wir schließen dann schon immer die Fenster; dennoch hört man es.
Warum das anstrengend ist: Weil er einen auch nachts weckt. Er setzt sich dann ans Bett und gibt Pfötchen, versucht ins Bett zu kommen, läuft einfach unentwegt von einem Ort zum Anderen. Außerdem werden Spaziergänge anstrengend: Sobald er merkt, dass es nach Hause geht, wehrt er sich, lehnt sich gegen die Leine, sodass ich ihn die letzten 5 Minuten oftmals mächtig ziehen muss.
Wir haben ihn von Welpe an, er hat keine besonderen Erfahrungen mit Wind und Regen gesammelt (allerdings hat er die ersten Monate auch nur Schnee erlebt - ob da Wind herrschte, weiß ich nicht).
Wir haben immer schon mit Albernheit reagiert. Entweder haben wir ihn ignoriert oder mit einem albernen Tonfall gesagt: "Ist da wieder der böse Wind", damit wir ihn nicht in seiner Angst bestätigen. Wenn er aufs Bett/Sofa will, werfe ich ihn runter. Wenn er versucht, auf meinen Schoß zu kommen, lasse ich ihn gewähren, betüddel ihn aber nicht und mache es ihm auch nicht extra bequem.
Ich habe eine Falthütte für die Wohnung gekauft, in der Hoffnung, dass er dort Schutz sucht - Fehlanzeige. Zugegebenermaßen habe ich heute Nacht vielleicht einen Fehler gemacht. Ich habe ihn in die Hütte eingesperrt, eine Decke darüber gelegt (um die Geräusche zu dämpfen) und die Kiste neben mich gestellt. Das hat seine Angst zwar nicht verstärkt, aber auch nicht gemindert.
Heute Nacht habe ich auch manchmal gemotzt, wenn er nach einer Minute schon wieder aufgestanden ist. Dann habe ich geschimpft: "Jetzt ist mal gut!", dann freundlich "Komm her!" (was er nie getan hat), dann habe ich ihn mir geholt, neben mich gelegt und auch freundlich gesagt "Jetzt schlaf!" - das hatte auch keine Auswirkung.
Wir haben auch schon extra ganz begeistert reagiert, wenn Wind oder ein Sturm aufkamen. So in etwa: "Oh, klasse! Wind! Das ist toll!". Das scheint keine ebenfalls Wirkung zu haben.
Wo liegen unsere Fehler? Soll ich nicht schimpfen? Soll ich mehr schimpfen (generell reagiert er - wohl atypisch für einen Bearded Collie - nicht wirklich großartig auf Schimpfen)? Soll ich ihn stärker ignorieren? Soll ich ihn nicht auf den Schoß lassen?
Würde mich über Ideen freuen!