Hallo,
wenn das mehrfach reproduzierbar, aber eben nur an eben dieser Stelle war, würde ich erst einmal davon ausgehen, dass da irgendetwas ist, was dem Hund Unbehagen bereitet. Statt eines "Anschisses" bekämen meine Hunde, die bis dahin ja eigentlich sauber kommuniziert hätten, von mir die Bestätigung, dass ich dieses Unbehagen (zunächst egal aus welchem Grund) wahrgenommen habe.
Bei Hunden, die schon lange bei mir sind, indem ich genau diese Stelle noch mal ganz vorsichtig anfasse. Bei noch recht neuen Hunden, indem ich diese Stelle für den Moment in Ruhe lasse und ihn aber woanders streicheln würde.
Die nächste Frage wäre, was genau dem Hund Unbehagen bereitet.
Als erstes würde ich immer gesundheitliche Gründe ausschließen.
Also ab zum TA.
Wenn da nix zu finden ist - ich gestehe, diese Stelle bietet nicht allzu viele Optionen, wäre mein nächster Ansatz der, mich zu fragen, was da sonst zwischen uns beiden nicht stimmt. Aber eigentlich immer recht wohlwollend, denn das einzige "Verbrechen", was der Hund begangen hat, war, seinem Unbehagen Ausdruck zu geben.
Dass ein Hund dann auch mal schnappt, wenn mehrere Äußerungen seinerseits nicht für voll genommen werden, halte ich persönlich nun nicht für allzu verwerflich. Er hat ja versucht, Dir zu sagen, dass da irgendwas ist. Da würde ich mehr an den Grundlagen arbeiten, als an diesem Symptom.
Und da schließt sich für mich gleich als Nächstes die Frage an, was genau Du mit "Der Hund drängt zwar auf eine Position in der Rudelhierarchie," meinst - woraus schliesst Du das, wie äußert sich das für Dich?
Nein, m. M. nach sollst Du diese Stelle nicht den Rest Eures gemeinsamen Lebens meiden wie die Pest - unsere Hunde sollen durchaus auch lernen dürfen, sich vertrauensvoll auch mal etwas für sie unangenehmes gefallen zu lassen - denn das läßt sich in einem Hundeleben nun mal nicht immer vermeiden.
Aber gerade in der ersten gemeinsamen Zeit brauchts für sowas sehr viel Geduld und Verständnis und ja, auch mal ein Meideverhalten hundehalterseits - bis soviel Vertrauen da ist, dass das Ganze nach einiger Zeit gar kein Problem mehr ist.
Als Tierphysiotherapeutin muss ich ja im Grunde gerade an den den Hunden "unbehaglichen" Stellen arbeiten, ohne, dass ich ewig und drei Tage Zeit hätte, erst ein großartiges Vertrauensverhältnis aufbauen zu können. Bei solchen knurrigen Äußerungen der Hunde, reagiere ich mit Verständnis, einem für die Hunde verstehbaren Verständnis, indem ich die schmerzhafte Stelle, auf die der Hund mich aufmerksam macht, "wie die Katze um den heißen Brei umschleiche" mit meinen Händen, um dann, wenn der Hund kapiert hat, dass ich es kapiert habe, was er signalisiert, indem er sich ein wenig entspannt, ganz vorsichtig wieder zu dieser Stelle zurückzukehren. (Ich mag lange, verwinkelte Schachtelsätze...
)
Erst mal sicherheitshalber tierärztlich abklären lassen und wenn da nichts ist, in aller Ruhe an Eurem Vertrauensverhältnis arbeiten.
LG, Chris