Guten Abend an alle,
wie in einem separaten Thema erwähnt, lebt seit gut 2 Monaten Luna, eine 7-jährige Yorkiedame bei mir. Sie ist mein erster Hund. Ich habe sie von entfernten Bekannten übernommen. Grösstes Problem ist, dass sie bei Sichtung (oder auch Hören) eines anderen Hundes richtiggehend ausrastet (da habt ihr mir im separaten Thema schon wertvolle Unterstützung gegeben).
Sie ist absolut nicht leinenführig (gemäss Vorbesitzer waren sie "nicht so streng mit ihr"). Sobald wir rauskommen, hat sie ihre Nase am Boden und zieht mich hinter sich her. Mittlerweile habe ich Schmerzen im unteren Rücken, weil mich das so anstrengt. Natürlich liegt das auch daran, dass ich bereits im fortgeschrittenen Alter bin. Auf jeden Fall denke ich, dass ich zuerst die Leinenführigkeit angehen möchte und übe jeden Tag mit ihr (Signal "Schau" - Futter hinter oder neben mir geben), dann "langsam" und mit Clicker / Leckerli bestätigen, wenn sie wirklich neben mir geht. Wenn sie dann wieder zieht, bleibe ich stehen und "lade sie ein", wieder neben mich zu kommen. Das klappt höchst selten. Wir sind seit einer Woche dran, und ich hoffe sehr, dass das irgendwann besser wird.
Ich gehe schon gar nicht mehr gerne mit ihr nach draussen. Vor jeder Kurve und immer, wenn ich von weitem einen Menschen sehe, denke ich "Hoffentlich ist bloss kein Hund dabei"... vor allem bin ich wie auf Nadeln, denn sie hat eine sehr laute Stimme.
Unser Tagesablauf:
- 4 Runden, eine davon 30 Minuten an der 10m Schleppleine (total 50 Minuten), 3 davon kleine Löserunden
- einen Teil ihres Futters muss sie sich erarbeiten (Schnüffelteppich, Klopapierrollen auspacken, Training Leinenführigkeit, etc.)
- Futterbeutel apportieren funktioniert bereits sehr gut
- Impulskontrolle: mittlerweile hat sie gelernt, sich hin zu setzen und zu warten, bis ich das "Jetzt" Signal gebe und sie sich auf ihr Futter, etc. stürzen darf.
- Ich versuche, mit ihr Entspannung zu üben.
Auch merke ich, dass sie gern ihr Köpfchen durch setzen will: häufig bellt sie mich "empört" an, z.B. wenn ich einen Weg einschlage, der ihr nicht passt. Wenn ich zu Hause lesen möchte, stupst sie mich immer wieder an, weil sie etwas essen möchte (sie kriegt genug Futter). Wenn ich sie dann ignoriere, fängt sie an zu bellen, und das hört sich an wie ein Trotzbellen. Irgendwie fühle ich mich von ihr kontrolliert und "gemassregelt"
Meine Fragen:
- Sollte ich in solchen Fällen ihr "Drängen" ignorieren oder deutlich abbrechen ("Fertig!")?
- Bin ich auf dem richtigen Weg mit Auslastung und Training?
- Sie kommt zu Hause nicht richtig zur Ruhe, wenn ich auch da bin, weil sie mir immer folgt und um Essen bettelt. Deshalb kriegt sie manchmal ein 30 Minuten "Time out" in der Box (Tür angelehnt)
- Sie kann sich in der ganzen Wohnung frei bewegen, sollte ich eventuell ihr "Territorium" einschränken? Sie hat zwar 3 Liegeplätze, bleibt dort aber nie.
Manchmal bin ich wirklich frustriert und frage mich, was ich wohl falsch mache.
Danke für's Lesen und liebe Grüsse