Beiträge von Zozok

    Nach den z.T. sehr positiven Berichten hier habe ich nun auch Alprazolam ausprobiert. Meine Hündin ist ein fröhlicher und ansonsten nicht ängstlicher Hund, aber sie ist ungeheuer geräuschempfindlich. Silvester ist die Hölle - sie verkriecht sich NICHT (jedenfalls nie lange), weil ihr kein Platz länger al ein paar Minuten sicher erscheint. Wenn sie 3m von mir entfernt ist, höre ich ihr Herz rasen. Sie speichelt ganze Seen, zittert unentwegt - das totale Panikprogramm. Ich lese immer, ein Körper (ob menschlich oder tierisch) kann eine Panik nicht lange aufrecht erhalten, aber meine Hündin ist über viele Stunden in diesem Zustand. Einen kleinen Moment nicht aufgepasst, hat sie sich (über Kartons, Möbel etc. hinweg) so unter der Kellertreppe verbarrikadiert, dass wir diese fast abbauen mussten, um sie wieder da raus zu bekommen :( :


    Wir hatten mehrere private Hundetrainer, darunter wirklich gute, aber bei diesem Problem kam keiner weiter. Ich hab natürlich die CD mit Silvester-Geräuschen und habe verschiedene Desinsibilisierungstraining probiert - erfolglos. Meine Süße bekam DAP-Stecker + Halsband, Rescue-Tropfen, diverse Bachblüten-Globulis, Beruhigungs-Paste (Nahrungsergängung), Beruhigungs-Tropfen, ein halbes Jahr lang bekam sie Zylkene (Trypsin) - alles ohne Erfolg. Nach Absprache mit dem Tierarzt probierten wir sogar Valium: Das können Hunde nehmen, allerdings reagieren ca. 60% der Hunde entgegengesetzt, sie drehen auf.


    Ein Muskelrelaxans wie Relaxan, Sedalin u.ä. möchte ich NICHT geben. Da dabei nur der Körper/die Muskeln lahmgelegt werden, nicht aber die Wahrnehmung, stelle ich es mir schrecklich vor, voller Panik in einem nicht funktionierenden Körper gefangen zu sein.


    Nun also der letzte Versuch dieser Art: Alprazolam. Lange Recherchen im Internt und genaue Absprache mit der Tierarzt zuvor ergaben: 0,01 - 0,02mg pro Kilogramm Körpergewicht, Höchstmenge 4mg/Tag. Wir begannen mit 0,5mg, steigerten auf 1,5mg, dann auf 2mg. Bis dahin keinerlei Reaktion. Dann bekam sie 3mg - und da war die Reaktion deutlich: Wir hatten einen total aufgedrehten Hund! Da Alprazolam genau wie Valium aus der Gruppe der Benzodiazepine stammt, war das nicht sooo überraschend, aber ich war halt in der Hoffnung, ich könnte ihr über die schreckliche Zeit (die ja weitaus länger geht als nur in der Silvesternacht) hinweg helfen. Sehr schade! :( :


    Wir werden die Nacht also von 20.00 Uhr bis 4.00 Uhr wieder auf der Autobahn verbringen........... :/

    Hm, Plaudereien aus dem Nähkästchen vielleicht als PN? Ich haue auch nicht! Tacker ist m.W. ein Halsband mit Strom. Ich würde wahrscheinlich erst mal Vibration oder Sprühhalsband probieren - dann, wenn ich mir sicher bin, dass der Hund ganz genau weiß, was von ihm verlangt wird, es aber trotzdem nicht ausführt. Zugegebener Maßen bin ich mir da noch nicht ganz sicher, ob ich ihr wirklich alles 100% vermitteln konnte.


    Die Idee mit mehreren Leinen gefällt mir auch und ich hab auch mehrere, das wäre also kein Problem. Gute Idee, danke!


    Vom Longieren hab ich schon gehört. Aber der Thread ist viel ausführlicher, da werd ich mich mit beschäftigen und es vielleicht mal ausprobieren, danke!


    Hundetrainer? Ich bin beim zweiten. Der erste arbeitete hauptsächlich mit heftigem Leinenruck, das war mir bei meiner sensiblen Finja (die damals noch ängstlich auf Leine, Halsband und Geschirr reagierte), nicht recht. Nun bin ich bei einer Mitarbeiterin von Martin Rütters und die macht ihre Sache wirklich gut. Sie hat auch den Hund sehr schnell sehr richtig eingeschätzt und so. Aber es ist halt so: Zum Einen hab ich so einige Baustellen, für die ich sie "nutze" (Finja bleibt nicht alleine, Finja heult fast eine STunde, wenn Besuch gegangen ist, selbst wenn dieser sie gar nicht beachtet hat, Finja bellt schon, wenn einer der Nachbarn mal pupst etc.). Da ist das Leinentraining also nur einer von mehreren Punkten. Und die eine Stunde im Wald zusammen ist zwar hilfreich, aber trotzem steht man ja meist alleine da und ich will halt soviel Informationen sammeln, wie ich kriegen kann. Die Theorie ist eine Sache. Die Erfahrungsberichte von Euch sind vielleicht hier und dort effektiver.


    bungee: Hab ich ganz vergessen zu beantworten: Der "abgeschnittene" Hund auf dem Foto ist Havanna, die Boston Terrier-Hündin meiner Freundin!


    LG,
    Zozoka

    Ja, sie eine ganz Hübsche, gell?? :roll: Auf die Rasse kam ich übrigens, weil ich die kleinen Münsterländer sooo toll finde, mich aber wegen des extremen Jagdtriebes nicht getraut habe........... Die Stabijs sind ein klein wenig wuchtiger, gelten als Hofhunde und wurden nach dem Weltkrieg zum Aufstöbern von Ratten und Maulwürfen benutzt. Sie haben ein ausgespochen "weiches Maul" (was sich darin äußert, dass Finja alles auf dem Weg zu mir erst mal verliert, selbst den Futterbeutel, lach!) Und ja: Energie hat sie für zwei!


    Hm, okay, dann probier ich die Reizangel doch einfach mal aus!


    Übrigens besitze ich das Buch Spurensuche ebenfalls und würde es auch jederzeit empfehlen!


    Und das Antijagdtraining von Pia Gröning, und "Auf und davon" und und und..... also theoretisch bin ich gut informiert, aber in der Praxis sieht es leider anders aus. So, ich geh mal mit dem Hund dem Regen trotzen!


    LG,
    Zozoka

    Eine Reizangel hab ich......... nachdem ich das hier:


    http://www.wildundhund.de/r30/…68_072_reizangel_0706.pdf


    gelesen hatte, hab ich mich nicht mehr getraut, sie "einfach so" einzusetzen :|


    Finja ist ein Stabijhoun, 17.3kg, Schulterhöhe 50cm.





    Platz wird täglich geübt, ebenso wie Sitz, Stopp, etc. Zuhause spielerisch und mit Clicker, zusammen mit anderen "Tricks" zur Beschäftigung, auf dem Spaziergang natürlich auch (Platz allerdings nicht im Schnee oder bei starkem Regen, weil sie lange mit Blasenentzündungen zu tun hatte). Die Gehorsamkeitsübungen verbinde ich alle mit Sichtzeichen. Das mit dem "Erst mal Sitz" nach dem Ableinen will ich Üben, allerdings erfordert das ja, das ich die Leine dann auch abmache - dazu seh ich halt im Moment keine Möglichkeit :???:



    LG,
    Zozoka

    Corinna: Klar, ich hatte auch nicht ernsthaft erwarten, dass diese Rassebeschreibung so zutrifft :roll: Hm, okay, sie zeigt mir, was sie will. Aber WIE lenke ich das in die richtigen Bahnen???


    daggeldomtöse (toller Nick!): Ich hab nix gegen rauh aber herzlich, solange es dem Hund damit gut geht (und ich denke, es geht ihm gut, wenn sein Rudelführer deutlich ist). Magst Du nicht mal aus dem Nähkästchen plaudern? Wie handelt "Ihr Jäger" das denn?


    Wisst Ihr, der Jagdtrieb ist eine Sache. Aber die andere ist z.Zt. glaub ich eher mein Hauptproblem: Dass Finja sich sofort zu weit entfernt, m.E. aus reiner Freude an der Bewegung und deftiger Abenteuerlust. Eine Hundetrainerin sagte mir, ich solle den Gedanken an das Endziel "Ohne Leine" mal beiseite schieben. Ob das klappt, müsse man sehen. Vorerst müsse die Abrufbarkeit mein Hauptziel sein. Das leuchtet mir auch ein. Doch Finja weiß natürlich, wann die Leine ab und wann sie dran ist und auch an der Schleppleine ist sie heute so und morgen so. Versteht Ihr, was ich meine? Ich hätte wohl gerne deutlichere Fortschritte.


    LG,
    Zozoka

    bungee: So mach(te) ich es eigentlich. Dummy hat sich nach verschiedenen Versuchen als am interessantesten rausgestellt, manchmal (auf Teer, wo er dopsen kann) auch der Kong. Am allbesten klappt es mit einem Fichtenwedel, wie sie im Wald so rumliegen. Aber ich bin dann nur recht kurz interessant - die Freiheit ist einfach spannender. Zumal meine Kondition ehrlich gesagt schneller endet als die meines Hundes :ops: Das Abrufkommando wird täglich beim Spaziergang geübt. Okay, die Pubertät spielt wohl auch eine Rolle, stimmt. Okay, ich übe weiter und bin geduldig. Weiteres Problem: Ich hab KEINEN eingezäunten Platz, wo ich sie freilaufen lassen kann! Die hiesige Hundeschule hat lauter kleine Gehege, wo die Hunde spielen (das nutz ich halt auch für mein "privates" Üben), die nächsten HS lassen Dich nicht auf den Platz, wenn Du kein Mitglied bist und sind relativ weit weg.


    @Danke Raina.


    Corinna und Faesa: Nun ja, mein Hund (Stabijhoun) gehört zur Gruppe der Jagdhunde, ist aber lt. Rassebeschreibung nur an Maulwürfen interessiert, auf die sie gezüchtet wurden. Leider hat ihr das keiner gesagt. Also sie schnüffelt für ihr Leben gern und liebt Suchspiele und Fährte, allerdings hat sie bisher nur auf Sicht gejagt. Ich wohne aber mitten im Pfälzer Wald - hier ist immer Wild. Viele viele Rehe, einige Hasen aber vor allem Wildschweine. :( :


    Okay, ich übe natürlich weiter und hoffe! Vielen Dank an Euch.


    LG,
    Zozoka

    Ich habe meine Hündin als Welpe bekommen und sie war offensichtlich nicht für´s Halsband sozialisiert worden - sie hatte Angst vor Halsband, Geschirr und Leine. Ich brauchte nur eins davon in die Hand zu nehmen, hat sie sich verkrochen. Wir haben so vieles probiert: Locken mit Leckerlis, Anziehen beim Fressen etc. etc. Leider entwickelte sich daraus dann ein richtiges TamTam - sowohl der Hund als auch ich wurden schon nervös, wenn´s wieder nach draußen ging und die Sachen angelegt werden mussten.


    Geholfen hat letztlich folgendes: Ich hatte immer ein Halsband bei mir. Mal in der Hosentasche, mal locker am Arm hängend, den ganzen Tag. Und mitten im Spielen hab ich es ihr schnell mal über- und gleich wieder ausgezogen. Mit der Zeit fand sie es dann nicht mehr so schrecklich.


    Zeitgleich ließ ich 2 Leinen rumliegen - auf ihrem Schlafplatz, mitten im Wohnzimmer, immer mal anders. Wenn sie dran ging und sich damit beschäftigte, wurde sie gelobt (und gleichzeitig hab ich die Leine weggenommen).


    Das Geschirr war am schwierigsten. Doch nach allem hatte ich auch den Eindruck: Sie hat gar nicht mehr so große Angst, das ganze hat sich zu einem Ritual entwickelt. So behielt sie das Halsband den ganzen Tag an und wenn ich raus wollte, schnappte ich sie am Halsband und das Geschirr bekam sie einfach übergezogen, rappzapp. Und als sie erst mal merkte, dass sie nicht drumherum kommt, war auch das Problem erledigt. Manchmal läuft sie auch heute noch ein paar Meter weg, wenn ich die Leine in die Hand nehme, ich halte es aber mehr für ein Spiel. Dann muss ich nur kurz die Haustür öffnen, zack ist sie zur Stelle: "Wie, du willst OHNE MICH los???" :roll:


    Versuche am besten, den Mittelweg zu finden zwischen "Nicht zuviel Theater drum machen" und "Geduldig sein" (nicht leicht, ich weiß). Ich wünsch Dir viel Erfolg!


    LG,
    Zozoka

    Also per Pfiff trainierten wir das Zurückkommen. Ansonsten natürlich "Hier!" und "Stopp" oder "Sitz" auf Entfernung. "Platz" ist nicht so ihr´s. Sie macht zwar Stopp oder Sitz, aber erst, nachdem sie sich umgeschaut hat (nicht zu mir, mehr die Gegend abgesucht), ob es wohl einen Grund für das Kommando gibt - dann erst entscheidet sie, sich hinzusetzen.
    Auf dem WEg bleiben trainieren wir mit "Raus da". Das gilt für den Waldrand genau so wie für die Beete im Garten.


    Spielrunde........ nun ja. Das findet natürlich statt, aber halt nur an der Schleppleine, was hinderlich ist. Oder im Haus, klar.


    Ich verstehe ja, dass alles seine Zeit braucht. Aber dann denk ich mir: Die Jäger haben ihre Hunde doch auch im Griff (oder mach ich da einen Denkfehler?).


    LG,
    Zozoka

    Übers Schleppleinentraining wurde ja schon oft diskutiert, ich weiß, aber.......... :/


    Meine Hündin ist 11 Monate alt. Wenn ich die Leine abmache, (was schon länger nicht mehr geschehen ist) ist sie weg. Mit "weg" meine ich: Sie rennt erst mal eine groooooße Runde. Je nachdem, was ihr dort so begegnet, ist sie auch recht schnell wieder da, aber das geht natürlich nicht, denn sie ist dann nicht mehr abrufbar. Und wenn ihr dann was begegnet, hetzt sie natürlich hinterher. Wir haben die Pfeife etabliert, das klappt auch gut - meistens. Wenn der Anreiz größer ist, dann auch mal nicht. Wir haben mit der Schleppleine angefangen, als sie 6 Monate alt war. Es geschieht selten, dass sie sich ins Geschirr schmeisst (kommt aber vor, gerne, wenn ein Vögelchen auffliegt o.ä. - Jagdtrieb also). Auch machen wir uns so interessant wie möglich mit Dummy, Suchspielen, Verstecken etc. 5x findet sie den Dummy superinteressant, beim 6ten Mal interessiert er sie überhaupt nicht, obwohl nicht erkannbar ist, was da gerade spannender sein soll.


    Ich weiß, dass kaum ein Hund 100% abrufbar ist, aber ich kriege langsam das Gefühl, dass sich dieses Verhalten nie ändert. Ist sie zu jung? Bin ich zu ungeduldig? Sicher ist, dass der Hund darunter nicht halb so viel leidet wie ich, was ja gut ist. Aber herrje - gibt es etwas Schöneres, als seinen jungen Hund springen und rennen zu sehen?!? Habt Ihr einen Rat für mich?


    LG,
    Zozoka