Beiträge von Shy_ist_shy

    Das haben wir auch schon gemerkt. Der Hund lehrt uns gerade unglaublich viel, vor allem das, was wir beide am meisten gebrauchen können, nämlich Geduld und den Fokus auf das zu legen, was gut klappt und nicht nur das zu sehen, was nicht klappt. Es fühlt sich so an, als würde er sich unglaublich Mühe geben, auch wenn er manchmal noch nicht so aus seiner Haut kann und durchaus auch mal dazu neigt, den einfacheren Weg gehen zu wollen. :winking_face:

    Er lernt manche Dinge echt unglaublich schnell, vor allem, wenn er was davon hat (Leberwurst z.B.) :grinning_face_with_smiling_eyes: Was nicht heißt, dass er das trotzdem manchmal infrage stellt :winking_face_with_tongue:Aber dadurch funktioniert positives Lernen unglaublich gut.


    Wir finden noch nicht immer das richtige Maß, was man ihm zumuten und zutrauen kann, aber es wird schon sehr viel besser und zumindest merken wir im Nachhinein schnell, wenn es doch mal zu viel war (und dann gibts halt ne Pause).

    Er hat manchmal auch wirklich erschwerte Bedingungen, 3 Baustellen in der unmittelbaren Umgebung, er musste also von Anfang an lernen, sich bei dem Krach zu lösen (im Garten). Dann Weihnachten /Silvester mit rücksichtslosen Nachbarn, die schon an Weihnachten Raketen haben steigen lassen (als wir gerade am Haus vorbeigelaufen sind) :face_with_symbols_on_mouth: und dann diese Phase mit diesem ganzen Wind / Sturm... Wenn man sich das mal überlegt, leistet er schon unglaublich viel...


    Betti, ich habe wie gesagt eure Geschichte hier verfolgt. Allein, dass du darüber nachdenkst, Zug fahren mit ihr zu üben ist Wahnsinn. Ich freu mich sehr für euch, dass ihr so weit gekommen seid.

    Und ehrlich gesagt ist es auch eine der Geschichten, die Mut machen.

    Weils dazu im „Die Unvermittelbaren“-Thread auch gerade eine kleine Diskussion gab: Wichtig ist halt bei den „Bangbüxen“, denke ich, die Zusammenarbeit individuell gleichzeitig den Anforderungen, die das Umfeld stellt und dem „Fassungsvermögen“ des Hunds anzupassen. Und zu respektieren, dass der Hund erstmal so ist, wie er ist und das seine Entwicklung individuell ist und Zeit braucht. Und dass manche Sachen, die für einen anderen Hund „normal“ sind, für diesen Hund nicht gehen (ggf. auch nicht gehen werden). Auch Trainer haben das nicht immer auf dem Schirm, je nach „Spezialgebiet“.

    Individuell angepasst ist glaub ich wirklich das Wichtigste bei einem ängstlichen Hund / Angsthund. Das war auch das erste was die Trainerin gesagt hat. Sie hat selbst vor gut 1,5 Jahren eine Angsthündin aus Rumänien aufgenommen und meinte im ersten Termin, dass es da kein Patenrezept gibt und man sich den Hund individuell angucken muss, sowohl, wie er in bestimmten Situationen reagiert, als auch wie er bestimmte Situationen wegsteckt. Unser muss manchmal ein bisschen geschubst werden, damit er sich mit Dingen auseinandersetzt, sonst kommt er nicht aus seinem Schneckenhaus - wie du in deinem letzten Beitrag auch schreibst, wenn auch in einem anderen Kontext.

    Wenn wir ihn in bestimmten Situationen ein bisschen schubsen und er sich dann überwindet ist er entweder stolz oder macht es zumindest danach dann ohne Probleme. Wenn wir aber natürlich das Gefühl haben, dass es grad zu viel wird, dann geben wir ihm auch die Möglichkeit auszuweichen / zu gucken oder was auch immer er dann gerade braucht. Wir haben mit der Trainerin seine Körpersprache angeschaut und man kann bei ihm relativ gut sehen, wenn es ihn zwar stresst aber noch ok ist und wann es zu viel wird. Und darauf reagieren wir entsprechend. Außerdem bekommt er natürlich immer wieder Pausen, wenn er einen Tag hatte, wo er eine stressige Runde gegangen ist (wie z.B. gestern, einige Autos, Fahrrad und Kinderwagen) geht es am nächsten Tag nur um den Pudding und ins Feld, wo er entspannt ist.

    Hallo Phonhaus, danke für deinen Input.

    Spazieren waren wir auch schon ein paar Mal zusammen mit meinen Eltern und deren Hund. Das klappt gut, draußen und wenn Menschen einen Hund dabei haben, findet er sie nicht gruselig :beaming_face_with_smiling_eyes:

    "Leckerlieregen" war vllt. auch etwas falsch beschrieben. Am Anfang haben wir es so gemacht, dass sie ihm einfach Leckerlies an seinen Platz geworfen haben, ohne ihn weiter zu beachten, beim Kommen und beim Gehen. Beim 1. Mal hat er sie erst gefressen, als sie weg waren, beim 2. Mal im liegen als sie noch da waren. Irgendwann flogen ein paar bis zu seinem Platz, aber auch mal ein Leckerlie nicht ganz bis zu ihm (dann nicht weiter beachtet). Nach und nach fing er an aufzustehen, sich das Leckerlie zu holen und dann auch dort sitzen zu bleiben und sie auffordernd anzuschauen. Da kamen dann nach und nach immer mal wieder Leckerlies geflogen. Zwischendurch hat er sich mal wieder zurückgezogen, kam aber immer von sich aus wieder, dann flogen neue. So haben wir das dann gesteigert, bis er eben von selbst zu ihnen hingegangen und sich die Leckerlies abgeholt hat. Er hat dann meist eins genommen und sich dann vor sie hingesetzt und auf das nächste gewartet. Er könnte sich jederzeit zurückziehen und wird auch nicht wieder angelockt, wenn er weggeht, ein neues Leckerlie wird ihm erst zugeworfen / hingehalten, wenn er wiederkommt. Ich habe das Gefühl, dass ist ok.

    Er reagiert auch schon wenn sie kommen mit freudiger Aufregung. Da ist schon auch noch fiddeln dabei, aber eher "positives fiddeln", also er ist aufgeregt, aber nicht mega gestresst. Und es wird von Mal zu Mal besser, also er trat sich von Mal zu Mal mehr.


    Aufpassen wäre (vorerst) bei uns in der Wohnung (wegen dem Hund meiner Eltern, die müssen sich erst noch mehr aneinander gewöhnen und außerdem fühlt er sich in seiner gewohnten Umgebung sicherer). Wir wollen, wenn sie nächstes Mal bei uns sind, einfach mal 10 Min um den Block gehen und mal schauen wie er reagiert.

    Ich hoffe, dass er zumindest ausgewählte Menschen irgendwann mal super findet, das würde schon einiges erleichtern.

    BettiFromDaBlock Danke für dein Feedback! Ich habe eure Entwicklung hier auch verfolgt und finde es beeindruckend, was ihr geschafft habt.

    Unsere Trainerin sehen wir aktuell alle 2 Wochen und sie ist auch immer wieder begeistert von den Fortschritten (wenn man ihn jeden Tag sieht, fällt einem das ja auch nicht mehr so dolle auf). Manchmal sind wir, vor allem mein Freund, vermutlich auch wirklich zu ungeduldig, da hilft es auch ungemein sich noch mal ins Gedächtnis zu rufen, was man schon erreicht hat...

    Das interessante bei Shy ist, dass alles was mit Natur zu tun hat, ihn überhaupt nicht stresst (also z.B. fliegende Blätter oder komische Stöcker), aber sobald irgendwie Anzeichen menschlicher Zivilisation ins Spiel kommen...

    Aber er gewöhnt sich zumindest teilweise zum Glück auch an (für ihn) neue Dinge, die Mülltonnen z.B. waren am Anfang ein Drama, mittlerweile läuft er recht cool daran vorbei, wenn die einmal die Woche an der Strasse stehen. Nur Windelsäcke sind noch bedrohliche Aliens :grinning_squinting_face: Einige andere Dinge, diesen weiß/grauen Kabelverzweiger-Kästen die teilweise hier am Straßenrand rumstehen findet er irgendwie immer noch gruselig und läuft einen Bogen, auch wenn er schon 100 Mal daran vorbeigelaufen ist :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Manche Dinge finde ich auch nicht so schlimm, wie z.B. das er nicht auf jeden Menschen zurennt oder bei Besuch auf seinem Platz bleibt (wir haben es mit einem anderen Zimmer mal getestet, aber das macht ihn aktuell eher nervös) - das klappt nur, wenn ich dabei bin. Letztens hatten wir Handwerker im Wohnzimmer und da bin ich mit ihm in mein Büro als die gekommen sind.

    Nur eben bei einigen Leuten wie z.B. meinen Eltern, die bestenfalls irgendwann auch mal auf ihn aufpassen sollen, damit wir mal in Ruhe essen gehen können, legen wir wert darauf, dass sich das entwickelt.

    Ok, wir haben es in den wenigen Situationen wo es nötig war, weil die Sonne mal geschienen hat dann auch so gemacht, dass wir die Jalousien etwas runtergelassen haben, er ist dann rein in den Raum und wenn er da lag haben wir sie hochgemacht - da ist es dann so, wie du es auch beschrieben hast, er bleibt dann liegen.

    Draußen im Ort ist es nicht so, dass er dann nicht raus will, aber man merkt, dass ihn das irritiert und er sich etwas hektischer umschaut als sonst bzw. auch noch etwas reizoffener ist.

    Bei allem anderen (was ihm Angst macht aber eigentlich nix tut) hat es eine Weile gedauert, aber er hat sich mehr und mehr daran gewöhnt, hoffen wir mal, dass das bei der Sonne auch so ist

    Hallo ihr Lieben,


    ich würd mich hier mal gern einklinken. Unser Shy ist auch ein Angsthund oder zumindest ein ängstlicher Hund - er ist erst 3,5 Monate bei uns, deshalb ist die Ausprägung noch nicht so ganz klar. Er kommt aus dem Tierschutz und ist halt nicht sozialisiert. In der Wohnung allein mit uns gibt es nicht so viele Probleme, da ist er auch mal ganz normal bis frech, draußen im Feld tobt er wie ein normaler Junghund, in Ortssituationen tut er sich manchmal schwer, ist eher schreckhaft und reagiert halt auf Autos, Fahrräder, Kinderwagen, Kinder, Menschen im allgemeinen usw. Wir arbeiten mit einer Trainerin daran und Situationen, die er regelmäßig erlebt, Menschen und Autos, sind schon viiiiiel besser geworden. Wenn er Abstand halten kann, läuft er mittlerweile schon normal weiter, sonst setzt er sich hin und wartet ab - am Anfang ist er komplett panisch ins Geschirr gesprungen.

    Warum schreib ich grad hier - ich hab mich gerade so sehr in dem Beitrag von CheshireDogs wiedergefunden. Bei uns ist es echt fast genauso. Bei Besuch klebt er erstmal auf seinem Platz. Besuch ist angewiesen, ihn zu ignorieren. Besuch der häufiger kommt und wo es uns auch wichtig ist, z.B. meine Eltern nähert sich langsam an über Leckerlieregen. Da ist es mittlerweile soweit, dass er sich von sich aus auf die Menschen zubewegt, schnuppert und Leckerlies annimmt und sich sogar vorsichtig anfassen lässt. Außerdem bewegt er sich auch mal innerhalb der Wohnung.

    Bei der Sonnenthematik habe ich mal eine Frage - habt ihr das irgendwie "trainiert"? Bei unserem ist das nämlich auch so, im Feld kein Problem, aber hier in der Ortssituation und auch in der Wohnung ist er da skeptisch. EIgentlich auch nicht verwunderlich, seit er seit Anfang November bei uns ist, hat sie Sonne echt kaum geschienen, er kennt es einfach nicht. Ist das einfach ein Gewöhnungs-Thema?


    Der Sturm war in der Wohnung kein großes Problem, er wollte nur nicht in die Nähe der Terassentür, da hat der Wind etwas an den Jalousien gerüttelt, aber hat ansonsten entspannt auf seinem Platz bei uns gelegen und geschlafen. Draußen waren wir allerdings auch nur zum lösen - wir haben hier in unmittelbarer Umgebung 3 Baustellen und da klapperte, raschelte und bewegte sich ständig was - das fand ich schon fast gruselig :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Phonhaus Die arme Maus, ich habe eure Geschichte hier verfolgt, super, dass sie sich schon wieder berappelt hat

    Beispiel: er fängt an die Decke in seinem Körbchen zu buddeln und anzufressen oder seinen Liegedonut mit Pfoten und Zähnen zu bearbeiten. Soll er natürlich nicht. Jetzt könnte man ihm ggf ein altes Handtuch o.ä. als Ersatz geben, das Problem ist, dass er das nicht nur zerfetzt, sondern auch frisst, finden wir also nicht so optimal... Wenn jetzt "nein" und / oder "Schluss" nicht funktionieren, was können wir machen? Bzw. wie können wir es durchsetzen?

    Das Verhalten würde ich jetzt nicht als "frech" interpretieren. Hunde können ja nicht wissen, was angeknabbert und mit den Pfoten bearbeitet werden darf und was nicht. Klar kann ein Hund sowas lernen, aber eurer ist ja noch sehr jung.

    Zudem könnte sein Verhalten, gerade das Anknabbern, auch stressbedingt sein. Also dass er was ins Maul nehmen und dran rumknibbeln muss, um runterzukommen. So wie ihr ihn beschreibt, hat er ja ganz schön mit seiner Umwelt zu tun, da ihm vieles Angst macht und er häufig verunsichert ist.

    Es könnte also eventuell helfen, wenn er irgendwas frei rumliegen hätte, woran er immer mal bei Bedarf rumkauen könnte.

    Grundsätzlich hat er das, er hat hier 2 Kauhölzer rumliegen, zu denen er jederzeit Zugriff hat.

    Die biete ich ihm auch als Alternative an, wenn er das tut.

    Gefühlt soll es manchmal was weiches sein, aber da ist eben das Problem, dass er es so schnell kaputt macht (und frisst)...

    Darüber hinaus wird es vermutlich viel mit Stressabbau zu tun haben, ja. Aber er muss ja trotzdem lernen, wie er den abbauen kann / darf und wie nicht, oder? Würden wir das jetzt durchgehen lassen, wäre das ja auch inkonsequent.

    Zitat

    Ich habe ihn in der Situation vorhin von seinem Bettchen weggerufen und ihm dann einen Kauknochen gegeben, weil ich mir schon gedacht habe, dass er das grad braucht. Dadurch entstand dann danach die andere Situation

    Verstehe ich das jetzt richtig? Du nimmst wahr, dass er etwas zum Kauen braucht, nimmst es ihm dann aber wieder weg?

    Warum? Nur, um des Wegnehmen-Könnens wegen? Irgendein Dominanzgedanke deinerseits?

    Lass' ihm doch das, was er gerade braucht und übe mit ihm das Wegnehmen-können in ruhigen Situationen.

    Neee, ich habe ihm den Knochen weggenommen nachdem er ca. 20-30 min schätze ich darauf rumgekaut hat. Generell soll ihn das ja beruhigen, aber er lässt das nicht von allein (nur bei seinem Kauholz) und er sollte zur Ruhe kommen / schlafen.

    Hallo Matthias, vielen Dank!

    Antworten im Zitat in fett