Beiträge von DirkL

    Hallo,
    leider habe ich eine sehr traurige Mitteilung zu machen. Unser "Bärchen" Pascha (Berner Sennenhund) ist letzten Freitag gegen 0.30 Uhr in der Tierklinik an Herzversagen im Alter von nur 5 Jahren gestorben. Ursache war ein extremer Thoraxerguss (Wasseransammlung im Brustbereich: Herz/Lunge) der sein gutes Herz nicht weiter schlagen ließ.
    Die oben genannte Erkrankung (maligne Histiozytose) soll gerade bei Berner vermehrt auftreten und wird vererbt.
    Der Leidensweg kann bis zu 6 Monaten dauern wobei eine Rettung nicht möglich ist.
    Unserem Pascha ist dieser lange Leidensweg erspart geblieben. Sonntags zuvor ist er mit seiner Spielkammaradin
    (unserem 2.ten Bernermädchen, 19 Monate alt, welches wir erst seid ca. 2,5 Monaten bei uns hatten) wie verrückt im Garten und auf dem Feld herum gesprungen. Er hat normal gefressen, ausreichend getrunken und alles was sonst noch dazugehört war ganz normal. Montags fiel mir dann aber auf, dass er vermehrt hechelte und beim Liegen etwas angestrengt ausatmete. Gegen Abend habe ich dann Fieber gemessen: 39,28 C. Am Dienstag morgen bin ich dann zum TA. Pascha bekam ein Fiebersenker (Spritze) und Breitbandspektrum-Tabletten. Einen Bluttest machten wir auch noch. (Pascha ist etwas vorbelastet wegen eines "kleinen" Nierenschadens und bekommt nur noch Nierendiätfutter von VET) Alle Werte waren extrem gut! Ausser die Leukozyten waren vermehrt. TA meinte, evtl. eine virale oder bakterielle Infektion. Das Hecheln deutete er als Schmerzen, so wie ich auch. Ich solle regelmäßig Fieber messen. Am Mittwoch hatte er immer noch Fieber und hechelte auch noch vermehrt. Wieder zum TA. Wieder ein Fiebersenker und zusätzlich "Schafviren" zur "Ankurbelung" des eigenen Immunsystem. Fieber ging zunächst auch runter: 38,58°C. Aber er hechelte sehr und wollte nun immer öffters nicht mehr liegen. Lief viel herum und sah sehr schwach aus. Abends hatte er auch wieder Fieber: 39,75°C. Der Arzt hatte mir Fiebersenker in Tablettenform gegeben. Diese gab ich ihm. Fieber ging wieder etwas runter: 39,20°C. Am Donnerstag dann war überhaupt nichts mehr mit unserem Paschamann los. Er hechelte, legte sich auch nicht mehr hin und lief unruhig langsam umher. Wir dann wieder zum TA. Nochmal Bluttest. TA hatte die Bauchspeicheldrüse in Verdacht. Blutwerte alle hervorragend. Außer die Leukozyten. Also irgendeine Entzündung/virale oder bakterielle Infektion musste da sein. Erst einmal nach hause. Es schien ihm dann etwas besser zu gehen. Sein Leckerchen hat er dann noch gefressen, Futter allerdings nicht mehr. Am Abend sind wir wieder zum TA. Pascha kam an einem Tropf. Danach noch Elektrolyt mit Schmerzmittel. Pascha legte sich hin und schlummerte sogar OHNE Hecheln. Wir alle waren erleichtert, weil wir davon ausgingen es jetzt gepackt zu haben.
    Nach gut 1,5 Stunden sind wir dann erleichtert wieder nach hause. Pascha ging normal aus dem Auto, begrüsste schwanzwedelnt seine Spielkammaradin "Princess" und ging mit ihr in den Garten. Kurze Zeit später sind wir dann noch oben in die Wohnung gegangen. Nach etwa 10 Minuten hechelte Pascha wieder vermehrt und wollte sich hinlegen. Sprang aber sofort wieder auf und stand nun mit herab-hängendem Schwanz ziemlich schwach herum.
    TA angerufen, der uns dann sofort zur Tierklinik schickte. Er hatte dort zuvor alle Berichte zu-gesendet.
    Die Fahrt dorthin (ca. 30 Min) saß Pascha am geöffneten Fenster was ihm wohl gefiel, denn er hechelte weniger.
    Dort angekommen trank Pascha erst einmal sehr viel. Die dortige TA und ich hoben Pascha auf den U-Tisch. Sie hörte ihn ab. "sieht schlecht aus" sagte sie. Die Herztöne wären sehr dumpf, was auf einen Thoraxerguss hinweisen würde. Außerdem machte er einen sehr "ausgetrockneten" Eindruck. Als erstes würde Pascha an einen Tropf mit Beruhigungsmittel und Kreislaufstabilisierer bekommen. Danach würde er geröntgt.
    Als wir unseren Pascha dann vom U-Tisch hoben und ihn nochmal geknuddelt und gut zugeredet haben, haben wir mit Schrecken festgestellt, dass sich seine Beckenknochen sowie Wirbelsäule extrem abzeichneten. Ich hatte ein ganz dummes Gefühl. Als Pascha dann von einer Helferin in einen anderen Behandlungsraum geführt wurde, drehte sich Pascha noch einmal kurz zu uns um. Es schien, als wenn er nicht mehr ganz so klar war. Ich dachte nur: Hoffentlich war es nicht das letzte Mal, dass ich unseren lieben Pascha lebend gesehen habe.
    Wir sollten dann nach hause fahren, weil die Behandlung wohl die ganze Nacht über dauern kann. Sie riefen uns nach dem Röntgen an. Gegen 0:05 Uhr ging das Telefon. Uns wurde mitgeteilt, dass sich der Verdacht auf einen Thoraxerguss bestätigt hatte. Sie würden jetzt vorsichtig mit einer Punktion beginnen und das Wasser ablassen.
    Gegen 0:40 Uhr ging erneut das Telefon. Ich wußte, dass es keine guten Nachrichten wären.
    "Es tut uns so sehr Leid, aber Pascha hat es nicht geschafft...sein Herz ist stehen geblieben..."
    Für uns ist eine Welt zusammengebrochen. Es ist einfach unfassbar und nicht fair! Er war erst 5 Jahre alt.
    Jeden Tag hat er uns mit seinem Wesen, seinem Elan so viel Freude geschenkt... Warum? Diese Frage wird bleiben.


    Die von der Klinik stellten die Diagnose, dass unser Pascha an maligne Histiozytose erkrankt war. Zunächst ist dieser "Gendefekt" unauffällig. Zusammen mit dem Immunsystem "arbeiten" diese "Krebs-Zellen" gegen Viren usw. Bricht die Krankheit allerdings aus (die "Krebszellen" mutieren und werden bösartig) geht das explosionsartig auf viele inneren Organe über. Auch Tumorgewächse wachsen in rasender Geschwindigkeit. Diese "bösartigen Zellen" haben bei Pascha ein Zellprotein zerstört, welches für das Halten von Flüssigkeit in den Zellen nötig war. Somit ist es zu besagtem Erguss gekommen. Selbst wenn es geschafft worden wäre, das Wasser "abzulassen" hätte es keine Heilung/Rettung mehr für unseren Pascha gegeben. Somit war sein "Leidensweg" zuletzt sehr kurz. Das ist ein kleiner Trost für uns.https://www.dogforum.de/posting.php?mode=post&f=49#


    In unseren Herzen und den Erinnerungen wird dieses vitale "Bärchen" weiterleben. Unzählige Fotos und Videos sind uns nun noch geblieben. Es tut zwar jetzt noch sehr, sehr weh, aber ich denke irgendwann einmal werden wir uns gemütlich zurück lehnen und uns diese Aufnahmen mit Freude anschauen und uns an so manche, unzählige,tolle Erlebnisse erinnern.


    Ich hoffe, dass die Tiermedizin irgendwann einmal eine helfende und heilende Therapie gegen diese heimtückische Krankheit erforscht hat. Dieses Schicksal ist und bleibt bis dahin leider kein Einzelfall. https://www.dogforum.de/posting.php?mode=post&f=49#


    Gruß
    Dirk L.