Beiträge von Poldi2020

    Vielen lieben Dank für eure ganzen Tipps und Anregungen. Ich habe mich im Internet noch mal ausreichend über Impulskontrolle und Frustrationstoleranz informiert.

    Ein Hund in dem Alter muss noch nicht viel können.

    Leider muss er mit einem Jahr schon einiges können, weil wir dann den praktischen Teil des Sachkundenachweises ablegen müssen. Ich fände es mit 2 Jahren besser. Dann wäre man wenigstens schon mal aus der Pubertät raus. Aber in unserer Gemeinde wollen die den Nachweis nach einem Jahr und kontrollieren das auch.


    Ich habe ihn auf seinem Platz liegen lassen und mich ein paar Meter von ihm entfernt auf den Boden gesetzt. Er ist auch schön da geblieben und jedes Mal, wenn er ganz entspannt war, habe ich ihn belohnt und bin ein kleines Stück näher gekommen. Für den Anfang hat es meiner Meinung nach schon gut geklappt. Mal gucken, wie es sich entwickelt. Andere Hunde haben wir noch nicht wieder getroffen.

    lernen zu erkennen wann etwas zu viel wird, unterbrechen, und immer wieder an der Impulskontrolle und Frustrations Toleranz üben.

    Das tut mir leid mit deinem Bruder.


    Das ist ein sehr interessanter Gedanke.


    Impulskontrolle üben wir gezielt von Anfang an. Als Poldi 4 Monate alt war, konnte ich ihm ein Hasenohr vor die Füße werfen, ohne dass er es genommen hat. Oder Hund im Platz, ich 20m weit weg, zwischen uns ein Schweineohr. Ich rufe und er kommt zu mir. Natürlich schielt er im Lauf auf das Ohr, kommt aber trotzdem. Oder ihn mit Leckerlis allein lassen und wenn ich wieder komme, sind sie noch da ohne dass ich es ihm vorher explizit verboten habe. Oder gemeinsam raufen mit seinem Lieblingsspielzeug, ich werfe es weg, er guckt hinterher, guckt mich an und wartet auf die Erlaubnis loszulaufen.


    Das war natürlich viel Training, aber wir drillen ihn nicht permanent. Auch wenn es sich vielleicht so anhört. Vieles sitzt einfach wahnsinnig schnell bei ihm. Wir haben einfach das unfassbare Glück, einen unglaublich lieben Bilderbuchhund bekommen zu haben.


    Natürlich haben wir aber auch so unsere Probleme und es ist nicht immer alles rosa rot. Seit 2 Monaten stürmt er wie ein Bekloppter zur Tür, wenn es klingelt, aber da sind wir, denke ich, auf einem guten Weg. Am Anfang die Angst vor wirklich allem, was sich bewegt (zum Glück ist das weg), beim Festschnüffeln klappt der Rückruf manchmal erst beim zweiten Mal und vor kurzem hat Mr. Hund gemerkt, dass es Spaß macht, wegflitzenden Hasen hinterherzurennen... da hat dann leider verständlicherweise auch die Impulskontrolle versagt.


    Jetzt wo ich so drüber nachdenke, glaube ich, ich habe mich zu sehr darauf verlassen, dass die Übungen alle klappen, aber vergessen, dass in der Pubertät ja ganz neue Stressoren dazu kommen.

    So viele Antworten in so kurzer Zeit und das zu dieser Uhrzeit. Wirklich toll. Danke schon mal.


    Dass er mich als Ressource sieht, wenn ich einen anderen Hund streichel, habe ich auch schon überlegt, dann aber wieder verworfen, weil 1. Es ist nicht so, dass er mich auf Schritt und Tritt verfolgt und permanent beobachtet oder Leinenpöbeleien zeigt. Zu Hause hält er sich häufiger Mal in einem anderen Raum auf und alleine lassen ist absolut kein Problem. Er schläft zwar hin und wieder vorm Bett ein, geht aber weg, sobald er wach wird. Das Abbruchsignal z. B. klappt immer top, also scheint er mich ja auch zu respektieren. Aber vielleicht muss das nicht zwangsläufig sein und kann mich trotzdem als sein "Besitz" sehen, weil er sich im Haus ja in der Regel sicher sein kann, dass nicht plötzlich ein anderer Hund im Wohnzimmer steht?

    Und 2. Wenn der andere Hund neben mir steht oder vor mir sitzt, ist es unserem Hund anscheinend egal. Erst wenn ich anfange, dem anderen Hund aktiv Aufmerksamkeit zu schenken, findet unser es nicht mehr so lustig. Konkretes Beispiel. Mein Bruder hat einen 10-jährigen Labrador. Poldi und Marley kennen und lieben sich seitdem Poldi als Welpe zu uns kam. Marley zeigt aber auch deutlich an, wenn er keine Lust auf Spielen hat und Poldi respektiert das. Wir waren Samstag da, die Hunde spielen ganz normal, dann gehen wir ne Runde spazieren, Poldi verhält sich unauffällig, läuft mal ein Stückchen vor, bleibt mal zum Schnüffeln stehen, beobachtet mich nicht permanent. Ich ihn dafür um so mehr. Auch wenn Marley in meiner Nähe gelaufen ist, war es Poldi egal. Wieder bei meinem Bruder angekommen, normales Spielen, Marley setzt sich neben mich, alles gut. Ich streichel ihn, Poldi fäng an mit der Rammelei. Natürlich zeigt Marley ihm, dass er es nicht gut findet. Danach war es vorbei mit Spielen und jeder ist seinen Weg gegangen.

    Was wäre ein Lösungsweg? Poldi absitzen lassen, Marley streicheln und Poldi fürs Sitzen bleiben belohnen? Ihn mit Spielen belohnen würde ihn wahrscheinlich mehr aufpuschen, oder?


    Bei Toben zu Hause (was ich dann ja jetzt erst mal sein lasse bis ich einen Lösungsansatz habe). Platz machen lassen und beruhigen? Einen Kauartikel von mir wegwerfen, mit dem er sich verdrücken kann? (Spielzeug aportiert er immer und würde ihn dann ja auch nicht aus der Situation bringen) Auf seinen Platz schicken und hochwertig belohnen? (Würde er es als "Strafe" sehen, dass ich ihn von mir wegschicke?) Oder wie bringe ich ihm bei die Situation zu verlassen? Was wäre sinnvoll und warum/warum nicht?


    Danke schonmal. Schön, dass man hier so gute Hilfe bekommen kann. Und entschuldigt die langen Texte, aber ich versuche, euch ein möglichst genaues Bild zu geben.

    Hallo zusammen,

    unser 9 Monate alter Golden Retriever ist eigentlich ein bescheidener, zurückhaltender, Neuem gegenüber zunächst oft etwas verunsicherter Hund. Seit der Pubertät ist er natürlich wilder und mutiger geworden. Trotzdem fordert er eigentlich nicht viel Aufmerksamkeit ein.
    Wenn er merkt, dass wir keine Zeit haben, mit ihm zu spielen, legt er sich irgendwo hin und guckt uns zu oder geht weg und beschäftigt sich selbst oder döst. Er bettelt auch nie oder zeigt anderes forderndes Verhalten.
    Wir achten darauf, dass wir ihn körperlich und geistig ausreichend auslasten.

    Seit Kurzem ist es so, wenn ich mich zu ihm auf den Boden setzte und wir wild toben, fängt er irgendwann an, intensiv mein Gesicht zu lecken und mich zu rammeln. Dann schiebe ich ihn immer weg und beende das Spiel. Ist das Dominanzverhalten/Grenzen testen in der Pubertät (aber warum dann das intensive ablecken??) oder einfach eine Übersprungshandlung?
    Das ist die einzige Situation, in der er es bei meinem Lebensgefährten und mir versucht. Sonst nie.

    Seit einigen Tagen fängt er an, andere Hunde zu rammeln (Rüden und Hündinnen), nachdem ich mich mit ihnen beschäftige. Folgende Situation: Ich fahre mit meinem Hund zu Freunden, dessen Hund er seit Welpentagen kennt. Die beiden Hunde spielen ganz normal, alles gut. Sobald ich anfange, mich mit dem anderen Hund zu beschäftigen, drängelt sich unser Hund dazwischen und rammelt den anderen. Ich nehme unseren Hund weg und sage "nein". Ab da ist kein normales Spielen mehr möglich.
    Ist unser Hund eifersüchtig oder besitzergreifend? Und vor allem, wie löse ich das Problem?


    Ich weiß natürlich, dass es hormonell bedingt ist, aber die Intention würde mich interessieren um meinen Hund besser verstehen und ggf. besser entgegenwirken zu können.

    Oder denke ich zu viel und zu kompliziert?


    Für hilfreiche Antworten sind wir sehr dankbar.


    PS. Ich weiß, dass viele hier gegen die Anschaffung von Coronawelpen sind. Das bin ich auch und ist bei uns definitiv nicht der Fall. Wir hätten auch nie im Leben so einen Coronapreis für einen Hund bezahlt. Der Zeitpunkt war nur passend, weil wir endlich unser Eigenheim fertiggestellt haben. Außerdem arbeiten wir beide in "systemrelevanten" Berufen. Wir haben uns auch vorab ausreichend informiert. Aber über Junghunde findet man leider nur wenig Fachliteratur. Also bitte keine blöden Kommentare in die Richtung. Danke.